Versuch an der "Vaterland"

  • Nachdem ich hier im Forum sehr lange schon durchgearbeitet habe, bin ich nun zu dem Entschluss gekommen selbst einen Baubericht zu starten.
    Es handelt sich dabei um den Versuch den Passagierdampfer "Vaterland" ganz normal - jedoch wasserfest- zu erstellen und dieses Modell mit Hilfe eines Unterwasserrumpfes schwimmfähig zu bauen.


    Tips und Anregungen von eurer Seite aus sind natürlich herzlichst willkommen.
    Im Forum habe ich bisher nichts vergleichbares über den Bau dieses Schiffes gefunden, warum ?
    Könnt ihr mir Anregungen geben, wie man Papier wasserfest macht ?


    also, bis Bald


    BigU
    (Paul)

  • Soll es um das 1:400-Modell der VATERLAND von Schreiber gehen?


    Dieser Bogen ist eher einfach gehalten, recht detailarm.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo,
    zuerst musst man sich überlegen, ob das Schiff einen Unterwasserrumpf bekommen soll. Ich habe mal früher so ein leichtes Kartonmodell aufs Wasser gesetzt und festgestellt, dass es durch das geringe Gewicht nur ganz wenig Tiefgang aufwies. Soll in das Schiff ein Antrieb eingebaut werden? Baust Du ein Unterwasserschiff ist vor dem Aufsetzen der Decks natürlich der Tiefgang mit Gewichten( ggfs Bleiband aus dem Vorhanggeschäft) festzulegen.
    Die Voraussetzung zum Dichtmachen eines Kartonrumpfes ist eine sehr exakte Bauweise mit gut verklebten Kanten, Nähten und Ecken auf allen Abenen und Bauabschnitten.Ich würde die Grundplatte bzw. das Unterwasserschiff und die Außenhaut verdoppeln, damit das Modell beim Schwimmen nicht gleich ein Leck bekommt.
    Solltest Du mit Weißleim arbeiten, empfiehlt sich der, der nach dem Abbinden nicht mehr wasserlöslich ist.


    Vor zig Jahren konnte man zu Imprägnieren die sog. "Elefantenhaut" nehmen, das Modell damit behandeln und dann Klarlack auftragen. (Caparol hieß das Zeug und gibt es. m. W. heute noch. Das benutzen die Tapetenankleber)
    Die Prozedur mit dem Abdichten und Imprägnieren genügt auf der Außenhaut, aber zur Sicherhaeit kann man je nach Baufortschritt auch von innen das Modell behandeln. Bei allen Chemikalien, die aufgetragen werden ist es unabdingbar, Proben zu nehmen, wie sie auf die Farbe des Karton reagieren.
    Heute gibt es Sprühlacke, die Karton wasserfest machen und somit die Prozedur vereinfachen. Aber diese Lacke können die eigenschaft besitzen, dass spätere aufbauteile nicht mehr so ganz gut kleben, weil ja der Karton versiegelt ist. Also auch hier Proben nehmen, wie der Karton samt Imprägnierung und der gewählte Kleber reagieren. Auch hier gilt zu überlegen, soll später das Modell hochglanz, seidenglanz oder matt lackiert werden.
    Vielleicht solltest du Dich beim Farbengeschäft Deines Vertrauens kundig machen.
    Einen Königsweg gibt es wie sooft wie beim Modellbau nicht. Vielleicht hat jemand einen besseren Hinweis.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Wenn du es Dauerhaft Wasserdicht bekommen willst und Fernsteuern möchtest musst du den Karton regelrecht imprägnieren, wenn du nur die Oberfläche behandelst wird es nach einiger zeit risse in der Beschichtung geben und wasser dringt in den ungeschützten Karton. Du musst also darauf achten das das verwendete Material den Karton durchtränkt (z.B. Hochverdünnter Klarlack oder Kunstharze die entsprechend eingestellt sind (z.B. ein dünnflüssiges Epoxid -kann man auch noch mit ein Paar tropfen Aceton weiter verdünnen- ) du solltest aber auf jeden Fall vorher Probestücke machen und prüfen ob das Papier völlig durchtränkt wurde, "laserbedruckte" Flächen wirken z.B. sperrend. Dies betrifft vor allem den Rumpf und je nach Modell das Deck (man glaubt nicht wie schnell man mal Wasser auf dem Deck hat!) Weiterhin musst du dir dann gedanken machen wie du das Boot öffnest, denn um Akkus zu laden und kleine reperaturen zu machen und vor allem Wasser aus dem Rumpf zu bekommen (auch bei einem völlig dichten Rumpf kondensiert noch feuchtigkeit aus der Luft an der kalten Rumpfinnenseite) muss man an das innere Kommen und das ist manschmal leider komplizierter umzusetztzen als einem Lieb ist.


    Ich will dich keinesfalls entmutigen, ich mache ja das selbe! Aber aus gerade gemachter erfahrung will ich dich nur nochmal auf die Punkte und das gedankenmachen vorher aufmerksam machen.
    (dann sieht das nacher nicht wie bei mir aus, habe einfach drauflos gebaut bis der moment kam: wie kriege ich eigendlich die Wellen an die Motoren......... (siehe Bild))


    Ich habe den Rumpf meinerBig E mit Epoxidharz imprägniert und nach dem Härten den Boden und empfindliche Bereiche des Rumpfes mit einer Mischung aus Epoxidharz und sogenannten Glassballs beschichtet, das Stabiliesiert ungemein und sorgt für eine Gewisse Masse im unteren Bereich des Bootes ohne "zu schwer" zu sein. Um ein Lackieren der behandeltenTeile kommt man allerdings dann kaum noch rum, da die behandelten Flächen danach glänzen und ein wenig Epoxid auf der Oberfläche verbleibt , was ein Schleifen unabdingbar macht.



    grüße


    Rainer

    Files

    Im Bau:
    NYK Castor auf A3 Vergrößert und Ferngesteuert; USS Enterprise in ca. 1:800 von Paperhobby


    Warteschleife:
    HMV "Schlepper" ; HMV ZENIT; HMV Nordic; HMV Altmark;....... (und alles was ich noch bauen muss um die vorig genannten hinzubekommen)


    Modelle: (im Papiersektor)
    Schlepper aus Blockrückseite und Küchenrollenkern (mit 5 Jähriger Tochter gebaut & Ferngesteuert)

    Edited once, last by toppa ().

  • Erst mal Danke für die schnellen Antworten von euch.


    zu @wiesel : ja, es ist der besagte Schreiber-Bogen in 1:400


    Mein Grundgedanke zu dem Bau war der.
    Ich baue das Modell wie es im Bogen vorgesehen ist, also als Wasserlinienmodell. Die Bodenplatte und die Querspanten ersetze ich durch 1mm-Flugzeugsperrholz.
    Das Unterwasserschiff wird klassisch aufgebaut, also mit Kiel und Spanten und Balsabeplankung, aber das nun wird sicher die wenigsten interessieren.
    Zur Imprägnierung habe ich mir überlegt die Innenseite mit einem schnell abbindenden Harz (Epoxyd, Resin o.ä.) zu versiegeln und von aussen mit Klarlack zu versehen.


    Paul

  • Hallo Paul,
    Ich beginne gerade mit dem Bau des Passagierschiffes "TS-Bremen",ebenfalls vom Schreiber-Verlag.(Bogen 688 ).Auch dieses Modell kann mit Unterwasserschiff schwimmfähig gebaut werden.Ich möchte es aus bestimmten Gründen als Standfunktionsmodell bauen.
    Neben den bereits gemachten Vorschlägen von Ulrich und Rainer möchte ich einen Auszug aus der Bauanleitung (zum Teil wörtlich übernommen) zu meinem Modell betreffs Schwimmfähigkeit anfügen.Ich bin gerade dabei,erst das Spantengerüst für Unter- und Oberwasserschiff provisorisch (ohne verkleben)zu erstellen,um danach die Antriebskomponenten und andere Funktionselemente in ihren Abmessungen festlegen zu können.Aufbauteile möchte ich z.B.über Magnete abnehmbar gestalten,um an die innere Technik zu gelangen.
    Auszug aus der Bauanleitung:
    Schon beim Zusammenbau des Rumpfes sind Röhrchen für die Schraubenwellen in die Wellenhosen einzusetzen.Ebenso für die Rudermechanik.Außerdem sind in den Spanten.......unten Ausschnitte bzw. Löcher vorzusehn,damit man flüssiges Epoxydharz einfließen lassen kann.Um den Rumpf abzudichten und gleichzeitig zu verstärken,bringt man zunächst einige sehr dünne Schichten Klarlack (als Spray) auf.( unbedingt Test vorher machen, denn manche Sprays machen das Material transparent oder wellig).Zwischen den Schichten gut trocknen lassen.
    Dann den Rumpf mit dünnen Glasfasergewebe verstärken.Auch mit Glasfasergewebe und Epoxydharz vorher Tests machen.Die aufgedruckten Sicherheitsvorschriften unbedingt beachten!!!
    Außer der Glasfasermatte (80 bis 120 g/qm und Köper oder Atlasbindung) braucht man noch Gefäße zum Anmischen,genau beachten und billige Pinsel.Das Epoxydharz sollte dünn wie Wasser sein.Der Härter sollte eine Topfzeit von mindestens 30 Minuten zulassen.
    Die Glasfasermatte zuschneiden und dabei etwa 5 cm Überstand einrechnen.Das Gewebe auflegen.Es muß sich überall gut anlegen lassen.An engen Stellen Einschnitte vorsehen.Erst jetzt Harz mit Härter nach Anleitung verrühren.Das Harz vorsichtig auf das Gewebe tupfen.Gerade so viel auftragen,daß das Gewebe durchgefeuchtet und glasig ist und am Rumpf klebt.An Lücken Flicken anbringen.Kontrollieren, ob die Matte überall gut anliegt.Nach 2-3 Stunden,wenn das Harz zwar gehärtet,aber noch nicht spröde ist,die Überstände mit einer Schhere abschneiden.Dann das übliche schleifen und lackieren
    Die inneren Kammern mit Epoxydharz streichen bzw .einfließen lassen
    Ich hoffe etwas geholfen zu haben.Das mit Balsa werde ich auch in Augenschein nehmen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hans

  • Hallo Paul,
    Ergänzend zu meinem Beitrag empfehle ich das Fachbuch "Laminieren leicht gemacht"von Hans Jürgen Fron aus dem Vth-Verlag.Darin ist zwar nichts über die Arbeit mit Karton ausgesagt,gibt aber zahlreiche Hinweise auf zu verwendende Materialien und deren Verarbeitung.
    Spezielle Informationen kann man sich vielleicht bei
    bacuplast
    Faserverbundtechnik
    unter
    http://www.bacuplast.de oder
    service@bacuplast.de
    erfragen.
    Werde deinen Baubericht mit Interesse verfolgen,und mich auch bei Fragen zu meinem ähnlichen Vorhaben melden.
    Viele Grüße und guten Baufortschritt wünscht
    Hans