Mini Schwergutfrachter EENDRACHT, JSC, 1:250

  • Moin zusammen,


    nach der großen Roten kommt nun noch etwas kleines Blaues in die Sammlung. Der Bestand an besonderen Spezialschiffen ist bei mir noch lange nicht gedeckt. Zudem reizt mich dieses Thema, da es viele gestalterische Möglichkeiten eröffnet.


    Die EENDRACHT ist ein kleiner, moderner Schwergutfrachter vom Typ Trader 18, welcher 2007 in Polen auf der Stettiner Werft Partner gebaut wurde. Mit einer Länge von 105,0 m und einer Breite von 15,6 m bekommt man umgerechnet in 1:250 ein handliches, etwa 41 cm langes und 6,2 cm breites Modell. Mit ihren beiden Schwergutkränen können Lasten bis 240 t gehoben werden, im Modell wahrscheinlich etwas weniger.


    Alles zusammen ein interessantes Fahrzeug, welches die Möglichkeit bietet, auch etwas kleinere Vollrumpfmodelle auf dem Deck verladen zu können. Ich hätte da schon so eine (SWATH)Idee, nur dazu muss dieses Teil erst mal gebaut, und das andere Teil probegebaut und vielleicht mit einem Unterwasserschiff ausgestattet werden...


    Aus dem Bogen können unterschiedliche Schwierigkeits- und Detaillierungsstufen gewählt werden. Schanz- und Bordwandteile mit Durchbrüchen sind doppelt enthalten. Einmal mit grau gefärbten Ausschnitten und einmal in der Version zum Ausschneiden mit weißen Flächen. Schauen wir mal, was sich draus machen lässt!


  • Für mich wieder etwas ungewohnt startet der Bau nicht mit dem klassischen Spantengerüst, sondern mit einer 1 mm starken Lasercut-Grundplatte, welche mit der Innenschanz der Laderäume und polygon-förmigen Kästchen an Bug und Heck ausgestattet wird.


                

  • Gleich zu Anfang musste ich mich noch auf den neuen Karton einstellen. Dieser neigt schnell zum Ablösen, was auf dem nächsten Foto gut sichtbar ist.



    Als Volumenbau kann man wohl die folgenden Schritte bezeichnen. Mit den großen Teilen wächst der Rumpf schnell und lässt die künftigen Abmessungen erkennen.


         


    Ob diese Kante am Heck gewollt ist? Wir werden sehen...


    Das Achterdeck, Ansicht von vorne.


               

    Und die ungewöhnliche Konstruktion der Bugversteifungen.

  • Bin gespannt auf deine Umsetzung, mein erster Versuch landete leider in der Rundablage.

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Alles zusammen ein interessantes Fahrzeug, welches die Möglichkeit bietet, auch etwas kleinere Vollrumpfmodelle auf dem Deck verladen zu können. Ich hätte da schon so eine (SWATH)Idee, nur dazu muss dieses Teil erst mal gebaut, und das andere Teil probegebaut und vielleicht mit einem Unterwasserschiff ausgestattet werden...

    Die Zaunpfähle fliegen Heute aber auch wieder tief 8|

  • stimmt, Zaunpfähle könnte man auch laden - unter Deck! :D

    Nach erfolgreicher "Belastungsprobe" letzten Freitag nahm die Werft am Samstag wieder die Arbeit auf.


    Entgegen der Anleitung baute ich zuerst den Bug, dann das Heck (wenn es vorne nichts geworden wäre, hätte ich mir hinten sparen können und vielleicht Roberts Variante geprobt).


    Immer noch skeptisch bzgl. der "unklaren Kante" zunächst eine lose Anprobe.

               


    Und ein erster Eingriff. Einschneiden, reindrücken, fertig.

    Jetzt kann die Bordwand mit der Bodenplatte abschließen.

  • Um möglichst genaue Kantenabschlüsse zu bekommen füge ich die vorgeformten einzelnen Bugteile vor dem Anbau zusammen. Durch die hinterlegten Klebelaschen ist dies problemlos möglich.

         


               

    Mit einer kleinen Toleranz, welche mit Uhu ausgefüllt werden kann, passt das Teil ganz gut.

    Etwas skeptisch wurde ich bei der nach vorne abfallenden Back. "Muss das so" oder liegt der vermeintliche Fehler bei mir??

    Im Beitrag #7 ist die Unterkonstruktion auf dem ersten Bild gut zu sehen. Demnach "soll das wohl so" und lässt sich jetzt im verklebten Zustand auch nicht mehr richten.

    Egal, so ungefähr geht´s und das obere Bugvisier wird diesen Bereich später etwas überdecken. Es wird dann halt improvisiert...


    Innen wird die Verschanzung ergänzt.

  • Bug erstmal für ok befunden, Rundablage passé, also weiter mit dem Heck.


         

    Der eigentliche Heckspiegel bekommt eine Unterplatte mit Klebelaschen.


