Moin zusammen,
die SANTA INÉS ist fertig, also kann ich mich dem nächsten Projekt widmen. Es wird auch wieder ein Passat-Modell; doch, noch bin ich ziemlich optimistisch, dass dieser Bau besser verlaufen wird als der letzte, auch wenn … aber dazu später mehr… HaJo hatte ja schon eine passende Idee, was es werden könnte… Und damit gibt es zu diesem Baubericht auch wieder eine etwas längere (fast schon ausschweifende
) „Einleitungsgeschichte“…
Seit meiner Kinderzeit habe ich „Hamburger Jung“ eine relativ enge Beziehung zu Franken: Bevor ich im Jahre 1961 zur Schule kam, wurde ich von meinen Eltern gerne - und relativ häufig - bei meinen Großeltern „abgegeben“, die damals im Nürnberger Stadtteil Mögeldorf wohnten. (Ob ich so ein anstrengendes Kind war, von dem man sich häufig erholen musste, weiß ich nicht; meine Eltern kann ich dazu auch nicht mehr befragen… ) Mit meinen Großeltern war ich damals viel unterwegs; nicht nur in Nürnberg selbst, sondern auch im Lorenzer Reichswald oder im Altmühltal.
Diese Ausflüge haben mir als auch damals schon ziemlich naturverbundenem Menschen ausgesprochen viel Spaß gemacht.
Rd. 15 Jahre später war ich während meiner Ausbildung in der hamburgischen Verwaltung mit unserer Verwaltungsschulklasse zu einer „Lehrgang“ genannten Art Klassenreise in Bamberg. Zu dem Zeitpunkt war ich natürlich viel mehr in der Lage, fränkische Küche, fränkisches Bier sowie Frankenwein zu würdigen, als zu Kindertagen…
Anfang der 1980er Jahre bin ich relativ regelmäßig im Herbst zum Wandern in den Nordschwarzwald gefahren. Eine Mittagspause auf der Anreise habe ich dabei grundsätzlich in Rothenburg o.d.T. in Mittelfranken gemacht. Dort gab es damals am Marktplatz eine gute Gaststätte, die ich sehr gerne besucht habe. Natürlich auch mit guter fränkischer Küche… (Heute ist dort ein griechisches Restaurant…)
Ab 2011 sind meine besseren 60 % und ich wiederholt in Bamberg zu Besuch gewesen, auch mit Abstechern nach Nürnberg, Coburg und Würzburg sowie Rundfahrten durch die fränkische Schweiz. Diese Besuche fanden zu den unterschiedlichsten Zeiten statt; im Sommer, zur „Sandkerwa“ oder auch in der Vorweihnachtszeit. Es hat uns immer wieder viel Freude gemacht. Ein vorläufig letztes Mal waren wir um den 1. Advent 2024 herum für ein paar Tage dort.
Trennung.
In der letzten Oktoberwoche 2023 kollidierten in der Nordsee etwa 12 Meilen südwestlich von Helgoland die Frachter VERITY und POLESIE; der kleinere von den beiden, die VERITY, sank daraufhin unmittelbar. In der Folge versammelte sich eine große Zahl unterschiedlichster Fahrzeuge an der Unfallstelle, um nach Überlebenden zu suchen, darunter auch Einheiten der Bundespolizei. Ein paar Tage darauf unterhielt ich mich mit meinem Filius über das Ereignis. Er ließ dabei die Bemerkung fallen, er fände die neuen Einheiten der Bundespolizei sehr interessant und es sei doch eigentlich schade, dass es davon kein Modell gäbe. Ich widersprach und machte ihn darauf aufmerksam, dass es sehr wohl ein Modell gäbe, nämlich die POTSDAM des Passat-Verlages. „Interessant“, meinte er darauf hin, „naja, für dich käme ja ohnehin eher die BAMBERG in Frage…“
Durch diese Bemerkung wurden umgehend meine kleinen grauen Zellen in Wallung versetzt… (Ja, ja, man wundert sich immer wieder, zu was man auch in meinem Alter noch fähig ist… ) Zu groß dürfte der Unterschied zwischen den beiden Schwesterbooten eigentlich (noch) nicht sein, also müsste man mit angepassten Bordwänden, Namensschildern usw. doch eine passende BAMBERG bauen können. Kurze Nachfrage beim Konstrukteur und schon hatte ich die veränderten Bauteile als Datei auf dem Rechner.
Auch auf diesem Wege nochmal ein großes „Dankeschön!“ an Henning… Und kurze Zeit darauf lag auch der gleichzeitig beim Verlag bestellte POTSDAM-Bausatz im Postkasten; damals ging das ja noch...
Olli (Beleuchter) war seinerzeit über einen kleinen Kinken gestolpert (zu kurze Aufbauwand), der daraufhin von Henning umgehend bearbeitet wurde. Es gibt hier im Forum einen Download dazu, der allerdings auch schon in die Bausätze mit eingepflegt wurde. Insofern erwarte ich da keine Probleme. Allerdings bin ich von anderer Seite vor diesem Modell „gewarnt“ worden. Es gäbe da einiges nachzubessern; so seien die Bootswannen achtern nicht passgenau, es müssten die Ausschnitte in den Spanten erweitert werden usw. Ich lasse mich mal überraschen; heftiger als bei der INÉS kann es eigentlich nicht werden… (Mal sehen, was am Ende des Bauberichtes als Schlussbemerkung steht… )
Im letzten Jahr gab es hier im Forum auch einen Bericht zur Hansesail in Rostock, in dem sich Werner lobend über das Erscheinungsbild der BAMBERG geäußert hat. Nun gibt’s die also demnächst auch in Karton…
Ein paar Angaben zum Original: Das Schiff ist 86,02 m lang, 13,42 m breit und hat einen Tiefgang von 3,95 m. Angetrieben wird es von zwei Dieselmaschinen mit zusammen 8.160 kW (11.095 PS), die dem Schiff eine Geschwindigkeit von maximal 21 kn (39 km/h) verleihen. Bewaffnet sind die Einheiten dieser Klasse mit je einer 57mm Kanone sowie zwei 12,7mm Maschinengewehren. Die Besatzung umfasst 19 Personen.
Genug der Worte, lassen wir Taten folgen.
Der Heiermann liegt bereit…
… die Kiellegung kann erfolgen.
Weiter geht es demnächst mit dem Spantengerüst, wobei ich allerdings zunächst die für die kommenden Tage angesagte Hitzewelle abwarten werde; Schweißtropfen auf Karton machen sich nicht so gut…
Beste Grüße aus dem halbhohen Norden, bis demnächst
Fiete