Zetor 50 Super; agromodels.cz Nr. 018/2014; Maßstab 1:32

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir als nächstes Modell leider nicht den Flugplatzenteiser geschnappt, weil mir gerade immer noch nicht der Sinn nach so einem Monumentalprojekt steht :pinch: ;( Ich brauche eher kleinere Baustellen, bei denen man gleich von Anfang an auch irgendwie ein Ende sehen kann ;) Ich nähere mich aber der Materie langsam an, da es jetzt an den tschechischen Nutzfahrzeugmaßstab 1:32 mit heftigster Detaillierung geht 8o Und da hier neulich wieder die Diskussion um einen gewissen Mähdrescher abging, habe ich mir bei der Gelegenheit mal mein eigenes Agromodel aus dem Stapel gefischt, nämlich den Zetor 50 Super:



    Zusätzlich zum Traktor gibt es noch eine rätselhafte, undefinierbare Maschine zum hinten dranhängen. Aber erstmal geht der Fokus auf die Zugmaschine. Die ist zwar nur mit Schwierigkeitsgrad 3 angegeben, aber für mich ist das schon heftig genug :pinch: Das Skizzenmaterial ist auch eher spärlich gehalten...



    ...und die Textanleitung habe ich mir nicht übersetzt. Stattdessen benutze ich noch diese Bildergalerie, um die Sache besser nachvollziehen zu können. Die Teileanordnung ist wieder mal typisch tschechisches Papiersparen:



    Man gewöhnt sich aber dran, wenn man sich öfter solche Wimmelbilder gibt :cool:



    Der Bau beginnt beim Motorblock, der gleich einige sehr anspruchsvolle Formgebungen erfordert :wacko:



    Und dann baut man so um den Motor herum immer mehr Details zusammen, bis irgendwann zu sehen ist, um was es eigentlich gehen soll:



    Insgesamt baut sich die Sache sehr flüssig, allerdings wird es an einigen Stellen auch etwas fahrig; So gibt es Schablonenteile, die man dann wunderbar auch aus Papierfertigen kann, ein paar falsche Kreisdurchmesser und den Kompressor muß man irgendwie frei nach Schnauze bauen, weil die Teile im Bogen nicht so wirklich das ergeben, was in der Skizze abgebildet ist. Allerdings sind diese Ungereimtheiten auch alle sehr schnell und einfach zu bewältigen, man muß nur bei Bauen etwas wachsamer sein, als wenn man einfach im Halbschlaf einen perfekt konzipierten Halinski zusammenklebt.


    BlackBOx Du hast den ja auch gebaut, erinnerst du dich an irgendwelche bösen Stolperfallen, vor denen du mich warnen könntest? Und hast du irgendeine Idee, was die blaue Maschine...



    ...darstellen soll? Laut Slawomir ist das Ding zum Kartoffeln Ausgraben da. Aber die Kartoffelernter, die ich aus meiner Kindheit noch kenne, sahen völlig anders aus (größer, andere Technik und obendrauf Sitzplätze zum manuellen Kartoffeln aussortieren) ?(


    Soweit erstmal der Anfang. Mal sehen, wei weit ich komme ;( Macht auf jeden Fall Spaß :thumbup:


    Gruß,


    Daniel.

  • Daniel F.

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  • Und nun zurück zu Daniel.

    :whistling:

    Das hat doch wunderbar meine Frage beantwortet :thumbsup: Unter einem Kartoffelernter habe ich bisher eher das hier verstanden. Man lernt nie aus :thumbup:



    Die Detaillierung des Motors macht echt Freude, auch wenn der Ventilator und seine Symmetrie eine ziemliche Hausnummer sind :wacko:



    Ich würde meinen, da fehlt keilriementechnisch noch mindestens eine Umlenkrolle ?( Aber a) habe ich nur Meinung und überhaupt keine Ahnung :whistling: und b) soll das laut Anleitung auch genau so aussehen. Keilriemen waren allesamt zu lang und mußten zurechtgestückelt werden 8|


    Aber das war nur der Anfang, denn richtig dicke kommt's beim Kühlergrill :cursing: Ich habe mir einige gebaute Modelle angeschaut und die meisten von denen haben Probleme in diesem Bereich. Ich habe das zuerst mal auf die tschechische Klebelascherei geschoben, die Dinger entfernt und entsprechend alles auf Kante geklebt :cool:



