Moin ihr Lieben,
das an der Bremer Schlachte verankerte Traditionsschiff hatte ich schon seit Jahren im Sinn.
Im August letzten Jahre hat Monno (Atelier GAG) mich angesprochen, es doch endlich in Angriff zu nehmen.
Im Februar, zu unserem Workshop im Hafenmuseum, hatte ich die erste Version fertig.
Diese einfache Version ist seitdem bei Monno im Laden erhältlich, evtl. auch irgendwann auf dem Schiff selbst.
Zur Zeit bin ich immer noch dabei, eine detaillierte Version mit Inneneinrichtung zu konstruieren. Der Probebau läuft,
nebenbei wird die Bauanleitung geschrieben. Die einfache und die detaillierte Version werden nicht mit einander kompatibel sein,
daher habe ich die einfache Version auf zwei Seiten A4 Hochformat 160g/qm untergebracht.
Die detaillierte Version wird wohl 4 Seiten 160g/qm und eine Seite in 80g/qm beinhalten.
Vielleicht konstruiere ich auch noch den Anlegeponton dazu. Mal sehen.
Hier die Historie zum Schiff, die dem Bogen beiliegt. Weitere Informationen bei Wikipedia unter Friedrich Schiff oder auf der Webseite
des Betreibervereins msfriedrich.de
Das Schiff wurde in den Jahren 1879/1880 als Dampfschiff für J. H. Grells Dampffähre auf der Hamburger Reiherstiegwerft
unter dem Namen Süd-Hamburg gebaut. Es diente als Fähre für die Werftarbeiter. 1889 wurde das Schiff von der HADAG
übernommen, die es 1918 an den Bremer Reeder Bernhard Wilhelm Riedemann weiterverkauft hat. Riedemann benannte
es in Nord-Bremen um und setze es weiter als Arbeitsfähre für Werft- und Hafenarbeiter ein. Im Jahre 1925 ließ Riedemann
das Schiff auf seiner Werft am Hohentorshafen umbauen und mit dem charakteristischen zweiten Deck ausrüsten, das zunächst
seitlich offen war. Das Schiff wurde nun in Friedrich umbenannt und hauptsächlich für Hafenrundfahrten in Bremen eingesetzt.
1932 erfolgte der Verkauf des Schiffes an die 1926 gegründete Reederei Otto W. A. Schreiber. Sie ließ das offene Oberdeck mit
Fenstern schließen und setzte das Schiff teilweise im Linienverkehr zwischen Bremen-Mitte und Bremen-Nord und teilweise weiter
für Hafenrundfahrten ein. Zwischen 1949 und 1951 wurde das Schiff auf der Lühring-Werft in Brake mit einem gebrauchten
Dieselmotor ausgerüstet. 1962 führen strengere Sicherheits-bestimmungen führen zu einer Reduzierung der erlaubten Passagierzahl.
1963 wird das Schiff als unrentabel erachtet und außer Dienst gestellt. Es dient der Reederei nun als schwimmende Werkstatt am
Martini-Anleger und ist von zunehmendem Zerfall bedroht.
Um das vom Verfall bedrohte Schiff zu retten, gründete sich 1985 der
Förderverein Bremische Gesellschaft zur Erhaltung der großen Hafenrundfahrt MS Friedrich e. V., und übernahm die das Schiff.
Von 1987 bis 1994 wird das Schiff restauriert. Zuerst auf dem Gelände der ehemaligen AG-Weser bei der Firma Grunau
in Zusammenarbeit mit den bremischen Jugendwerkstätten e.V., ab 1991 an einem Liegeplatz im Kalihafen.
1994 bekommt die MS FRIEDRICH einen vorläufigen Liegeplatz am Ufer der Weser in der Nähe der Brauerei Becks.
Seit 1998 findet sie ihren endgültigen Liegeplatz an der Schlachte. Seit dem Jahr 2000 liegt es dort an einem Ponton
am Liegeplatz 4b in der Nähe der Bürgermeister-Smidt-Brücke. Seitdem wird es für Fahrten und Veranstaltungen genutzt.
Vor ca. 5-6 Jahren war ich auf dem Schiff und habe reichlich Fotos geschossen. So sieht es am Liegplatz aus:
Und das einfache Modell sieht so aus:
Gruß
Klaus