Dampfeisbrecher STETTIN (HMV) - alle guten Rümpfe sind drei???

  • Dampfeisbrecher STETTIN (HMV) - alle guten Rümpfe sind drei???


    Leider nein!!


    Moin zusammen!


    Ursprünglich sollte der Bau der STETTIN "mal eben dazwischen geschoben werden" und da bereits Bauberichte vorhanden sind, das fertige Modell ggf. in einem kleinen Galeriebeitrag vorgestellt werden. Soweit mein Plan zum Baubeginn vor zwei Monaten. Was dann geschah, war so nicht geplant.

    Die größte Herausforderung stellt bekanntermaßen die Rumpfkonstruktion mit den schönen, bauchigen Bordwänden dar. Ich möchte somit diesen Baubericht nutzen, drei unterschiedliche Herangehensweisen zu beschreiben. Weiter seid Ihr herzlich eingeladen, an dieser Stelle von Euren Erfahrungen oder Ergebnissen zu berichten. Ob es irgendwo den "perfekten Rumpf" gibt, weiß ich nicht, bei mir ist dieser sicher nicht zu finden. Aber dennoch genügte am Ende der dritte Rumpf-Versuch zum Weiterbau.



    Ich hoffe auf Euer Interesse! Vielleicht gelingt es hier, die ultimative Lösung gemeinsam zu erarbeiten, ich bin gespannt...


    Bis demnächst, Lars

  • Moin Lars,

    als ich noch als sogenannter Konstrukteur von Schiffsmodellen unterwegs war, habe ich maximal 2 Rümpfe gebaut, ein Weissmodell für die eigenen Niederlage und eins für die Kundschaft, um deren Interesse zu wecken :D Wobei Weißmodell ja von Wissen abgeleitet wird, in meinem Falle.

    Aber deren drei nun? Ich bin sehr gespannt; Schanzkleidstützen sehen ja schon gut aus ...

    Gruß

    kartonskipper

  • der Rumpf ist abr auch nicht trivial: hab das Modell ja in 1:100 gebaut (1. wegen meiner Wurstfinger und 2. wegen meinem Maßstab passend zur Modellbahn) und auch 2 Versuche gebraucht.

    liebe Grüße

    beste Grüße vom hänschen

  • Moin, moin Lars,


    schon die erste Version des Modells aus dem Jade-Verlag war beim Rumpfbau schwierig umzusetzen (Bordwände so ab Schiffsmitte bis nach achtern) - da kann ich mich noch gut dran erinnern. Aber Versuch(e) macht kluch.....manchmal dauert es eben, aber für das Ergebnis lohnt es sich.


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Lars,


    man muss zwar etwas kräftiger hinlangen, aber man kann einen durchaus passablen Rumpf bauen. Siehe auch hier, besonders Beitrag 17...


    Beste Grüße

    Fiete

  • Rumpf Nr. 1


    Der erste Rumpf wurde genau nach der Bauanleitung gefertigt. Zunächst ein präzises Spantengerüst, auf dem das Hauptdeck befestigt wird. Alles wie immer, völlig unproblematisch.
    Durch die Schanzkleider bekommt das Deck, welches zwischen den Spanten teilweise leicht durchhängt, eine gute Stabilisierung.


         


    Alles passt sehr gut zusammen.


          

    Die Schanzkleidstützen geben im mittleren Bereich bereits die spätere Rundung vor.


     

  • Nachdem die Bordwände in Form gebracht wurden, können die Einschnitte präzise durch stumpfes Verkleben verschlossen werden.


          

    Meine Überlegung war jetzt, die Bordwand zunächst oben an dem Schanzkleid anzukleben und dann im zweiten Schritt unten an die Grundplatte zu kleben.

    Dies schien sich durch die Rundung fast von selbst zu ergeben.

    Der Bug schließt passgenau, nur achtern traten leichte Spannungen auf (s. Pfeilmarkierung).

  • Soweit so gut. Bug und Heck sind verschlossen.


          


    Von unten betrachtet sah die ganze Sache aber leider etwas anders aus. Aber dazu demnächst mehr.

  • Ein prima gelungener Rumpf.


    Generell klebe ich die Bordwände auch immer nur am Hauptdeck und an der Bodenplatte, praktisch also nicht an den Spanten fest.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Vielen Dank! Nur kommt jetzt die Unterseite, verbunden mit dem großen "ja, aber..."


    Mein Anspruch war es, den Rumpf auch unten, im kaum sichtbaren Bereich, sauber, ohne Knicke, ohne Falten und ohne Beulen zu fertigen. Das ist mir hier leider vollkommen misslungen.


    Der markierte Bereich spannte schon zu kräftig, dies konnte aber mit UHU-Alleskleber noch gut fixiert werden.


    Im weiteren Verlauf nach vorn war dieser Knick nicht mehr ausgleichbar.


          

    Und das Bild der gegenüber liegenden Seite bedarf keiner weiteren Beschreibung.


    Hier noch einmal die gezeigten Problemstellen in der Gesamtansicht.


