Werkzeugkiste

  • Außer den eigentlichen Bauteilen und einer Schneidunterlage ist da alles drin.


    • Mit Messer und Nagelschere schneide ich aus. Auch zum Ritzen nehme ich das Messer. Das Messer ist ein einfacher, immerhin metallener, Halter für Abbrechklingen aus dem Baumarkt. Die Zange dient nur dazu die Klingen ordentlich abzubrechen. Mit dem eingebauten Werkzeug gelingt mir das selten.
    • Der Kugelschreiber ist leer. Eigentlich. Irgendwo finden sich immer wieder Picoliter Tinte, also male ich ihn vor dem Einsatz schnell irgendwo wieder tot. Danach kann man gut damit rillen.
    • Der schwarze Stift ist zum Kantenfärben. Mehr brauche ich momentan nicht, ich baue weiße Modelle mit wenigen schwarzen Markierungen. Ganz binär. Für ein halbes Dutzend Aquarellstifte sollte die Dose noch Platz bieten wenn ich mal bunter werde.
    • Drei Spritzen enthalten verdünnten Holzleim (Ponal). Als Verschluss dienen mit Kleber gefüllte, dann "vergessene" und später abgezwickte Kanülen. Eine leere Spritze habe ich auch dabei, mit der spüle ich die eine nicht-zugeklebte Kanüle frei bevor ich alles wegpacke. Früher fest auf UHU-Alleskleber schwörend haben mich die Cracks hier zum weißen Leim bekehrt.
    • Außer dem Weißleim verwende ich neuerdings auch Sekundenkleber, damit komme ich noch nicht all zu gut zurecht. Er klebt entweder gar nicht oder viel zu schnell (ich brauche eher einen Halbminutenkleber). Nicht im Bild, da gerade aus nachdem ich die Flügelstruktur meiner Starship damit zusammengegossen habe.
    • Drei einfache Pinzetten von Sperrmüll oder Flohmarkt und eine Kreuzpinzette die ich mal von einem Stand mit chirurgischen Instrumenten an einem Bahnhof erstanden habe (frag' mich was für Kundschaft da noch so vorbeikommt) dienen zum Festhalten kleiner Teile. Damit muss ich noch üben wenn ich mal was in den Klauen habe bringe die Feinmotorik irgendwie nicht dazu es an der richtigen Stelle wieder loszulassen ohne dabei damit zwischen Modelleur, Mobiliar, Klamotten, anderen ungeeigneten Stellen am Modell, Decke, Fußboden und was weiß ich noch wo anzustoßen.
    • Mit den Wäscheklammern presse ich gedoppelte Teile zwischen weiteren Pappelagen zusammen damit sie eben bleiben. Das natürlich nur wenn ich nicht irgendein dickes Buch zur Hand habe unter das ich sie legen kann.
    • Die kleinen Klammern aus Blech sind eigentlich für Frisuren gedacht und ich habe sie aus Omas' Haushaltsauflösung behalten. Sehr praktisch um Teile in Position zu halten. Rumpfsegmente meiner Flugzeuge bekommen zum Beispiel beim Zusammenrundkleben vorne und hinten je so eine Klammer. Dann rutschen sie erstens nicht wieder heimlich auseinander und zweitens fliegen sie durch das zusätzliche Gewicht nicht so leicht durch die Gegend.
    • Die dicken braunen Dinger sind zwei Stück stabiles Kunststoffrohr. Diese stammen von irgendeinem verstorbenen Kinderspielzeug, auf Baustellen finden sich Abschnitte von Installationsrohren, oder natürlich im Baumarkt meterweise. Damit runde ich Teile. Ich habe die Rohre auf die Länge meiner Dose gekürzt. Es sind zwei weil eines sich sonst so einsam fühlen würde, und weil eines immer irgendwie gerade weg ist wenn man danach greifen will.
    • Ebenfalls zum Runden, engere Radien, dienen zwei Esstäbchen. Sie liegen aus demselben Grund paarweise vor.
    • Ein Stück einer abgebrochenen Teleskopantenne von einem Radio (Sperrmüll). Wieder zum Runden.
    • Eine stählerne Häkelnadel, auch die zum Runden.
    • Schaschlikstäbchen. Die breche ich liberal in Stücke wie es mir passt. Sie werden manchmal verbaut, meistens aber verwendet um Kleber zu verteilen.
    • Etwas Draht. Den habe ich ursprünglich mal eingepackt weil ein Modell solchen vorsah, dann aber nicht verbaut. Stattdessen wird er hauptsächlich zum Rollen kleiner Zylinder verwendet oder zu einem Haken gebogen um auf Wanderschaft gegangene Teile unter Möbeln hervorzuholen.
    • Ein Stück Aluminiumflachprofil. Das habe ich mir auf die Länge meiner Dose gekürzt und verwende es um gerade Schnitte auszuführen. Ich stelle aber fest, daß derer an Flugzeugen die ich hauptsächlich baue so gut wie nicht vorkommen und dort wo sie vorkommen ihre Geradheit nicht wichtig ist (vornehmlich separate Klebelaschen). Deshalb eher wenig benutzt.
    • Eine Nagelfeile zum Schleifen von Rädern und Spanten. Ja, einen No-Name-Dremel-Clone habe ich auch, aber ich bin ein nomadischer Modellbauer und da ist der normalerweise nicht dabei
  • Bleibt die Geheimwaffe.


    Dies ist ein aus Edelstahl gedrehtes Teil das ein (Software-)Kunde von mir benutzt und vertreibt. Ein zylindrischer Griff unten halbkugelförmig, oben konisch mit einer kleinen Kugel an der Spitze. Die Kreuzpinzette als Größenvergleich kann mit der Schneidmatte auf dem vorigen Bild in cm umgerechnet werden.


    Ursprünglich dient dieses Werkzeug um ein einer von der traditionellen chinesischen Medizin inspirierten Therapieform Akupunkturpunkte und Meridiane zu stimulieren.


    Ich verwende es zum Runden von zylindrischen oder konischen Teilen und zum Andrücken. Es ist auch schön schwer man mal was am Wegfliegen hindern will.

  • Hallo Marian,


    Dremel ist die Zweimarke von BOSCH (die wird in der Schweiz gefertigt)


    Habe auch so einen Nachbau von der PROXOON Bohrmaschine die hilft mir sehr iund kann die Zubehörteile davon verwenden.


    Grüße
    Ernst

  • Ich schrieb oben, ich wäre Modellbaunomade.


    Zu der Werkzeugdose kommt noch ein Zeitschriftensammler aus Pappe von Ikea. Da passt die Dose hinein. Dazu A4-Bögen mit Teilen. Vorher auf dieses Format geschnittener Karton zum Doppeln. Und eine A3-Mauspad/Schneidmatte.


    Halbzeug passt entweder mit in die Dose oder in die Sammelmappe. Wenn es dann unterwegs zu dreidimensional geworden ist, muss ich es in die Hand nehmen.


    Mit dieser Werkzeugkiste habe ich in der Eisenbahn, Musikschule beim Auf-Die-Kinder-Warten, am Spielplatz, und verschiedenen anderen unwahrscheinlichen Plätzen an Modellen gearbeitet.


    Ende der Durchsage. Gute Nacht.

  • Quote

    Original von Marian
    Mein "Dremel" ist von Aldi glaube ich. Irgendwas mit "King" oder so.


    Hallo Marian,


    dan heist sie Kingcraft und ist der Nachbau der Proxoon bis auf den trafo und Abschluß ist sie gleich. Proxonn läuft mit 12 Volt Kingcraft läuft mit 18 Volt.


    Grüße
    Ernst