17. KBW - Russische Baureihe C (S); Verlag "Modeller", No. 3-2013; Maßstab 1:87

  • Hallo zusammen,


    die Rangierlok ist mir zwar nicht gelungen, aber der Konstrukteur Evgeni Kistanov und seine Art, Modelle zu konzipieren, haben es mir extrem angetan 8o Darüber hinaus hab' ich mir mit dem abgebrochenen Bau wertvolles Grundlagenwissen zum Eisenbahnmodellbau in 1:87 angeeignet und so komme ich jetzt zu einem der Projekte, die ich von Anfang an schon im Sinn hatte:



    Die russische Baureihe C (im Deutschen "S") und hier im Speziellen das Museumsstück S.68, das in einem Eisenbahnmuseum in St. Petersburg steht, von dessen Existenz ich erst jetzt durch den Bastelbogen erfahren habe. Eigentlich wollte ich eher die "Wladikawkas Pacific" mit Rohbenzinfeuerung bauen, aber die S.68 hat einerseits einen Wikipedia-Artikel mit technischen Zeichnungen, Bildmaterial und ausgiebigen Erläuterungen im Hintergrund :thumbup: und andererseits gibt es für dieses Modell noch ein paar Skizzen mehr im Lieferumfang, die beispielsweise auch die jeweils korrekte Radstellung links und rechts aufzeigen - Ein sehr wichtiges Thema bei Dampfloks, wie ich schon im einen oder anderen Baubericht lesen durfte :D



    Also sollte ich von der Logik her erstmal diese hier bauen... und die ist ja auch schon richtig genial, wie unter anderem auch die mitgelieferten Bilder des Testmodells zeigen:



    Eine übersichtliche Anzahl an Bauteilen :whistling: gibt's auch noch und die sehen so aus:




    Der Grund, warum ich erst jetzt mit dem Baubericht starte, liegt in zwei elementaren Forschungsfragen, die ich erstmal klären musste. Erstens: Ist es möglich, die filigranen Speichenräder mit dem sehr starren 240-Gramm-Karton (Beim Stammtisch war gar von "Sperrholz" die Rede :thumbup: ) ansehlich umzusetzen? Und zweitens: Wo genau ist eigentlich die Grenze zwischen Modellbau und völlig Gaga :P :P :P Die Klärung besagter Fragen vollzog sich in den hier fotografisch dokumentierten Bauschritten:




    Und hier nochmal der Beweis dafür, daß das Zählen von Bauteilen eine nicht wirklich exakte Wissenschaft ist:



    Das ist der Verschnitt von grandiosen drei Bauteilen, die man dann am Ende jeweils nur als ein einziges zählt ?(


    Forschungsfrage 1 wurde ebenfalls bejahend abgehakt 8o Allerdings braucht man wirklich rattenscharfe Klingen. Beim kleinsten Verdacht, daß die Klinge an Schärfe nachlässt, muß man sie sofort rigoros auswechseln! Ansonsten reißt man die sehr dünnen Stege einfach auseinander :thumbdown: Weil man diese Bögen in Polen für 'nen Fünfer hinterhergeworfen kriegt, habe ich mir auch gleich noch einmal Ersatzteile gegönnt, auf die ich hier auch schon zurückgreifen musste :pinch: Es ist "nicht ohne" :S



    Es ist möglich, aber man driftet mental schon ein Bisschen weg, wenn man eine Woche lang diese Räder stichelt 8| Ich habe sie in der späteren korrekten Anordnung ausgelegt, links und rechts sollen jeweils um 90 Grad verschoben sein ?( Der Konstrukteur schreibt aber, daß er direkt im Museum recherchiert hat, weswegen ich davon ausgehe, daß das alles korrekt ist.

    Ein Fehlerchen hat sich aber trotzdem eingeschlichen: Die "Gegengewichte", die in die Räder eingearbeiet sind, entsprechen in ihrer Ausrichtung in fünf von sechs Fällen der Vorgabe in den Skizzen. Man muß dann später auch aufpassen, welches Rad man wohin baut. Das habe ich glücklicherweise bereits jetzt kapiert, bevor irgendwas irgendwo falsch hingeklebt ist :cool: Allerdings das eine Rad, in meinem Bild oben rechts, hat ein falsch ausgerichtetes halbmondförmiges Gegengewicht. Das ist im Bogen auch strukturell so eingearbeitet, daß da nichts mehr zu korrigieren ist :pinch: Aber das ist nicht mein Fehler, das wird dann so verbaut, damit kann ich einigermaßen leben ;(


    Interressant ist auch, daß die hinteren Laufräder mit den kleineren Gegengewichten keine Gleisführung haben! Wahrscheinlich würde die Lok sonst in keine Kurve mehr passen 8| Die restlichen, kleineren Laufräder mache ich später fertig. Da sind die Stege breiter, das ist nicht so eine heftige Grenzgängerei, wie diese hier :wacko:


    Jetzt, wo dieser Wahnsinn überstanden ist, kommt erstmal der Rahmen an die Reihe...


    Gruß,


    Daniel.

  • Hi Daniel

    Nada setz ich mich mal dazu und schau über die Schulter

    Gruß Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!

  • Hallo Daniel,

    ich habe deinen Bericht das erste mal mit einem offenem Mund lesen müssen ,weil mir die Spucke und die Luft wegblieben :) :) .....

    Das ist ja " Die Herausforderung " .

    Ich wünsche dir alles, was du dir in diesem Moment wünschst.


    Viele Grüße Andreas

  • Hallo zusammen,


    danke für eure zahlreichen Rückmeldungen :thumbsup:


    Wenn man das Heftchen aufschlägt, wirkt das tatsächlich erstmal Respekt einflößend :D Aber wenn man verstanden hat, wie durchdacht das alles überhaupt ist und daß die Skizzen nicht nur zahlreich, sondern obendrein auch noch sehr präzise sind, schrumpft der Berg, vor dem man da steht, schon ein gutes Stück zusammen 8o Ich hab' aber auch erstmal den missglückten Anlauf mit der Rangierlok gebraucht, um überhaupt die Systematik hinter diesen Bögen grundlegend zu verinnerlichen 8|


    Nach der Reifenfitzelei kommt jetzt ein Bißchen was Grobmotorisches :whistling: Die Skizzen für den Rahmen sind super, man muss nur bezüglich der Ausrichtung des Löchlens für die spätere Vorderwagen-Montage und des Montagepunktes für die Bremsanlage dreimal genau hinschauen. Aber auch das findet man alles in den Zeichnungen :thumbup:



    Nach dem grundlegenden Rahmen kommt der Unterbau der Feuerbüchse, die dann später erst angebracht wird, da man sich ja von unten nach oben arbeitet:



    Das innere des Kastens habe ich mit ordentlich Pappe ausgekleidet, da ist die ursprünglich geplante Stabilität nicht ganz ausreichend :pinch: Die äußeren Seitenteile passen übrigens nicht, wenn man das so macht, wie auf dem Bild zu sehen. Die werden erst später direkt am Rahmen in Form gebracht. Was ein Glück, daß ich Ersatzteile hab' :huh:


    Im Anschluß ging's an den hinteren Teil des Rahmens, der schon mal ein Drähtchen zur Verbindung mit dem Tender verpasst bekommt:



    Schlußendlich wird der Feuerbüchsen-Unterbau angebracht, wobei, wie schon erwähnt, die Seitenteile erst jetzt endmontiert werden :!:



    Das Ganze sieht im Endzustand dann so aus (und hat dankenswerterweise viel mehr Stabilität, als im Vorhinein befürchtet ;( ):



    Ich habe vorne zwei fragile Seitenteile erstmal noch weg gelassen, ebenso die Klebespanten für die Antriebsmechanik und die Frontplatte, bei der mir noch nicht ganz klar ist, wie später die Papierschichten gemanaged werden ?( Das klärt sich aber alles noch im Prozess.


    Bis hierhin kann ich berichten, daß die Skizzen sehr gut sind, so daß fast immer überwiegend klar ist, wo und wie es weitergeht :thumbup: Die Herausforderung ist also rein handwerklicher Natur. Solche Bögen hab' ich am allerliebsten :love:


    So ein Konzept á là "Wandtki flickt den Angraf" würde mich da deutlich unentspannter zurücklassen :P


    Jetzt also wieder Fitzelkram :cool:


    Gruß,


    Daniel.

  • Moinsen,


    im nächsten Schritt gibt's wenig Bildmaterial, dafür um so mehr heftige Frickelei:



    Die Federpakete sind drunter und so langsam wird die Geschichte ein Bisschen instabil 8|Das bessert sich wohl erst, wenn die Räder dran sind...


    Gruß,


    Daniel.