Westernstadt aus dem Comicheft "Yps"

  • Hallo Kartonbiegekünstler,


    auch meine Wenigkeit möchte gerne mal wieder einen bescheidenen Beitrag zum Forumsleben leisten.


    Nachdem ich Anfang diesen Jahres den Modellbaubogen des Zirkus Morello aus dem Comicheft Yps unter die Klinge nahm (siehe hier Zirkus Morello, Comicheft Yps, von 1977 ) versuchte ich mich anschließend an etwas anders gearteten Projekten. Diese schlugen jedoch fehl, und Mitte Mai diesen Jahres versank ich schmollend vor meiner Bogensammlung. Ich musste etwas finden, was sich einfach und schnell nach einem anstrengenden Arbeitstag bauen ließ und wo ein Erfolgserlebnis garantiert war.


    Da fielen mir wieder die Modelle aus den Comicheften ein. Diesmal entschied ich mich für die Westernstadt welche in den damaligen Heften 117 121 im Jahr 1977 erschienen war.


    Ich habe zwar Originalbogen in meinem Besitz, und habe davon auch Kopien verbaut. Aber es gibt auch die Möglichkeit, diese Bogen aus dem Netz zu bekommen:


    http://www.ypsfanpage.de/index.php


    bzw. genauer gesagt in diesem Falle hier:


    http://www.ypsfanpage.de/sonst/bastel.php?bogen=117


    Der Zusammenbau bereitete wirklich keine Probleme. Besonders witzig nach meinem Empfinden sind die vielen versteckten Anekdoten welche der Konstrukteur und Grafiker in die Gebäude einarbeitete. So ist auf der Rückseite der Bank ein gestemmtes Loch mit einer Sprengladung zu entdecken. An dem Gefängnisgebäude ist ein Zellengitter zersägt, und zusammen geknüpfte Bettlaken hängen heraus. An dem Sheriffbüro hängt das Schild Out for Lunch.
    An der Kirche liegen die Hüte der Kirchenbesucher in Reihe, und durch einen der Hüte ragt ein Indianerpfeil. Und so finden sich viele amüsante Details, verteilt über die diversen Gebäude.

  • Etwas größere Probleme bereitete mir die Darstellung der Sandfläche. Aus dem Baumarkt besorgte ich mir Dekorationssand und versuchte, diesen mittels Holzleim auf der Grundfläche zu fixieren. Ging auch ganz gut, nur leider erreichte er nicht die Blickdichte, die ich von anderen Streumaterialien aus dem Modellbahnbereich gewöhnt war. So war ich gezwungen, alles noch mit Sandfarbe anzumalen.


    Hierbei beging ich den nächsten Denkfehler. Unschlüssig ob der Tatsache, welcher Farbton nun der am besten geeignete sei, experimentierte ich eine Zeitlang mit diversen Farben herum. Als ich dann endlich den für meinen Geschmack passenden Farbton gefunden hatte mussten erst einmal die vielen anderen Farbkleckse übertüncht werden. Kein leichtes Unterfangen, die meist etwas dunklere Farbe erwies sich als sehr hartnäckig und musste mehrfach überlackiert werden.


    Zu guter letzt fehlten nur noch die Figuren. Auf dem Modellbaubogen fehlt zwar eine Maßstabsangabe, aber die Türhöhe auf den Gebäuden gab den entscheidenden Hinweis. So ermittelte ich den bekannten Maßstab 1:87, und bei dem Figurenhersteller Preiser gibt es zum Glück momentan auch einige Figuren die durchaus dem Wilden Westen zugeordnet werden können. Momentan bietet Preiser u.a. Figuren von Winnitou, Old Shatterhand, Nordstaateninfanterie und einem Sheriff an. Weitere Figuren sind anscheinend soeben alle frisch aus Europa eingewandert nun, sie sind zumindest nicht so wild wie wohl der Wilde Westen war. Aber es gab damals ja auch honorige Personen.


    Bei der ersten Präsentation in der Öffentlichkeit musste ich mir sofort ein wenig witzige Kritik anhören. Nun ja, wir Modellbauer (und ich besonders) sind ordnungsliebend. Und alle Gebäude stehen adrett in Reih und Glied, und die Sandwüste sieht aus wie gefegt. Der dementsprechende Kommentar: Das sei aber kaum der Wilde Westen. Wir einigten uns darauf, dass diese Stadt von deutschen Auswanderern erbaut worden sei und sich die deutschen Tugenden gut nachvollziehen ließen.


    Ich wünsche viel Freude an den Bildern und bin gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten.

  • Hallo Axel,
    lange ist es her, aber ich habe die Westernstadt als Kind gebaut.


    Sehr schöne Idee.


    Gruß


    Michael

    SPACE MODELERS - AD ASTRA PER FORMAE


    Ein kleiner Schnitt für mich, ein weiterer Baubericht für die Menschheit


    Mein Chef kann ohne Probleme mit dem blanken Draht in eine Steckdose fassen. Er leitet so schlecht.....

  • Hallo Michael,


    das Glück die ganze Stadt bauen zu können hatte ich nicht. Mir fiel damals (1977 ?) nur eines der Hefte mit dem Bogen in die Hände.


    Den Wasserturm habe ich irgendwie selber hingepfriemelt.


    Die dazugehörigen Gebäude sahen weniger gut aus... :D


    Aber zum Glück habe ich dann im Antiquariat vor zig Jahren alle Hefte samt Bogen noch einmal bekommen. Und heute dank moderner Technik kann man den alten Schätzchen neues Leben einhauchen.


    Schönes Wochenende!


    Axel

    Das Unvollendete liegt in der Natur.


    Es ist eine große Kunst, ja Weisheit, im richtigen Moment aufzuhören.


    Wir sollten uns alle vor dem Perfektionismus in acht nehmen.