    Mehr aus Frust habe ich den Rum schließlich "gewaltsam" verschlossen und beschlossen, die ganze Nummer ein zweites Mal (ordentlich) zu bauen!


    Mit einer anderen Herangehensweise, einem Spantengerüst, welches zwei bekannte Verfahren kombiniert und - so war der Plan - zu einem besseren Ergebnis führen sollte...

  • Mehr aus Frust habe ich den Rum schließlich "gewaltsam" verschlossen

    Eine vernünftige Lösung, wie ich finde :D Der klebt zwar machmal auch, aber eben nicht Rumpf und Bordwand.
    Ich will nicht wieder auf dem Thema Laufrichtung herumsabbeln, aber sollte die Laufrichtung parallel mit der Bordwand sein, dann wird man wohl um ein paar kleine Trennschnitte im unteren Bereich nicht auskommen; und die dösige Luftfeuchtigkeit kann auch für Differenzen von einem auf den anderen Tag sorgen. Kenne ich alles. Und wenn gar nichts mehr geht, einfach die Rundung belassen, nicht eingreifen durch Drücken oder Zerren, sondern einfach eine neue Grundplatte durch Ab-Anzeichnen erstellen, die Kanten rot einfärben und drunterpappen ...

    Gruß
    kartonskipper

  • Neue Grundplatte ist eine Lösung. Ich bin nun nicht der perfekte Modellbauer, aber ich habe auch eine Strategie - spannungsgeladene - Rümpfe zu retten, sprich nicht entsorgen zu müssen.


    Ich verklebe hauptsächlich entlang des Decks. Falls sich an der Bodenplatte unerwünschte "Beulen" ergeben, versuche ich diese so weit wie möglich zu verteilen ohne an der Bodenplatte zu verkleben. Die meist äußerst geringen Formabweichungen des Rumpfes kann ich dann für mich akzeptieren, zumal sie dem 'normalen' Betrachter nicht auffallen.


    Interessierte Grüße aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Hallo Ihr Beiden,


    ich meinte eigentlich RUMPF nicht RUM! Passt aber hierzu auch ganz gut ;)

    Klar, man hätte alles so belassen können, es wäre nur von unten sichtbar gewesen. Aber Anspruch und in diesem Fall Resultat passten für mich einfach nicht zusammen.

    Es muss doch auch noch etwas besser gelingen (dann aber lieber mit einem Glas Wein oder einem kühlen Bier statt Rum!) :cool:

  • Rumpf Nr. 2


    auch wenn sich das ursprüngliche Spantengerüst beim Zusammensetzen des ersten Rumpfes kaum verzogen hat, sollte der zweite Versuch mit einer formstabileren Konstruktion erfolgen.

    Praktisch umgesetzt habe ich dies aus einer "Mischkonstruktion" mit HMV- und Passat-typischen Elementen.

    Das bedeutet: Grundplatte, Mittel- und Querspanten sowie das Hauptdeck verdoppeln, aber die vorhandenen Klebelaschen beibehalten.

    Die Spanten wurden in gewohnter Weise verdoppelt, die Grundplatte und das Deck aus einer Kopie minimal kleiner geschnitten, um die vorhandenen Klebelaschen weiter zu verwenden.


          

    Nach guter Durchtrocknung ist erwartungsgemäß das gewünschte, stabile Grundgerüst entstanden.


    Abweichend zur Bauanleitung habe ich nun das Schanzkleid direkt mit der vorgerundeten Bordwand verklebt (war hier auch nur ein Versuch, würde ich nicht empfehlen!)


    Statt der Befestigung am Hauptdeck wurden die Bordwände nun zuerst unten verklebt.


         

    Um am Heck eine bessere Elastizität zu erreichen, habe ich nur den unteren Streifen verbunden.

  • Doch was ist nun geschehen?

    Beide Seiten dran und wieder der offene Bereich! Zwar etwas geringer ausgebildet, aber dennoch unbrauchbar für meinen Weiterbau. Zumal auch das Heck im unteren Teil nicht mehr sauber verschlossen werden konnte.


               


               


    Warum schließt nur eine Seite richtig mit dem Spantengerüst ab?

    Die Lösung bzw. die Ungenauigkeit kann nur von der mittleren, recht starken Rundung der Bordwand hergeleitet werden. Die Bugpartie ist präzise und passgenau ausgebildet. Seitlich habe ich in Anlehnung an die Vorbild-Aufnahmen eine kräftige und deutliche Rundung geformt und hier vermute ich die Fehlerquelle. Des Weiteren fehlte mir beim Anbringen der Bordwände der Gegendruck des Schanzkleides, welches jetzt nicht, wie vorgesehen auf dem Deck, sondern bereits an den Bordwänden befestigt war. Zusammengefasst also keine besonders gute Idee.

    Das starke Runden der Seitenteile im mittleren Bereich führt natürlich auch schnell zur Knickbildung an den eingezogenen Bereichen, physikalisch kann diese Rundung nicht knickfrei herumgezogen werden, wenn sie zu dicht am Wasserpass liegt.

    Tja, was soll ich sagen, so lassen, mit einem der beiden Rümpfe weiter bauen? