TS "Hamburg" / HMV-Verlag / 1:250

  • Hallo zusammen,


    nach über 1 Jahr Bauzeit ist meine „Hamburg“ nun endlich fertig.


    Für das Modell wurden der Bogen und die Lasercut-Teile (LC) vom HMV-Verlag verbaut; ein bisschen Takelage wurde mit Hilfe vom sog. Wonder Wire erstellt.
    Die „Hamburg“ ist es allemal wert gewesen, als Modellbaubogen veröffentlicht zu werden, denn das Original ist eine echte Schönheit. Wer das Schiff unter dem Namen „Hamburg“ nicht mehr kennt, hat vielleicht schonmal von der „Maxim Gorki“ gehört (die letzten Jahre vor der Abwrackung fuhr das Schiff unter diesem Namen).


    Fiete hat einen detaillierten und sehr hilfreichen Baubericht zur „Hamburg“ in Arbeit und wir haben uns regelmäßig über die Baufortschritte ausgetauscht. Nu bin ich doch etwas eher fertig geworden :D

    Obwohl der Bogen von Carsten Horn eine wunderschöne Vorlage hatte, haben sich leider einige Fehler bzw. Mängel eingeschlichen. Ich vermute, dass der Kontrollbau, insbesondere in den letzten Bauabschnitten, nicht mehr so konsequent umgesetzt wurde; falls doch, muss man sich über manche Sachen arg wundern. Ich halte den Kontrollbau (durch jemand anderes, als den Konstrukteur!) für überaus wichtig. Erst der gemeinsame Austausch über das Modell (und etwaige Probleme) führt zu einem relativ fehlerfreien Bogen. Wenn dann noch die Schlussabwicklung vom Verlag passt, steht einem soliden, gut baubaren Bogen nichts mehr im Wege (außer vielleicht die Druckerei :D ).


    Ich möchte nur kurz die wichtigsten Dinge anmerken, die mir aufgefallen sind bzw. mit denen ich (und auch Fiete) Probleme hatte:


    - Rumpf: die Bordwände hätten etwas länger sein müssen; gerade bei langen Bordwänden sollte stets verlagsseitig etwas Zugabe berücksichtigt werden


    - „Peitschenlampen“: Ich habe kein einziges Foto im Netz oder in anderen Quellen gefunden, die die im Bogen vorgesehenen riesigen Lampen fürs Tennisdeck zeigen. Hier hätten kleinere Versionen dem Bogen sehr gut getan


    - Schanzkleidstützen: Im Bugbereich (hinter dem Wellenbrecher) fehlen alle Stützen beim Modell, obwohl sie auf Fotos vom Original gut zu erkennen sind. Ich habe mir selbst welche geschnitzt...


    - Beiboote: Sämtliche Ruder-Beiboote musste ich, was die Rumpflänge angeht, anpassen/kürzen. Nicht missverstehen: Übermaß ist manchmal sinnvoll, siehe Bordwände, aber bei diesen kleinen Booten erwarte ich, dass das richtige Maß beim Kontrollbau festgelegt wird


    - Anleitung: Die Anleitung wird mit weiterem Baufortschritt immer undurchsichtiger und überfrachteter. Gegen Ende, im von Fiete erwähnten „Restebild“, kam ich mir schon ein bisschen veralbert vor, da dort Bauteile erscheinen, die man viel früher hätte einbauen müssen. Ich kann ja ein gewisses Maß an vorausschauendem Bauen erwarten, aber vom HMV erwarte ich eine logisch aufgebaute Anleitung und kein Wimmelbild. Ich habe später jedes Bauteil in der Anleitung abgehakt, damit ich nicht durcheinander komme…


    Mit dem fertigen Modell bin ich jedoch ganz zufrieden.
    Vor allem der markante Schornstein ist von der Konstruktion her prima zu bauen gewesen und wirkt am Modell richtig gut!


    Der Bau hat (meistens) Spaß gemacht, von daher danke, Carsten, dass Du dieses Modell „auf den Weg“ gebracht hast.
    Hier nun die erste Charge an Galeriefotos:



    Gleich geht es weiter...

  • ... und hier noch ein paar weitere Fotos:



    Ich hoffe, die Fotos gefallen euch und wünsche ein schönes Adventswochenende!



    Grüße


    Lars

  • Moin Lars,
    trotz aller Probleme mit dem Bogen hast Du ein exquisites Modell erschaffen! Wie immer auch hier sauber gebaut. Die Fotos machen Spaß, sie zu betrachten.
    Also ganz dickes Lob aus Flensburg
    Jochen

  • Hallo Lars


    Dein Bau macht diesem wunderschönen Schiff alle Ehre! Ich gratuliere dir herzlich zu diesem Resultat.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Ich hoffe, die Fotos gefallen euch


    Das tun sie! Du hast die HAMBURG absolut klasse hinbekommen. Dein Modell zeigt die ganze Schönheit des Originals :thumbup:

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Hallo Lars !


    Dein Resumee und deine Galeriefotos stehen in einem krassen Widerspruch zueinander. Die Fotos zeigen ein ungewöhnlich attraktives Modell, was nicht nur am Original liegt, sondern offenbar auch an der gekonnten Umsetzung als Modelbaubogen. In deinem Resumee überwiegen dagegen deutlich die Negativ-Aussagen.


    Normalerweise werden in diesem Forum die Wilhelmshavener Neubert-Konstruktionen als unübertroffene Meisterwerke über den grünen Klee gelobt, obwohl diese aus heutiger Sicht schwere Macken haben. Z.B. sind Liniencodes auf sichtbare Bauteile gedruckt, die himmelblauen Fensterschatten haben nichts mit der Realität zu tun und es wird keine Lösung für filigrane Teile wie Reling, Niedergänge, Leitern etc. angeboten. Nichts von dem bei diesem HAMBURG-Modell ! Keine störenden Linien auf den Bauteilen, eine sehr geschickte, hervorragend mit dem weißen Rumpf konstrastierende Fensterschattierung, die es nahe legt, die Bulleyes und Fenster nicht auszuschneiden, wie du es gemacht hast, und passende, gelaserte Filigranteile.


    Ich will dir mal erzählen, was ich persönlich (alter Sack, über 60 Jahre Kartonmodellbau-Erfahrung) von deiner Kritik halte:


    Die Peitschenlampen hat sich Carsten Horn doch nicht ausgedacht. Wahrscheinlich hat er aufgrund der Dokumentationslage sich für einen Zustand entschieden, bei dem diese Peitschenlampen eben an Bord waren.


    Wenn ich für mich ein Modell in Eigenkonstruktion baue, dann zeichne ich die Schanzkleidstützen nicht auf, sondern schneide sie frei zu, weil ich die Ränder nicht haben will. Ich vermisse die Schanzkleidstützen nicht.


    Die Überlänge bei den Beibooten ist mir eher recht, als dass ich den Kontrollbauer dafür kritisieren würde.


    Anleitungen benutze ich nie ! Als ich mit den ersten Kartonmodellen anfing, konnte ich noch nicht lesen. Eher hätte ich mir den Finger abgebissen, als dass ich meine Mutter oder meinen älteren Bruder gefragt hätte. Als ich lesen konnte, brauchte ich die Anleitungen nicht mehr. Wenn mir heute etwas unklar ist, google ich im Internet nach Originalfotos.


    Einzig hilfreich finde ich deinen Hinweis zur Länge der Bordwand.


    Es tut mir für dich und für den Konstrukteur leid, dass dein Urteil so dürftig ausgefallen ist.


    Henning

  • Hallo zusammen,


    @alle: Herzlichen Dank für eure lieben Worte und die Likes. Freut mich, wenn es gefällt.


    @Torsten: Ich kann nicht sagen, ob ich demnächst mal wieder einen Bericht schreibe. Im Augenblick habe ich ehrlich gesagt keine allzu große Lust dazu.


