Moin,
ich habe in den letzten Tagen den Bau des Frachtmotorschiffs ISERLOHN abgeschlossen. Der Bau zog sich bei einer eigentlichen Bauzeit von ca. sechs Monaten über rund ein Jahr hin, da ich zwischendrin auch immer wieder andere Sachen unter der Schere hatte, wie z.B. sechs Portalkräne für meinen Kaischuppen oder das Seebäderschiff FUNNY GIRL. Da das Modell weder neu ist und es bereits eine Reihe von Bauberichten in diesem Forum vorliegen, von mir nur ein Beitrag für die Galerie.
Es ist eine eigentlich rundum gelungene Konstruktion von Lars Wahl, die auf 12 Bögen bei 48 cm Länge des Models einen typischen Vertreter deutscher Frachtschiffe aus den fünfziger Jahren bietet. Sehr schön ist, dass sowohl für die Winden, Masten und die Basis vom Schornstein Tonpapier verwendet wurde. Abgesehen vom Entfallen des Kantenfärbens verhält sich das Tonpapier auch viel „entgegenkommender“ bei den engen Radien für die Ladebäume. Diese sind wie vorgesehen innen hohl. Dadurch lassen sich an den äußeren Enden der Ladebäume wie vorgesehen, die „Stifte“ für den Anschlag des Hangerseils bzw. die Umlenkrollen für den Runner durchschieben und sind damit sehr stabil zu verkleben. Eine kleine Schwäche sehe ich in der Abwicklung am Heck. Bei Mitstreitern konnte ich sehen, dass wenn man das Heckbauteil wie vorgesehen zusammenklebt, oft ein Spalt an der Bodenplatte blieb bzw. das Heck dadurch ein wenig zu ausladend und rund geriet. Man muss das nicht ändern! Durch vorsichtiges „Abtragen“ von Material an den beiden Mittelnähten im Heckbauteil habe ich für mich eine ganz befriedigende Verbesserung erreicht.
Die Möglichkeit, die Laderäume geöffnet darzustellen, habe ich bei der ISERLOHN zur Illustration der Funktion der McGregor-Luken genutzt. Luke 1 ist geschlossen und die anderen Luken in unterschiedlichen Öffnungssituationen dargestellt. Ein nicht zu komplexes Ladegeschirr mit sechs Masten und zwölf Bäumen laden geradezu ein, das Schiff mit aufgetopten Ladegeschirr darzustellen.
Zur Darstellung der Ladung habe ich zum einen das dem Bogen beigefügte Ladegut verwendet. Für Luke drei konnte ich auf ein Käfermodel mit ovalen Fenstern zurückgreifen und die Magirus-Deutz-Laster stammen aus dem HMV-Clubmodel der BORGESCH. So ist das meines Erachtens ziemlich stimmig für eine Ladesituation Mitte der fünfziger Jahre.
Getakelt habe ich das Ladegeschirr (Hanger, Runner, Mittel- und Außengeien sowie Preventer) wieder einmal mit einer Kombination aus Wonderwire und 0,1mm Neusilberdraht. Das schafft am Ende auch einen schöner Kontrast zu meiner SANTA INÉS in der Vitrine, die ich vor ein paar Jahren mit niedergelegtem Geschirr gebaut habe.
Viel Spaß beim Betrachten der Bilder und
viele Grüße,
Michael