Von der Coral Carbonic zum Eimerkettenbagger

  • Hallo Freunde,
    einen Eimerkettenbagger möchte ich bauen. Bei Scaldis gibt es den zwar als Hafenfahrzeug, mit schwebt aber eine Nummer größer vor. Gibt es so was auf dem Markt? Fündig bin ich nicht gerworden. Also habe ich im Netz gesucht, alte Schiffahrtskalender und -jahrbücher durchgeblättert und sonstige Literatur gewälzt. Nichts gefunden. Also ist Marke Eigenbau angesagt.
    Als Grundmodell bietet sich mir da die Coral Carbonic von Paper Shiprwright an. Das Schiff ist 79.4m lang, 13.75 m breit und geht 4.00 m tief. Gebaut wurde dieser CO2Tanker 1999 und fährt unter niederländischer Flagge.
    Es hat einen schönen Decksaufbau, auf dem man den später den Förderturm für die Eimerketten anbringen kann.
    Auch die Rumpfform gefällt mit. Sie wird sich gut umarbeiten lassen.
    Um in die Grundstruktur des Modelles dreidimensional hineinsehen zu können habe ich zuerst den Rumpf samt Aufbau angefertigt.
    Um das Blitzen der Grundplatte zu vermeiden, habe ich von der Unterseite die Ritzknicklinie rot eingefärbt wie man hier sieht.

  • Das Modell beinhaltet vier Baubogen. Einen für die Spanten und drei für die Aufbauten.Hier der Bogen für das Grundgerüst und einer für die Aufbauten.

  • Die restlichen Baubogen. Das Modell wird mit drei Seiten Bauanleitung geliefert samt einer Schablonenseite für die Reling. Auf dem linken Bild ist das Bugteil erkennbar. Diese ist aus einem Stück konstruiert, so dass man am Bug keine Klebenaht hat.

  • Links die Innenkonstruktion des Bug und rechts das Heck. Die fischschwanzähnliche Lasche dient später zum Aufnehmen des Spiegelhecks. Zu erkennen ist auch dass der letzte Spant nicht symmetrisch angefertigt ist. Da kommt später noch was hin.

  • Die Klebelaschen der Aufbauten werden aus dem Deck nach oben gebogen, so dass es eine gerade Anklebefläche gibt. Die weißen Stellen, an die später Teile kommen, habe ich eingefärbt, um Blitzen zu vermeiden. Rechts der lange Aufbau ist beim Originalschiff die Oberseite der CO2Tanks. Dieser Aufbau gibt dem Modell einen gute Stabilität.

  • Die Aufbauten für den Schornstein und das Deckshaus sind mit einer Plattform verbunden. Diese wird durch Laschen verklebt. Ich habe auf der Rückseite des Aufbaus kleine Laschen direkt unter die Schlitze angebracht, damit die gesteckten Klebelaschen guten Halt und Klebeflächen bekommen.

  • Die Aufbauten unter dem Schornstein und dierekt danben werden etwas verschachtelt konstruiert. Aber letztlich passen alle Teil hervorragend zusammen.

  • Leider passten einige Innenklüsen und Gatten nicht direkt auf die der Außenhaut. Aber mit etwas Kartonwebnahme der Innenseite ging es dann doch. Nun ist der Rumpf schon ganz gut gediehen, und ich habe einen Eindruck wie das Modell später fertig aussehen wird.

  • Hallo Ulrich,


    eine tolle Idee. Sowas gefällt mir.


    [Blocked Image: http://www.smiley-paradies.de/smileys/gefuehle/gefuehle_0234.gif] [Blocked Image: http://www.smiley-paradies.de/smileys/gefuehle/gefuehle_0235.gif] [Blocked Image: http://www.smiley-paradies.de/smileys/gefuehle/gefuehle_0234.gif]


    Ein kreativer Eigen- bzw. Umbau nach eigenen Vorstellungen. Ich werde Dir hierbei auf jeden Fall zuschauen und bin schon auf das Ergebnis gespannt!


    Viele Grüsse aus Villingen-Schwenningen


    Thomas

    Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen!
    ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________

  • Zu Beginn der Umbauarbeiten habe ichauf die hintere Grundplatte den Schacht für die Eimerkette angezeichnet , aus dem vorgegebenen Material Klebelaschen gemacht und dann den gefärbten Schacht eingeklebt. Danach kamen die entsprechend der Schachtbreite (14mm) gekürzten Spanten zum Einbau. Die Grundplatte habe ich gekürzt und bei Spant 5 enden lassen. Ich brauche zum Arbeiten am Heck etwas platz. Das wäre mir am Originaheck etwas zu fummelig geworden. Man braucht ja doch etwas noch an Material zum besseren Arbeiten.

  • Hier sieht man die fertige Grundplatte.
    Auf dem Hauptdeck musste ich einige Umarbeiten vornehmen, da die Brücke, die achtern sitzt, nach vorne rutschen sollte. Ich habe mir einen Schablone der Brückegrundrisses gemacht und dann an gewählter Stelle des vorderen Deck eingesetzt.

  • Hier ist der Grundriss angebracht. Ich habe unter das Deck ein Papier geklebt und in die von oben passgenau geschnittenen Öffnung den Grundriss eingeklebt.
    Nach dem Anbringen des Hauptdeck sieht das Modell jetzt so aus.
    Die Seitenteile des Tankkörpers, der aus dem Deck beim Originalmodell hochgeklappt werden, habe ich hier plan gelassen.
    Als erste Probe ist der Brückenunterbau erst mal nut auf das Deck aufgestellt, ob alles passt.

  • Hey Ulrich


    Mal wieder ein spanndendes Projekt, das Du da in Angriff genommen hast. ich bewundere alle, die solche Umbauten in Eigenregie verwirklichen können.
    Und ein Bautempo legst Du da vor, da kommt man ja mit lesen nicht nach!


    Viel Spass
    Peter

  • Das Backdeck ist aufgesetzt. Bei der Stelle der Ankermaschine habe ich die vier Löcher für die Ankerkette ausgestochen, weil dort später die Kette herauskommt bzw. in der Klüse verschwindet. Jetzt ist in diesem Bauzustand das Öffnen der Klüsen noch einfach.
    Auch ist die Brücke samt Schornstein an Ort und Stelle zu sehen, festgeleimt.
    Ich habe übrigens die Brückenaufbauten mit dem PC etwas eingefärbt in gelbliche hinein, weil mir weiß als Farbe für einen Bagger nicht gefällt.

    Images

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Ein langes, verschneites Wochenende gab mir Gelegenheit , mich so richtig in den Umbnau der Coral Carvbonic zum Baggerschiff hineinzuknien. Zuerst nahm ich ein Bild eines Baggers, wie er von der Pennewerft in der 70er Jahren für die UdSSR gebaut wurde. Mir schien dieses Design besonders gut zu einem Baggferschiff zu passen.
    Einen Seitenriss und Fotos von Baggern fand ich in Strobel und Dame: Schiffbau zwischen Elbe und Oder, eine Zeichnung im Köhlers Flottenkalender 1979. Zuerst habe ich den Seitenriss des Turmes grob ausgeschnitten und aufgesetzt, um zu sehen wie das Ganz später aussehen könnte. Anschließend baute ich den Turm als Weißmodell. Auf dem rechten Bild habe ich die Führungsschiene für die Eimerkette schon fertig gestellt und einfach in den Turm eingelegt, um zu sehen wo z. B. beim Turm achtern die Ausschnitte in dem Aufbau gemacht werden müssen, damit die Eimer problemlos geführt werden können.