         

    Backbordseitig der Ausschnitt mit der Gangway und dem Schornsteinschacht,


         

    steuerbordseitig schon mit montiertem Heckspiegel.

  • Die vorgeformten Seitenteile fügen sich fast von alleine an die Unterkonstruktion. Der dünne Einschnitt sollte aber nicht übersehen werden, hier durch die gefärbten Kanten auf der Rückseite gut sichtbar.


                     


    Am Heck befindet sich die zweite "unklare Kante". Auch wenn diese nicht zu stören scheint, habe ich sie vorsichtshalber abgeschnitten.


                

    Seiten dran, achtern fertig. Bis dahin geht der Bau relativ schnell vonstatten. Jetzt folgen die ersten Kleinteile.


    Ach ja, da war noch was:

    Ein etwa 1 mm breiter Spalt, den man mit etwas Druck bestimmt hätte schließen können. Aus meinen STETTIN-Erfahrungen wurde hier nichts mehr verändert und die Dichtheit mit Uhu hergestellt :cool:

  • Danke für die begleitende Unterstützung!


    Winden- und Pollerbau


    Das Aufbaudeck wurde vorsichtshalber um 1 mm nach vorne verschoben, um einen deckungsgleichen Abschluss zu bekommen. Der Spalt hinten mit einer Kartonleiste ausgefüllt.

               

  • Wie befürchtet, Improvisation am Bug:


         

    Die Back fällt etwa 3 mm nach vorne ab. Das ist nicht schön, nun aber auch nicht änderbar.


          

    Aus Resten füllte ich die Spalten. Zur Verwendung kamen die Abschnitte der Innenschanzen (Teile 74L+R)


    Hier die "verlängerte" Bugversteifung.


         


         

    Später wird der Bereich von dem Bugvisier überdeckt und ist somit nur noch bedingt einsehbar. Das Visier brachte den nächsten "Eingriff" mit sich, dazu aber später.

    Zunächst weiter mit dem Kleinkram.

  • Kleinkram geht immer. Um einen besseren Kontrast darzustellen habe ich die Rollen der Ankerwinde rostrot gefärbt, die originalen Bauteile sind in grau gehalten.


         

  • Hallo Lars,


    ich bin begeistert und möchte mich hier schon einmal für die wertvollen Tipps bedanken, die Du mit auf den Weg gibst. Den Bausatz habe ich mir auch zugelegt und werde, wenn ich denn mal dazu komme, auf deinen Baumbericht zurückgreifen wie auch auf die deiner bisherigen Modelle, die habe ich allesamt auch noch auf dem Zettel.

    Viele Grüße aus Laboe


    Dirk

  • Moin Lars,


    gespannt folge ich Deinem Baubericht. Auch Klasse, wie Du die Unpässlichkeiten umschiffst, insbesondere im Bugbereich.

    Die Back wird im Original nicht nach vorn abfallen, ist wohl eher der ungewöhnlichen Konstruktion geschuldet.
    Ich denke, nachdem ich Dein Modell letzten Freitag begutachten konnte, da wird was ganz Feines draus.

    Beste Grüße,

    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Moin, moin Lars,


    ich knöke auch schon seit einigen Tagen über das nach vorn abfallende Backdeck......kann mir nicht vorstellen, dass das so ein grober Konstruktionsschnitzer ist.


    Nach dem Backdeck müssten ja dann die beiden Bordwände mehr nach hinten (das zeigt auch die Bodenplatte) oder das Backdeck weiter nach vorn. Kann das sein, dass du bei den Bordwänden ggf. "Reserve" mit verbaut hast? Dann wären die natürlich zu lang......kann das alles noch nicht so richtig deuten.....


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin,


    oder anders gesagt, Bucht uns Sprung muss man haben um Auftrieb bei Slamming Water , überkommendes Wasser, ( Grünes Wasser ) zu bekommen, denn nichts ist schlimmer, denn der Dampfer nicht nicht mehr hochkommt.

    Auch sollte man eine " Panama Klüse " haben.

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Wer sich das Bauvideo von JSC mal angesehen hat, wird merken dass es gerade zum Bug fast nichts gezeigt wird.

    Meine Eendracht landete nach vergeblichen Rettungsversuchen in der Tonne, irgendein Fehler liegt da gerade an der Konstruktion des Bugs begraben. Bei mir war die Differenz an der grauen Innenschanz zu groß


    Drücke dir weiterhin die Daumen

    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


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  • Oha, so viel Reaktion! Da macht es Sinn, die Punkte noch einmal kurz zusammenzufassen und eine mögliche Lösung vorzuschlagen:


    - Die Neigung der Back nach vorne ist klar ungewollt.

    - Einen Konstruktionsschnitzer kann ich jetzt an meinem Modell nicht mehr nachvollziehen und somit auch nicht fachgerecht beurteilen.

    - Eine knappe "Reserve" von jeweils 3 mm ist den seitlichen Bordwandteilen (76R, L) gegeben, welche zwischen Bug und Heck eingesetzt werden. Wahrscheinlich werde ich keinen Millimeter kürzen können, wohl aber auch keinen Spalt bekommen. Durch die fehlenden Teile ist das Modell derzeit zumindest in der Handhabung unempfindlicher.

    - Das Bauvideo von JSC hätte ich noch erwähnt, Informationen zum Bugbereich sind wirklich mau.

    - Die graue Innenschanz passte zumindest bei mir relativ gut.


    Noch einmal der Blick auf die Details:



    hier schließt das Deck bündig mit der Unterkonstruktion ab und liegt insgesamt plan auf (die Neigung habe ich an dieser Stelle noch nicht bemerkt).


    Pfeil 1 zeigt die korrekte Auflage auf dem vorderen Spant.

    Peile 2 weisen auf einen Überhang des gerade (!) ausgerichteten Decks hin. Da die Bordwand nur an der Grundplatte und am Deck befestigt wird, sollte dies nicht weiter tragisch sein.


    Allen Nachbauern würde ich empfehlen das Deck erst später anzukleben. Das kann relativ einfach funktionieren, wenn die Bordwandteile (68, 69, 71 jeweils R, L) nach meiner oben gezeigten Methode vorbereitet werden. Das Deck könnte dann auf das gewünschte Maß passgenau angehoben und eingeschoben werden (theoretisch jedenfalls).

    Wird nach der Anleitung gebaut, könnte man mit den losen Teilen Maß nehmen und ggf. den vorderen Bereich entsprechend unterfüttern. Ist die Höhe korrekt, sollte das Deck zwingend vor dem Anbau der Wände befestigt werden, damit die obere Anschlagkante gegeben ist!


    Ob dann noch die obere Abdeckung passt, ist ein anderes Thema (folgt im nächsten Beitrag).


    Mit (recht passgenau) aufgesetzter Schanz ergaben sich an den Enden folgende Abschlüsse:

         


    Wie viel davon später noch sichtbar bleibt, wird man sehen.

    Klar ist: Was nicht passt, wird passend gemacht. Das Teil wird schon irgendwie zusammengezimmert, versprochen!

  • Die Anleitung sagt: "glue deck 75 to the tabs of part 74 - take care to the symmetry."


    Ich hab´s versucht mit "take care" und "symmetry" :thumbsup:

    Schaut selbst:


                


    Klar, wenn die Back tiefer sitzt als gewollt, drücken oben die Schanzkleider weiter auseinander. Ist wohl physikalisch bedingt...


    Die Rettung kommt. Auf original Karton. Im nächsten Beitrag.


    Spoiler:


    Danke fürs Lesen, bis demnächst!

  • Klar ist: Was nicht passt, wird passend gemacht. Das Teil wird schon irgendwie zusammengezimmert, versprochen!

    :thumbup: ........das ist das Salz in der Suppe......da kann man die jahrelange Kartonbau-Erfahrung voll in die Waagschale schmeißen!


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Neues Teil, neues Glück? Naja, etwas improvisiert, aber immerhin (optisch) dicht!


    Wichtig war mir, bei diesem präsenten Teil ein Stück des Originalkartons zu verwenden. Farb-, Oberflächen- und Strukturabweichungen durch Ersatzkarton wollte ich an der Stelle nicht so gerne riskieren. Mangels unbedruckten Bereichen musste somit die Verdoppelungsfläche der Davids geopfert werden.


    grob gemalt


               

    und grob markiert

  • Ist am Ende dieses Teil entstanden:


         

    Weiter ging es mit dem Wellenbrecher.


               

    Und der Installation.


          

    Nicht perfekt, aber zumindest ein brauchbarer Kompromiss...

  • Moin Lars,


    Ich kann auch bei bester Vergrößerung keine "unperfekte Kompromissstelle" finden.

    Sieht alles nach "ideal" aus ... neidloser Respekt !


    Beste Grüße von Frank

  • :D Danke danke!


    Ich vermute aber, dass die superintelligente KI meines Smartphones erkannt hat, dass die Anwendung des Beautyfilters bei mir sinn- und zwecklos ist und daher einfach mit der überschüssigen Rechenleistung die meistfotografierten Objekte zurechtbiegt.


    ...ich bau mal lieber weiter! ;)

  • Die letzten großen Flächenteile sind jetzt verbaut und der Laderaum mit den Luken verschlossen.


          

    Vollkommen überflüssig war hier die Kantenfärbung der Auflageplatte. Die Lukendeckel stehen seitlich minimal über, vorne wird der Bereich komplett überdeckt.


         

    Der mittlere Bereich wird durch verdoppelte Lukendeckel leicht erhöht.


    Etwas unklar waren mir die Streifen (Teile 90-95), welche den oberen Süllrand umschließen. Letztendlich dienen die Teile 90 - 92 (die mit den grauen Kanten) lediglich der Unterfütterung und werden anschließend mit den breiteren grauen Streifen vollständig überklebt.