Schnellboot Typ 55 - Kl. 141 / P6068 SEEADLER u.a. / Whv-Lehrmittelinstitut / 1:250

  • Moin, moin zusammen,


    nach einer kleinen Baupause nach der Fertigstelliung des Torpedoboots geht es weiter mit den nächsten drei Modellen und ich bleibe der Torpodowaffe treu.


    Ich habe mir einen alten Bogen vom Wilhelmshavener Lehrnmittelinstitut aus dem Archiv gezupft.....drei Schnellboote der JAGUAR-Klasse auf einem DIN A2-Bogen, allerdings noch in der alten Farbgebung mit dem "schönen" grünen Oberdecksanstrich. Ob der tatsächlich anfänglich beim Original so war? Keine Ahnung.......eigentlich gehört das Oberdeck in RAL 7012 Basaltgrau gepönt, was der spätere Nachdruck dann auch richtig darstellte. Der Bogen stammt geschätzt aus 1962 oder ein bis zwei Jahre später, da er schon eine Bestellnummer im Titelkasten hat. So mancher Mitleser/Begleiter dieses Bauberichts wird sich nun an seine Jugendzeit erinnern und an die damit verbundenen Anfänge unserer Hobbyzeit. Da gehe ich voll mit und wünsche viel Spaß an diesen Erinnerungen......die man nun aus dem hinteren Regal wieder nach vorne kramen kann ^^ .


        


    Aus dem Bogen lassen sich folgende Schnellboote bauen:


    P6068 SEEADLER , i.D. 29.08.1958 - a.D. 30.07.1976

    P6069 ALBATROS, i.D. 27.01.1959 - a.D. 19.12.1975

    P6070 KONDOR, i.D. 24.02.1959 - a.D. 25.06.1976


    Die Boote gehörten zur Klasse (Kl.) 141 und waren - im Unterschied zur Kl. 140 - mit jeweils vier 16-Zylinder-Maybach-Dieselmotoren MD 871/30 ausgerüstet (Kl. 140 jeweils vier 20-Zylinder-Mercedes-Benz Dieselmotoren MB 518B). Da der Maybach-Dieselmotor etwas schwerer war, was dann auch stärkere Motorenfundamente erforderlich machte, war die Höchstgeschwindigkeit der Kl. 141 mit 40 Knoten um zwei Knoten langsamer als die der Kl. 140, die 42 Knoten erreichte. Beide Motorentypen hatten eine Höchstleistung von 3000 PS. Allerdings war der Mercedes-Benz-Dieselmotor technisch ausentwickelt, während der Maybach-Dieselmotor noch leistungsgesteigert werden konnte, über den MD 872 D mit 3600 PS und den MD 1081 mit 3750 PS bis zum MD 1082 mit 4500 PS. Letzterer wurde dann in der Kl. 143/143A verwendet.


    Die drei Schnellboote gehörten zum 2. Schnellbootgeschwader, das in Wilhelmshaven aufgestellt wurde und nach Fertigstellung des neuen Marinestützpunktes Olpenitz ("Olpesebirsk" :D) 1970 in die Ostsee verlegte. In dem Geschwader befanden sich "typenrein" alle Boote der Kl. 141.


    Die Kiellegung der drei Modelle erfolgte bei der Modellbauausstellung in Rheine am 31.08.2024 und bei unserem letzten Rostocker Modellbautreffen im November wurde etwas weitergebaut.


        

  • Während des Digi-Stammtischs am Samstag ging es weiter mit den Bordwänden und dem Backdeck. In den nächsten Tagen versuche ich dann, die drei Boote in einen parallen und gemeinsamen Ausrüstungsstand zu bringen.


        


        

    Exercitatio artem parat!

  • ......ich hätte mich nicht getraut den 62 jährigen Modellbogen anzuschneiden......

    Viele Grüße Andreas

  • Moin HaJo,


    da hast Du Dir einen schönen Klassiker ausgesucht! Ich finde es immer wieder spannend, auch diese historischen Bögen hier im Bau zu erleben.


    Gutes Gelingen und viele Grüße


    Lars

  • Und noch ein paar Fotos.....


        


        


        


    In meiner Jugendzeit, so mit ca. 9 Jahren, habe ich mich erstmalig mit den drei Modellen "herumgeschlagen". Das konnte auch nichts werden, da ich die kleine Konstruktion noch nicht so richtig durchdrungen hatte und es auch an der benötigten Fingerfertigkeit mangelte. Diese Bewertung aus dem "Rückblick" heraus resultiert aus meiner jetzigen Arbeit.......also, man muss sich da schon (ordentlich) Mühe geben, wenn diese kleinen Dinger sauber was werden sollen.


    Ich habe an der Grundplatte die Laschen abgeschnitten und das gesamte Spantenwerk samt Grundplatte und Hauptdeck verdoppelt. Das Spantenwerk muss dann natürlich in der Höhe gekürzt werden, damit die Bordwände in der Höhe nicht zu kurz geraten. Das ist ganz gut gelungen.....denke ich.


    So......das zu den schnellen Booten der Anfangsjahre der damaligen Bundesmarine.


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Da müsste auf dem Bogen doch noch ein Aufkleber DM 1,– gewesen sein? :D


    Respekt, daß Du Dir diese alten Wiegendrucke und Inkunabeln noch antust, Hajo! Sollte jemand an der Auflage in grau interessiert sein, ich gebe sie gerne gegen Porto ab!


    Viel Spass beim Bau wünscht

    Wilfried

  • Moin HaJo,


    und ob da Erinnerungen aufkommen. Ich wünsche bestes Gelingen. Ein guter Anfang ist ja gemacht. Das Verdoppeln von Spanten und Deck macht mit Sicherheit viel Sinn. Das habe ich bei den Wachbooten gemerkt.


    Günter

    Auf der Werft: n.n.-Schiffsmodell in 1:250; A 52 Oste

    Meine letzten fertigen Modelle:

    Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg; HMCS Agassiz; PzKanBt Natter; Schlepper Hermes; SMS Breslau; MS Clement; MS Iserlohn; Dio Kleine Werft; W4,W8,W21,W22; P 6148 Löwe

  • Hallo HaJo,


    ich finde es wunderschön, dass Du Dich den Booten S_Typ_55 zugewendet hast. Deine Modelle sehen perfekt aus, wunderbar.


    Auch ich erinnere mich daran, dass ich es als 9-jähriger damals versucht hatte, diese Modelle zu bauen. Immerhin bekam man für 1 DM gleich drei Schiffe. Ich war kurz vorher schon am Torpedoboot "Jaguar" - 1 Modell/ 1 DM - kläglich gescheitert. Auch damals war das Deck meiner Schnellboote "grün". Um es vorab zu sagen, auch diese drei Schnellboote waren noch zu schwer für mich. Meine Lösungen damals waren dann "Schwabenstein" und "Lichtenfels".


    Deutlich später habe ich einen Bogen trotzdem angeschnitten:


               



    Das graue Deck stammt aus dem Druck einer 9.Auflage, das grüne Deck stammt aus einer frühen Auflage, das farblose Modell ist aus einer Druckvorlage entstanden. Diese beiden Vorlagen hat mir vor einigen Jahren der Konstrukteur des Modells geschenkt.


    Ich möchte jetzt nicht klugs... , aber ich finde es an dieser Stelle doch recht interessant zu dokumentieren, wie es zu diesen eingedruckten Bestellnummern in den Titelkästen gekommen ist:


    Das Modell der "T.S.Bremen" war das erste Modell aus dem LI, das die Bestellnummer von der ersten Auflage an im Titelkasten hat. Erschienen ist das Modell im Oktober 1960. Von da an haben alle Druckauflagen des LI die Bestellnummer im Titelkasten.

    Das Schnellboot Typ 55 ist im März 1959 erschienen, also noch ohne Bestellnummer im Titelkasten (20 Monate vor dem Erscheinen der "Bremen"). Meine verwendete 9.Auflage bei dem Modell mit dem grauen Deck müsste demnach etwa 1964/1965 gedruckt worden sein. Somit kann ich annehmen, dass bis 1967 mindestens neun Auflagen des Bogen erschienen sind, jeweils in einer Höhe von 5000 Exemplaren je Auflage. --- Enorme Zahlen!!


    Lieber HaJo, entschuldige meine Einlassungen. Ich freue mich jetzt auf den Baufortschritt Deiner drei wunderschönen Modelle.


    Klaus

  • Moin, moin Klaus,

    Lieber HaJo, entschuldige meine Einlassungen. Ich freue mich jetzt auf den Baufortschritt Deiner drei wunderschönen Modelle.

    das geht voll in Ordnung :thumbsup: !

    Das Wissen um die alten "Whv`ner Dinge" kann hier ruhig aufgeschrieben und damit dokumentiert werden, denn das gehört zu unserem Hobby mit dazu. Wenn wir irgendwann mal nicht mehr sind, ist viel von diesem Wissen verloren.