    Dabei stellte sich raus, daß die beiden kleinen runden Ecken, die oben drankommen, völligst verkorkst konstruiert sind. Da paßt überhaupt nix :thumbdown: Ich mußte also, während des Klebens, Stück für Stück diese blöden runden Ecken freihändig nach Augenmaß beischnippeln, was natürlich am Ende zwangsläufig auf die Qualität geht :cursing: Trotz dieser widrigen Umstände ist es gut geworden, könnte aber noch besser sein, wenn sich nicht ausgerechnet an einer der wichtigsten und kompliziertesten Stellen des Modelles so ein völlig lästiger Konstruktionsfehler verstecken würde :cursing: Na ja, später gibt's noch Lack, der läßt die Sache immer besser aussehen, als sie tatsächlich ist :thumbup:


    Als nächstes kommen wieder ein paar Innereien, bei denen es eher egal ist, ob das Ergebnis bei 80 oder 95 Prozent Vollkommenheit liegt...


    Gruß,


    Daniel.

  • Aber nun zurück,

    was macht die Motorhaube?

    Ja nu :whistling: Kunstpause, würde ich sagen ;) Und auch im Original macht sie keinen besonders guten Eindruck ;( Auf Modellebene ist die Motorhaube auch echt biestig konstruiert. Es handelt sich im Grunde um zwei Spant/Spant-Verbindungen und das Ganze soll dann nächträglich von oben helikoptermäßig gelandet werden. Das kann nur schief gehen :thumbdown: Von daher habe ich überlegt, die ganze Motorabdeckung von Kühlergrill bis kurz vors Lenkrad zuerst zu verbinden und dann danach das Ganze von oben auf den Motor zu setzen. Den Auspuff kriegt man dann schon irgendwie von oben noch reingefummelt, das wirkt harmlos :huh: Für diese Vorgehensweise brauche ich aber noch ein Bißchen mehr Traktor, sonst geht's nicht :D


    Also habe ich zunächst den Motor fertiggebaut. Die Innenteile der blauen Teile hinter dem Kühler wurden zunächst beweglich konzipiert, damit ich alles gerade ausrichten konnte. Dann kam ein fetter Tropfen Kleber hinten rein und die Bauteile wurden verschlossen:



    Im Anschluß kam noch die Batterie an Ort und Stelle und auch das Bauteil direkt dahinter. Nach Augenmaß wirkt es jetzt, als hätte ich die Symmetrie ziemlich zerschossen :pinch: Aus anderen Winkeln betrachtet, sieht es besser aus ?( Der Ventilator hinter dem Kühler hängt etwas zu tief, hat sich schlußendlich rausgestellt :| Das ist ein minimaler Konstruktionsfehler, sieht bei meinem tschechischen Vorbildbastler genauso aus :whistling:


    Von vorne ist nun erstmal alles getan, würde ich meinen... Also habe ich mich ans hintere Segment gewagt. Die Klebelaschen wurden abgetrennt, die Teile stumpf verklebt und den Rest regelt eine massive WEIßLEIMNAHT :D



    Und an dieser Stelle darf man nicht auf die Nummerierung reinfallen! In Teil Nr. 47 (das Schmale, oben auf dem Breiten ;) ) muß nun zuerst der hydraulische Hebearm eingebaut werden, bevor man alles zwischen die Schutzbleche leimt. Der ist aber bei der Nummerierung schon bei 76 unterwegs 8|



    Und da bin ich jetzt gerade dran. Ich baue das erstmal beweglich, und zwar genau so lange, bis sich nix mehr bewegt :cool: Die Zwischenplatte habe ich nochmal zur Sicherheit ordentlich mit 0,5 Millimeter Pappe verstärkt. Man weiß ja nie, wofür das später noch gut 'is 8o Die Anklebepunkte für die komischen Schmutzfängerschürzen (Teile Nr. 84 und 85) habe ich präventiv mal mit grün unkenntlich gemacht. Ich weiß noch nicht, was ich von den Dingern halten soll. Ich habe sowas noch an keinem echten Traktor gesehen und obendrein versaut es auch massiv die Optik, wie ich finde. Aber der Prozeß ist noch ergebnisoffen :wacko:


    Gruß,


    Daniel.

  • Moin Stephan,


    danke für das Anschauungsmaterial :thumbsup: Ich hab' auch erst dadurch kapiert, daß dieser Traktor tatsächlich auf beiden Seiten Lenkstangen hat 8|



    Bei meinem Bauversuch ging es dann zunächst mal mit der Hydraulikvorrichtung weiter, die mir tatsächlich bis zum Ende in beweglicher Ausführung gelungen ist:





    Zwischendrin mußte noch der Unterbau gefertigt werden, weil ja dort das Unterteil der Hebevorrichtung verankert ist. Bei den Scheiben, die später die Räder aufnehmen, habe ich jeweils die innere Schicht mit "Brystol" verstärkt, damit die Steckverbindung mit dem dünnen Verbindungsteil besser klemmt. Untendrunter gehört dann noch diese undefinierbare Schwenkschiene, die natürlich schwenkbar ist, wo ich aber keine Ahnung habe, wozu das in der Realität gut sein soll ?(


    Anschließend habe ich zuerst Ober- und Unterteil und danach Vorder- und Hinterteil verbunden:




    Bei den unteren Schienen der Hebevorrichtung habe ich aus der Ausgleichsfläche kleine Distanzstückchen gefertigt und eingebaut. Bei der inneren Querschiene wurde zuvor die Breite reduziert. So, wie es im Bogen vorgesehen ist, würde das alles nicht so wirklich zusammenpassen :| Die Verbindung der beweglichen Kleinteile miteinander habe ich mittels zugeschnittenen Fragmenten einer vorlackierten "Papierwurst" gelöst, die lediglich auf der Außenseite mit jeweils einem Klebertropfen fixiert wurden.



    Nun zum "Sorgenkind" Motorhaube :cursing: Ich wollte ja alles miteinander vorverkleben, um die, bereits im Vorhinein absehbaren, häßlichen Verbindungsstellen möglichst zu minimieren.



    Durch die Konstruktionsweise mit Klebelasche an Spant/Spant-Verbindung entsteht aber zwangsläufig eine Verbindungslinie von fast einem Millimeter Breite, die irgendwie nach einer frischen Fleischwunde aussieht :thumbdown: Ich habe dann einen schlechten Kompromiß gemacht und aus der Ausgleichsfläche dünne Streifen geschnitten, die auf den unansehlichen Spalten angebracht wurden.

    Das Teil hinter dem Tank muß anschließend in verschiedenste Richtungen vorgeformt werden, was sich in der handwerklichen Umsetzung sehr herausfordernd gestaltete ;( :wacko: und dann wiederum in einer potthäßlichen Verbindungslinie resultierte :cursing: Bei Stephans Modell habe ich aber gesehen, daß auf dieser Stelle die insgesamt zwei Papierstärken dicke Kabine aufsitzt. Somit wird zumindest dieser Schandfleck später verborgen sein.


    Gruß,


    Daniel.

  • Die Vorderachse ist auch noch so ein Ding das mit Vorsicht behandelt werden will.

    Die kommt bei mir etwas später und ich werde auch nicht lenkbar bauen. Die dafür erforderliche bewegliche Mechanik hätte ich schon viel früher anlegen müssen, das fängt ja direkt unterhalb des Lenkrades an. So weit habe ich präventiv nicht gedacht :pinch:


    Was aber auch noch so richtig "Spaß" macht, ist die Kabine ;( Es gibt zur Mitte hin sehr dünne Stege, die man vor dem Verglasen stehen lassen muß. Ich habe mich an der Außenhaut Stück für Stück vorgearbeitet, wobei die Fensterflächen zunächst vorperforiert und dann erst im fertigen Zustand freigeschitten wurden:




    Das Fertigen der äußeren Schicht sowie das Einpassen der Scheiben, die anhand der Ausschnitte dimensioniert wurden, ging noch ganz geschmeidig von der Hand. Dann stellte sich allerdings heraus, daß die Innenseite der Kabine leider etwas zu groß ist, wodurch die Fensterflächen nicht an Ort und Stelle sitzen :cursing: Also habe ich hier pro Scheibe ein Teil geschnitten und mühsam Stück für Stück angepaßt, so lange bis es irgendwie hinhaut. Das ist zwar noch nicht das großartige Wandtke-Angraf-Niveau, aber es gibt bei diesem Traktor in Sachen Paßgenauigkeit und auch konstruktionstechnisch immer mal wieder so ein paar "Themen" :huh: Allerdings macht die Sache trotzdem insgesamt immer noch ziemlich Freude :thumbsup: Die Kabine ist mir schlußendlich ganz gut gelungen:



    Aber auch beim Kabinendach klemmt's mit der Paßgenauigkeit :pinch: Da ich dieses jedoch schon ganz zu Anfang gefertigt hatte und somit jetzt am Ende schon alles schön ausgehärtet war, habe ich mich gegen weiteres Auftrennen und Zuschnippeln entschieden und den Materialüberschuß des Daches zu so einer Art Sonnenblende uminterpretiert. Dazu mußte nur zwischen ungewolltem Dachvorsprung und Oberkante der Kabinenwand ein Distanzstück aus Pappe (in korrekter Färbung, natürlich) reingefummelt werden, das man später nur sieht, wenn man sich zum Ölwechsel unter das Fahrzeug legt :D


    Nebenbei habe ich noch das vorgesehene Lametta oben auf die Motorhaube geklebt:



    Die Details lenken das Auge vorzüglich von den Unzulänglichkeiten der halbseidenen Spant/Spant-Verbindung der Motorhaube ab :thumbup:



    Und zum Abschluß habe ich mal den bisherigen Stand teilweise locker zusammengesteckt, damit man mal sieht, wo die Reise hingeht:



    Es ist schon jetzt absehbar, daß die häßliche Klebenaht hinter dem Tank komplett von der Kabinenwand "gefressen" wird, genau wie ich mir das erhofft hatte :cool: Und auch das ziemlich beanspruchte und angefledderte Teil vor dem Instrumentenbrett sieht man nur noch auf den dritten Blick schlecht durch die Scheibe. Und der ganze Rest sieht dann doch einigermaßen "gewollt" aus. Genau so muß das :D


    Gruß,


    Daniel.

  • Hallo zusammen,


    Also ich finde, daß der Zetor richtig gut wird.

    Wird er auch, da bin ich mir mittlerweile relativ sicher ;) Der Bogen erfordert nur immer wieder Improvisation und Korrekturen, was manchmal auch in einem ärgerlichen Fettnäpfchen enden kann. Trotzdem macht der Bau aber ziemlichen Spaß, weil die Menge der Unzulänglichkeiten sich noch in einem erträglichen Rahmen bewegt :thumbup:



    Die Vorderachse fand ich jetzt gar nicht so schlimm, die hab' ich einfach so wie vorgeschrieben zusammengewürfelt. Bauskizze und Zugehörigkeitspfeile zwischen den Bauteilen im Bogen haben die Richtung eigentlich klar vorgegeben. Die Achse ist noch nicht lackiert, weil ich später, wenn ich über Reifen verfüge, noch die Höhe an den Vorderrädern justieren muß. Erst dann wird ewigkeitsfest verleimt :cool:




    Bei den vorderen Schutzblechen ist irgendwie keine Innenfläche vorgesehen, was sowohl farblich, als auch im Hinblick auf die Stabilität des Bauteiles, ein ziemliches Desaster darstellt. Also habe ich die Teile unter den Kopierer gelegt und die Innenfläche mittels Kopie und grüner Ersatzfläche hergestellt, wobei ich das Papier bei der Innenseite noch gespalten habe, damit diese etwas dünner ist.



    Anschließend wurde der Sitz erstellt, wobei ich die Klebelaschen entfernt und die Flächen als Spanten auf 0,5 Millimeter Pappe verstärkt habe:




    Im Anschluß daran wurde die Motorhaube mit Details bestückt und eingepaßt. Vorne habe ich zwischen Ober- und Unterteil auch noch eine dünne "Zierleiste" aus der Ersatzfläche eingefügt. Ohne die Reservefläche wäre der Traktor gar nicht anständig baubar, würde ich meinen 8|



    Schlußendlich habe ich dann noch die Kabine angepaßt, was natürlich ein sehr sperriger Arbeitsschrit ist :pinch:



    Mit der tschechischen Herangehensweise (zehntausend Klebelaschen, wovon ich auch locker 7500 verbaut habe :D ) sitzt natürlich nicht alles tausendprozentig an Ort und Stelle. Daher mußte ich mit der Kabine ein Bißchen kämpfen. Aber insgesamt ist mir die Montage gelungen. Jetzt gibt es noch ein paar Details (Lampen, Blinker, Spiegel...) und ansonsten ist es ein guter Zeitpunkt, um sich mal wieder entspannt dem Reifenbau zu widmen 8o Ich wette darauf, daß es wieder Zoff mit diversen Kreisgeometrien gibt :pinch:


    Gruß,


    Daniel.