Umbauten KM-Zerstörer Z30 und Z23 aus Bausatz cfm Z25

  • Baubericht Zerstörer Typ 1936A – Umbau des Z25 / cfm 1:250 zum Z30 und Z23

    Ich baue immer mal wieder gern ein Modell, das es so als Bausatz nicht fertig zu kaufen gibt.


    Nicht zuletzt durch seinen Druck auf gefärbtem Karton-Hintergrund und zahlreichen alternativ zu bauenden Einzelteilen eignet sich der Modellbaubogensatz der Zerstörers Z25 von cfm hervorragend dazu, auch die Schwesterschiffe dieses Zerstörers zu bauen. Auch wenn die Erscheinungsformen des Zerstörertyps 1936 / 1936A durchaus teils gravierende, teils weniger augenfällige Unterschiede aufweisen, so ist doch der Grundaufbau gleich.


    Weil man auch andere benötigte Bauteile aus dem farbigen Abfallkarton herstellen kann, schien es mir leicht, dieses Modell abzuwandeln. Nachdem der Z25 wie vorgegeben fertig gestellt war, habe ich die Umbauten zum Z24 – ebenfalls mit Doppelgeschütz auf der Back und zum Z28 – mit Einzelgeschützen vorn und „Schreibstube“ achtern – in Angriff genommen und dazu auch bereits Bauberichte im Forum veröffentlicht.


    Bereits in meinem Baubericht zum Z25 habe ich mich schon über Anzahl der Teile, Bauanleitung, Farbgebung und Erkennbarkeit hinreichend ausgelassen, das wird hier nicht wiederholt. Auch gibt es über den Schiffstyp an sich und über den Lebenslauf der einzelnen Schiffe ausreichend Literatur und viele Beiträge im Internet – ich setze also bei Modellbauern, die sich ebenfalls mit Umbauten befassen möchten, Kenntnisse über Einzelheiten zum Zerstörer Typ 1936 voraus und verzichte deshalb hier auf die Aufzählung von technischen Daten und Einsatzzeiten des Originals.


    Ich werde auch diesen Baubericht wieder als PDF zur Verfügung stellen, ich beschreibe nachfolgend allerdings nur die wesentlichen Bauschritte des Umbaus – wer den Bericht zum Z25 als Grundlage für den „Rest“ des Modells benötigt, bekommt diesen natürlich auch.


    Nachdem drei Schwesterschiffe vorhanden waren, wollte ich meine „Zerstörerflottille“ noch um weitere, anders aussehende Schiffe ergänzen. Inspiriert durch das Modell des Zerstörers 30 im Deutschen Schifffahrtsmuseum BHV mit dem eigenartig erhöhten ersten Geschütz habe mich an meinen Fotos vom dortigen Modell und den mir zugänglichen Konstruktionsskizzen orientiert und dann beschlossen, auch Z23 und Z23 zu bauen. Begonnen habe ich mit Z30.Der nachfolgend beschriebene Umbau berücksichtigt nur die augenfälligsten Unterschiede des Z30 – gegenüber dem Z25 – wie sie in der Konstruktionszeichnung des Rüstzustands 1944 dargestellt sind:- ein einzelnes Geschütze 150 mm auf dem Backdeck auf einer leicht erhöhten runden Plattform anstelle des Doppelturms- Scheinwerfer auf rundem Podest hinter dem 2. Schornstein an Stelle des hinteren FuMO- Wellenbrecher seitlich neben der vorderen Geschützplattform- nach vorn verlängerte Aufbauwand mit abgeschrägten Seiten vor der Brücke, darauf ein seitlich abgerundetes Flak-Podest. Auf dem Flak-Podest eine 2cm-Vierlings-Flak, auf dem Hüttendach davor zwei Flöße.- kein Podest über den Lüfteraufbauten seitlich des vorderen Schornsteins- Flak-Podest auf der Munitions-Umladekammer zwischen Geschütz B und C, darauf ein 2cm-Flak-Vierling, der achtere Mast rückt an die Vorderseite dieses kleinen Aufbaus.

