Schlepper Despatch No.9, Draf Model, 1:100

  • Ein neues Jahr beginnt! Ein Anlaß, mal wieder einen Baubericht zu starten.


    Ich war immer auf der Suche nach Nischenmodellen, d.h.: gut konstruierte Modelle, die aber mangels Interesse kaum gekauft werden und, wahrscheinlich deshalb, ausgesprochen preisgünstig sind.

    Preisgünstig heißt in diesem Fall deutlich weniger als € 20,--. Das sind allerdings überwiegend Modelle im Maßstab 1:100, es gibt aber auch Beispiele in 1:250. Hier drei willkürlich herausgegriffene Modelle:


    Schlepper Taurus, Pro Model = € 10,-- Schlepper Centaur, JSC = € 7,-- Schlepper Pieter, Scaldis = € 9,--

    Taurus links, Centaur rechts Pieter links, Centaur rechts


    Die aufgeführten Beispiele zeichneten sich dadurch aus, daß die Detaillierung und der Teileumfang hervorragend und nur relativ wenige, eigene Ergänzungen vorzunehmen sind.


    Der Baubericht soll sich mit der Despatch No. 9 von Draf Model für € 8,-- beschäftigen.


    Natürlich sind es bei mir nicht nur die € 8,-- gewesen, denn ich habe mir auch den LC- und den Spantensatz dazu gekauft. Er enthält zwar nicht so viele Teile, aber dafür ist er relativ günstig.


    Eine erste Übersicht über die Teile zeigt zwar eine überschaubare Anzahl, aber für verschraubte Luken sind sogar die Schraubenköpfe vorgesehen (auch im Maßstab 1:100 eine Herausforderung). Bei den Türen fehlen allerdings separate Türgriffe (Meckern auf hohem Niveau!). Kein Problem, da die Türen im LC-Satz enthalten sind, also kann man die Scharniere und Riegel aussticheln und ergänzen. Der Druck ist sehr farbkräftig und plakativ.

    Ich bin guter Dinge, denn schon beim Spantengerüst fallen durchdachte Kleinigkeiten auf. Der Karton ist relativ stark und damit die Verbindungsstreifen am Rumpf nicht auftragen, sind sogar Aussparungen in Kartondicke am Innenskelett vorgesehen.

    Ich hoffe, der erste Eindruck einer sorgfältig durchdachten Konstruktion wird im weiteren Verlauf des Baues nicht enttäuscht.


    Soweit erst einmal zum Appetitanregen.


    Gruß

    Manfred

  • Der Rumpf kann schon mal schwimmen!


    Der Rumpf läßt sich gut beplanken, es paßt soweit recht gut. Es gibt eine leichte Abweichung: Wenn der Bug sauber paßt, bleibt am Heck beim Abschließen der Beplankung ein Überstand von 0,5-1mm relativ zum Gerippe, was nur wenig stört. Die Unterseite des Heckspiegels (Bauteil 28) mußte ich mit etwas Nachdruck und Pressen montieren.

    Allerdings ist aus meiner Sicht an der falschen Stelle gespart worden. Es fehlt eine abschließende Platte unter dem Hauptdeck, so daß die Rumpfteile an der Deckslinie nur an den Spanten fixiert sind und deshalb nach Aushärten des Klebers eine Tendenz zum Wölben nach innen haben.

    Eine abschließende Decke auf dem Gerippe würde eine Anlagekante liefern, die das verhindert. Nach Benummerung wird das Hauptdeck erst nach der Beplankung montiert.

    Um als Anlagekante zu dienen, ist es aber zu dünn. Damit besteht auch die Gefahr, daß es zwischen den Spanten durchhängt. Zum Verringern dieses Risikos habe ich das Deck mit schwarzem Karton versteift.

    Das eventuelle Wölben der Rumpfteile wird später von der durchgehenden Wallschiene entlang der Deckskante kaschiert.


    Am Rumpf fehlt jetzt noch die Verlängerung des Kiels für das untere Lager des Ruderblattes. Das ist jedoch ein sehr zierliches und dünnes Teil und läuft Gefahr, beim weiteren Bauen in der Rubrik Flurschaden aufzutauchen. Deshalb will ich Ruder, Schraube und Schlingerkiele als letzte Bauteile montieren.

    Schau mer mal, wie es weitergeht.

    Gruß

    Manfred

  • Hallo,

    danke für die Anregung und den schönen Baubericht.

    Ich habe mich nach längerer Abstinenz entschlossen, das Modell auch zu bauen!

    Ich bin sehr gespannt auf den weiteren Bauverlauf! Mal schauen was ich abschauen kann... ;)

    Viele Grüße

    Stefan

  • Hallo Stefan,

    es geht weiter! :cool:


    Eine kleine Gedulds- und Fleißprobe stellen die fünf Tankdeckel auf dem Hauptdeck dar. Sie müssen (können) mit jeweils 12 Schraubenköpfen (Durchmesser < 1mm) ausgestattet werden. Solche Kleinigkeiten ergeben die Würze in der Suppe!

    Als nächstes habe ich die Schanzkleider montiert. Entgegen der Nummernreihenfolge kamen bei mir zuerst die Schanzkleidstützen. Damit habe ich für das Schanzkleid an jeder Stelle die richtige Neigung. Die Montage geht einfach von der Hand und es paßt alles recht gut. Begonnen habe ich am Bug; am Heck hatte ich dann leichte Überlappungen im Bereich von 1 mm erhalten, was sich gut anpassen läßt.

    Damit steht das gesamte Schanzkleid.


    Demnächst mehr.

    Gruß

    Pappi

  • Ich bin immer noch am Rumpf, aber nicht mehr lange!

    Zumindest der Überwasserbereich ist fertig. Der Unterwasserrumpf bekommt einen eigenen Anstrich. Damit verschleifen sich auch die Übergänge der Unterwasserteile. Der etwas "luftige" Übergang zwischen Bordwand und Deck wird gnädigerweise durch die obere Wallschiene überdeckt.

    Die Speigatten habe ihre "Filterstäbe" und das Heck Verstärkungen für ein aufliegendes Schleppseil.

    Am Bug steht inzwischen auch der große ?Poller?.


    Demnächst geht es weiter.

    Gruß

    Manfred

  • Der Schlepper wächst langsam. Auch wenn es ein "einfaches" Modell ist, bei dem Maßstab 1:100 gibt es trotzdem ein Menge Kleingefummel.

    Der Aufbau hat separat gedruckte Türen, die außerdem noch als Bauteile im LC-Satz enthalten sind.

    Wegen der Gleichheit der Farben habe ich auf die LC-Teile die ausgeschnittenen Türen aufgesetzt. Sie sollen dann noch zusätzlich ihre Riegel und Scharniere bekommen. Der Aufbau hat kein Innengerüst, sondern nur eine zu verstärkende Grund- und eine Deckplatte. Ich habe beide auf 1mm verstärkt und außerdem Löcher für die bessere Montage ausgeschnitten. Die Haltegriffe entlangt des Aufbaues bestehen aus Abschnitten von Relingstützen mit 0,3mm Kuperdraht. Natürlich braucht es hier noch die Farbe. Da die Fenster "verglast" sind und ich die Kommandobrücke bestücken will, habe ich die Innenseite mit einem hellen Grau versehen. Zusammengebaut und mit Brückendeck versehen ergibt sich dieses Bild:


    Wird der Aufbau probeweise auf den Rumpf gesetzt, kann man schon die pummelige Silhouette des Schleppers erahnen. Eine Korrektur an der Bordwand habe ich noch vorgenommen. Die Klüsen mittschiffs stehen nicht hinter der Bordwand sondern außen.

    Soweit der erste Rohbauschritt des Aufbaues.


    Gruß

    Manfred

  • Die Brücke geht voran. Meine Inneneinrichtung ist sehr spartanisch geraten, da mir eine Stellprobe bei den getönten Scheiben gezeigt hat, daß man später fast nichts mehr sehen kann.

    Den hinteren Teil der Brücke mit der Funkerbude habe ich separat fertiggestellt.

    Damit sich die Seitenwände nicht wölben, hat das Ganze noch einen Boden bekommen.

    Montiert ergibt sich dann dieses Bild. Und zum Schluß noch einmal eine Stellprobe, bevor es an das Oberlicht des Maschinenschachtes und den Schornstein geht.

    Gruß

    Manfred

  • Anscheinend ist mein letzter Beitrag im Nirwana verschwunden oder ich habe vergessen, ihn nach Fertigstellung abzuschicken. ?(

    Was soll's!

    Also das Oberlicht / Oberteil des Maschinenschachtes erhält seine Ausstattung

    1.) mit dem Schornstein, welcher die typische Silhouette erzeugt. Die Stiegen am Schornstein darf man selbst biegen, hier 0,3mm Kupferlackdraht,

    das Reedereizeichen ist als separates, silbernes Bauteil vorhanden, sodaß die Sache plastisch wird.

    Dann kommt noch ein Lüfter und ein kleines Oberlicht dazu, natürlich mit Gitterstäben über den Bullaugen. Ist alles montiert, sieht der Aufbau schon ziemlich vollständig aus.

    Natürlich fehlen noch etliche Details wie Positionslampen, Scheinwerfer, Horn, die Masten und noch einiges mehr. Dazu später.


    Gruß

    Manfred