Ancienne Ferme de Montagne, von Gilbert et Louise Baud, verbaut in Diorama.

  • Hallo ihr Lieben.

    Heute möchte ich endlich einen neuen Baubericht hier einstellen. Leider war ich im letzten Jahr anderweitig sehr eingespannt, so das ich mich nicht mit dem Kartonbau beschäftigen konnte. Außerdem gab es viele Bauberichte über Baud Gebäude und zudem sind sie auf dem Markt nicht mehr erhältlich so das ein neuer Baubericht für mich keinen Sinn machte.

    Ich war aber im November letzten Jahres mit meinen Modellen bei der "Faszination Modellbau" mit einem eigenen Kartonbaustand vertreten, auf dem ich dem Publikum meine Baud Modelle zeigen durfte, was ein großes Interesse bei dem Publikum auslöste,

    Sehr zu meinem Erstaunen verkaufte an einem Stand neben mir der AGK eine größere Menge Baud Modellbaubögen aus einer Sammlungsauflösung und ich konnte die Kunden auf die Bauberichte des Forums verweisen um ihnen das Bauen zu erleichtern.

    Nun juckt es mich schon seit längerem in den Fingern einen neuen Baubogen unter die Schere zu nehmen.

    Da mir der Baud Baubogen " Ancienne Ferme de Montagne" noch verblieben ist werde ich diesen nun unter die Schere nehmen und zugleich einen verkürzten Baubericht darüber schreiben. Eventuell kann das dem einen oder anderem Kartonbauer von Baud Modellen eine Hilfe sein.

    Das Modell werde ich in einem Diorama verbauen.


  • Die Hauswände werden ausgeschnitten und ich verstärke sie innen mit 1,5 mm Finnpappe. um die Fenster und Türenausschnitte lasse ich genug Platz zum Einbau der Fenster und Türen.


      


      


    Die nächsten Fotos zeigen den Einbau eines Fensters.


      



  • Das Dach größerer Gebäude wird beim verbauen mit dem 160 Gramm Papier sehr instabil und kann etwas wellig werden, außerdem sind Gebäudedächer aus 160 Gramm Papier nicht besonders für den Transport geeignet und etwas labil, sie können leicht Schaden nehmen . Aus diesem Grund klebe ich unter die Dachklebelaschen Verstärkungen aus 1,5 mm Finnpappe, hierbei muss durch darauf geachtet werden daß das eigentliche Dach genau passt. Dazu lege ich immer wieder das 160 Gramm Dach auf die von mir geschaffene Unterkonstruktion.

    Die Dachkannten werden nach dem aufkleben des Daches mit dafür vorgesehenen Papierstreifen abgedeckt, deshalb ist es auch möglich die Dächer in die einzelnen Dachflächen zu zerschneiden und einzeln aufzukleben.

     



  • An die linke Seite des Gebäudes kommt ein Holzanbau und der wird von einer Mauer aufgenommen die an das Gebäude geklebt wird.

    Das Bauteil verstärke ich innen wieder mit 1,5 mm Finnpappe, das macht es leichter die weiteren Bauteile anzukleben.



    Der Holzboden der ersten Stockwerks des Holzanbaus bekommt an der Unterseite von mir zusätzliche Konstruktionsbalken.


      


    Zu dem Holzboden führt eine Treppe, deren Stufen ich eine dreifache Papierstärke gebe, damit sie stabiler sind und sich besser ankleben lassen.


  • Bei den Geländern der Treppe und des ersten Stocks habe ich die Bauteile gedoppelt. Die Stützbalken sind auf dem Baubogen hohl vorgesehen. Da sie aber schnell knicken können, oder man sie beim Einbau eindrücken kann, fülle ich sie mit schmalen Streifen Finnpappe die ich mit Weißleim einklebe. Finnpappe ist im Handel mit den Stärken 1 bis 3 mm in halbmillimeterschritten zu bekommen und lässt sich gut schneiden.


      


     


    Die Schrägbalken der Holzkonstruktion welche auch mit Finnpappe gefüllt wurden, werden als letztes eingebaut. Zusätzlich habe ich zwischen den zwei oberen Tragebalken des Daches noch zwei Querbalken gefertigt und eingebaut um dem Dach eine bessere Auflage zu geben.


      


    Nun kann das Dach aufgeklebt werden. Auf dem Foto ist die Kantenabdeckung des Daches zu sehen, die als letztes aufgeklebt wird und es ermöglicht das Dach in einzelne Dachflächen zu zerschneiden.




  • Das Gebäude bekommt einen Treppenaufgang, bei dem das Treppengeländer aus Karton für mich sehr unpassend erschien! Ich habe deshalb ein neues Treppengeländer aus 0,5 mm Messingdraht gefertigt. Für die Herstellung habe ich das Treppengeländer auf einen winkeligen Holzklotz gezeichnet, die einzelnen Gelenderteile passgenau zugeschnitten und mit kleinen Stücken Klebeband auf die vorgezeichneten Linien des Holzklotzes geklebt. Die Lötpunkte mit Lötwasser versehen und die Lötpunkte verlötet. Zuerst habe ich es mit 1mm Messingdraht versucht, was aber zu klobig aussah und sich auch nicht gut zu löten war. Mit 0,5 mm Messingdraht ging es besser und sah auch besser aus. Nach dem entfernen des Klebebandes zeigte sich ein gutes Ergebnis


     


    Ich habe beim Weiterbau vergessen Fotos zu machen, darum sind die weiteren Fotos vom weitgehend fertig gestelltem Modell gemacht worden.

    An die vordere Gebäudeseite kam noch ein kleiner Brunnen.


  • Kommen wir nun zum Bau des Dioramas.

    Vor dem Gebäude soll ein kleiner Bach verlaufen, aber zuerst fertige ich die Grundplatte aus 9 mm Multiplexplatte. Als Grundplatte für das Haus nehme ich 8mm Pappelsperrholz und schneide in beide Holzplatten unter dem Gebäude Ausschnitte um später von unten in das Gebäude zu kommen. Die Grundplatte für das Haus wird mit Holz so unterfüttert das das Gebäude 3 cm über der Grundplatte liegt. Hier Fotos von der Unterseite der Grundplatte mit aufgesetztem Gebäude und Verkabelung der Hausbeleuchtung.


      


    Das Gebäude wurde wieder abgenommen um die umgebenden Landschaftsstrukturen zu fertigen, die an die kleinere Holzgrundplatte des Gebäudes anschließen. Die das Gebäude umgebende Landschaft fertige ich aus Hartschaum den ich mit Styropor-Kleber aufklebe und die einzelnen Hartschaumstücke verklebe.

    Der Hartschaum kann mit dem Kuttermesser und einer Raspel in die vorgesehene Landschaftsstruktur gebracht werden. Mit 40er Schmirgelpapier arbeite ich die Feinstruktur heraus. zum guten Schluss spachtele ich die Landschaft mit Holz und MDF Spachtel den ich nach der Trocknung glatt schleife.


      



    Da ein Bach in das Diorama soll wurde das Bachbett aus dem Hartschaum herausgearbeitet und der Bachgrund erhielt seine Optik mit Sand Steinen und Pflanzen. Auch wurde eine kleine Staustufe eingearbeitet. Das Wasser stellte ich aus Epoxyd Harz her, dabei ist darauf zu achten das das Mischverhältnis stimmt. Man sollte eher etwas mehr, als zu wenig Härter verwenden. Die Trockenzeit dauerte bei meinem Epoxyd Harz 24 bis 36 Stunden. Die Wellen auf dem Bach fertige ich nach dem Begrasen mit Noch Wasser-Effekte.

    Der auf dem Foto zu sehende Weg wurde aus mit dem Hammer zu Staub geklopften Steinen hergestellt, der auf 50 % mit Wasser verdünnten Weißleim gestreut wurde.



  • Die Wiesen stelle ich aus verschieden farbigen Streumaterial her.

    Punkt1. Ich nehme Weißleim, den ich mit 50 % Wasser verdünne, pinsel damit die Wiesenfläche ein und streue einfarbiges Streumaterial auf.

    Punkt 2. Nach der Trocknung pinsel ich erneut mit dem verdünntem Weißleim die Wiesenfläche ein, bestreue die Fläche nun aber mit verschieden farbigen Streumaterial.

    Punkt 3. Ich klebe Grasbüschel und Blumen auf. ( Das Material ist im Fachhandel für den Eisenbahn Modellbau erhältlich )



    Die Wege werden in der Mitte teilweise mit Gras und Blumen versehen


      


    Den Zaun fertige ich aus kleinen Ästchen von Wildem Wein und die Gattertür aus 3fachem Tonkarton


      


    Zusätzlich fertige ich eine Miste rechts neben dem Haus und eine kleine Brücke über den Bach.


      




  • Hervorragend und sehr originalgetreu. Beste Dioramenarbeit.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Auf den Weg kommt ein Langholz Pferdewagen, ein Laserkartonmodell, der Bau des Modells nahm doch einige Zeit in Anspruch.



    Für vor das Gebäude baue ich einen Lanz Bulldog Plastikmodell mit Bandsäge von Kibri

    zusammen und lackiere ihn nach meinen Vorstellungen. Dazu kommt eine Gruppe von Miniatur Figuren.


      


    Die Bäume lasse ich handanfertigen von Grata Modellbau. Seit einigen Jahren verwende ich nur noch handgefertigte Bäume, die sehen einfach besser aus und sind meistens nicht so unnatürlich dicht belaubt. Aber so ein Baum kann bis zu 70 Euro kosten, bei Grata Modellbau sind sie mit 20 Euro bei Größe 2 sehr günstig. Auf den Fotos zu sehen 2 Trauerweiden, eine Ulme und eine zweistämmige Birke.



      



    Als Nächtes versuche ich mich selber mit dem Bau von Bäumen mit einem Drahtunterbau, es ist ein Busch mit Windrosen, ich denke er ist mir einigermaßen gelungen.

    Hinten an dem Gebäude klebe ich wilden Wein an die Steinwand.


     

  • Es fehlt noch eine Bank auf der sich zwei ältere Herrschaften ausruhen.

    Statt hier eine fertige Kunststoffbank aus dem HO Handel zu nehmen baue ich sie selber aus Karton.

    Sie wird auf weißem Papier in 3facher Größe gezeichnet und auf Tonerpapier auf 33 % Größe ausgedruckt. Das Tonerpapier habe ich auf 2 weitere Lagen geklebt, also 3fache Papierstärke und für den Zusammenbau eine Bauschablone gefertigt.

    Da die sitzenden Figuren für die Bank doch recht teuer sind, greife ich auf weiße Figuren aus meinem Fundus zurück und male sie an.

    Das ist zwar aufwändig, dafür aber preiswert.


      



    Nun sitzen die beiden Alten da auf der Bank unter der Weide und schauen dem kleinen Jungen zu wie er sein Papierschiff schwimmen lässt.