Titanic 1:200, Fly-Modell

  • Wie ich schon beim Bau der Nomadic angedeutet hatte, lag bei mir schon lange der große Bruder, die Titanic auf Lager. Ich hatte zwar schon mit dem Rumpfgerüst angefangen, aber noch nicht den nötigen Mut für diese "titanische" Aufgabe gesammelt. Jetzt ist genug Mut da, um den Anfang zu wagen, in der Hoffnung, er reicht lange genug.


    Noch dazu gibt es ja schon einen super Baubericht, dem eigentlich nichts mehr hinzugefügt werden kann. Immerhin eine gute Vorlage und Richtschnur für mich.
    Der Bogen besteht neben der etwas spärlichen Bauanleitung, deren Textteil auch in Englisch vorhanden ist, aus 34 A3-Seiten, Davon ca. die Hälfte aus kräftigerem Karton, sehr farbenprächtig; die andere Hälfte ist deutlich dünneres Papier für alle stärker zu verformenden Teile. Subjektiv kommt mir dieses zu Anfang etwas zu dünn und damit zu empfindlich vor. Ich werde ja sehen, wie sich das so macht.


    Um meine Finger zu schonen, habe ich den Spantensatz als Lasercut dazu gekauft; auch ein ordentliches Paket.


    Hier sind erst einmal ein paar Beispielbilder vom Bausatz.

  • Da es ein paar BBs der Titanic gibt, habe ich gute Wegweiser! :rolleyes: Es ist und bleibt ein großes Werk, allein schon wegen der Länge von knapp 1,40m. Ich befürchte schon, daß ich im weiteren Verlauf des Bauens bei den häufig anstehenden Wendemanövern auf engstem Raum noch an der einen oder anderen Stelle Flurschaden anrichte.


    Der LC-Set für das Spantengerippe besteht aus 2mm starker Pappe für die Hauptspanten und 1mm Pappe für Stringer, Seitenverstärkung, Boden und Decks. Schon beim ersten probeweisen Zusammenstecken der Hauptspanten gab es eine rabenschwarze Überraschung. Wahrscheinlich mußte zum Schneiden der recht dicken, grauen Pappe der Lasercutter kräftig mit Leistung versorgt werden. Als Folge sind alle Schnittkanten derrart verrußt, daß man sich schnell den ganzen Arbeitsplatz versaut und mit den dann schwarzen Fingern Teile unnötig verschmutzt. Ich habe alle Spantenteile mit einem leicht feuchten Lappen abgewischt, damit nicht mehr alles schwarz wird. Das Gerippe besteht aus verschiedenen Modulen, durch eine ebene Fläche etwa in Höhe der Wasserlinie getrennt. Man sieht hier das Unterwasserteil auf seiner ebenen Fläche liegen und dahinter, schon vorbereitet, die Module für die obere Schiffshälfte.
    Ist das Gerippe aus der starken Pappe vervollständigt, wird es mit Teilen aus 1mm Pappe weiter versteift und verstärkt.


    Dabei fällt auf, daß die vorgesehen Verbindungsschlitze meist zu eng in der Toleranz sind. An vielen Stellen, wie den Stringern im Bug- und Heckbereich, mußte ich sie weiter machen, um die Teile einzusetzen.

  • Das wird ein wahrhaft titanisches Werk und ein logistisches Problem. Wie auf den verhergehenden Bildern zu sehen ist, steht relativ zur Modellgröße viel zu wenig Platz zur Verfügung.


    Immerhin ist das Rumpfgerippe im Rohbau schon mal fertig. Bereits verbaut sind auch die Verstärkungsplatten der beiden Welldecks (Teile 1 und 2) und der vordere Abschnitt des Hauptdecks (Teil 4). Die Decks habe ich noch nicht aufgebracht, damit ich sie beim Einbau der Verstärkungsplatten nicht mit Klebstoff beschmiere. Sie werden später nur angepunktet.


    Die in anderen Bauberichten der Titanic beschriebene Ungenauigkeit bei Spant W9 ist auch im LC vorhanden, allerdings nur auf der Steuerbordseite mit etwa 1 mm. Es ist kein Problem den Überstand zu beseitigen. Eine andere Ungenauigkeit, die kritischer ist, tritt beim Spant W7 auf, der auf beiden Seiten reichlich 1,5mm zu schmal ist. Dass Bild zeigt die Unterseite des hinteren Welldecks backbord. An der Stelle befürchte ich in später paar Probleme beim Montieren der Bordwand.


    Da 1:200 ein "großer" Maßstab ist, der mehr Details zuläßt, will ich die Wassergänge der Decks plastisch ausführen. Die Unterseite ist ein auf 130g Papier gedruckter Scan, auf den das entsprechend beschnittene, originale Deck aufgeklebt wird. Das Bild zeigt links das Teil1 (vorderes Welldeck) aus dem Scan, rechts das beschnittene Teil des originalen Druckes vor dem Kantenfärben.
    Die farbliche Abweichung der Beplankung links zu rechts wird dann durch das Original überdeckt.

  • Nun, ich kann es nicht verhehlen, ich bewundere noch meinen Mut, die Titanic zu bauen. Ich muß allerdings ergänzen, daß in meinem Stapel noch etliche Bögen schlummern, für die ich noch viel Mut sammeln muß. (Ab und zu darf man sich ja für die eigene Kühnheit loben..). Also...


