Ich hatte vor langer Zeit mal mit diesem Bogen begonnen und einen Baubericht angefangen. Allzu weit bin ich nicht gekommen, da schon gleich zu Anfang erste Probleme auftraten. Das Kaiteil für die Krananlage ist irgendwie daneben. Der Konstrukteur des Bogens muß damals wohl ziemlich abgelenkt gewesen sein. Man sieht hier, daß die Kaiseiten unterschiedliche Höhen haben. Die korrekte Berücksichtigung des grauen Abschlußstreifens auf der Kaifläche ist zwischen Längs- und Querseiten durcheinandergeraten. Es paßt also nicht. Es wäre sicher kein Riesenaufwand, das zu korrigieren, aber es führte dazu, daß mein Motivationspegel weit unter die Gürtellinie rutschte. Ich hatte mich zwar noch an ein paar Fachwerkteilen versucht,
aber auch das machte die Sache nicht besser. So lagen die Bögen ewig im Schrank vor sich hin, meine Tabelle der fertigen, offenen und wartenden Projekte zeigte mir ab sofort ständig die offene Baustelle an. NERVIG! Das muß ich doch mal ändern. Also neuer Anlauf.
Die verschiedenen Molenteile des Bogens haben unterschiedliche Höhen und passen nicht zu meinen schon vorhandenen HMV-Segmenten. Also sollte ich das generell überarbeiten, die Fehler korrigieren und in ein passendes Format bringen. Dann kam mir die Idee, auch alle Fachwerkteile von Schienen, Laufwagen, Kran, etc. zu überarbeiten und alles in stahlgrau zu machen. Für mich das erste Projekt dieser Art. Da ich mir dafür noch etwas Mut anpumpen muß, bin ich mit dem Arbeitsschiff Oskar, das Bestanteil des Bogen ist, eingestiegen. Dieses Arbeitsschiff und die zwei dazugehörenden Molenköpfe scheinen später zu der Querslipanlage hinzugefügt worden zu sein, da die Konstruktion eine andere Handschrift zeigt. Der Oscar ist für Wilhelmshafener Verhältnisse ungewöhnlich hoch detailliert, alle nötige Strukturen sind zum Aufdoppeln vorhanden.
Also los geht 's!
Am Anfang war das Spantengerüst. Die Rumpfform des Oscar ist denkbar einfach. Senkrechte Bordwände, lange gerade Seiten. Jedenfalls nichts Elegantes. Das entspricht dem zeitgenössischen Geschmack, wie man an aktuellen Architektenhäusern in gehobener Ausstattung sieht: Mehr als gesichtslose Quader sind nicht mehr drin. (Vielleicht liegt es am Umstieg auf CAD. Nachdem die Kurvenlineale verschwanden, die Bedienungsanleitung zu umfangreich und unveständlich ist, wenn denn überhaupt vorhanden, bleibt wenigstens die Freude über ein gelungenes Rechteck auf dem Bildschirm.).
Zur Sache: Wie gesagt, der Rumpf baut sich leicht.
An den Bordwänden befindet sich zum Bug hin ein rudimentäres Schanzkleid, das ein kleines Gegenstück für die Innenseite hat (der kleine weiße Klecks links im Bild). Nebenbei; die gedruckten Relingstreifen trenne ich alle ab und ersetze sie später durch LC- oder Ätzrelings.
Den Rumpf habe ich vom Heck beginnend montiert, nur um am Bug festzustellen, daß die Bordwand Überschuß hat. Bei der nötigen Anpassung litt natürlich das Stückchen Schanzkleid der Bordwände und paßte nicht mehr zum Innenteil.
Also runter damit, das aufgesetzte Innenteil reicht.
Auch hier beginnt es schon mit ersten kleinen Zusatzteilen, wie Luken, Pollerfüßen und einer Arbeitsplattform am Heck.
Gruß
Pappi