Unterwasserschiff

  • Mal ne blöde Frage an alle Schiffsbauer:


    Ich baue bisher Flugzeuge.
    Nun würde ich schon gern mal ein schönes Schiffle bauen.


    Bei Moduni würde ich auch fündig werden.


    Eine Sache stört mich aber:


    Warum werden rund 70% der Modelle ohne Unterwasserschiff gebaut bzw. angeboten.
    Was unter dem Wasser ist, gehört doch auch zum Schiff.


    Und das "Phänomen" tritt ausgerechnet bei den Modellen auf, die mir gefallen würden. Z.B. der Flugzeugträger "Graf Zepellin".


    Das ist ja, als würde ich bei ner 109 den Propeller weg lassen. Das macht doch auch kein Mensch!

  • Denke auch, reine Geschmacksfrage.


    Ich finde ein Schiffsmodell mit Unterwasserschiff ungefähr so attraktiv wie ein Gebäudemodell mit Keller. ;)


    gruss
    jack

  • Verschiedene (pensionierte) Seeleute, den ich kenne, reagierten, wenn das Gespraech auf Kartonbau wechselte mit:


    -Aber du baust doch sicherlich Wasserlinienmodelle?
    -Antwort: Ja


    -Worauf bei einer der Reaktion: Selbstverstaendlich, man wuenscht sich doch auch kein Nacktbild der Eltern!


    :D


    groetjes, Gert

  • Hi zusammen,


    plausible Erklärungsversuche.


    Allerdings geht es mir um etwas bestimmtes:


    Schiffe werden, im "Normalfall" schön auf einen Ständer gestellt.
    Das schaut bei Schiffen "unten ohne" einfach nur blöd aus. Für die müsste man ne "Wasserfläche" bauen und sie drauf stellen.


    Aber eben so ein schönes Schiff auf nem Holzständer hat was absolut edles, finde ich.


    Deshalb die blöde Frage.


    Und, da muss ich ToKro recht geben. Unten hat ein Schiff auch viel zu bieten. Alleine schon das Heck mit der Antriebs- und Steuereinheit.


    Warum das Unterwasserschiff schlecht in Papier zu bauen sein soll, verstehe ich nicht ganz. Doch sicher auch nicht schwerer, als oft aufwändige Aufbauten (vor allem bei Kriegsschiffen).


    Und wenn man einen mehr oder weniger ovalen Flugzeugrumpf hinbekommt, wird das doch auch bei nem Schiff möglich sein. Oder irre ich da jetzt komplett? Kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass das nicht gehen soll.

  • Ich bin ein fauler Hund: Hat das Schiff bereits einen Ständer dabei, isses kein Problem, das Unterwasserschiff zu bauen. Hat es keinen, wird es eben ein Wasserlinienmodell!

    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang

  • Hallo Millpet,


    ja, mir wäre "unten mit" schon wichtig.


    Ein Schiff "unten ohne" ist wie eine Frau "oben ohne", denke ich. :]


    Aber klar, Geschmackssache.


    Naja, vielleicht finde ich noch was schönes. Wenn wer ne Tip hat, gern.


    Es wäre schön, wenn es ein Schiff der deutschen kaiserlichen Kriegsmarine ist. Weil die meistens ein "Rammbug" (oder wie nennt man den Bug, der unter Wasser nach vorne geht?) haben. Und das finde ich optisch irgendwie reizvoll.


    Dann wäre eine Länge ab etwa 40 cm anzustreben. Will ja auch was da stehen haben.


    Also wie gesagt, wenn wer nen Tip hat, oder eines mit meinen Kriterien schon gebaut hat, bitte Info.

  • Ja hallo,
    ich habe es immer so gehalten: Hat das Modell ein Unterwasserrumpf wird es auch mit diesem gebaut. Hat es Keinen, dann wird's halt ein Wasserlinienmodell. Ja und dann giebt es ja noch die fantastischen Dioramenbauer....was wollen die mit'nem Unterwasserschiff ? (auch beim U-Boot)
    Beste Grüße
    Henry

  • Irgendwo habe ich mal gelesen daß das Lehrmittelinstitut in Wilhelmshaven Modelle zur Schiffserkennung herstellte. Da war das Unterwasserschiff nicht notwendig. Damit wurde der Standard gesetzt.


    Meiner Meinung nach ist das aber Folklore. Wasserlinienmodelle gab's ja schon vor dem Lehrmittelinstitut.


    Ich nehme an, daß die Abwicklung des Rumpfes ohne Computer und entsprechende Software einfach zu aufwendig ist.


    Persönlich bin ich aber der Ansicht, daß das Unterwasserschiff unbedingt dazugehört.


    Gruß,



    Oliver

  • halo liebe gleichgesinnte


    ich habe mich mal an zwei wasserlinienmodelle von den WILHELMSHAVENER`N MODELLBAUBOGEN rangemacht. ich war einfach neugierig. aber diese modelle haben auch ihren reiz. (ich werde diese euch diese die tage mal zeigen). ich habe da ein leichtes und ein schwieriges modell gebaut, wobei ich die erfahrung gemacht habe, das dass schwierige modell viele der modellbauerischen raffinessen von der TICONGEROGA und der BISMARCK (wo ich noch drann bin), beinaltet, obwohl ich das zuerst gar nicht geglaubt habe. ist aber wirklich war!!!!


    meine meinung ist: es kommt einfach darauf an. wofür man sich mehr interressiert, ob man ein modell für ein DIORAMA oder als STANDMODELL darstellen will. als STANDMODELL (wenn`s richtig groß ist) gehört einfach das UNTERWASSERSCHIFF dazu.


    beim DIORAMA sieht man ja die unter der WASSERLINIE LIEGENDEN TEILE ja auch nicht z.b. das TROCKENDOCK von HMV.


    viele grüße


    guido

  • Quote

    Original von $.guido
    beim DIORAMA sieht man ja die unter der WASSERLINIE LIEGENDEN TEILE ja auch nicht z.b. das TROCKENDOCK von HMV.


    Hi Guido,
    hmm, beim Trockendock sieht man die doch grade! :] :D


    Gruß
    Jan

  • Hallo Peter!


    Quote

    Dies alles ist doch Schwachsinn. [...]
    Wenn mal die Fans von den Wasserlinienmodellen ehrlich sind, dann müssen sie zugeben, daß hier ein Modell nicht fertig ist.


    Ich lasse Dir natürlich Deine vorliebe für Vollrumpfmodelle, aber trotzdem:
    Neeeeeeeee, zugeben muß ich gar nichts und Schwachsinn ist das auch alles nicht. Es gibt durchaus gute Gründe für Wasserlinienmodelle.


    Der erste und schwerwiegendste ist, daß ein Schiff, so wie wir es tagtäglich in natura sehen können, nun mal an der Wasserlinie zu Ende ist. Will ich dieses 'natürliche' Erscheinugsbild darstellen (und ich persönlich will das ganz bewußt), dann baue ich ein Wasserlinienmodell (bei Dioramen natürlich sowieso).


    Wenn ich zwei Modelle in einen Zusammenhang setzen will, dann stört mich (persönliche Meinung) das Unterwasserschiff ebenfalls. Denn um z.B. ein Festmacherboot neben einem Überseecontainerschiff recht zu würdigen, muß für mich nicht nur der Maßstab der gleiche sein, sondern beide Modelle müssen sich auch auf der gleichen Ebene (also mit der Wasserlinie auf dem Regal) befinden.


    Und (au, jetzt werden einige Aufschreien) mit einem Vollrumpfmodell kann man einfach nicht vernünftig spielen, da bleiben immer irgendwelche doofen Schrauben im Teppich hängen und reißen ab und so...


    Die Konsequenz daraus ist tatsächlich, daß das ideale Schiffsmodell ein Unterwasserschiff hat, dieses aber konstruktiv vom Überwasserteil getrennt ist, sodaß man es auch ohne Umstände, je nach Gusto, als Wasserlinienmodell bauen kann (und das sage/fordere ich, obwohl ich dann einen Haufen Teile bezahlen muß, die ich gar nicht haben möchte).


    Dabei hätte ich aber noch (au weh!) einen 'perversen' Sonderwunsch: Ich wünsche mir nämlich bei den passenden Schiffstypen (z.B. Tanker), daß der Rumpf nicht zwei- sondern dreigeteilt ist, so daß ich mein Modell auch als Wasserlinienmodell in entladenem Zustand (wenn also ein ansehnlicher Teil des Unterwasserschiffes sichtbar ist) bauen kann. Piet, das baust Du doch sicher noch schnell in die Altmark ein, oder ?!? :D :D :D


    Und noch zur Info:

    Quote

    Im Plastikbau [...] gibt es , fast keine Wasserlinienschiffe


    Im Gegenteil, die 1:700er Wasserlinienmodelle stellen sogar den größten Anteil bei den Plastikschiffsmodellen. Erst seit neuestem geht Trumpeter dazu über, wieder ein extra Unterwasserschiff beizufügen (dafür sind aber auch die 1:350 Schiffe dieses Herstellers von vornherein auch darauf ausgelegt als Wasserlinienmodell gebaut zu werden, im Gegensatz zu den Tamiya Modellen, die reien Vollrumpfmodelle sind). Und die bei weitem größte Gruppe von Schiffsmodellen überhaupt, die 1:1250er Sammlermodelle, sind auch alle Wasserlinienmodelle.


    Viele Grüße,
    Michi



    P.S: Jan:
    Aber nicht die vom Trockendock selber, wenn Du das abgesenkte baust!

  • Genau Michi, das unterschreibe ich ganz dick!


    Für mich ist das Highlight Schiffe in ein stimmiges Verhältnis zueinander setzen zu können. Ich glaube genau das ist es.


    So kommt (für mich Binnenländer) maritime Atmosphäre rüber, besonders wenn dann noch ein paar Figuren den Modellen leben einhauchen oder das ganze in eine Hafenszene integriert werden würde.


    Das Vollrumpfmodell ist dagegen die in sich abgeschlossene, sachlich kühle Darstellung des technischen Gebildes Schiff.


    Soll jeder nach seiner Façon selig werden.
    Schwachsinn seh ich da keinen.


    gruss
    Jack

  • Hallo, Freunde!


    Hier noch mein Senf: Also, die Beiträge von Jack und Michi fand ich recht stichhaltig, zudem hat für mich ein Wasserlinienmodell einfach mehr "Leben", da es in seinem natürlichen Umfeld zu sein scheint. Ein Vollrumpfmodell - so sehr ich mich auch für diese zu begeistern vermag - hat für mich immer etwas leicht Schwebendes, es erinnert eher an ein Luftschiff.
    Aber das ist für mich noch nicht ausschlaggebend, hier mein wichtigstes Argument: Die Proportionen.
    Als Liebhaber von Schlachtschiffen bin ich fasziniert von der Fülle an Aufbauten, die wie Bergmassive aus dem Wasser ragen. Als ich meine Lieblingsschiffe zum ersten Mal mit Unterwasserrumpf sah, war ich herb enttäuscht, denn dieser imposante Eindruck ging für mich verloren. Die Aufbauten schienen nur noch zackiger Flaum auf einem roten Ballon zu sein (man vergebe mir diesen blumigen, respektlosen Vergleich).


    In ehrerbietiger Hochachtung vor all jenen, die meine Meinung nicht teilen,


    Thom

  • Hallo zusammen,


    danke für Euere Meinungen.


    Übrigens:
    Ich weiß leider nicht mehr, welches Schiff und von welchem Verlag.


    Aber ich hab da mal eines gesehen (war jedenfalls ein Kriegsschiff), da wurde das Unterwasserschiff extra gebaut und konnte, wenn alles fertig war mittels zwei "Zapfen" an den oberen Rumpf gesteckt werden. Oder eben wieder abgenommen. Ganz nach belieben.


    @Millpet:


    Die Schleswig Holstein werde ich mir mal ansehen. Bilder von Deiner? Klar, gern!

  • Hallo Me!


    Quote

    Ich weiß leider nicht mehr, welches Schiff und von welchem Verlag.


    S.M.S. Undine von HMV ?!
    (z.B. hier)


    Tokro:

    Quote

    Dann bitte die 'Jahre Viking':


    Um es mit Donald Duck zu sagen:
    Schluck!


    (Für das 'Trockendock' kann ich nix, da hat Guido mit angefangen!)


    Michi

  • Hallo,


    bei dem Derfflinger von HMV kann man auch die beiden Rumpfteile getrennt bauen.


    Grüsse


    Hans Gerd