    Der Unterwasserrumpf ist bis auf Schlingerkiel und Schraubenwellen fertiggetellt. Diese Teile müssen warten, bis ich den Rumpf komplett mit Bordwänden versehen habe und nicht mehr die Notwendigkeit sehe, ihn auf die Seite zu legen. Dafür sind mir diese Anbauten doch zu empfindlich.


    Herausforderung 1: Abschleifen des Mittelspants am Bug und am Heck im Bereich der Schraube auf jeweils 1mm Dicke.
    Das ließ sich relativ gut machen. Am Bug sowieso, da genügend stabiles Fleisch vorhanden ist, am Heck.... Dort habe ich die Dicke von 1mm nicht so genau genommen. Natürlich wurde der untere Bereich um den Schraubenbrunnen sehr weich, faserte auf und verbeulte (auch eine Folge eines mißglückten Wendemanövers); ein Stabilisieren und Versteifen gelang sehr gut, indem ich den kritischen Bereich intensiv mit Weißleim getränkt habe.
    Außerdem erscheint mir die Abdeckung des Heckstevens (Teil 5a) breiter als 1mm. Die Teilegruppe 5 ließ sich jedenfalls gut montieren.


    Herausforderung 2: Rumpfbeplankung. Ich kann mir jedesmal noch so viel Mühe geben, bei mir geraten die Platten immer wieder leicht schief. Also Angstgegner!
    Das Gerippe des Rumpfes ist so genial konstruiert mit seinen ebenen Abdeckungen im größten Teil des Rumpfes. Als Positionierhilfe habe ich mir noch die gedruckten Vorlagen für die Abdeckflächen aufgeklebt. Damit gibt es für jede Platte zwischen Spant 7 bis 22 Markierungslinien. Die ersten Platten, von der Rumpfmitte beginnend, wurden vorläufig mit Fixogum befestigt, anschließend dann wieder einzelne Platten abgehoben, am Schiffsboden mit Klebestift montiert, an den Seiten je nach Handhabbarkeit entweder mit Alleskleber (zieht Fäden, neigt zum Verschmieren) oder mit Weißleim (läßt das Papier quellen und bildet vorübergehend Falten) komplett befestigt.


    Der Rumpf ist lang genug, es sind reichlich Platten zum Montieren vorhanden; man lernt im Laufe des Baufortschrittes immer mehr dazu. Wenn alles fertig ist, hat man die richtige Übung, um den Rumpf zu bauen. :rolleyes:
    Im Mittelbereich hatte ich mir noch einen groben Schnitzer geleistet: Der Versuch, eine minimale Schräglage durch ordentliches Verspannen hinwürgen, ging natürlich schief. Es drückte sich ein Spant durch. :cursing: Wenn erst einmal der Karton entsprechend angegriffen ist, läßt sich sich das praktisch nicht mehr richten. Gewalt hilft selten! Nun, die Beule bleibt drin! Insgesamt habe ich die Anschlüsse zwischen den Platten nicht so bündig hinbekommen, wie ich es erhofft hatte. Wieder die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Insgesamt bin ich aber doch mit dem Ergebnis zufrieden.
    Die Paßgenauigkeit ist nach meinem Gefühl sehr, sehr gut. Wenn es gelingt, wirklich alle Platten exakt ausgerichtet anzubringen, stimmen auch alle Übergänge der aufgedruckten Rumpfplatten.
    Im Laufe der Montage bin ich auch zu einer Lösung gekommen, eine aufsummierte Schräglage durch Montageungenauigkeit wieder zu korrigieren: Die an die schiefe Kante anzuschließende Platte habe ich wieder exakt nach dem folgenden Spant mittig ausgerichtet festgehalten (bei 2mm Dicke der Spanten gut machbar), so daß sie die Nahtstelle zur vorhandenen Platte im schief stehenden Bereich überdeckt. Dann punktierte ich vorsichtig, ohne den Karton zu durchstehen mit einer Nadel entlang der korrekten Kante und bekam so die Linie für einen Korrekturschnitt, welcher theoretisch mittig auf dem Anschlußspant verlaufen sollte. Mit einem Skalpell abgetrennt und vorsichtig abgehoben, entsteht wieder eine sauber ausgerichtete Anschlußkante. Je weiter der Baufortschritt, um so besser gelang diese Operation.

  • Hallo Pappi,


    ein wirklich großes schiff, was Du da baust. Ich werde Deinen Baubericht aufmerksam verfolgen und wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg.


    LG
    Ernst

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Jetzt geht es wieder an die Arbeit nachdem die Motivation für etliche Zeit im Keller verschwunden war, eine Menge anderes mich von der Werft fernhielt und einige Reisetätigkeiten, die mir allerdings zu einem erneuten Motivationsschub verhielfen, dazwischen kamen. Die motivationsschübe ergaben sich aus zwei "Kreuzfahrten" der besonderen Art:


    Kreuzfahrt 1: 10 Tage mit einem Binnenschiff vom Rhein-Herne-Kanal über den Mittellandkanal und Havel bis in die Gegend von Potsdam und zurück bis Wolfsburg. Eine äusserst interessante Erfahrung und ein Einblick in eine quasi fremde Welt!


    Die zweite Kreuzfahrt Ende Oktober dauerte 14 Tage auf einem kleineren Containerfeeder zwischen Mittelschweden, Nordostseekanal und Mittellengland. Faszinierend und spannend! Und ich hatte die Gelegenheit, in der Ostsee 12 Stunden lang meine Seefestigkeit erfolgreich zu testen. ^^


    Die Nordsee bot nahezu spiegelglattes Badewasser:



    ...geht gleich weiter, wenn ich wieder etwas hochladen darf.... :rolleyes:

  • Die Ostsee vormittags zu Beginn des Sturmes, nachmittags war nur noch Festhalten angesagt bei einer Krängung bis zu fast 40 grad.
    Soviel zu meinen Intermezzi!


    Diese Aktivitäten haben in mir wieder die Gier auf Pappe geweckt und ich möchte jetzt alles auf einmal bauen. Doch ich sollte mich vorerst auf meine Titanic konzentrieren.


    Dank der vorhandenen Bauberichte, die hervorragende und nötige Hilfestellung bieten, weiß ich, daß vor der Montage der Bordwand einiges an Kleinigkeiten zu bauen wäre. So sollten auf dem hinteren Welldeck vier Lüfter montiert werden, die vom Achterdeck überdacht werden, wenn es denn aufgesetzt ist. Lüfter haben Antriebe, die Antriebe haben Gestelle. Wie bei polnischen Modellen üblich, werden zylindrische Teile häufig gewickelt, weshalb sie auf 80g Papier gedruckt sind. Aber auch die Gestelle befinden sich auf dem dünnen Papier, was zwar der realen Wandstärke näherkommen mag, jedoch ein kleines bißchen heikel beim Basteln und Hantieren ist. Zum Glück sind insgesamt nur 56 Motoren zu wickeln und mit ihren Untergestellen zu versehen. 8|
    Da ich mit dem Wickeln immer so ein bißchen auf Kriegsfuß stehe, wurde schon mal geübt und gleich acht Antriebseinheiten auf Vorrat gebaut. Die vier Lüfter waren glücklich fertig, es ging an die Montage. Plötzlich war ein Lüfter verschwunden. Er tauchte dann wieder auf: Ich hatte ihn unbemerkt auf meine Bastelunterlage verschoben, weshalb er sehr beeindruckend den Rumpf von unten erleben konnte. Beim Wiederauffinden machte er den Eindruck einer durchzechten Nacht und einem Weckruf lange vor dem natürlichen Aufwachen. Es half nur beherzte Grobschmiedearbeit, um ihn wieder einigermaßen in Form zu bringen. X(

  • Hallo Matthias,
    es war die Odin der SUN-Lines, ein etwa 100m langer Feeder, vor 20 Jahren bei Sietas gebaut: (Start der Reise in Brunsbüttel Schleuse um Sonntags kurz vor 7:00)


    Das ist die Reiseroute. Brunsbüttel Schleuse - Västeras (Mälarensee) - Oxelösund Stahlhafen - Nordostseekanal - Hull - Skagerak - Oxelösund - Kiel Holtenau (Ausstieg und Ende nach 14 Tagen, morgens um 3:00)


    Es war spannend, denn ich konnte bei wirklich allem und überall Beobachter sein.

  • Moin Papi,


    und was habt ihr am 31.10. geangelt? ^^


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • :D Auf der Fahrt Hull - Oxelösund war genügend Zeit, sodaß es hieß "...heute nachmittag ist 1 Std. Angelpause" .


    Da gibt es etliche Meilen querab vor Dänemark eine interessante Stelle, keiner weiß davon, aber alle stoppen dort zum Angeln. Wir auch. Die gesamte Mannschaft außer Koch, Brückenwache und Maschinist stand an der Reling und angelte. Es wurden Dorsche gefangen, war aber nach Aussagen des Kapitäns schon mal erfolgreicher gewesen. Die Ausbeute reichte, um die nächsten paar Tage grandios frischen Fisch serviert zu bekommen, morgens, mittags und abends. Ein Vergnügen, frischer geht es nicht! Die Filets gebraten, die Köpfe zu feiner Fischsuppe verarbeitet. Als wir dort einige Zeit herumdümpelten, näherte sich ein Autotransporter. Sicherheitshalber wurde mal rübergefunkt, was er denn so vorhabe, denn er kam bedenklich näher.


    Antwort: Wir drehen gleich bei, keine Sorge! Die kannten also auch die Stelle und wollten Abwechslung für die Kombüse wie wir.

  • Immer noch nicht in der Nähe der Bordwand! Denn... es kommen vorher noch ein paar Aufbauteile, wie der Bereich der 2. Klasse (Teilegruppen 37, 38, 39). Bei der Gelegenheit bereite ich auch schon die Ladeluken und die Fundamente für zwei Ladekräne auf dem hinteren Welldeck vor (Teilegruppe 212, 213 und 215). .


    Das Ganze wird unterfüttert mit ein bißchen Strafarbeit. Es sollten auch gleich sechs von insgesamt 46 Sitzbänken (Teilegruppe 244) plaziert werden. 8| Diese Bänke! Wieder auf dem dünnen Papier gedruckt sind die Bänke aus vier Teilen zusammenzusetzen: Die Sitzfläche, in einfacher Dicke zu Formen, zwei Seitenstützen (obere 2 Reihen im Bild), jeweils verdoppelt stumpf an die Sitzfläche zu kleben, und eine zu verdoppelnde Mittelstütze (untere Reihe über den Sitzflächen), die unter die Sitzfläche montiert wird. Das braucht ein kleines bißchen Geduld und eine ruhige Hand. Ich habe mir allerdings erspart, die Geländer der Armlehnen auszusticheln. Irgendwo hört 's ja mal auf oder?

  • So, die vorbereiteten Baugruppen sind montiert. Die Fenster sind auf für Tintendrucker geeignete Overheadfolie gedruckt und mit doppelseitigem Klebeband montiert.


    Es führt jetzt kein Weg mehr daran vorbei, endlich die Bordwand in Angriff zu nehmen. Zeit wird 's ja; die Pappleiter soll doch endlich wie ein richtiger Rumpf aussehen.

  • So richtig bin ich mit der Titanic noch nicht warm geworden. Sie erscheint mir manchmal doch etwas zu titanisch! Bei der Länge artet nahezu jeder Bauabschnitt in länger andauernde Fleiß- und Mengenarbeit aus. So gab es dann immer wieder viele Pausen auf der Werft und, wenn denn mal endlich gearbeitet wurde, viel der Niethammer wieder relativ schnell zu Boden.


    Die Bordwand besteht eigentlich nur aus (gefühlten) hunderten von Löchern. Gut, man muß die Bullaugen und Fenster nicht hinterkleben wollen; ich hatte nun mal angefangen. Ich verwende dafür das Fenstermaterial von Briefumschlägen, welches sehr dünn und leicht zu verarbeiten ist. Das Färben der Fenster geht bei der Titanic in großen Bereichen sehr einfach, da das Gerippe großflächig durch Karton abgedeckt ist. Darauf lassen sich wunderbar die nötigen Farbstreifen zur Tönung malen.


    Ich habe bisher "nur " die drei Bordwandsegmente vom Bug bis Spant Nr. 8 (etwas mehr als 1 Meter) verarbeitet, der Heckbereich folgt noch. Eine Anprobe der Tapeten beruhigt sehr, denn es paßt alles wirklich hervorragend. Leichte Versätze zwischen Bordwand und Zwischendecks schreibe ich mehr meiner Ungenauigkeit beim Bauen als dem Bogen selbst zu. Da werde ich an manchen Stellen ein bißchen etwas kaschieren müssen. Die Montage geht jedenfalls gut von der Hand, es sind reichlich zuverlässige Positionierpunkte am Modell vorgesehen. Ob ich jedoch noch dieses Jahr auch den Heckbereich fertigzustellen schaffe???? Mal schauen!

  • Die Übergänge von Segment 1 (Bugabschnitt) zu Segment 2, sowie von Segment 2 zu 3 (Segment 3 ist bisher noch nicht montiert) passen sehr gut:
    Nun zum Heckbereich:
    Vorgewarnt aus anderen Bauberichten steht beim Bordwandsegment 4, dem letzten, welches das Heck umschließt, eine Längenanpassung an. Gekürzt werden muß an der Grenze zu Segment 3.
    Als erstes nehme ich mir die Backbordseite vor. Der nötige Längenausgleich entspricht hier genau der Breite des Bordwanddurchbruches, der sich über Segment 3 und 4 erstreckt. Da ich Segment 3 noch nicht montiert hatte, wird dieses so gekürzt, daß der Ausschnitt verschwindet, der Rest muß an Segment 4 entfernt werden.. Hieer Segment 4 Backbord nach dem Kürzen: . Oben liegt jeweils das noch unzensierte Segment 4 Steuerbord.


    Das Heck ist jetzt geschlossen. Na ja, es hätte etwas besser ausfallen können. Speziell achtern am Schriftzug ist mir das Steuerbordsegment dann doch noch mal etwas verrutscht, bevor der Kleber fest genug war. ;(

  • Moin Manfred,


    das Heck des Fly-Modells ist sicher einer der schwierigsten Punkte.
    Du hast es gut gemeistert - und die meisten Betrachter der TITANIC schauen ihr sowieso nicht unter den Hintern... ;)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Am Bug wird es auch noch etwas trickreich! Der Überstand ist geringfügig zu groß, um ihn einfach einzukürzen. Dann fiele die Nietleiste am Bug weg. "Das geht gar nicht!" (Zitat Ende) Die Breite des noch zu montierenden
    Abdeckstreifens beträgt 1 mm. Da bietet es sich an, einen Abfallstreifen vom 1mm starken LC-Karton des Titanic-Satzes stumpf auf den Bug zu kleben und damit den Steven soweit nötig zu verlängern.


    Der Bug läßt sich jetzt problemlos schließen, der Abdeckstreifen leicht montieren und die Teile für die Klüse des Bugankers aufsetzen. Das Ergebnis sieht für mich zufriedenstellend aus.

  • Hallo Pappi,


    bisher ist Dir das Modell sehr gut gelungen. Das kleine Problem am Bug hat Du gut gelöst. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Bau der Titanic.


    LG
    Ernst

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Lang genug habe ich mit der Titanic ausgesetzt. Jetzt hatte ich mich mit anderen Modellen lang genug gedrückt, daß die Fortsetzung des Bauens der Titanic ansteht.
    Es braucht einige Zeit, um sich wieder zurechtzufinden. Auch das Bauen an sich ist bei so einem Brocken wegen der Länge nicht so einfach. Man kann da Teil nicht einfach in die Hand nehmen und es so histellen, daß man besser montieren kann. Jede neue Baulage bedeutet ein vorsichtiges Jonglieren bzw. Wenden in meinem engen Bastelkabuff, daß es langsamer als sonst voran geht.


    Genug der Vorrede!
    Unterbrochen hatte ich den Bau bei Arbeiten am vorderen und hinteren Welldeck. Jetzt geht es erst einmal mit der Innenverkleidung der Schanz im vorderen Bereich weiter. Von dem Baubericht, den Helmut mal publiziert hat wusse ich schon, daß hier Schwierigkeiten zu erwarten sind.
    Stimmt! Nur nach meiner Einschätzung ist es nicht damit getan, die Teile 47p und 47l zu spiegeln. Die Markierungen der Schanzstützen stimmen nämlich, vertauscht sind die Enden zur Back und zur Frontwand. Mit einfachem Spiegeln passen diese zwar, aber die Positionen der Stützen pasen nicht mehr mit den Markierungen auf dem Deck überein. Ich habe die Enden der Originalteile abgetrennt und neue, vorn und hinten vertauscht, wieder angesetzt. Die Ersatzteile besitzen zwar nicht die exakt gleiche Farbe, der Unterschied fällt in den Ecken, da meist im Schatten, nicht so gravierend auf. . Die Höhendifferenzen zwischen der Bordwand und der Innenverkleidung habe ich mit einem Skalpell egalisiert und mit einer Nagelfeile etwas geglättet.


    Mit der Methode würde ich also auch elegant die zu erwartenden Probleme beim hinteren Welldeck umschiffen können (analoge Teile 50p, 50l). Pustekuchen! Hier reicht ein spiegeln von Backbord und Steuerbord, da die Enden zum Heck vertauscht sind; die Enden Richtung Bug passen.
    ABER... an der Steuerbordseite liegen die Marken für die Schanzstützen da wo sie sein sollen, auf der Backbordseite total daneben. ;(


    Nun ja! Helmut hatte in seinem Bericht geschrieben, daß er die Schanzkleidstützen (49w) der Frontwand nicht gefunden hat. Mir hilft bei dieser Art von Bausätzen meist, daß ich mir vor Beginn einen Index aller Teile erstelle, den ich nach Teilenummer sortiere. So fand ich auch die Stützen 49w auf einem Bogen dünneren Papiers, wie sie üblicherweise für die Vorlagen der Spantenteile verwendet werden.


    Noch eine Anmerkung zum Thema Paßgenauigkeit bei der Titanic: Es erscheint mir schon alles recht paßgenau, nur nicht bei mir! Ich muß jedenfalls bei meiner Bauqualität davon ausgehen, daß Höhenunterschiede, Versätze zwischen Teilen selbst verschuldet sind. Spannend wird es noch, wie gut ich das noch reparieren (zensieren) oder kaschieren kann.

  • Hallo Pappi,


    ich freue mich, dass es mit deiner Titanic weiter geht, und bin auf die weitere Umsetzung gespannt.


    LG
    Ernst

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • und nicht sorgfältig von vorhandenen Erfahrungen gelernt, sprich Baubericht von Helmut!


    Da habe ich mich also full speed in die Problemzone hineingeklebt: In diesem Bereich tritt die von Helmut beschriebene Höhendifferenz zwischen dem Spantengerüst, dem Deck 52ff und den Außenwänden auf.
    Mein eigener Beitrag dazu ist zusätzlich eine etwas asymmetrische Montage mit unterschiedlichen Höhen zwischen Backbord und Steuerbord.
    Abgesehen von der meinerseits produzierten Asymmetrie ist der Höhenversatz ein systematisches Problem im Bausatz (...na mal sehen, was mich da noch im weiteren Verlauf erwartet....). Also heißt es jetzt, individuell die Wandhöhen der Teile 54ff anzupassen. Das ist vom Erscheinungsbild relativ unkritsch, da die Bereiche mit den größten Abweichungen hinter den Bordwänden verschwinden.
    Zum individuellen Anpassen habe ich als Höhenreferenz zuerst Bauteil 55 montiert und das Dach des 2. Klasse Promenadendecks provisorisch aufgelegt. Jetzt kann ich in etwa die verfügbare Höhe der Wände 54ff ermitteln und versuchen, sie anzupassen .
    Eine weiteres Beispiel für einen Konstruktionsfehler im Modell ist die Lage der Trennwand zwischen 1. und 2. Klasse. Die Markierung an der Wand sitzt deutlich weiter zum Bug hin als die auf dem Deck.
    Na ja, Nicht sooo wild. Nach der Montage der Aufbauwände habe ich dann den oberen Versteifungskarton eingesetzt.


    Die Titanic ist halt doch ein großes Werk mit reichlich Bauaufwand und das auch nur zum sofortigen Versenken auf der Jungfernfahrt..... :whistling:

  • Bevor es so richtig mit dem Deck 59 losgehen konnte, habe ich versucht, die relativ große Höhendifferenz mit einem Schummelstreifen ein bißchen zu kaschieren.
    Vorgewarnt, daß die Kontaktzone der Bordwände mit der Unterseite vom Deck nicht bei den Unterzügen berücksichtigt ist ( :rolleyes: Diesmal habe ich vorherige Erfahrungen berücksichtigt!), habe ich das Deck provisorisch aufgelegt, mit Gummis festgehalten und den Rumpf umgedreht. Jetzt konnte ich in den kritischen Bereichen die äußeren, hervorschauenden Enden der Unterzüge aufkleben. Überschüssige Längen werden abgeknipst, nachdem das Deck montiert ist. Die Bereiche mit innenliegenden Unterzugabschnitten kamen erst an die Reihe, nachdem die Außenkanten komplett bestückt waren. Für die Montage reicht es, einen Abstand von 1,5-2 mm von den äußeren Abschnitten einzuhalten. Name ist Programm; die Titanic ist ein ebensolches Werk. Man hat einfach eine Menge zu tun bei den Abmessungen.


    Ist alles so weit vorbereitet, kann das Deck in voller Schönheit aufgesetzt und befestigt werden.