  • Die Führungsschiene von unten mit ihren Querverstrebungen. Dafür hatte ich kein Bildbeleg. Ab er es scheint mir vernünftig zu sein, ein so großen Bauteil mit Querversteifungen zu versehen.
    Anschließen kam die Sonntagsarbeit an die Reihe, das Herstellen von 30 Schaufeleimern, die dann auf ein Kettenband geklebt wurden. Zu beachten war, dass bei der Schräge die Oberkanten der Eimer waagerecht bzw. nach achtern hin etwas erhöht stehen, damit der Inhalt nicht nach hinten abkippen kann. Dieses Teil setzte ich dann wieder in den Turm zu sehen, wo das Materialsiebsieb hinkommen muss, auf das die Eimer entleeeren . Wenn man genau hinsieht erkennt man, dass das Sieb ausgeschnitten ist.

  • Hier der angemalte Turm mit der provisorisch eingesetzten Eimerkette. Dann habe ich den Turm weiter ausgebaut. Er bekam auf der Steuerbordseite einen großen aufgeschraubte Deckel, um zu Reparaturarbeiten oder Störungen beim Sieb ect. besser an das Sieb zu gelangen. Es folgte eine Gitterplattform. Nach vorne habe ich eine Flügeltüre angebracht, um auch von dieser Seite an das Sieb zu kommen.

  • Beiderseits etwas unterhalb des Siebes befinden sich die Ausflussöffnungen für den Sand und Schlamm. Dieses Material wird über Rutschen außenbord befördert. Schuten nehmen den Schlamm auf. Das heißt, ich habe beim Turm die Öffnungen geschnitten und die Rutschen geformt, die an der Bordwand so aurf etwas 2mm Höhe oder mehr auf einer Stütze liegen. Diese Stützen dienen auch dazu, dass kein Dreck an Bord gelangen kann. Über der Flügeltüre vonre am Turm habe ich eine kleinen kleinen Podest angebracht, von dem aus man auf die Spitze des Turmes gelangen kann.

  • Der Turm ist oben mit einem Gitter abgeschlossen, auf dem sich ein kleiner Laufgang befindet.

    Images

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Auf den bisherigen etwas leer wirkenden Rumpf kamen jezt Aufbauten und schon eionige Ausrüstungsgegenstände.
    Noch ist der Bagger nicht fertig. Aber man kann erkennen, wohin das Aussehen des Modell hingehen soll. Ein besonders Merkmal der oben erwähnten Eimerbagger ostdeutscher Herkunft war der herausgehobene Leitstand achtern. Ein Typ hatte dazu noch eine ausklappbare Arbeitsbühne im Bereicht des Hecks.
    Aber hier sehen wir erst einmal das Modell von beiden SeitenDer große Kran stammt vom dem BM Tender A 54 (Isar), der kleine an Deck für die Beiboote vom Tender Rhein. Die Farbe habe ich mit Photoshop 7 umgearbeitet, weil ich die Teile nicht alle in rot halten wollte. Die großen Beiboote beiderseits des Brückenaufbauer stammen auch vom Tender Rhein. Diese aber sind aus Sicherheitsgründen"eingerötet".

  • Der achtere Leitstand besteht aus dem Brückenhausoberteil der Coral Carbonic. Diesen habe ich auch Stützen gesetzt und mit zwei Laufgängen beiderseits stabilisiert. Etwas schräg nach achtern ausfallend steht ein Galgen, der Rollen etc. aufnimmt. Auf dem Stand sind auch zwei Winden mit insgesamt vier Winschen angebracht, damit irgendwelche Teile gezogen werden können. Diese Winschen stammen vom Möwemodell Hilfskreuzer Stier.
    Die Arbeitsbühne ist senkbar gestaltet. Ich habe die Hebemechanik modern gebaut, d. h. mit Hydraulik und nicht über Seilrollen. Dazu fertigte ich kleine Röhrchen, die genau um eine stärkere Stecknadel passen. Diese Nadel glänzen wie die herausfahrbaren Hydraulikkolben. Aber die gesamte Vorrichtung muss zum Heben und Senken beweglich sein. Deshalb habe ich an dem oberen 16mm langen Röhrchen kleine Lasche angebracht. Der untere Teil der Laschen ist gerundet und passt um das Hauptrohr. Eine kleine Klebelasche bleibt nach oben stehen, so dass ich das Teil an dem Galgen ankleben kann. Die untere Halterung habe ich ähnlich gebaut, nur dass das Aufnahmestück für den Hubkolben 3mm kurz ist. Der ist im Röhrchen fest eingeklebt. Die Stecknadeln wurden geköpft und die Spitzen entfernt. Mit etwas Fummeln passen nun die Stecknadeln sehr genau in ihre Führungsröhrchen und die Bühne lässt sich heben und senken. Ich muss nur etwas aufpassen, dass ich sie nicht zu tief herunterklappe, damit die Nadeln nicht aus ihren Führen rutschen.

  • Auf dem linken Bild sieht man die Hebebühne auf Augenhöhe. Rechts ein Blick aus der Vogelschau. Kurz erwähnen will ich noch, dass sich die Laufgitter alle als Gitter, d.h. durchsichtig, gebaut habe wie man auf dem linken Bild gut erkennen kann.

  • Schaut man diese beiden Bilder an, merkt man, dass noch viele Ausrüstungsgegenstände auf diesem Arbeitsschiff fehlen, die in der kommenden Zeit angefertigt werden.

  • Weiter ging der Ausbau des Modells. Diverse Arbeitsplattformen wurden angebracht. Feiner und gestärkter Stoff bilden Gitterroste nach. Niedergänge wurden gebaut. Lüfter angebracht und der Mast aufgerichtet ebenso wie die Lüfterladebäume. Diese wurden getakelt. Auch die Ankermaschine kam auf ihren Platz Ein paar Ersatzeimer beleben das Deck beiderseits der Eimerkette.Die Reling habe ich ausgeschnitten und angebracht. Auf dem ersten bild erkennt man wie deine Schute unter der Steuerbordschütte steht.

  • Nachdem der Bauzustand soweit gediehen war setze ich die Eimerkette ein. Am Heck der Arbeitsplattform kamen zwei Winschen, von denen je ein Seil über eine Rolle oben am Galgen zum hinteren Ende der Eimerkette führt. Im Originalbetrieb kann man diese Eimerkette in der Arbeitshöhe verstellen, deshalb die Hebevorrichtung.

  • Achtern unten an der Arbeitsbrücke sind beiderseits Ankerangebracht, die das Schiff wenn nötig in Position halten. Dazu diene aber auch die rechteckigen rot-weißen Stützen am Heck, die in den Grund gebohrt werden könne. Neben der Brücke vorne sind die Stützen rund, weil das Schiff jeweils um eine sich drehen kann, damit die Eimerkette auch in der Fläche den Boden abschrubben kann. Diese Sützen kamen Ende des Baus auf das Modell und haben innen eine Drahtseele, damit sie sich nicht so schnell verbiegen. Ob die Rundstützen auch als Positionsvorrichtung dienen weiß ich nicht.

  • Und nochmal ein Blick auf das Heck mit seinen vielen Relings und Plattformen.
    Angefangen habe ich das Modell Baunummer 630 meiner Werft am 3. 12. 12 und beendet am Neujahrstag.

  • Guten Tag Ulrich,


    sehr überzeugend; wenn die Großserie es nicht hergibt, dann greift man selbst zum Zeichenstift. Glückwunsch! :)

  • Hi Jo


    Antwort auf Deine Frage: Alle Baunummern befinden sich in meinem Modellkeller.Von den ersten Anfängen von vor etwa 55 Jahren bis heute. Manche etwas ramponiert oder kannibalisiert, manche besser erhalten und gepflegt aber sie sind alle noch da. Was mit der Sammluing mal später passiert weiß ich nicht.
    Gebaut habe ich aber noch mehr Modelle, Flieger, Häuser Burgen, Kontrollbauten etc.


    Mit vielen Grüßen
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt