Die peruanische "Huascar" im Bauzustand von ca. 1879 - Maßstab 1/250, konstruiert von David Hathaway

  • Die "Huascar" hatte ich mir 2004 kurz nach deren Erscheinen zugelegt.




    Lange Zeit haben mich die Wanten davon abgehalten, die "Huascar" anzugehen, doch seit es bei der "Lavoisier" mit selbstgemachten Wanten gut geklappt hat, war dieses Hindernis im Kopf besiegt.



    Zum Schiff und seinen Bauzuständen


    Die erste Entscheidung, die zu treffen ist, ist die Wahl des Bauzustands. Vieles in der Anleitung („as built“ (100er Teile), „current state“ (200er Teile)) suggeriert, dass man die Wahl zwischen zwei Bauzuständen hat, dies ist aber unzutreffend, es sind drei, die sich jeweils massiv voneinander unterscheiden.

    In Dienst gestellt wurde die Huascar 1866. In diesem Zustand wies sie eine volle Betakelung auf. Jörg hat diese Variantebei "Die Kartonmodellbauer" ganz hervorragend umngesetzt.


    In die Zeit zwischen 1877 und 1879 fallen die Gefechte der Huascar. Zu dieser Zeit -ob 1877 ist mir nicht ganz klar- hatte sich ihr Erscheinungsbild dramatisch verändert. Der vordere Mast war entfernt worden, der hintere sämtlicher Rahen entkleidet. Dafür aber war auf dem Achterdeck ein kurzer Mast errichtet worden.


    Das Titelbild zeigt diesen Bauzustand (dieser ist auch mit Abstand am leichtesten zu erstellen), allerdings wurde hier der Mast auf dem Achterdeck vergessen.





    Später erhielt die restaurierte Huascar wieder zwei Masten, um das Erscheinungsbild von der Zeit der Indienststellung zu kopieren. Die diversen Änderungen am Rumpf bzw. den Aufbauten und der Armierung wurden aber weitestgehend beibehalten.



    Ich habe mich für den mittleren Bauzustand enzschieden, den ersten traue ich mir nicht zu, der letzte ist mir zu viel Misch-Masch.



    Es beginnt wie immer mit dem Rumpf. Dieser ist nicht ohne, vorne an der Wasserlinie und an der Deckshöhe ist die Außenhaut in unterschiedliche Richtungen geschwungen, hinten stark eingezogen - die Bordwände werden herausfordernd.


    Zuerst aber zur Grundplattte:

       


    Vorne und hinten stehen schmale Streifen über. Diese sollen gerillt und nach oben gebogen werden, um als Klebelaschen für die Außenhaut zu dienen. M.E, instabil und vor allem viel zu dick, vorne ließe sich die Außenhaut dann nicht mehr optisch ansprechend schließen - also: weg damit. Hinten kommen später stattdessen lieber handgeschnitzte Laschen aus dünnem Papier hin.


    Im Mittelträger ist der Einschnitt für den Mast vorzunehmen. Wie das Foto zeigt, ist der Ausschnitt mehr als üppig bemessen. Es empfiehlt sich den Einschnitt anzupassen und mit Konsolen gestützte kleine Plattformen am Ende des Einschnitts anzubringen, auf denen später der Mast ruhen kann.


       



    Die Kanten der Grundplatte rot färben, um Blitzern vorzubeugen:


    Beim Mittelträger wird an den Laschen zunächst Karton stehen gelassen, so lässt er sich leichter sauber knicken.



    Der montierte MIttelträger


  • Die Spanten bereiten keine Probleme, trotzdem immer 2mm höher ausschneiden und einpassen, wenn alles 100% exakt ist, den Überstand wegschneiden, wenn nicht diesen nutzen, um einen exakt auf der Höhe des Mittelträgers endenden Spant zu erzielen.


    Die Aussteifungen 15 und 16 von ihren Klebelaschen befreien, ich habe nachher handgeschnitzte Laschen aufgesetzt, das ergibt eine saubere Kante.


     


    Teil 17 sollte zur Stabilisierung unter die Enden von 15 und 16 geklebt werden, ließ sich bei mir aber nur schwer aufschieben und stabil war es auch so schon genug, daher entfiel es.