    Jetzt stehen "nur noch" ein paar Pflegearbeiten an, damit die Deckskante auch einigermassen ordentlich aussieht. Wie Helmut in seinem Referenzbaubericht erwähnte, kommen zusätzlich unter die Überhänge am vorderen und hinteren B-Deck noch Stützen unter das Promenadendeck. Leider zu spät habe ich bemerkt, daß vom vorderen Teil des B-Decks zwei Treppen zum Promenadendeck führen (Dies kann man in dem von Helmut zitierten Buch über das Titanic Großmodell auf den Seiten 136 und 144 sehen). Das Fly-Modell hat sie elegant unterschlagen. :wacko:
    Auf meinen Aufnahmen kann man auch gut erkennen, daß die obere Bugzone einige "Nasenstüber" erhalten hat. Da passiert schnell, wenn man beim Bauen in zu enger Werkstatt mal eben den Rumpf wenden muß und nicht genug aufpaßt. Hier muß die Reparaturkolonne der Werft noch mal ran!


    Endlich kann ich das Promenadendeck in Angriff nehmen. Vielleicht brauche ich da mal wieder etwas "kleines" für die Motivation zwischendurch.....

  • Wie schon erwähnt, führen von der vorderen Sketion des B-Decks Treppen hoch zum Promenadendeck. Außerdem ist vorn der Überhang des Promenadendecks durch jeweils 3 Stützen unterfüttert. Ich habe dafür nur T-Profile verwendet, im Original waren das zwei L-förmige Stützen und ein T-Träger. . Der hintere Überhang ist auf jeder Seite durch sechs T-Träger abgestützt.


    Das Promenadendeck habe ich mit mit Finnpappenstreifen (Reste von LC-Spantensätzen) bepflastert, um daran die Aufbauten zu verkleben. Der Teil achtern (Baugruppe 60) ist inzwischen auch montiert.


    Ich habe vor, erst alle Aufbauten zu setzen und dann die von Helmut empfohlenen Hilfsspanten als Unterstützung der Aufbaudecken zu installieren.

  • Eigentlich paßt alles immer sehr gut. Sehr gut heißt bei der Fly Titanic jedoch zu 98 %. Man stößt immer mal wieder auf (bisher) kleinere Ungereimtheiten.
    So auch bei der gebogenen Wand des Lesezimmers.
    Sie ist etwa 3 mm zu lang, wenn ich die Struktur auf dem Promenadendeck bzw. den Deckenkarton (Teil 63) als richtig unterstelle. Das läßt sich leicht korrigieren, indem die Ecke zur Kontaktwand zu Baugruppe 62 entsprechend vorgezogen wird.


    Ein anderer, kleinerer Fehler befindet sich am Deckenkarton von Baugruppe 64. Hier sind außen die Nasen, welche die Treppe vom Bootsdeck umschließen, zu lang. Einkürzen!!!

    Mit Stegresten von einem LC-Spantensatz habe ich wie empfohlen Hilfsspanten eingezogen, bevor die Baugruppen ihre Decken bekommen.
    Dann wird der Laden geschlossen!!!


    Als nächstes stehen dann die Vorbereitungen für die Außenverkleidungen, das Bootsdeck mit den "Millionen" von Unterzügen an. Demnächst mehr davon hier in diesem Theater! :cool:

  • Vom Promenadendeck führen mittschiffs zwei Treppen zum Boots- bzw. Panoramadeck. Sie sind in Nischen der Aufbauten des Promenadendecks einzupassen. Vertrauen istgut, Kontrolle ist besser! Die verfügbare Breite für die Treppen beträgt bei meiner Bauvariante 4,9mm. Da die Treppe zwei Seitenwangen in Kartonstärke hat (Kartondicke 0,2mm), dürfen die Treppenstufen logischrweise nur 4,5mm breit sein. Gesagt, getan; Messer her, zusammengebaut und ........paßt!
    Die Treppen sehen recht nett aus, sind jedoch nach dem Aufsetzen des Bootsdecks praktisch im Dunkel der Geschichte verschwunden. Wenn erst einmal die Außenwände montiert sind erst recht.


    Das Bootsdeck selbst beeinhaltet wieder ein paar kleinere Tücken bzw. Konstruktionsfehler. Neben den von Helmut in seinem Bericht dokumentierten Fehler der zu langen Unterzüge Mittschiffs sind die Treppenöffnungen in der Nähe der Brückennocks nicht passgenau zwischen der Decksfläche vom Bootsdeck, der Untersicht und der zugehörigen Öffnungen in der Deckplatte des darunterliegenden Aufbaues. Referenz ist für mich der sichtbare Ausschnitt im Bootsdeck. Alles andere muß angepaßt werden. Auch habe ich für ein leichtes Aufsetzen des Bootsdecks auf die Aufbauten vom Promenadendeck die Unterzüge mit etwa 1mm Abstand vor der auf der Untersicht dargestellten Innenlinie der Aufbauten montiert. Damit kann ich leichter Bautoleranzen der Aufbauwände ausgleichen. Ein testweises Auflegen war schon mal sehr vielversprechend. Bilder folgen demnächst.

  • Diese Bild zeigt in etwa, wie die Treppe mittschiffs zu sehen ist, wenn das Bootsdeck montiert wurde. Sind dann noch die Bordwände verbaut, könnte man sich diese Treppen wohl schenken, wenn es denn der eigene Ergeiz zuließe.


    Ansonsten ein paar Übersichtsbilder über den aktuellen Bauzustand. Das kleine Schiffchen im Vordergrund ist die Nomadic, auch im Maßstab 1:200. Nur als ergänzende Information: Die Nomadic war das Zubringerschiff der White Star Line für Passagiere, die in Cherbourg zusteigen wollten. Schiffe wie die Titanic waren für den Hafen einfach zu groß, da mußte die Helgolandlösung herhalten.

  • Die letzten Bordwandteile sind endlich montiert und damit auch die letzten "Langstreckenteile". Eine Anmerkung zu dem Bogen insgesamt:
    Er ist nicht perfekt, es gibt immer wieder Überraschungen und kleine Fehler. Trotzdem finde ich, daß der Konstrukteur dieses Modelles eine grandiose Arbeit abgeliefert hat. So sind beispielsweise die Bordwandteile (Baugruppen 74, 75) vollständig auch auf der nach der Montage nicht mehr sichtbaren Innenseite detailliert ausgeführt. Dies ist die Außenseite: Und hier derselbe Abschnitt von der Innenseite:
    Die Fensterbereiche habe ich mit doppelseitigem Klebeband versehen und als Scheiben Streifen von Overheadfolie benutzt. Die "Fensterscheiben" kann man natürlich nur bei Spiegelung von schräg einfallendem Licht erkennen. Die Bordwandteile passen perfekt (na ja, ich habe den Hinweis von Helmuts Baubericht berücksichtigt und von vornherein etwa 1,5 mm mehr Fleisch an der Unterkante der Teile gelassen). Sie lassen sich sehr einfach verbauen.


    Schwierig bei so einem großen Modell ist das angemessene Fotografieren, wenn man kein geräumiges Fotostudio hat. Die Wirkung von dem Modell kommt nicht so richtig zur Geltung.


    Die nächsten Bauabschnitte beginnen kleinteiliger zu werden. Ein Glück, daß Helmut so einen klasse Baubericht vorgelegt hat. Allerdings hat er die Latte verdammt hoch gelegt! :huh:

  • Die Schanz im Brückenbereich ist vollständig, die Brücke selbst im Freiluftbereich bestückt.
    Ein kleiner Baufehler meinerseits hat mir geholfen, die Frontwand der Brücke problemlos in der richtigen Höhe zu montieren. :rolleyes:
    Ich hatte das Bootsdeck etwas weniger als 1 mm zu weit Richtung Heck montiert, sodaß die unterstützenden Träger unter der Brücke etwas vorkragen. Damit bekam ich, ohne es geplant zu haben, definierte Auflagepunkte, um die Frontwand richtig anzusetzen.
    Damit die Ellbogen der Offiziersuniformen nicht zu schnell durchscheuern, ist die Oberkante der Brückennocks u-förmig mit Holz verkleidet. Sieht schick aus in 1:200! :D

  • Hallo Pappi,
    die Brücke, insbesondere die Maschinentelegrafen und ddas Steuerrad sind dir super gelungen.
    LG
    Ernst

    "Das Recht auf Dummheit wird von der Verfassung geschützt. Es gehört zur Garantie der freien Persönlichkeitsentfaltung"
    (Mark Twain)

  • Moin Manfred,


    super! Geniale Fotos; warum muss ich dabei gleich an den Film "Titanic" denken? Die "Tea-Time-Szene" dort, mit Zitrone zum Earl Grey...
    So tragisch, wie es endete ;(


    Was Dein Modell angeht: Weiter so :thumbup:


    Grüße


    Lars

  • ...eine kleine Baukritik kann ich mir nicht verkneifen:
    Sowohl bei den Maschinentelegrafen als auch bei der Steuersäule ist der Durchmesser der im Bogen vorgesehenen Säule zu groß für den Sockel. Entweder man paßt die Säule dem Sockel an (wie es Helmut bei seinem Modell gemacht hat) oder man vergrößert den Sockel. Ich war hier etwas zu faul, da ich davon ausgehe, daß man bei fertiggestellter Brücke sowieso nur schwer die Details sehen kann. :whistling:


    Übrigens stammt das Steuerrad aus einem LC-Set von Martin Weger.
    Weiß übrigens jemand, wo solche Teile alternativ angeboten werden, da diese Art von Teilen wohl nicht mehr verfügbar sind?

  • Nachdem der vom Baukonsortium eingesetzte Krisenausschuß die Erfahrungen beim Bau der Elbphilharmonie, von TollCollect, Stuttgart 21 und dem Hauptstadtflughafen durch eine Expertenkommision sorgfältig hat analysieren lassen und das erstellte Gutachten ausgewertet hat, ist man nach reiflicher Diskussion zu dem Entschluß gelangt, die Projektleitung auszuwechseln.


    Es zeigen sich erste Erfolge, nachdem man der neuen Projektleitung rückhaltlose, ähhh, wollte sagen, vorbehaltlose Unterstützung seitens des Aussichtsrates zugesichert hatte. Ein Bericht aus dem Projektausschuß:


    Verwendet man den LC-Satz für die Titanic, gibt es neben den Innenkartons in 1mm Stärke für die Aufbauten noch Teile mit 0,5mm Stärke für die Decksflächen. Bei der Brücke und den Offiziersunterkünften deckt die 0,5er Verstärkung nur die Unterkünfte ab, nicht jedoch das Brückendach. Das Deck auf den Unterkünften ist 88b, das zusätzliche Brückendach 88c in Normalkarton. Ganz rechts liegt der 1mm starke Innenkarton. Allerdings habe ich bei der Monatage doch noch das Brückedach mit 0,5mm Karton unterfüttert, da der Höhenversatz zu dem Deck 88b zu groß war.


    Entgegen der Nummerierung des Bausatzes stelle ich erst einmal alle Aufbauten auf dem Bootsdeck fertig, bevor die Bestückung mit den Details und der Aufbau der Schornsteine beginnt.


    Der nächste Aufbau enthält das Gymnasium und ein Treppenhaus. Wie bei allen Aufbauwänden sind die Klebelaschen am Boden abgetrennt. Zu Fixierung auf dem Bootsdeck habe ich kleine, 1mm starke Streifen an den Rändern verklebt. Innen steht ein Hilfskarton, auf dem dann der 1mm starke Innenkarton aufliegt, auf dem wiederum das verstärkte Deck, hier Teil 107b, liegt.

  • ...wenn man nicht alles selbst macht!
    Die Qualitätssicherung hat festgestellt, daß die neue Projektleitung noch nicht konsequent gegen den Schlendrian vorgegangen ist. Wie man unschwer aus den Aufnahmen der Zwischenabnahme sehen kann, ist das Dach der Brücke sowas von schräg, daß es einem die Tränen in die Augen treibt. Nachbesserung ist gefordert!!!!! X(


    Das "Kosmetikstudio" muß ran! Also, das Brückendach von den Brückenwänden wieder abtrennen, waagerecht stellen und den Spalt mit einem 2mm breiten Kartonstreifen verblenden. Sieht schon besser aus.


    Man sollte schon vorhandene Bauerfahrungen ernst nehmen! :whistling::evil:

  • Man orientiert sich ja gern an Vorbildern; auf Neuhochdeutsch heißt das "Covern".
    Der Maschinenschacht ist eröffnet und hat sein Dach bekommen. Das sollte doch einen Plagiarius wert sein??? :rolleyes:
    Ansonsten sind die "groben" Aufbauten alle errichtet, das Verteilen der Lüfterorgie und der Aufbau der Schlote auf dem Bootsdeck kann beginnen. Ab jetzt gibt es überwiegend nur noch Feinkram, das Salz in der Suppe.

  • Um die Schlote sind jeweils 4 Lüftungsgitter (Teil 93 bei Schlot 1) plaziert. Das gedruckte Gitter aus dem Bogen hat "häßliche" weiße Streifen zwischen den Gitterstreben, ein Ausschneiden ist mir aufgrund der Feinheit der Streben zu mühsam. In meiner Krabbelkiste fand ich noch Reste eines Ätzsatzes für die Korvette Tarantul 1:100 von GPM. Siehe da, es sind noch ein paar zufällig passende Lüftungsgitter vorhanden : Die Länge paßt, von der Breite muß ein Gittersteg abgetrennt werden. Das Ganze wird mit schwarzem Tonkarton unterklebt und sieht dann so aus: Nur leider habe ich zu wenig Reste, um alle Gitter an den übrigen drei Schloten zu versorgen. Da muß ich mir wohl noch etwas einfallen lassen. ?(

  • Zufällig hatte ich auch noch ein Standard Gitter als Ätzteil im Bestand (Sämann Ätztechnik), das eine Gitterweite von 0,7x0,7 hat. Das paßt für mich sehr gut für die Gitterflächen der Kesselraumlüftungsschächte (Teile 91 ff und 92 ff am ersten Schlot).
    Mein erster Montageversuch ging allerdings schief, da ich aus dem Lüftergehäuse die Lüftungsöffnungen ausgeschnitten hatte, um dann die Gitter und anschließend nur die Rahmen der Lüftungsgitter aufzusetzen. Das Ganze war jedoch zu filigran und instabil, als daß ich ein brauchbares Ergebnis erzielt hätte.


    Beim zweiten Versuch habe ich die gedruckten Gitter auf die Gehäusefront geklebt, dann die Öffungen bis auf die Rahmen ausgeschnitten. Damit bringen die Ränder der Lüftungsöffnungen schon mal eine Verstärkung auf die filigrane Front. Die Ätzgitter habe ich dann von innen hintergeklebt. Das Ganze ist stabil genug, um das Gehäuse zu schließen und zu verbauen.

  • Wie ja mehrfach erwähnt wurde, ist die Höhe der Schlote unterschiedlich.


    Im Buch von Peter Davies-Garner wird geschrieben, daß die Schlothöhen von 1 nach 3 ansteigen mit dem 3. als höchstem. Der letzte Schlot ist dann wieder niedriger als Nr. 3. Die abgebildeten Zeichnungsausschnitte sagen jedoch etwas anderes. Wenn man das nachmisst, kommt man etwa auf folgende Höhen im Original: Nr.1 ca. 18.6m, Nr.2 ca. 19,52m, Nr. 3 ca. 17,89m und Nr.4 ca. 17,33m (1:200: Nr.1 9,3cm, Nr.2 9,76cm, Nr.3 8,95cm, Nr.4 8,66cm). Damit wäre die Nr.2 der höchste Schlot mit abfallenden Höhen zur Nr. 4


    Übertragen auf das Modell müsste bei konstanten gedruckten Höhen die Nr.1 um 4mm gekürzt werden, Nr.3 um 7mm und Nr. 4 um 11mm. Das erscheint mir logischer als mit Nr.3 als höchstem Schlot, denn so ergibt sich eine gestrecktere Perspektive Richtung Heck.


    Die Schlothöhen im Bogen zeigen ein anderes Bild: Hier ist die Nr. 3 am höchsten. Nr.1 hat an der langen Kante 9,3cm, Nr.2 9,5 cm, Nr.3 9,7cm und Nr.4 auch 9,7cm.


    Hmmmm? ?( Totale Verwirrung!