    Der Bogen in den Nachfolgefarben, aber noch vom LI herausgegeben, ist relativ selten zu finden. Und so ein Weißmodell hat auch was :) .


    Und dann noch etwas zum Schmunzeln.........mein "großer" Cousin Bodo (+ 2020) und ich am Vegesacker Hafen am 20. Oktober 1963.....und im Hintergrund......Schnellboote an der Pier und eins im kleinen Schwimmdock der Bremen-Vegesacker Fischereigesellschaft, das auch von der Lürssen-Werft genutzt wurde. Wie man gut erkennen kann, werden bei den beiden Booten an der Pier die zusätzlichen Mastabstagungen eingebaut, das hintere Boot hat schon und am vorderen Boot wird gerade im Mast gewerkelt. Es gab da wohl mal Mastbruch......bis auf P6073 GEIER haben alle Boote diese nachträglichen Mastabstagungen bekommen. Naja.....von irgendwoher musste der Drang zu den Schnellbooten ja gekommen sein. Dass ich dann beruflich viele Jahre mit ihnen zu tun hatte, zeichnete sich damals aber noch nicht so konkret ab....... ^^ . So ungefähr zu der Zeit habe ich auch mit dem Kartonmodellbau begonnen.



    Gruß von der Ostsee

    HaJo


    PS: Da hat die Mutti den kleinen Bengel aber sowas von fein rausgeputzt........ 8o

    Exercitatio artem parat!

  • Mensch HaJo,


    Du hast dich ja überhaupt nicht verändert! 🙃

    Wie die Schnellboote schlank und schnittig.


    Günter

    Auf der Werft: n.n.-Schiffsmodell in 1:250; A 52 Oste

    Meine letzten fertigen Modelle:

    Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg; HMCS Agassiz; PzKanBt Natter; Schlepper Hermes; SMS Breslau; MS Clement; MS Iserlohn; Dio Kleine Werft; W4,W8,W21,W22; P 6148 Löwe

  • Hallo HaJo,


    hast denn damals mit Cousin Bodo auch im Vegesacker Hafen neben den Schnellbooten die Heringslogger gesehen? Die B.V.100 und viele weitere Logger waren ja bestimmt auch noch zu sehen.


    Klaus

  • Moin, moin zusammen,


    es ging ein Stück weiter mit den drei Booten. Alle Bordwände wurden angebaut und dann mit den Teilen für das Backdeck vervollständigt.


    Zunächst mussten die Bordwände vorbereitet werden. Die Überwasser-Abgasaustritte (jeder Antriebsmotor hat auch einen Unterwasser-Abgasaustritt) für die Antriebsdieselmotoren und den E-Dieseln wurden ausgestochen und von hinten mit schwarzem Tonpapier belegt. Kantenfärben etc. und auch die schmalen oberen Bordwandstreifen für den Abschluß der Back mussten leicht vorgeformt werden.


             

    Hier noch einmal das Spantengerüst.


        

    Exercitatio artem parat!

  • Das Backdeck wurde aufgesetzt und eingepasst. Alle drei Decks mussten vorne an der Rundung ganz leicht gekürzt werden, damit die am Backdeck seitlich umgeklappten Seitenteile ihren Anschluß an den schmalen Seitenstreifen der oberen Bordwand finden konnten.


             


    Derzeit sehen die drei nunmehr geschlossenen Bootsrümpfe so aus.


             


    Eine typische Schnellbootsübung in Norwegen war damals das Längsseitsgehen an einer Felswand im Fjord und das Abtarnen der Boote mittels Tarnnetzen. Wobei ich das in meiner Dienstzeit dann mit der Kl. 148 gemacht habe.......mit meinem technischen Einstand......auf meinem ersten Manöver als neuer Leitender auf S 49 WOLF hatten wir beim Anlegen an der Felswand gleich einen Ruderversager......... :cursing: ....... und wie das immer so ist, diese Ruderanlage französischer Konstruktion hatten wir an der Technischen Marineschule natürlich nicht im Unterricht behandelt........ :cursing: :cursing: .


    Foto: R. Köbler



    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • und wie das immer so ist, diese Ruderanlage französischer Konstruktion hatten wir an der Technischen Marineschule natürlich nicht im Unterricht behandelt........ :cursing: :cursing: .

    warum denn auch; tat doch nich Not - das Gute kam doch aus Amerika oder von unseren Werften :D der deutsche Tellerrand ist auf dem Weg zum Verhängnis zu werden :D Französisch war sicher nicht Fach in der Offiziersausbildung? Wäre aber besser gewesen, auch da mal einen Blick in deren Flotte zu werfen ...

  • Moin, moin Zusammen,


    @ Klaus H. : Zu der Zeit lagen die Logger gänzlich in Päckchen in der Lesum-Mündung. Im Hafen nur sehr vereinzelt zum Eindocken oder zur Reparatur. Die Ost-Kaje wurde hauptsächlich von der Lürssen Weft benutzt. Die Netze wurden in den überdachten Gestellen am Hafen zum Trocknen aufgehängt.......man roch das schon von weitem. Aber es gab familiäre Verbindungen sowohl zur Lürssen-Werft wie auch zur Fischereigesellschaft. Mein mütterlicher Großvater war von 1934 - 45 BetriebsIng. bei Lürssen und hat das Werk in Lemwerder mit aufgebaut. Davor befand sich auf dem Gelände bis Anfang der 30er eine Abwrackwerft.


    Meine Mutter war von 1939-44 Direktionssekretärin auf der Fischerei und hat dort hauptsächlich für Direktor Georg Gerdes gearbeitet.


    @ Wilfried: Naja, wegen 20 exotischer französischer Ruderanlagen in der Flotte hatte natürlich niemand an der Technischen Marineschule irgendwelche Lehrunterlagen oder Unterrichte kreiert.......das hätte ja auch vom zuständigen Derzernenten der Abt. Marineausbildung im Marineamt angewiesen werden müssen........ :D ......die kannten alle nur die alten kriegsgedienten Luftverdichter von Poppe und Junkers........


    @ Günter: Was soll man sagen.......erkenne dich selbst......der Lack ist endgültig ab :P .


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin, moin zusammen,


    es ging weiter mit den drei Schnellbooten. In konzentrierter Kleinarbeit wurde jeweils das Umfangreiche Sortiment an Scheuerleisten angefertigt und angebaut.


            


    Damit wurden dann ganz vorsichtig die Bordwände belegt........


        


    Exercitatio artem parat!

  • ....und noch ein paar Ansichten.....von Bug- und Heckstapelei :D .......


        


    ......und der Rest.


            


    So, nun geht`s bald Richtung Bremen zum Winterbasteln......mal gucken, was ich da für die drei Modelle an Teilen bauen bzw. vorbereiten kann.


    Herzlichen Dank für die Motivationsdaumen

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Hajo

    Da liegen nun 3 exakt gebaute schlanke Rümpfe auf dem vorletzten Foto. :thumbup:

    Im Hintergrund liegt eine Silhouettenschere zu sehen,was mich auf den Gedanken bringt, dass Du mit der Schere arbeitest?

    Grüße von der Ostseeküste,

    Thomas

  • Moin, moin Thomas,


    das besagte Teil ist eine gerade feine Nagelschere, die ich dazu benutze, hauptsächlich beim Takeln mit Fäden diese abzuschneiden oder wenn es um ganz kleine Papierschnitte geht. Alle Teile der Bordwände habe ich mit der Schere (mittelgroß) ausgeschnitten. Ich arbeite noch relativ viel mit Scheren in verschiedenen Größen, gerade wenn es um "nichtgerade" Schnittlinien geht.


    Das ganze Scheuerleistengedöns wurde mit dem Skalpell ausgeschnitten und Stückchen für Stückchen mit geringsten Mengen an Weißleim aufgeklebt - den Leim bringe ich mit einem Zahnarzthaken auf.


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • .die kannten alle nur die alten kriegsgedienten Luftverdichter von Poppe und Junkers.

    wie wahr, auch wenn ich ja gegenüber - links vom Grauen Esel - meine Ausbildung bekam; wenn ich mich heute noch an die Kabinette für die Tastfunkerei erinnere; :D Und Sprechfunk - Roger, Over, Piep war das geflügelte Wort ... :D

    Mit leicht sentimentalem Gruß

    kartonskipper

  • Moin HaJo, Wilfried,


    ich kann nachvollziehen, welche Erinnerungen da bei euch hochkommen. Mich hat allein die Rumpfform damals als Jüngling schon begeistert, als ich zwei der drei umgesetzt habe. Und ich bin froh, daß ich das Piet'sche Modell im 100-er und 250-iger noch mal gebaut habe.


    Bleibe am Ball, HaJo!


    Günter

    Auf der Werft: n.n.-Schiffsmodell in 1:250; A 52 Oste

    Meine letzten fertigen Modelle:

    Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg; HMCS Agassiz; PzKanBt Natter; Schlepper Hermes; SMS Breslau; MS Clement; MS Iserlohn; Dio Kleine Werft; W4,W8,W21,W22; P 6148 Löwe

  • Schnellbbot Typ 55

    Konstrukteur Günther Neubert. Veröffentlicht März 1959. Bestellnummer 1215.

    Viel Erfolg beim Bauen.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Guten Abend zusammen,


    @ Wilfried: Ich kam ja noch in den Genuß der TMS II. Die Grundlagen der Metallbearbeitung, Schweißen und Schmieden waren angesagt. Die Schmiede war in einem der letzten Gebäude, das auf dem Gelände von der alten Tecklenborg-Werft noch stehen geblieben war........ist aber inzwischen auch schon lange abgerissen, musste Platz machen für den damals neuen Tactical Floor der MOS.


    @ Günter: Die drei Modelle machen natürlich Lust auf die Piet`sche Variante.......mal sehen. Ein paar Kleinigkeiten will ich ggf. noch auf die alten "Vorläufer" adaptieren......muss ich mir mal genau angucken.


    @ Ulrich: Danke......mal schauen, wie sie werden......die Kleinen :) !


    So, beim Winterbasteln in Bremen lagen die Schwerpunkte ja eher auf den persönlichen und fachlichen Austausch, wie meistens bei solchen Veranstaltungen. Trotzdem ging es ein Stückchen weiter mit den drei S-Booten. Es wurde jeweils der flache Überbau über die Motorenräume angefertigt und montiert, dazu die an Oberdeck aufgedruckten Lukendeckel durch Aufdoppelung plastisch dargestellt. Zu mehr bin ich nicht gekommen.......


             


    Seit gestern gab es aber wieder viel Pulkram......wie man so sagt.......davon demnächst.



    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • @ Wilfried: Ich kam ja noch in den Genuß der TMS II. Die Grundlagen der Metallbearbeitung, Schweißen und Schmieden waren angesagt.

    Ja, und in meiner Ausbildung war auch ein grosser Schwerpunkt die terrestrische Navigation, mit Zirkel, Kursdreieck angesagt; war ja als Navigator vorgesehen. Die Zusatzausbildung zur Eloka lief damals nebenher. Später wurde uns gesagt, das wir ein Zertifikat für die Teilnahme an der Navigation hätten bekommen können, welche dann den Segel- und andere Scheine erleichtert hätte ... :(

  • Moin, moin Wilfried,


    zum Foto und zu den "Silberlingen" muss ich mal etwas schreiben.


    Es zeigt die Boote (Kl. 141) des 2. Schnellbootgeschwaders an der Wiesbadenbrücke in Whv, wobei die mittig zu sehenden zwei "Silberlinge" zur SILBERMÖWE-Klasse (Kl.149) gehören. Das vordere Boot P6053 ist die STURMMÖWE. Die sechs Boote dieser, nach den Plänen der letzten Kriegsboote gebauten Klasse, bildeten zuerst das Schnellboot-Lehrgeschwader und dann ab September 1957 das 1. Schnellbootgeschwader.


    Drei erste Boote der Kl. 149 wurden 1953-55 für den Bundesgrenzschutz gebaut, dann aber noch auf dem Helgen von den Briten beschlagnahmt, weil sie nicht den Bestimmungen des Potsdamer Abkommens entsprachen. Nach erneuten Verhandlungen wurden zwei Boote (SILBERMÖWE und STURMMÖWE) noch kurz für den Bundesgrenzschutz fertiggestellt, dann aber in die neue Bundesmarine überführt, das dritte Boot ging direkt zur Bundesmarine. Anfangs mit 2 Zwillingsgeschützen 20mm bewaffnet, wurde dann später auf eine Bofors 40mm umgerüstet. Dazu zwei Torpedorohre seitlich neben der Brücke, nach aussen um 15 Grad herausstellbar, also nicht mehr in der Back wie bei den Kriegsbooten. Als zweites Los kamen dann noch drei weitere Boote zur Bundesmarine.


    Das letzte Boot P6057 SEESCHWALBE und spätere Versuchsboot Y839 WILHELM LAUDAHN (ab 1966) bekam schon die Maybachmotoren und drei vierflügelige Escher-Wyss-Verstellpropeller sowie eine andere Ruderanlage. Als Versuchsboot wurden leistungsgesteigerte Maybachmotoren erprobt und auch auf eine KAMEWA-Verstellpropelleranlage umgerüstet. Waffenmäßig wurde mit diesem Boot auch ein achteraus schießendes Torpedorohr erprobt für drahtgelenkte Torpedos, wie sie dann später auf der ZOBEL-Klasse (Kl. 142) eingesetzt wurden.


    So, ich hoffe, dass ein bißchen Schnellbootgeschichte nicht gelangweilt hat. Die "Silberlinge" Kl. 149 werden immer etwas stiefmütterlich behandelt, sie bildeten aber den Übergang von den Kriegsbooten zur damals neuen JAGUAR-Klasse.


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

  • Hier wird gar nicht gelangweilt - wenn man Modelle baut und etwas über den Hintergrund präsentiert bekommt; etwas mehr würde ich mir manchmal wünschen.
    Gruß

    kartonskipper

  • Moin Hajo

    Ich muss da Joachim beipflichten,auch ich liebe diese alten Fotos.

    Früher wurde weniger fotografiert.

    Grüße von der Ostseeküste,

    Thomas

  • es waren sehr, sehr schöne Boote, eine Lust , den satten Sound ihrer Motoren zu hören und die Geschwindigkeit der Boote zu sehen.

    Ich war beim 3. SG in Flensburg und hätte mal Gelegenheit gehabt, einen Tag mitzufahren. Aber ich Idiot hatte abgelehnt,

    hatte keine Lust im Winter den ganzen Tag als Ausguck in der Wanne zu stehen. Heute ärgere ich mich darüber, die Chance vertan zu haben

    Gruß Harald Steinhage.



  • Moin, moin zusammen,


    @ Wilfried, Jo, Thomas: Recht herzlichen Dank für eure Beiträge :thumbup: !


    @ Harald: Das ist ein sehr schönes Manöverfoto - Ablegen vom Tender würde ich sagen. Der Ort könnte die Geltinger Bucht gewesen sein mit dem Blick rüber auf die dänische Seite. Das vordere Boot habe ich als P 6072 FALKE identifiziert. Das hintere ist ganz klar P 6073 GEIER, gut zu erkennen an der anderen, runden und strömungsgünstigeren Versuchsbrücke und dem der Kl. 142 ähnlichen nach achtern verlängerten Brückenaufbau. Hier wurden Versuche mit einer ABC-Schutzanlage durchgeführt.

    Also zwei Boote des 2. SGschw. und der Tender, von dessen Schanz das Foto geschossen wurde, könnte damit die A 61 ELBE gewesen sein.......aber genaues weiß ich nicht.


    Ein bißchen ging es wieder weiter mit den drei Schnellbooten. Die gelben Deckelchen an Oberdeck habe ich der Plastizität wegen mit einer Papierstärke aufgedoppelt, in natura stehen die nicht hervor. Das sind alles irgendwelche Oberdecksdurchbrüche für Peilstellen, Übernahmestutzen, Schnellschlüsse und Notabstellungen für Bunker, Tanks, Motoren usw., damit man auch von Oberdeck, wenn es z.B. in den Motorenräumen brennt und diese nicht mehr betretbar sind, trotzdem entsprechende Schutzmaßnahmen durchführen kann.


        


    Weiter ging es dann mit den kleinen an Oberdeck verteilten Lüftern, einige seitlich versteckt vor dem Backdeck neben der Geschützbettung. Auch der Schraubenschutz wurde jeweils beidseitig achtern montiert.


        


    Es folgte der Unterbau für die Luftansaugschächte der beiden Motorenräume sowie die Abdeckungen dafür und weitere aufgedoppelte Lukendeckel. Aber zuerst alles schön ausschneiden und die Kanten färben...... ^^


        


    .....und alles montiert.


        


    Als nächstes kommt dann der kleine achtere Aufbau mit seinen Details in Arbeit. Auch könnte ich die drei Schlauchboote schon mal vorziehen....mir ist gerade so danach :D!


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Diese Boote waren mein Einstieg in die Wilhemshavener Modelle vor rund einem halben Jahrhundert. Beim ersten Boot hatte ich beim Strichcode für die Wanne nicht aufgepasst. Das Boot hatte daher ein Podest, anstelle der Wanne.

    Ewig währt am längsten.

  • Moin Zusammen,


    dem kann ich nur beipflichten,

    Hier wird gar nicht gelangweilt - wenn man Modelle baut und etwas über den Hintergrund präsentiert bekommt; etwas mehr würde ich mir manchmal wünschen.
    Gruß

    kartonskipper



    Moin Hajo

    Ich muss da Joachim beipflichten,auch ich liebe diese alten Fotos.

    Früher wurde weniger fotografiert.nur es kommt mir vor da

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Guten Abend zusammen,


    @ Bernhard: Ja, ich kann mich erinnern, dass ich mich damals mit dem Modell sehr, sehr schwer getan habe, die Teile waren viel zu klein und das Werkzeug dagegen viel zu grob. Ich habe auch nur ein Boot angefangen und dann die anderen zwei Boote verschenkt. Insofern ist der jetzige Bau ein Ausflug in die Vergangenheit um Versäumtes nachzuholen.......natürlich mit dem nötigen Ehrgeiz nicht noch einmal zu scheitern ^^ .


    @ Arne: Mit ein bißchen "Drumherum" kann man den Baubericht schon etwas würzen....... :thumbup:.


    Es ging weiter mit dem achteren Niedergangsensemble.......wieder viel Pulkram auf kleinstem Raum.


             


    Und dann der bereits angedrohte Bau der Schlauchboote.

    Dabei stellte sich heraus, dass der der äußere Ring der Bordwand einen Ticken zu weit (zu lang) ist. Also die Naht noch einmal aufgetrennt und beherzt jeweils einen halben Millimeter gekürzt. Bei den Ringen und "Decks" habe ich immer zuerst die Geraden verklebt und dann die runden Enden nochmals nachgeformt, angepasst und dann zuletzt verklebt.


    Zum Ausschneiden der Rundungen habe ich den Screw-Punch mit einem passenden Einsatz verwendet.


        


        


    Als nächstes müsste ich mich wohl oder übel dem Brückenaufbau zuwenden, davor habe ich mich bisher gedrückt.....da muss jeweils auch vorne an der Rundung eine Griffstange angefertigt werden. Und die Torpedorohre könnte man auch schonmal anfertigen und etwas aufpimpen.....


    Gruß von der Ostsee und Dank für die "Daumen"

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin, moin zusammen,


    mmhh......ich konnte mich nochmals erfolgreich vor dem Bau des Brückenaufbaus drücken - mal gucken, wie lange das noch geht :whistling: !

    Ich habe die Geschützunterbauten ("Barbetten" wäre ja reichlich übertrieben :D ) angefertigt und an Oberdeck positioniert. Aufpassen, dass die vorderen auch nach vorne kommen, denn diese sind leicht angeschrägt. Ringe und Scheiben haben gut zueinander gepasst, wenn man die Enden jeweils am Außenstrich abschneidet. Ich bin da ja immer ein bißchen misstrauisch und habe ersteinmal den schmalen Streifen etwas länger gelassen, gerundet und geguckt, wie die Scheibe da dann reinpasst. Aber alles gut, die Konstruktion ist maßhaltig.


        


    Dann ging es mit den achteren Holzgrätings um das achtere Boforsgeschütz weiter. Da ich die auf den mir vorliegenden Fotos nirgends entdecken konnte, gehe ich davon aus, dass es die so nicht gegeben hat......vielleicht in der Planung oder beim Prototyp. Sie sollen ja das Geschütz besser zugänglich machen und vor allem das Oberdeck mit seinem Decksbelag vor den mit Schmackes ausgeworfenen Patronenhülsen schützen. Allerdings muss man für den Konsstrukteur bedenken, dass damals (1959) an Planunterlagen etc. nicht ranzukommen war.....das war alles streng geheim. Also hat er "qualifizierte Annahmen" treffen müssen und sich ggf. auch an die Kriegsboote gehalten, die achtern zumeist auch eine runde Holzgräting hatten. Aber irgendwie sieht das auch nicht schlecht aus und gehört einfach zu diesem alten LI-Modell mit seinem besonderen Charme dazu. Usus war dann beim Original mit einem Abstand zum Unterbau ein sogenannter Geschoßhülsen-Auffangring, wie bei den anderen Booten und Schiffen der Marine. Anyway.......


        


    Ich bin noch am Überlegen, wie ich die drei Modelle noch etwas verfeinern kann.......so kleine Poller und so.....auch die BOFORS "Kartoffelschmeißmaschinen" müssen noch etwas aufgepeppt werden......die Torpedorohre.......mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ^^ ......


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin HaJo,


    was für tolle Mitternachtslektüre. Sehen einfach Klasse aus, die Drillinge. Wenn du die Modelle noch supern willst könntest du doch auch Piet's HMV-Vorlage in deine Überlegungen mit einbeziehen.


    Günter

    Auf der Werft: n.n.-Schiffsmodell in 1:250; A 52 Oste

    Meine letzten fertigen Modelle:

    Fregatte Baden-Württemberg, MiSuBo Paderborn und Passau, F 213 Scharnhorst, ZKrz Helgoland, S.M.S Nassau, F216 Scheer, MS Wappen von Hamburg, S 13, S 100, P 6059 Jaguar,

    KWdGr mit UWS, A 63 Main, S72 Puma, WFS Planet, Kirche St. Lorenz Nürnberg; HMCS Agassiz; PzKanBt Natter; Schlepper Hermes; SMS Breslau; MS Clement; MS Iserlohn; Dio Kleine Werft; W4,W8,W21,W22; P 6148 Löwe

  • ....auch ich, Euer Ehren bin damals diesem Schnellboot anheim gefallen ....

    man war so jung, unverbraucht und voller Illusionen...
    und doch – im Rahmen der kartonalen Evolution und dem Drang nach etwas wirklich perfekten ...

    Sehen Sie, Herr Richter .. nehmen sie dieses als meine Verteidigung.


    Welch' ein Unterschied - zurück zu den Wurzeln der Schnellboote aus unseren Landen ...
    zwar nur einfach aus Tonkarton, aber doch immer noch der Versuch, die Schmach der Jugend zu tilgen und mit neuem Leben zu erfüllen.



    Und dann auch noch derer zwei ...wie ist es denn nur möglich?


    Ist es nich tzu, tzu, tzu schön, könnt' es denn nicht immer so sein?



    Also, klare Sache und Hopp! :D
    Diese kleine Präziosen sind käuflich als Baubogen zu erwerben; und es soll - so sagte man mir - auch wohl eine Platine auf Anforderung oder Wunsche? bei Peter Hurler möglicherweise geben ...

    Ach' wie es es doch schön, einfach tadellos, Tadellöser und Wolff


    Lieber Gruß

    kartonskipper

  • was mich damals irritierte - die Boote waren viel, viel größer als meine WK2 Schnellboote vom Wilhelmshavener.

    Hatte keine Ahnung warum und Literatur ? Nix,


    Gruß Harald Steinhage

  • Guten Abend zusammen,


    @ Günter: Ja, ich werde mal gucken, was ich von Piet`s Bogen verwenden kann. Wobei ich den alten Charme des LI-Modells samt seiner kleiner konstruktiven Abweichungen zum Original nicht verwässern möchte.


    @ Wilfried: Ach, ich liebe diese Lyrik :D :thumbup: ! Die Schnellboote sind ja im Laufe der Jahrzehnte deutlich gewachsen.....ich werde nochmal eine ganz grobe Entwicklung hierzu im Vergleich geben. Eine sichtbare Ahnung hierzu ergibt sich schon aus den von dir gezeigten Modellen.


    @ Harald: Mit dem heutigen Internet sind Recherchen nunmehr deutlich leichter und umfangreicher durchzuführen. Früher stand einem ja fast nur die Stadtbibliothek für so etwas zur Verfügung........und das Buch, das einen dann weitergebracht hätte, war dann gerade ausgeliehen ;( . Ich hatte das zumindest vor Augen, wenn einer der "Silberlinge" und ein Boot der JAGUAR-Klasse nebeneinander im Vegesacker Hafen lagen.......da sah man schon gut die Größenunterschiede. Allerdings dachte ich damals mit 8-9 Jahren, dass die "Silberlinge" umgebaute und modernisierte Kriegsboote wären........sahen ja sehr ähnlich zu diesen aus.......


    Es ging weiter mit Detailarbeit an den drei Sausebooten.


    - Die auf dem Backdeck aufgedruckte Ankerkette wurde jeweils plastisch angelegt.

    - Die Wellenbrecher wurden montiert, wobei es hier ganz leichte Passprobleme gab. Der Wellenbrecher ist an seinen beiden achteren Enden etwas zu stark gekrümmt, müsste etwas mehr gerade verlaufen.

    - Die Grundplatten für die Poller wurden aus noch vorhandenen Scans aufgedoppelt.

    - Die Ritterkreuze für zukünftige Einsätze wurden angefertigt.......


        


        


    ...... ;)

    Exercitatio artem parat!