    Das Hauptdeck (Teil 118) muss vorbereitet werden

    A) das Loch für den Mast ist auszustechen

    B) die Löcher für Takelfäden sollten vorsichtig vorgebohrt werden


  • Bevor das Deck verlegt wird, sollte man sich mit dem Geschützturm befassen, wenn dieser drehbar gelagert werden soll.


    Denn der massive Turm soll durch einen kurzen Zapfen drehbar gemacht werden, eine höchst unzuverlässige Lösung. Falls ein drehbarer Turm gewünscht wird, sollte mit der Scheibenmethode vorgegangen werden:


    1) „blast plate“ 145 auf das Deck kleben


    2) Nach dem Durchtrocknen mit einem Zirkel einen Kreis von ca. 1cm Durchmesser schlagen und die so entstandene Scheibe ausstechen



    3) Die Scheibe auf dünnes Papier kleben, nach dem Trocknen ausschneiden


    4) Den Mittelpunkt des Turms durchnadeln


    5) Durch dieses Loch eine dünne Nadel führen, von unten die Scheibe auffädeln und beides verkleben


    6) Eine etwas größere Scheibe (ca. 1,2cm Durchmesser) ausstechen


    7) Im Mittelträger im Bereich des Turms einen 1mm tiefen und 1,4cm langen Ausschnitt wegnehmen

     




    8) Den Turm (noch ohne Innenleben) auf das Hauptdeck setzen, so dass die Scheibe durch den Ausschnitt im Hauptdeck geht. Wieder einen dünnen Draht durch das loch in der Turmmitte fädeln und darauf die 1,2cm Scheibe auffädeln



    9) Den Turm durch Aufkleben der größeren Scheibe von unten sichern



    10) Deck probehalber aufsetzen: Der Ausschnitt im Mittelträger muss lang genug sein, um die größere Scheibe glatt aufzunehmen





    Dann kann das Deck verklebt werden. Das im vorausgehenden BIld zu sehende Geschütz wurde erst später eingeklebt. Da man von oben einen guten Blick in den Turm hat, bekam es ein paar Details verpasst.

  • Vom Hauptdeck wurden an Bug und Heck die Kebelaschen entfernt, hier fährt man m.E. mit unterklebten Laschen aus Papier besser.



    Das höher gelegene Deck am Bug diente dazu, die Hochseefähigkeit herzustellen. Es bekommt eigene Spanten und sollte innen geschwärzt werden, weil die Ankerketten durch Löcher in der Aufbauwand 121 und in den Bordwänden geführt werden.


    Einige Winkel erhöhen die Auflagefläche des Decks (hier noch vor dem Beschneiden):



    Vorne ist dann die Wand 121 und hinten die Wände 23 und 24 vorzubereiten und zu montieren:



    Die Löcher für die Ankerketten und die schmalen Schlitze wurden ausgestochen.



    Blick von oben, hinten sind die Wände 23 und 24 montiert, vorne die Spanten und beim Geschützturm die inneren Wnde und die beiden Geschütze



    Weitere Ansichten:


        




    Es folgen Aufbauwand 121 und Deck 22 am Bug:


      

  • Wie man sieht, musste vorne etwas gearbeitet werden, bevor alles passte:




    Damit rückte die Montage der Außenhaut näher, doch vorher waren noch die erwähnten zahlreichen Klebelaschen anzubringen:





    Und dann kam der Moment der Wahrheit. Montiert wurde vom Heck ausgehend, vorne kann man bei leichten Passungenauigkeiten eher schummeln.


    Die Bordwände:



    Backbord achtern ging es los:


    kartonbau.de/attachment/900822/


    Sitzt die Bordwand am Heck, ist der Mittelabschnitt kein Problem:



    Der Blick von der anderen Seite - steht etwas über?


    Ein kleines Bisschen, aber unten ist der Abschluss 100% glatt und jetzt das Deck mit einer Nadel leicht hochbiegen, damit der kaum sichtbare Überstand verschwindet? Da droht die Verschlimmbesserung.


    Die Kante am Heck nicht 100% sauber, aber da kommt später noch die Wand 33 und vor allem die Abdeckleiste 34 hin.



    Der Streifen, der den oberen Teil der Bordwand bildet, wurde nicht mit dem unteren verbunden, sondern nach diesem angeklebt. Das ging sehr gut, praktisch kein Spalt:



    Auf der anderen Seite beim Andrücken leider ein Malheur:


  • Nachdem beide Bordwände bis zum Bug geführt waren, wurde es spannend. Hier musste der Übergang zur Wand 121 exakt stimmen und dann blieb die Frage, ob die Bordwände vorne gut schließen.


    Vor dem letzten Schritt:




    Backbord musste beim Übergang zu 121 etwas gearbeitet werden:




    Der schöne Schwung des Rumpfes wird ebenso deutlich wie selbst verschuldete Schmierereien:


    Die Bordwände stehen oben über - das muss so sein:


    Der Spalt zwischen Bordwand und Wand 121 wird noch geschlossen.



    Vorne schließt es nachzu perfekt, eine Bordwand stand einen mm-Bruchteil über, da wurde getrimmt und übergestrichen.



    Auch oben musste eine kleine Lücke geschlossen und übergestrichen werden. Da war zuerst eine kleine Überlappung, von der ich zuviel weggenommen habe:




    Am Ende alles zu:



    Und die Leiste 35 aufgeklebt:


    (Der weiße Strich ist das erhabene Schott)



    So weit ging das alles gut, die Konstruktion ist ausgezeichnet, leider liegt mein Rumpf nicht ganz plan auf, weil die BB-Bordwand hinten einen halben mm zu tief angesetzt wurde, mal sehen, was da noch geht.


    Jetzt folgen erste Kleinteile am Heck, dort noch eine große Aufbauwand und dann das Deck auf dem die Huascar 3 Kommandanten verloren hat.


    Gleichzeitig wurde am Geschützturm gebaut und erste Aufbauten (wenn man das so nennen kann) vorbereitet.

  • Nach der Montage der Bordwände geht es am Heck weiter, hier standen die beiden Aufbauwände 23 und 24, aber dazu kommen noch etliche andere Teile.


    Der Bauzustand vor dem Weiterbau:

    Man kann schon die auf das Deck geklebten Laschen für die Wand 33 sehen.


    Bevor nun am Heck Deck (30) und Aufbauwand (33) montiert werden konnten, galt es hier verschiedene Kleinteile zu erstellen. Dies sind zwei Stützen (25), das Steuerrad (27), zwei winzige Lüfter (28) und die Heckgeschütz (29).


    Die Stützen 25 und die Schiffsglocke 26 - letztere ist so winzig, dass sie später montiert werden sollte.




    Die vordere Stütze 25 ließ sich oben nicht glatt einpassen, hier standen 23 und 24 zu nahe beieinander.

    Wie das Bild zeigt wurden jetzt auch schon Oberlichte und NIedergänge montiert.



    Beim Steuerrad wurde zu gelaserten Teilen gegriffen und da die beiden Löcher für das Steuerseil auf den Deck aufgedruckt waren, wurden diese ausgestochen, ein dünner Faden am Steuerrad angebracht und das Ganze dann montiert.




     

    Die Teile des Bogens Die zwei schwarzen Punkte sind die Löcher für das Steuerseil




     

    Während der Montage Fertig, daneben die Lüfter 28 und links das Geschütz 29



    Das Steuerseil hinzugefügt


    Das montierte Ensemble:

     


    Ich bezweifele, dass diese Lüfter viel brachten.

  • Das Geschütz (29):

     


    Das Geschützrohr wird natürlich geöffnet, daher muss es auch innen schwarz werden.



    Die Ummantelung des Rohrs wurde abgeschnitten und separat aufgebracht, so vermeidet man eine "Stufe" (auch wenns keiner mehr sieht)

    Das Brett zwischen den Wangen des Geschützes ist übrigens schmaler als bei den Geschützen 177 und damit leider auch ca. 1mm zu schmal. Das Rohr passt nicht in den Zwischenraum.


    Das Geschütz wurde zuerst als Ganzes mit Sekundenkleber montiert, es zeigte aber etwas zu sehr zu einer Seite der Stückpforte in 33. Dies ließ sich nur durch das Lösen des Rohrs, das dann in passender Position wieder verklebt wurde, beheben.


       

  • Nun soll das Deck 30 aufgeklebt werden, doch leider bleibt seine Ausrichtung unklar. Soll es bündig mit der Vorderkante der Aufbauwände 23/24 abschließen? Oder muss es diese überragen?


    Macht man hier auch nur den geringsten Fehler wird sich die große Aufbauwand 33 nicht sauber anbringen lassen und das Modell nimmt optisch ggf. schweren Schaden.


    Daher fiel die Entscheidung, zuerst die Wand 33 zu montieren und dann als Abschluss der Baustufe das Deck aufzusetzen.



       

    Das ausgeschnittene Deck, noch mit Klebelaschen. In der Mitte das Loch für den Kern des hinteren Mastes. Auch die vier Kreismarkierungen, die die Abspannfäden dieses Masten aufnehmen, wurden durchnadelt.



    Die Wand 33 ist vorbereitet:




    Nun wurden auch die Klebelaschen an 30 entfernt (dies geht bedeutend leichter und sauberer, wenn man den Übergang noch nicht als Blitzerschutz geschwärzt hat) und stattdessen Klebelaschen oben an 33 angebracht.


    Deck ohne Klebelaschen.



    Die Wand 33 ließ sich dann leichter anbringen, als gedacht:





    Die Wand 33 ist montiert, wie sich zeigt, steht sie vorne leicht über, d.h. das Deck muss auch vorstehen.

    Die Montage von Klebelaschen oben hat begonnen:


       




    Außerdem zu sehen: Das Geschützrohr wurde wieder entfernt.



    Hinten wird eine große Laschen aus einer Kopie verwendet:


    Alles zur Montage des Decks bereit:


  • Das aufgesetzte Deck, zwar sind viele Stellen mit Kleber zu bestreichen, doch das klappte wider Erwarten gut:


    Frisch aufgesetzt, links muss das Deck noch etwas nach vorne geschoben werden


    Viel sieht man von Ruder, Lüftern und Geschütz nicht mehr:




    Mit Blitz:

     



    Oben und unten werden die Streifen 34 an die Wand 33 geklebt, diese überdecken auch alle etwaigen kleinen Lücken etc.:


  • Der Turm war im Rohbau schon montiert worden, um seine Drehbarkeit zu gewährleisten.


    HIer die Teile:


    Trickreich sind die Schlitze der Belüftung. Diese wurden mit Sekundenkleber stabilisiert. Eine einfachere Lösung wäre wahrscheinlich das Einsetzen von Draht in den aufgeklebten Rahmen.


     


    Die Teile links sollen wohl Planen zur Abdeckung darstellen.


     

    Die Luken beinhalteten eigentlich auch Sehschlitze, sie müssten einen entsprechenden konischen Unterbau erhalten, der auch auf einem Foto vom Original erkennbar ist.


     

    Den Innenraum schwärzen (er war sicherlich weiß, aber dann sähe man alles und müsste noch mehr supern) und für den Bereich um für die Ausschnitte der Geschützrohre dicken Karton hinterkleben, um die Dicke der Turmwandung zu simulieren.


    Jetzt kamen noch die beiden Geschütze und das Turmdach hinzu. Da im Dach ausgedehnte Belüftungsschlitze vorhanden waren, wurden die Geschützrohre etwas gesupert.


      

    Die Schlitze geben einen guten Einblick, damit sie nicht mit den "Spanten" kollidieren musste der Querspant nach hinten versetzt werden.

  • Höhenrichtung:


     



    Turm zu:



    Außen lief eine Leiste um, die auf den Turm aufgedruckt ist. Das hier schon gezeigte Foto vom Original von 1879 zeigt hier nichts dergleichen. Ich habe die Leiste trotzdem installiert und zwar folgendermaßen: Auf die aufgedruckten Punkte wurde jeweils vorsichtig etwas Weißleim aufgebracht (2-3x wiederholen, damit hier eine erhabene Stelle entsteht). Dann wurde der schwarze Vordruck überstrichen. Abschließend wurde ein schmaler Kartonstreifen, den ich bronze gefärbt habe, aufgeklebt.




    Die aufgetropften und gefärbten Punkte:



    Die Leiste, aus dem Lasercut der Hafentorpedoboote:


     



    Leiste montiert:


       



    Und eine letzte Nahaufnahme:


  • Kommandoturm und Brücke, Kombüsenschlot und Positionslichter (150-154, 72, 73)


    Seit gut zwei Wochen arbeite ich nun parallel an verschiedenen Teilgruppen der "Aufbauten" und bin dabei nun auf ein Problem gestoßen:


    Wie sah die „Huascar“ gegen Ende der 1870er Jahre wirklich aus? Diese Frage hat mich ständig beschäftigt und gerade bei dieser Baugruppe ist sie akut.


    Das Foto, das sie beschädigt nach der Seeschlacht bei Angamos 1879 zeigt, lässt m.E. klar erkennen, dass es zu dieser Zeit nur den Kommandoturm (150) gab. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen Teile so sauber und restlos weggeschossen wurden, dass man nichts mehr von ihnen sehen kann.



    Darüber hinaus halte ich diese Teile für zu fest mit dem Schiff verbunden, als das man sie im Vorfeld von Kampfhandlungen abmontiert hat -allerdings würde das Sinn machen, denn die Stützen der Brücke hätten dem Geschütz bei extremen Feuerpositionen im Weg gestanden


    Also müsste das alles weggelassen werden, was einen reichlich kargen Eindruck machen würde.


    Die Teilgruppe selber böte manch schöne Gelegenheit zum Supern:



    Der Niedergang 154 zum Beispiel:

       


    Und wo waren dann die Positionslichter?




    Eine Reling für die Brücke:


    Der eigentliche Panzerstand demgegenüber karg:

    Immerhin kann man die Sehschlitze ausstechen und das Foto suggeriert m.E. eine deutlich erhabene Luke.



    Was würdet ihr machen?

  • Schanzen (36, 137, 69) (36 + 70 = 106 Teile)


    Weiter im Text. Die Huascar hatte Reling nur auf der Back und auf dem achteren Aufbau. Mittschiffs dagegen gab es achtern feste Schanzen und weiter vorne Schanzen, die aus klappbaren Segmenten bestanden, die das Schussfeld für den Turm freigaben.


    Die Schanzen 36 schließen sich direkt an den hinteren Aufbau an. Sie sehen zwei Durchbrüche vor. Der hintere ist für die Kanonen (Teil 177), die Funktion des vorderen ist unbekannt, bei einem anderen Baubericht wurden sie deswegen auch geschlossen gelassen und die Markierung innen überdeckt.


    Es gibt ein weiteres Foto aus dem Jahr 1879, das die Huascar nach ihrer Aufbringung durch die Chilenen zeigt. Leider habe ich dieses erst beachtet, nachdem ich diese Teile gebaut hatte. Auf diesem Foto sieht man, dass es zwei Öffnungen gab, die jeweils mit zwei Flügeln, die sich nach außen öffneten, geschlossen wurden.



    Da hatte ich schon die vordere Öffnung geschlossen dargestellt und zu diesem Zweck eine passende Luke aus einem Stück eingesetzt.


        

    Die Teile selber sind von der Konstruktion her m.E. sehr gelungen.


    Die klappbaren Schanzen 137 wurden in ihre einzelnen je 12 Segmente zerlegt und mit je zwei Konsolen versehen. Der Bogen sieht für die Konsolen nur eine Schablone vor, was ich nicht nachvollziehen kann. Außerdem kann man auf dem anderen Foto von 1879 klar erkennen, dass diese Konsolen innen „offen“ waren, d.h. einen Rahmen in Form eines Dreiecks bildeten. Nachdem ich zuerst einen Versuch mit zu großen Dreiecken gemacht hatte, verfiel ich auf die Konsolen des Fallreeps (Teil 89 – es gibt übrigens nur eines, obwohl zwei benötigt würden). Diese wurden kopiert, auf Karton geklebt, ausgestochen und weiß gefärbt.


    Hier das Foto, die Konsolen sind eingekreist:




    Die zu großen Konsolen:

       


    Die schmalere Variante:



    Montiert werden diese Baugruppen erst später. Man kommt immer gut an sie heran, deswegen ging es zuerst an die Teile, die mehr in der MItte des Hauptdecks stehen.

  • Oberlichte und Niedergänge (39-44, 149) (23 + 3 = 26 Teile)


    Teil 38 gibt es in den älteren Versionen nicht


    Keine Hexerei sind die verschiedenen Oberlichte und NIedergänge:

     



    Die Niedergänge 149 erhielten eine umlaufende Kante, soweit diese nicht mit angrenzenden Teilen kollidierte. Optisch fand ich das nicht so überzeugend, daher wurde der Versuch bei den Oberlichten nicht wiederholt.


    Im Bau:

     



    Hier die schon montierten achteren 4 Oberlichte und zwei Niedergänge:

     

  • Schornstein (156, 57, 158, 159) (21 + 8 = 29 Teile)


    Teil 55 gibt es in den älteren Versionen nicht, es gibt 255, die Gatling Gun, die später in den Mastkorb kommt



    Hier die Teile:



    Bei dieser Baugruppe sind leider einige Konstruktionsfehler unterlaufen.


    Schon ein Bild der Bodenplatte 156 und des Streifens 156b (Teil 156a gibt es nicht) zeigt, dass dieser Streifen nie und nimmer um die Bodenplatte passt. Er ist an den Schmalseiten viel zu schmal.



    Die Ärgernisse setzen sich beim Schornstein fort. KEINE der in die Segmente 57b, 56e und 57j einzuklebenden Scheiben passt auch nur annährend. Sie sind alle bedeutend zu klein und mussten in einem zeitaufwändigen try-and-error-Prozess auf 105% (57a), 104% (57d) sowie 106% (57i) gebracht werden.


    So sah es vorher aus


    Und so nach Korrekturen.


    Außerdem stellt sich die Frage, warum die Scheiben 57a und 57d nur einmal vorhanden sind. So werden die unteren beiden Segmente des Schornsteins an einer Seite nur stumpf mit dem folgenden Teil verbunden, eine höchst instabile Konstruktion.



    Der Kragen "57f" ist knapp 2mm zu lang, er wurde mit einer unterklebten Lasche zusammengeholt.


    Das von Bug aus aufgenommene Foto vom Original zeigt zudem, dass 1879 zumindest vor dem Schornstein kein Dampfrohr vorhanden war, Teil 57h wurde entsprechend geändert.



    Das von der Seite gemachte Foto lässt m.E. hinter dem Schornstein ein Dampfrohr erkennen.



    Doch damit nicht genug, über Platzierung von Scheibe 57h* (der Stern verweist eigentlich auf Teile, die verdoppelt werden sollen, macht also bei einem Teil IN einem Verdopplungsfeld keinen Sinn) kann man nur rätseln.



    Und bei den Dampfrohren zeigt sich, dass dieses Modell noch zu den frühen PSW-Modellen zählt, als der gewählte Karton nicht optimal war. Das Runden gelingt nur sehr mühsam, sehr schnell stellen sich auch bei sorgsamem Vorgehen Längsknicke ein und Anfeuchten darf man dieser Karton nur sehr dezent, sonst löst er sich umgehen in seine Bestandteile auf, von der Farbe ganz zu schweigen.


     

    Hier im Vordergrund der erste Versuch - zu viel angefeuchtet.

  • Hat man all diese Klippen umschifft, müssen nur noch die verschiedenen Segmente des Schornsteins aufeinandergeklebt werden.


     

    Der schwarze Kreis in Teil 57h sollte ausgestochen werden.



    Abschließend sind oben noch die vier Abspannfäden einzukleben, die Schornsteinkante weist hierfür sehr hilfreiche winzige Strichmarkierungen auf: