Hallo zusammen,
nach Jahren der Abstinenz melde ich mich im Forum mit diesem Beitrag zurück.
Lange Zeit habe ich keinen Bogen mehr angerührt. Doch seit ein paar Monaten erarbeite ich mir nun die Geschicklichkeit und Routine beim Zusammenbau kleiner Schiffe zurück. Dabei wandert derzeit auch noch vieles in die Rundablage. Wenn ich mir ansehe, wie schnell viele Mitglieder des Forums ein Modell fertigstellen, kann ich nur staunen. Mir selbst fehlt es einfach an der dazu notwendigen Zeit. Bei mir geht es also wieder voran, aber sehr langsam. Doch jetzt lieber zu dem Pontonanleger.
Worum geht es eigentlich?
Ich versuche mich also derzeit an kleinen Schiffen und möchte diese Winzlinge in einem kleinen Diorama präsentieren. Zunächst dachte ich, die Kleinen könnten zum Beispiel am Freiladekai aus dem HMV-Programm festmachen. Dessen Kaimauer ist 17 mm hoch und mir schwante, dass das Ganze am Ende nicht so wirken würde, wie ich es mir vorstelle. Es musste etwas niedrigeres her. Da erinnerte ich mich an einen Besuch in Bremerhaven, der schon ein paar Jahre zurückliegt. Unten am Willy-Brandt-Platz, die Seebäderkaje, das wäre genau das richtige. Pläne hatte ich keine und eigentlich wollte ich auch keine benutzen. Das Modell sollte sich an dem Anleger orientieren, ohne dessen exakte, verkleinerte Nachbildung zu sein. Bei der Konstruktion standen mir lediglich BIlder zur Verfügung, die ich im Internet gefunden habe.
Die Konstruktion der Pontons
Für die Konstruktion benutzte ich eine abgespeckte Version eines CAD-Programms. Die Bodenplatte bildet sozusagen den Boden einer Schachtel, in den ich die Verstärkungen einkleben wollte. Die Anlegeroberseite bildet den Deckel dieser Schachtel, den ich der Bodenplatte überstülpen wollte. Nach dem Zusammenbau eines Weißmodells erschien mir das Ganze nicht so stabil, wie ich es mir wünschte: Die Räume zwischen den Verstärkungen gaben auf Druck nach, obwohl ich die Verstärkungen im Abstand von rund 10 mm eingeklebt hatte. Bei Zusammenbau der letzten Version verstärkte ich den Boden und den Deckel mit einem 0,5 mm starken Karton und verminderte die Höhe der Verstärkungen entsprechend. Damit erreichte ich die gewünschte Druckfestigkeit. Auch die Dalben habe ich innen verstärkt.
Die Textur
Dies ist mein erstes selbstkonstruiertes und selbst am PC koloriertes Modell. Neben dem CAD-Programm war mir Paint von Windows eine große Hilfe. Aus Urheberrechtsgründen wollte ich keine fremde Textur verwenden. Ich brauchte ein paar Tage bis alles passte. Am schwierigsten war das Betongrau zufriedenstellend zu treffen. Es gab Abweichungen zwischen dem Grau, das ich am PC-Bildschirm sah, und dem Grau, das aus dem Drucker kam,
Die Anlegerseiten sollten einen Schutz aus Holz erhalten. Das lies sich mit eigenen Mitteln nicht realisieren. Daher habe ich mich für einen schwarzen "(Kunststoff-) Schutz" entschieden. Nun ist genug getextet, jetzt sollen die Bilder sprechen:
Die Baubogen. Die schwarzen Teile oben auf dem Bogen, die den Schutz der Pontonseiten darstellen sollen, habe ich so nicht umgesetzt. Am Ende habe ich Streifen aus einem 1 mm starken Karton genommen, auf den ich die Teile aufklebte.
Die in den Boden eingeklebten Verstärkungen. Bei einem weiteren Versuch bin ich anders vorgegangen (siehe oben).
Der derzeige Bauzustand. Ich habe mich für zwei Pontons entschieden, die miteinander verbunden werden soll. Vielleicht sollte ich die gestrichelten Linien an den Seiten noch irgendwie übermalen.
Ausschlaggebend für dieses Projekt war der Umstand, dass kleine Schiffe vor einer 17 mm hohe Kaimauer - nach meiner Meinung - einfach nicht richtig zur Geltung kommen. Das kleine Bereisungsschiff vor diesem Weißmodell zeigt es deutlich.
Hier zum Vergleich das gleiche Schiff an dem Pontonanlieger. Die Seitenhöhe des Anleger beträgt 7 mm. Die gestrichelten schwarzen LInien sieht man hier leider recht deutlich. Ja, das kleine Bereisungsschiff ist auch noch nicht fertig, aber das ist eine andere Geschichte.
Sobald es mit dem Pontonanleger bei mir weitergeht, melde ich mich wieder. Ich hoffe, dass Euch der Beitrag bis dahin gefallen hat.
Viele Grüße
Josef