    @Henning: Zunächst möchte ich noch einmal betonen, dass ich mit dem Modell an sich (wie schon gesagt) durchaus zufrieden bin.


    Trotzdem finde ich, dass Dinge, die nicht ganz rund sind im Bogen, angesprochen gehören. Man kann bei Neuauflagen doch daraus lernen, oder etwa nicht?


    Was meine Kritikpunkte angeht: Ich habe das Modell nunmal gebaut und stehe zu meiner Kritik.
    Und ich möchte sie nicht als Affront gegen Konstrukteur bzw. Kontrollbauer verstanden wissen, sondern als Anregung, wie man es künftig anders oder vielleicht besser machen könnte.
    Ob man sich was davon annimmt, bleibt jedem selbst überlassen.


    Im Übrigen möchte ich keine große Diskussion hier lostreten; ich empfehle nur jedem, der mehr über das Modell bzw. den Bogen erfahren möchte, sich Fietes Baubericht durchzulesen.
    Da wird einem geholfen.


    Nochmal: ich ziehe meinen Hut vor Carstens Modell (insbesondere da ich selbst auch schon Modelle konstruiert habe!), finde es aber auch wichtig, gut gemeinte Kritik anzubringen.


    In diesem Sinne wünsche ich weiterhin ein schönes Adventswochenende.


    Grüße


    Lars

  • Moin Lars, moin Henning,


    zunächst mal herzlichen Glückwunsch an Dich, Lars, zu Deiner gelungenen HAMBURG. Die Aufnahmen bestätigen meine Einschätzung, dass man aus dem Bogen - trotz aller Stolpersteine - ein tolles Modell gebaut bekommt. Und das spricht eindeutig für die Konstruktion von Carsten Horn, aber das klang in Deinem Text ja auch schon durch.


    Dass der Bogen einige vermeidbare Kinken enthält, lässt sich nicht wegargumentieren und ich halte es für durchaus sinnvoll, wenn so etwas angesprochen wird. Was habe ich von einem Baubericht, in dem nichts als „TOLL!!!“ steht, dafür aber alle Klippen totgeschwiegen werden? Nun hast Du keinen Baubericht gemacht, aber ich bin der Auffassung, dass man auch in so einem Galeriebeitrag erwähnen darf, dass bei einem Bogen nicht alles rund läuft.


    Insofern, lieber Henning, stehen zwar die Bilder und das Resümee in einem gewissen Gegensatz zueinander, aber doch nicht so krass, wie Du es empfindest. Die Bilder beweisen, dass man trotz der Kinken ein tolles Modell bauen kann.
    Das liegt insbesondere daran, dass die Schnittlinien der Rumpfteile als Rückseitendruck ausgeführt sind. Was Lars nicht erwähnt hat ist die Tatsache, dass in der Bauanleitung Hinweise zum sinnvollen Zusammenbau der Rumpfteile und der Montage auf dem Spantengerüst fehlen. Die hat es im Bogen zur SLOMAN ALSTERTOR durchaus gegeben und es ist für einen erfolgreichen Bau der HAMBURG absolut erforderlich, dass man hier ähnlich verfährt.


    Dass es hinsichtlich der alten WHV-Bögen in der Zwischenzeit zu einer Art „Heiligsprechung“ gekommen ist, liegt sicher daran, dass der Schiffs-Kartonmodellbau eigentlich ein „Alte-Säcke-Hobby“ ist. Wenn man sich die Bilder von Kartonmodellbauertreffen anschaut, dann überwiegen die grauen Haare doch bei weitem… Und wir sind nun mal alle mit den Modellen aus dem Lehrmittelinstitut groß geworden.
    Dass die Welt sich weiter gedreht hat, die Fähigkeiten der langjährigen Kartonmodellbauer sich im Laufe der Zeit verbessert und gute Verlage dem Rechnung getragen haben, ist ein ganz natürlicher Vorgang. Insofern würden Liniencodes auf Bauteilen und himmelblaue Fenster eher einen Anachronismus darstellen. Das heute anders verfahren wird, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.


    Ich erwarte schon von einem Verlag, dass er ordentliche Arbeit abliefert. Wenn Du für ein Modell in Eigenkonstruktion die Schanzkleidstützen „frei Schnauze“ zuschneidest, ist das Deine Sache. Als Kunde, der für Bogen und LC-Satz mal eben bummelig € 100,- hinblättert, erwarte ich etwas anderes. Insbesondere, wenn sich Verlage mit Attributen wie Spitzenklasse, Extraklasse oder gar Marktführer schmücken. Und dafür ist es nun mal erforderlich, dass ein sorgfältiger und gewissenhafter Kontrollbau durchgeführt wird. Das passiert, wie man hier im Forum ja durchaus miterleben kann, auch mit Deinen Modellen, die bei Passat veröffentlicht werden. Und bei der HAMBURG ist das ganz offenbar nicht in dem erforderlichen Maße erfolgt, sonst hätten bestimmte Dinge einfach auffallen müssen.


    Das Gockeln nach Originalfotos gehört bei mir natürlich inzwischen auch zum Standard. Und das habe ich noch nie so intensiv betrieben, wie hier bei der HAMBURG. Dabei fällt dann auch auf, dass es diese Straßenlaternen auf dem Sportdeck nie gegeben hat. Nie. Es gibt Bilder von einem 1:100-Modell, da sind - warum auch immer - solche Riesenlampen zu sehen, beim Original - ich wiederhole mich - nie. Auch der Generalplan gibt das nicht her, war also auch keine ursprüngliche Idee der Werft oder so…


    Aber sowas kann ja mal vorkommen. Ich habe vor Jahren mal einen Hafenschlepper gebaut, der sollte am vorderen Mast ein recht üppiges Radargerät tragen. Zufällig hatte ich von besagtem Schlepper einige Aufnahmen aus unterschiedlichen Zeiten und dort war nirgends so ein Radar zu sehen, wohl aber auf dem Schwesterschiff. Ich habe damals bei dem Konstrukteur nachgefragt - hätte ja sein können, dass ich etwas übersehen habe - und nach kurzer Recherche hat der dann bestätigt, dieses Radar hat es auf „meinem“ Schlepper nie gegeben. Du erinnerst Dich? ;)


    Dass Du nie Anleitungen benutzt, ist Deine Sache. Und die dazu gelieferte Geschichte wirklich nett. Aber ich konnte nun mal schon lesen, als ich mit 6 Jahren mit dem Modellbau begann und bin also ein wenig anders sozialisiert worden. Und wenn ein Verlag eine Anleitung anbietet, dann erwarte ich - wir denken wieder an die € 100,- - Qualität. Und in diesem Falle stimmt die Formulierung „Wimmelbild“ für einige Anleitungsbilder absolut.


    Also, es braucht Dir wirklich nicht Leid zu tun, weder für den Konstrukteur (der wirklich gute Arbeit abgeliefert hat) noch für Lars, der sich bei dem Bau seiner HAMBURG wirklich wacker geschlagen hat und dem ich einige wertvolle Hinweise verdanke…


    In diesem Sinne einen guten Start in die Woche und beste Grüße aus dem winterlichen Hamburg


    Fiete

  • Moin Lars,


    danke für die tollen Bilder deiner Hamburg.


    Und Danke an alle, die für die unterschiedlichsten Modelle Hinweise und Kritik geben, da sie mir als nicht so erfahrenen Modellbauer eine wertvolle Hilfe sind - solange ich mich nicht auf das negative konzentriere, was mir am Anfang von Fietes Bau das Modell erst vermiest hat. Aber jetzt sehe ich das Modell mit anderen Augen und liebäugel damit - wohlwissend, es nie bauen zu können. :love::S Aber man weiss ja nie...


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


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    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes: