B.V.101 MINDEN, B.V.102 NIENBURG, B.V.103 STOLZENAU, 1:250 - Heimat- und Heringsfängermuseum Heimsen

  • Moin zusammen!


    Als nächstes entstehen drei Motor- und Schlepplogger aus den Jahren 1955-1956. Ergänzend zu den bereits bestehenden Bauberichten von Henning und Klaus möchte ich hier neben dem eigentlichen Bau auch etwas Heimatgeschichte, in Verbindung mit dem Heimat- und Heringsfängermuseum Heimsen, beschreiben.


    Der ursprüngliche Bogen wurde für das Museum im Maßstab 1:100 von Dr. Henning Budelmann konstruiert und ist über die Homepage info@heringsfängermuseum.de erhältlich. Die verkleinerte Version in 1:250 kann als Datei mit dem originalen Bogen bestellt werden.


         


    Folgende Links führen zu den bestehenden Berichten:

    Logger B.V. 100 STADTHAGEN/ 1:100/ Konstruktionsbericht

    Logger B.V. 100 STADTHAGEN/ 1:100/ Kontrollbau


    Ich hoffe, dass dieses Thema nach fünfjähriger Pause vielleicht doch noch einmal Euer Interesse weckt! Kommt mit an Bord der Heringsfänger von der Mittelweser!

    Weiterführende Informationen findet Ihr im gleichnamigen Buch von Manfred Scheller: "Die Heringsfänger von der Mittelweser", die Geschichte einer schon fast vergessenen binnenländischen Hochseefischerei. Das Buch ist ebenfalls im Museum erhältlich.

    Meine bisherigen Vorstellungen des heimatlichen Heringsfanges konnte ich nach dem Lesen des Buches über Bord werfen. Mit einer "normalen" Arbeit war diese schwere Tätigkeit nicht vergleichbar. Aus großer Not heraus gelangten einige Männer aus dem Mittelwesergebiet ab ca. 1770 zur Fischerei. Diese Tradition wurde in den Familien häufig über Generationen fortgeführt. Nach über 200 Jahren endet die Geschichte der großen Deutschen Heringsfischerei mit der Auflösung der Hauptgesellschaften im Jahr 1972.

    Erinnerungen werden im Heringsfängermuseum Heimsen bewahrt. Neben vielen originalen Exponaten wird die Geschichte lebhaft und anschaulich beschrieben, der Besuch ist absolut lohnenswert! Ein paar Eindrücke meines Museumsrundganges werde ich später hier im Bericht noch zeigen.


         


    Bis demnächst,

    Lars

  • Moin, moin Lars,

    Ich hoffe, dass dieses Thema nach fünfjähriger Pause vielleicht doch noch einmal Euer Interesse weckt!

    Aber sowas von :thumbup: !


    Familiär über meine Mutter gab es ja eine sehr enge Verbindung zur Bremen-Vegesacker Fischereigesellschaft und in meiner Kindheit gehörten die Logger im Päckchen in der Lesummündung liegend zum alltäglichen Bild. Auch das kleine Schwimmdock im Vegesacker Hafen gehörte der Fischerei, wurde aber auch von der Lürssen-Werft für die Schnellboote genutzt.


    Ich freue mich auf deine Ausführungen!


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Lars, toll, dass Du dieses schöne und interessante Modell baust! Vorbild, Geschichte und Bogen-Konstruktion haben das verdient!

    Viele Grüße, Nils


    "Ist dem Gezücht Verdienst ein Titel? Ein Falsum wird ein heilig Mittel.

    Das schmeichelt ja, sie wissen's schon, der frommen deutschen Nation,

    Die sich erst recht erhaben fühlt, wenn all ihr Würdiges ist verspielt."

    (Goethe)

  • Moin Lars,

    du hattest mir schon mal davon erzählt. Nun bin ich gespannt wie das Gesamtbild - Geschichte und Modelle - aussieht.


    Neugierig Grüße aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Wie hier schon öfters erwähnt:

    Kartonbau bildet!


    Viel Erfolg, Lars! Das wird dann nicht nur optisch ein weiteres Highlight!


    Gruß

    Klaus

    Wir bleiben immer Kinder, und,
    so klug wir auch sein mögen, wir behalten immer die Lust,
    mit scharfen Messern und spitzen Scheren zu spielen.

    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)


    Meine Modelle auf ecard: https://ecardmodels.com/vendors/hvc

  • Hallo Lars,

    Ganz spannendes Thema.

    Hab in Heimsen von dem Buch nichts mitgekriegt. War wohl von den ausgestellten Modellen abgelenkt und hab nur den 1:100er Bogen gekauft.

    Kannst Du das Buch zum Stammtisch mitbringen? Wäre schön.

    Bin gespannt, was Du an Infos über die letzten Logger zusammengestellt hast.

    Gespannte Grüße, Johannes.

  • Hallo Lars,

    vielen Dank dafür, dass Du den Baubericht über die "Minden", "Nienburg" und "Stolzenau" gestartet hast. In der Zeit zwischen 1955 und 1972 sind "die Männer von der Mittelweser" mit diesem Loggertyp auf die Nordsee zum Heringsfang gefahren. in unserem Museum in Heimsen an der Weser wird diese Geschichte "Vom Hollandgang zum Heringsfang" sehr ausführlich und anschaulich erklärt.


    Wir Kartonmodellbauer sind ja alle von den frühen WHV-Loggern (Eckhardt/Richter, 1955) beeinflusst. Loggermodelle, die damals intuitiv für das Lehrmittelinstitut konstruiert worden waren.

    Deshalb bin ich Henning Budelmann unendlich dankbar, dass er anhand von originalen Werftplänen diese Loggermodelle B.V.100 bis B.V.106 für uns konstruiert hat.


    Viele Grüße Klaus


    P.S.: Lieber Johannes, es tut mir Leid, dass Du bei Deinem Besuch im Museum das Buch "Die Heringsfänger von der Mittelweser" übersehen hast. Aber es wird bestimmt noch Mittel und Wege geben, einen Blick in dieses Werk damaligen Museumsgründers Manfred Scheller zu werfen. Gruß Klaus

  • Oha, vielen Dank für so viele "Vorschusslorbeeren"! Da muss ich mich jetzt ja richtig anstrengen ;) schön, dass Ihr mit dabei seit!


    Der klassische Start zur Einführung in den Bauberichtes mit dem zugehörigen Spantengerüst sollte jetzt hier in wenigen Bilder präsentiert werden.

    Statt dessen habe ich mir selbst "ins Bein geschossen" und den Start gehörig "verbockt"!


    Was ist geschehen? Hier die chronologische Abfolge:

    - ein gedruckter Bogen in 1:250 war vorhanden

    - zwei weitere Ausdrucke, auf einem anderen Rechner bzw. Drucker wurden erstellt

    - drei Grundplatten und zugehörige Quer- und Mittelspanten ausgeschnitten und vorbereitet

    - beginnend mit dem ersten Aufbau die Feststellung, dass die Markierungen der Querspanten der Mittelträger nicht zu der Grundplatte passen

    - ignoriert, improvisiert, weitergebaut

    - dann den Versuch gestartet, die Bordwände anzubringen, welches durch entsprechende Trennung und Kürzung einigermaßen gelungen ist

    - zweiten Aufbau gestartet... jetzt waren die Markierungen der Mittelspanten zu kurz statt zuvor zu lang!

    - dann leider erst nachgedacht :cursing:


    Die Lösung kennt Ihr wahrscheinlich und war mir in diesem Moment natürlich auch bewusst. Abweichende Druckereinstellungen führten zu unterschiedlich großen Ausdrucken. Klar.

    Also (und das weiß ich natürlich selbst am besten) bei PDF-Ausdrucken immer die Größeneinstellungen des Drucker beachten!!! Nicht skaliert und nicht größenangepasst, sondern immer in der tatsächlichen Größe ausdrucken!!! Dann passt die ganze Nummer - oder halt dreimal falsch ausdrucken, dann funktioniert es natürlich auch ;)


    Ich baue jetzt noch ein wenig und versuche es dann erneut, hier den "Opener" einzubringen. :cool:

  • Moin Lars, Du Ärmster!

    Denk einfach, dass jetzt alles nach Plan läuft.


    Mitfühlende Grüße aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Moin Lars,

    Schade um deine "verlorene" Zeit :|

    Geduld gehört zu unserem HOBBY.

    Wir freuen uns auf deine Berichte und schön, dass Du dieses Thema aufgegriffen hast.

    Geduldige und daumendrückende Grüße

    Johannes :thumbup:


    @KH, das Heringsfängermuseum und die 900 Jahre alte Dorfkirche sind im nächsten Jahr wieder eine Radtour wert :)

    Gruß, Johannes

  • Hallo Lars,


    wem das noch nie passiert ist der werfe den ersten Stein, äh Papierknäuel... ;)

    Ich bin gespannt auf dein Vorhaben.


    Viele Grüße

    Dieter

  • So, auf geht´s!

    Ganz unspektakulär die ersten Bilder der drei Neubauten vom Bauplatz:


                     


    Dazu gesellt sich noch der erste Versuch (mit meiner fehlerhaften Skalierung). Da die Größenabweichung kaum sichtbar ist, könnte der Rumpf später noch für andere Zwecke verwendet werden.

  • Da die Grundkonstruktion in 1:100 erstellt wurde, entsteht in 1:250 ein sehr stabiles Spantengerüst, bestehend aus zwei Längsträgern, Heck- und Bugmittelträger sowie achteren Stringern.

    Darauf werden jeweils das Poop- und Hauptdeck aufgesetzt. Durch leicht veränderte Farbeinstellungen habe ich mich zur Auflockerung für drei unterschiedliche Holztönungen der Decks entschieden. Damit wirkt das Gesamtbild später weniger uniform.


                      


    Nachdem alles gut durchgetrocknet ist, folgt der Anbau der Bordwände.

  • Neben dem oben vorgestellten Buch möchte ich noch eine weitere Buch-Empfehlung zum Thema einbringen. "Logger-Jantjes" von Wilfried Brandes, erschienen in der Edition Temmen, ist gebraucht im Antiquariat unter der ISBN 3-86108-257-8 erhältlich.

    Neben kurzweiligen, interessanten Erfahrungsberichten werden die vollständigen Schiffsbiographien von Segel-, Dampf- und Motorloggern der Bremen-Vegesacker Fischereigesellschaft dargestellt. Zudem beinhaltet das Buch zahlreiche Fotos sowie einige Abbildungen der Generalpläne. Zur realistischen Ausgestaltung von Kaianlagen, Ladeszenen oder zur Ausrüstung der Decks bietet das Werk eine perfekte Grundlage!


         

  • Im nächsten Schritt werden die Bordwände weiter bearbeitet.

    Damit Euch die Zeit nicht zu lang wird, starte ich hier schon einmal mit dem Rundgang im Heringsfängermuseum Heimsen.

    Das Dokumentationszentrum zeigt als Ziel der musealen Konzeption die Heringsfänger von der Mittelweser in ihrer strukturellen Bindung an ein Binnen (Heimat) und ein Buten (See). Beide Erlebnisfelder werden im Museum anschaulich dargestellt.

    "Buten":

    Das Haupthaus, Teil der ehemaligen Volksschule, beinhaltet neben dem Museumscafé die Geschichte des Heringsfangs, mit zahlreichem maritimen Interieur, 12 Ausstellungssegmenten, die den Ablauf einer Fangsaison präsentieren, Logger- und Fangmethoden, Katastrophen auf See, sowie das Thema Heringsfänger und Marine.

    "Binnen":

    Durch ein Fachwerktor gelangt man zum Konzeptionsteil der " Heringsfängerheimat". Aufgeteilt auf drei ortstypische Fachwerkhäuser wird hier die Geschichte der Handwerke aufgenommen, welche die Heringsfänger nach der Fangsaison ausübten. Es werden die sozialen, kulturellen und ökonomischen Verhältnisse des Heringsfängerlandes beleuchtet und Trachten und Brauchtum präsentiert.


                     


         


    Im Eingangsbereich, mit dem anschließenden Museumscafé, fällt der Blick natürlich zuerst auf "unser" Modellbauthema. Hier sind neben den Großmodellen auch einige Kartonexponate zu finden!

                      

  • Hallo Lars,

    ich finde es schön, dass Deine Mittelweser-Logger bald in Fahrt gehen werden.


    Schade, dass Du bei den ersten Drucken die Verzerrungen aufgrund der eigenwilligen Einstellungen der Kopierer und Drucker hattest - 100% von Hennings pdf-Datei (!) sind wichtig und hatten bei mir damals keine Probleme gemacht. Kurz: Hennings Konstruktion ist einmalig, nochmals Dank an Henning!


    Am morgigen Sonntag haben wir nun im Heringsfängermuseum Heimsen unseren letzten regulären Öffnungstag in diesem Jahr. Im nächsten Frühjahr öffnen wir dann mit dem Beginn der Sommerzeit unsere nächste Fangsaison für der Heringe aus dem Binnenland.


    Vielen Dank, Lars, auch für die schönen Bilder aus unserem Museum, die Du gemacht hast, während der Klebstoff für Deine Logger gerade trocknet.


    Ich freue mich schon darauf, wenn Deine Modelle in Bälde auf der Weser in Heimsen aufkreuzen werden.


    Viele liebe Grüße


    Klaus Hildebrand


    P.s.: Es gibt ein wunderschönes Lied von dem „Folksänger Gunnar Wiegand“; es heißt „Grasmaat“ und erzählt über die Ursprünge des Heringsfangs. Eine Hörprobe lässt sich im großen Netz leicht finden.

  • Moin Lars,


    Sehr schöner Bericht ... und ich hab wieder ein weiteres Ausflugsziel bekommen !


    Beste Grüße von Frank

    ... I just sit here and watch the river flow ...

  • oh, oh, oh ... dat heb wi noch nie haat, hier .. drie van düsse Loggers op eenmol? Un al hebt de glieke nümmers op?

    Jan, tied voor een groote Sluck ut de Schandol-Buddel ... mannoman, düsse Kartonverdraiers ... :D künnt nich bit 101 an 102 tellen

  • Moin Wilfried,


    tomindst een, de hier mal oppasst! De Malers harrn woll veel toveel ut de Buddel, aver darför weer dat dreemal so billig! Dor mööt wi noch wedder ran. :P

    Füdder mit die Bordwände:


    Nach dem Runden und Zusammenfügen der Heckpartie habe ich die braunen, inneren Schanzkleider eingeklebt. Zuvor bekamen die Bordwandinnenseiten eine grobe farbliche Behandlung der Anschlusskanten, um später weiße "Blitzer" auszuschließen.



    ...dann mal dran damit ;)

  • Mien leven Lars,


    aver darför weer dat dreemal so billig

    weest nu endlich: köfft een billich, köfft he tominst tweemol!

    Tominst in overtragn Sinn!


    Weiter so fordernde Grüße aus Hannover, Dirk ;)

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • So passt das! Danke Henning für Deinen Einsatz!!!


                     


    Der Kleber ist noch frisch und die B.V.103 STOLZENAU noch nicht ganz fertig, für ein paar Bilder langt es aber schon.

    Der neue "Farbauftrag" erfolgte auf die drei originalen B.V.100 Rümpfe in Form einer weiteren Bordwand, gedruckt auf dünnem 80g/m² Papier. Als Nebeneffekt konnten nun die Speigatten leicht plastisch ausgearbeitet werden.

  • Unser Museumsrundgang führt uns nun an Bord der Logger, in die Themenwelten der Ausstellung.

    Gut gegliedert beschreiben Tafeln und Exponate die Geschichte(n) der Vorbereitung auf die große Fahrt. Ein Jutesack erinnert z.B. daran, dass vor der Ausfahrt noch die Schlafunterlage in der Koje mit Stroh gefüllt werden musste. Eine Proviantliste aus dem Jahr 1953 zeugt von der Versorgungssituation an Bord.

    Weiter erzählen die Ausstellungssegmente vom Hafenleben, der Abreise, der Schiffsführung und Navigation und führen uns schließlich an einen maßstabsgetreuen Ausschnitt der Bordwand des Loggers B.V. 83 Thüringen, an dem anschaulich das Einholen des Treibnetzes präsentiert wird. Im weiteren Verlauf werden dann die aufwändigen Arbeitsabläufe der Fangverarbeitung beschrieben: Kaaken (Kehlen des Herings), Salzen, Verpacken und Dichtmachen der Fässer.


               


               


         

    Neben den großen Reedereiflaggen ist natürlich auch der Wimpel des Heringsfängerkönigs zu sehen.


    In der nächsten Abteilung sehen wir dann "Logger und Fangmethoden", dazu demnächst mehr. Der Kleber ist trocken, ich baue nun erstmal weiter...

  • Hallo Lars,

    ich finde es wunderschön, dass Du bei der Aussenhaut der Modelle auf die korrekte Beschriftung zurückgreifen konntest. Tausend Dank an Henning.

    Übrigens stammt der Wimpel des Salzheringsfängerkönigs aus dem Nachlass von Heinrich Nagel aus Rosenhagen. Er war erstmalig 1956 mit dem damals neuen Logger „B.V.101 Minden“ der erfolgreichste Heringsfänger der Fangsaison geworden. Diesen Titel konnte er bis 1961 viermal wiederholen.

    Viele Grüße

    Klaus

  • Ich möchte nur noch kurz ergänzen:

       Auf den Bildern sieht man den in der Mittelweserregion berühmten Loggerkapitän Heinrich Nagel und in der Liste seine Fangerfolge.

    Im folgenden Text kann man die damalige Bedeutung des Salzheringskönigs nachlesen .

  • Vielen Dank an alle Begleiter und Danke Klaus für Deine Unterstützung! Ich freue mich, Dass Du diesen Bericht mit gestaltest!


    Mittlerweile sind die Blasenkästen auf der Back installiert. Diese Kästen dienten zur Aufnahme der Auftriebskörper der bis zu 4 Km langen Treibnetze.


    Nun folgt eine kleine Geduldsprobe, aus weiteren Innenschanzteilen schneide ich die Schanzkleidstützen. Etwa 240 Stück für alle drei Logger.

    B.V.103 ist bereits fertig ausgestattet:

                     

  • Eine Nachtschicht auf der Werft und wie im Schlaf sind schon alle Schanzkleidstützen aufgeklebt :pinch:



    Als nächstes folgen die Aufbauwände, welche anschließend mit dem Brückendeck verschlossen werden.

    Die Bullaugen habe ich erstmalig mit der grauen Farbfilterfolie von Johannes (Kartonmodell Gründling) verglast. Durch die Tönung müssen die innen liegenden Spanten nicht zwingend eingefärbt werden. Das Ergebnis überzeugt!



                     


          

  • Sehr schön :) Sehr interessante Schiffe

    Einige Fragen zu den Buchstabenkennungen.

    AE ist Emden?

    AL evtl Leer?

    Und warum A statt N.

    SG ist dann Glückstadt?

    Grüße, Johannes

  • Moin Johannes,

    laienhaft formuliert: BV steht für Bremen-Vegesack als Heimathafen; HF für Hamburg Finkenwärder; BX für Bremerhaven - macht allerdings nicht so richtig Sinn der zweite Buchstabe, ist aber so.

    Die Kennungen wurden auch mehrfach geändert; aber AE ist Emden, und AL ist Leer ...

    hier nachzulesen.

    Gruss

    kartonskipper

  • Dazu hatten wir hier und hier, veranlasst durch genau die Vegesacker Logger auch eine dieser angeregten Diskussion, die dieses Forum so wertvoll machen. Im Übrigen ist der Link von Wilfried natürlich sehr hilfreich.

    BX für Bremerhaven - macht allerdings nicht so richtig Sinn der zweite Buchstabe

    Vermutlich wollten man "BH" in Zeiten wilhelminischer Prüderie einfach BH vermeiden... :D

    Viele Grüße, Nils


    "Ist dem Gezücht Verdienst ein Titel? Ein Falsum wird ein heilig Mittel.

    Das schmeichelt ja, sie wissen's schon, der frommen deutschen Nation,

    Die sich erst recht erhaben fühlt, wenn all ihr Würdiges ist verspielt."

    (Goethe)

  • Moin Nils,

    Du nimmst mir den Gedanken von der Zunge und der Umsetzung mit den Fingern ... dass schwirrte mir auch ...

    Auf der anderen Seite, ein Fischer fischt selten gerne Fische, wenn seine Gedanken um den nächsten Hol beim Anblick seines Schiffes um Backfische kreisen ... :D

    Spass beiseite; Bremerhaven war zu wilhelminischer Zeit ja Wesermünde? Geestemünde? Irgendwie Preussisch? Jedenfalls hat sich der Kauf oder die Übernahme durch Bremen nie gelohnt ... :D :D :D


    Gruss

    kartonskipper


    Nachsatz: Dieses Thema ist immer von Belang; Heringe waren damals die Eiweiss-Nahrung für viele Menschen, als es nur den Begüterten gut ging. Fleisch gab es in den meisten Familien nur am Sonntag: Bremen-Vegesack beherberte damals die grösste Logger-Flotte Europas. Und Bremerhaven trug zumindest in diesem Punkte dazu bei, was die Heringe anging: Auf See gekehlt, gesalzen und auf den Tisch oder so ... :D

    Heute ist das Arme-Leute-Essen, wie es damals genannt wurde, zur Luxusware verkommen .... frag' mal nach Bratheringen in der Fangsaison an der Ostsee .... nitschewo, nada, nix ...

  • Dass ich Dich noch belehren kann... :)


    Bremerhaven war zu wilhelminischer Zeit - einfach Bremerhaven und gehörte staatsrechtlich zu Bremen. Fischereikennzeichentechnisch (29 Buchstaben!) B.X.


    Geestemünde war P.G. ("P" für Preußen)


    Wesermünde bestand ab 1924 (Zusammenfassung der preußischen Gemeinden Geestemünde und Lehe) und bekam erst 1939 und nur bis 1946 das bremische Bremerhaven dazu. Seit 1946 besteht Bremerhaven, einschließlich der ehemals preußischen Gemeinden, nur noch mit dem Fischereikennzeichen B.X.


    Bremerhaven war nur 7 Jahre gezwungen preußisch, irgendwo habe ich dazu im Forum sicher schon mal eine staatsrechtliche und -geschichtliche Abhandlung verfasst, aber hier geht es ja um... äh? Ach ja. Logger ;)

    Viele Grüße, Nils


    "Ist dem Gezücht Verdienst ein Titel? Ein Falsum wird ein heilig Mittel.

    Das schmeichelt ja, sie wissen's schon, der frommen deutschen Nation,

    Die sich erst recht erhaben fühlt, wenn all ihr Würdiges ist verspielt."

    (Goethe)

  • Also bei den ganzen Kürzeln bin ich langsam ausgestiegen. :whistling: :thumbup:


    Lollo

  • Moin Lollo ...unbedingt dranbleiben, hier handelt es sich ja nur um drei "B.V.´s" das ist doch noch einigermaßen übersichtlich ;)


    Einen Nachtrag bezüglich der Aufbauwände. Bei der 1:250er Version muss das Bauteil 26a um ca. 3 mm gekürzt werden. Es schließt bündig mit der Wand (Teil 26) ab.


                     


  • Heute konnte ich die Bordwände mit den Scheuerleisten komplettieren. Damit bekommen die Rümpfe langsam ihr finales Aussehen.


    Für die Leisten verwendete ich aus dem HMV-Programm "Handläufe für Reling" Art. Nr.: 5019. Schwarz eingefärbt können diese unkompliziert auf die zugehörigen Markierungen geklebt werden. Eine Kopie der Bordwände dient als Schnitt-Schablone, um die Leisten passend abzulängen und die richtigen Winkel an den schrägen Übergängen schneiden zu können.


         


               


               


    Auf einem Original-Foto der B.V. 103 STOLZENAU sind mir noch die Stützen unterhalb der Brücke aufgefallen, diese wurden beidseitig aus Resten ergänzt.


    Soweit der Stand für heute. Im nächsten Beitrag würde ich Euch dann wieder mit auf die Museumstour nehmen, dort gibt es noch so einiges zu entdecken!