  • Baubericht Umbau Z 30 & Z 23 / Blatt 2Brückenaufbau (Teile 67 bis 78):Den vorderen Teil des Brückenaufbaus habe ich aus Abfallkarton nach vorn verlängert. Dort wo der Vorbau im Bogen in die Frontwand übergeht, wurde eine Hütte mit abgeschrägten Seiten davor gesetzt – Seitenwände 7 mm, Schräge 2 mm, Front 10 mm, Höhe 14 mm. An die Seitenwände kamen zwei Türen, Lautsprecher und Lampen wurden entsprechend der Anordnung auf der ursprünglichen Frontwand auf die neue gesetzt. Oben geschlossen wurde der veränderte Vorbau mit Teilen aus nicht benötigten Decks. Das Flak-Deck ist 19 mm lang und 23 mm breit und ragt so abgerundet seitlich über die Aufbauwand hinaus. Auf das leicht nach vorn geneigte Dach der Hütte kommen später zwei Rettungsflöße.Auch bei dieser Brücke habe ich wieder die im Bogen nur aus schwarzen Linien auf weißem Hintergrund bestehenden Teile 73ab und 77c mit einem Stabilo Pen 68/88 bemalt, um eine Holzplankenfärbung zu erreichen.Geschütz-Podest:Anhand der Fotos vom Z30-Modell im DSM und der Konstruktionszeichnung habe ich die Maße des Podest mit 30 mm Durchmesser ermittelt. Aus einem Stück eines nicht benötigten Decks habe ich ein Podest gefertigt, das etwa am fünften Bullauge von vorn beginnt und hinten seitlich um die Brückenaufbau-Verlängerung herumreicht. Dabei ist darauf zu achten, dass das Podest parallel zur Wasserlinie verläuft. Die das Podest umgebende Umrandung aus Abfallkarton fängt dazu an der Brücke mit einer Höhe von 3 mm an und wird nach vorn flacher. Auf das Podest führen seitlich des Brückevorbaus kurze Treppen ähnlich der Bauteile 48g bei den Torpedorohrsätzen. Vorn auf Höhe der Geschützfront beginnend verläuft beidseits eine Absturzsicherung bis zum Brückenaufbau. Kleine Wellenbrecher sitzen weiter vorn als auf dem Deck eingezeichnet, sie beginnen vorn seitlich an diesem Geschützpodest und enden hinter dem zweiten Poller-Paar.

  • Baubericht Umbau Z 30 & Z 23 / Blatt 315cm-Geschütz Einzellafette 121
    Für diesen Umbau werden ja vier 15-cm-Geschütze statt der im Bogen vorhandenen zwei benötigt. Ich habe die beidseits vorgefärbten Turmgehäuse 121p für die offen einsehbaren Geschützpositionen B + C verwendet, auf den Positionen A + D kamen dann die beiden anderen Gehäuse, die ich rückseitig grau bemalt habe, in die man aber wegen des jeweiligen Decküberstandes nicht so gut von hinten hineinsehen kann. Die inneren Einzelteile – Bodenplatte, Abschlusswand, Rohrwiegen, Verschluss – der Geschütze habe ich mit dem PC kopiert; die Einzelteile 121q+r jedoch habe ich aus Abfallkarton geschnitten, damit kein Farbunterschied sichtbar wird. Die Geschützrohre für die beiden zusätzlichen Türme wurden aus übrig gebliebenen als Alternativ (A im Kreis) markierten Teilen gedreht.
    Rettungsflöße 146Für diesen Umbau werden gemäß Konstruktionszeichnung und Fotos folgende Flöße benötigt: pro Schiffseite senkrecht in Halterung hängend an der Brückenreling je 4 plus 2 an den hinteren Decksstützen; ein waagerechter Vierer-Stapel hinter vom vorderen Schornstein, ein Dreier-Pack vor dem Flak-Podest auf dem Mittelaufbau, ein Doppel-Pack auf dem hinteren Torpedo-Rohrsatz und die zwei bereits angesprochenen Einzel-Flöße nebeneinander auf dem Brückenvorbau. Achterer Aufbau (hinteres Deckshaus) 49
    Wie bei Z25 in Modulbauweise, also den gesamten Achteraufbau mit Deck, Unterzügen, Leitern und Schränken sowie Reling fertig gestellt und erst dann auf das Deck gesetzt.
    Für das leicht veränderte Aussehen des Munitionsumladekammer-Aufbaus beim Z30 habe ich nach Konstruktionsskizze auf die Wand 53 ein auf 20 mm Länge und 16 mm Breite vergrößertes und an den Ecken abgeschrägtes Deck zugeschnitten und mit Schanzteilen umklebt. Für die seitlichen Leiteraufstiege an Wand 53 gibt es Durchbrüche im Deck. Statt vier kommen nur zwei Munitionsschränke 53o an den vorderen Rand dieses Decks, dazwischen wird der achtere Mast hindurchgeführt, der auf dem Geschützdeck 49f steht.

  • Baubericht Umbau Z 30 & Z 23 / Blatt 4Großes Funkmess-Ortungsgerät 143Anstelle des FuMO 21 im Bogen habe ich Ätzteile eines FuMO 25 verwendet – ein Gittergeflecht auf einem Spezialrahmen 20 mm breit und 8 mm hoch mit grauem Sprühlack eingefärbt und mit acht Ätzteil-Dreiecken an der originalen Karton-Halterung 143a-e angebracht.KennzeichnungEin Foto des Z30 im DSM zeigt die Zahl 30 auf der Vorderseite des Schanzkleides vor dem Peildeck. Ich habe die Zahlen aus Resten von Brückenaufbauten von Bundesmarine-Minensuchern genommen, die zufällig die passende Höhe hatten.

  • Baubericht Umbau Z 30 & Z 23 / Blatt 5 Ladekanone 125Die Ladekanone (Exerziergeschütz) findet beim Z30 keine Verwendung, weil wegen der zusätzlichen großen Lukendeckel seitlich der Brückenunterbauwände der steuerbords-vordere Scherdrachen seine Aufhängung an der Hinterkante dieses Aufbaus fand.Die übrigen Zubehörteile wie Wasserbombenwerfer, Scherdrachen, Minenräumwinde und Otterkräne sind wie beim Z25 verarbeitet und platziert. BeflaggungEine am PC um das HK bereinigte Dienstflagge wurde leicht geschert, dann die ausgedruckte und rückseitige verklebte schräge Flagge noch ein wenig in Wellenform gelegt. Ankertauminen
    Für die zusätzliche Ausrüstung dieses Modells habe ich mir im Internet Angaben zu Ankertauminen gesucht und die Maßangaben von Minenschuh und Minenkörper (Durchmesser im Original 80 bis 110 cm) umgesetzt. Ich habe Stecknadelköpfe mit 3,5 mm Durchmesser grau bemalt, um als Mine herzuhalten. Die Untergestelle habe ich aus Abfallkarton in Form eines Quaders mit 3 mm Seitenlänge entsprechend der Spurweite der Minenschienen gefertigt, daran vorn und hinten zwei 1,5 mm breite und 3 mm lange Flächen schräg abstehend gesetzt. Eine kleine Kabeltrommel aus zwei Seitenteilen und einem Röhrchen mit zusammen 2 mm Breite wurde an einer Stirnseite des Unterbaus befestigt. Auf die Oberseite kamen vier winzige Karton-Dreiecke als Halterung für den Minenköper.

  • Einige Monate später folgte dann der Umbau zum Z23. Eine große Ähnlichkeit mit Z30 ist zwar gegeben, doch zeigt schon das Originalfoto einen grundsätzlichen Unterschied: eine schützende Umrandung der vorderen Geschützplattform. Aus der Konstruktionszeichnung habe ich dann weitere Unterschiede abgeleitet.


    Die nachfolgende Beschreibung berücksichtigt wiederum nur die augenfälligsten Unterschiede des Z23 – gegenüber dem Grundbausatz Z25 – wie sie in der Konstruktionszeichnung des Rüstzustands 1940 dargestellt sind:


    - ein einzelnes Geschütze 150 mm auf dem Backdeck auf einer leicht erhöhten runden Plattform anstelle des Doppelturms, umgeben von einem Schutzring


    - kein Flak-Geschütz auf dem Vorschiff oder seitlich der Brücke


    - Scheinwerfer auf rundem Podest hinter dem 2. Schornstein an Stelle des hinteren FuMO- Wellenbrecher seitlich neben der vorderen Geschützplattform


    - seitliche Ausbuchtungen am Peildeck hinter dem Entfernungsmessgerät, dazwischen schmaleres Antennenhaus unter dem Funkmeß-Ortungsgerät


    - auf dem Brückenvorbau ein leicht trapezförmiges Flak-Deck ohne seitlichen Überstand, darauf lediglich eine 2-cm-Einzellafette


    - nur 2-cm-Einzellafetten anstelle der 3,7-cm-Flak auf den achteren Flak-Positionen des Mittelaufbaudecks


    - keine Flak auf dem Brückendeck


    - kein Podest mit Gig hinter dem vorderen Kaminsockel-


    Kutter nicht an Steuerbord auf dem Backdeck, sondern auf dem Hauptdeck neben dem Mittelaufbau an Backbord - gegenüber der Motorjolle


    - aufgeständertes Podest mit Scheinwerfer hinter dem zweiten Schornstein


    - kein Podest über den Lüfteraufbauten seitlich vom vorderen Schornstein


    - keine Reserve-Torpedo-Staukästen und keine Torpedo-Nachlade-Einrichtung


    - keine Rettungsflöße an der Brückenschanz, am Mittelaufbau und auf den Torpedorohrsätzen


    - der achtere Mast steht im vorderen Drittel des Daches der Munitionsumladekammer


    - keine Wasserbombenwerfer und keine Otterkräne / Scherdrachen am Heck.

  • Baubericht Umbau Z 30 & Z 23 / Blatt 8



    Backdecks-Aufstiege:


    Beim Z23 entfällt der Kutter auf dem hinteren Backdeck steuerbords, daher werden dort auch keine Davits benötigt. Der Decksausschnitt ist spiegelgleich zur Backbordseite, der Treppenaufstieg ist entsprechend steuerbords ebenfalls an der Bordwand und nicht neben dem Kaminsockel.


    Brückenaufbau-Unterteil:


    Anstelle des halbrund überkragenden Decks 73e-g, das beim Z25 für zwei nebeneinander stehende Flak-Geschütze vorgesehen war, habe ich ein leicht trapezförmiges Deck aufgesetzt, das mit den Oberkanten der vorderen Aufbauwände abschließt. Die beidseitigen Leiteraufstiege zu diesem neuen Flakdeck wurden von der vorderen Position in die Mitte des Decks nach hinten verschoben, die dabei abgedeckten Schotten wurden davor wieder angebracht.


    Brückendeck und Peildeck:


    An der Brückenvorderwand 73c und an den Brückenhausseitenwänden 77d-e habe ich die oberen, die Peildecksschanz bildenden Teile abgetrennt. Das Peildeck 77c habe ich vorn mit 1 mm Zugabe ausgeschnitten und mit kleinen farbigen Dreiecken so belegt, dass die vordere Peildecksschanz oberhalb der Brücke etwas zurückspringt und einen leichten Winkel bildet. Das vorn zusätzliche Maß wurde hinten wieder eingespart, indem die hintere schwarze Linie aus dem Deck herausgetrennt wurde, die ansonsten gestört hätte, weil das kleine Deckshaus 78 schmaler ist als auf den Schwesterschiffen und weiter vorn steht.Am Peildeck 77c wurden außerdem zwei Drittelkreise seitlich hinter der Markierung für das E-Messer-Podest angesetzt, auf deren mit erhöhtem Schanzkleid versehenen Positionen später Richtsäulen platziert werden. Beim Z23 ist das Antennenhaus 78 unter dem großen Funkmeß-Ortungsgerät schmaler und weiter vorn sowie direkt an die Rückseite des E-Messer-Podestes angelehnt platziert. Ich habe dazu die Seitenwände von Teil 78 abgetrennt, die Rückwand links neben der Leiter auf ca. 7,5 mm Breite abgeschnitten und die Teile wieder zusammengefügt, dann mit einem neuen Dach aus Abfallkarton versehen.

  • Baubericht Umbau Z 30 & Z 23 / Blatt 9


    Podest für vorderes 15-cm-Geschütz
    Aus einem nicht benötigten Deck D3 habe ich eine runde Scheibe mit 28 mm Durchmesser geschnitten, die zum Erreichen einer gegenüber dem Backdeck leicht erhöhten Position achtfach verstärkt und mit beidseitig farbigem, 6 mm hohen Abfallstreifen als Schanz umklebt wurde. Weil für die Treppenaufgänge vom Hauptdeck zum Backdeck Ätzteile verwendet wurden, habe ich die nicht benötigten Teile 102a/b jeweils zur Hälfte als Aufstiege zum Geschützpodest verbaut.

  • Baubericht Umbau Z 30 & Z 23 / Blatt 10



    Wegen des oben beschriebenen Rüstzustands quasi im Auslieferungszustand bei Fertigstellung 1940 fehlen an diesem Modell die im Baubogen vorhandenen Reserve-Torpedo-Kästen samt Nachlade-Geschirr, die Wasserbombenwerfer und die Otterkräne am Heck. Auch die Rettungsinseln sind nicht so zahlreich und anders an Bord verteilt wie im späteren Kriegseinsatz. Die Flugabwehrbewaffnung soll die frühen Ausführungen der 2-cm- und 3,7-cm-Kanonen noch ohne Schutzschilde darstellen.



    Von diesen Unterschieden abgesehen ähnelt das Erscheinungsbild des Z 23 sehr dem des Schwesterschiffes Z 30.

  • Hallo Ole,


    schön von Dir zu hören !


    Vielen Dank für die penibel dokumentierten Umbauten, ich würde mich sehr über ein paar Fotos der ganzen Flotille freuen !


    Zaphod