Die "Huascar" hatte ich mir 2004 kurz nach deren Erscheinen zugelegt.
Lange Zeit haben mich die Wanten davon abgehalten, die "Huascar" anzugehen, doch seit es bei der "Lavoisier" mit selbstgemachten Wanten gut geklappt hat, war dieses Hindernis im Kopf besiegt.
Zum Schiff und seinen Bauzuständen
Die erste Entscheidung, die zu treffen ist, ist die Wahl des Bauzustands. Vieles in der Anleitung („as built“ (100er Teile), „current state“ (200er Teile)) suggeriert, dass man die Wahl zwischen zwei Bauzuständen hat, dies ist aber unzutreffend, es sind drei, die sich jeweils massiv voneinander unterscheiden.
In Dienst gestellt wurde die Huascar 1866. In diesem Zustand wies sie eine volle Betakelung auf. Jörg hat diese Variantebei "Die Kartonmodellbauer" ganz hervorragend umngesetzt.
In die Zeit zwischen 1877 und 1879 fallen die Gefechte der Huascar. Zu dieser Zeit -ob 1877 ist mir nicht ganz klar- hatte sich ihr Erscheinungsbild dramatisch verändert. Der vordere Mast war entfernt worden, der hintere sämtlicher Rahen entkleidet. Dafür aber war auf dem Achterdeck ein kurzer Mast errichtet worden.
Das Titelbild zeigt diesen Bauzustand (dieser ist auch mit Abstand am leichtesten zu erstellen), allerdings wurde hier der Mast auf dem Achterdeck vergessen.
Später erhielt die restaurierte Huascar wieder zwei Masten, um das Erscheinungsbild von der Zeit der Indienststellung zu kopieren. Die diversen Änderungen am Rumpf bzw. den Aufbauten und der Armierung wurden aber weitestgehend beibehalten.
Ich habe mich für den mittleren Bauzustand enzschieden, den ersten traue ich mir nicht zu, der letzte ist mir zu viel Misch-Masch.
Es beginnt wie immer mit dem Rumpf. Dieser ist nicht ohne, vorne an der Wasserlinie und an der Deckshöhe ist die Außenhaut in unterschiedliche Richtungen geschwungen, hinten stark eingezogen - die Bordwände werden herausfordernd.
Zuerst aber zur Grundplattte:
Vorne und hinten stehen schmale Streifen über. Diese sollen gerillt und nach oben gebogen werden, um als Klebelaschen für die Außenhaut zu dienen. M.E, instabil und vor allem viel zu dick, vorne ließe sich die Außenhaut dann nicht mehr optisch ansprechend schließen - also: weg damit. Hinten kommen später stattdessen lieber handgeschnitzte Laschen aus dünnem Papier hin.
Im Mittelträger ist der Einschnitt für den Mast vorzunehmen. Wie das Foto zeigt, ist der Ausschnitt mehr als üppig bemessen. Es empfiehlt sich den Einschnitt anzupassen und mit Konsolen gestützte kleine Plattformen am Ende des Einschnitts anzubringen, auf denen später der Mast ruhen kann.
Die Kanten der Grundplatte rot färben, um Blitzern vorzubeugen:
Beim Mittelträger wird an den Laschen zunächst Karton stehen gelassen, so lässt er sich leichter sauber knicken.
Der montierte MIttelträger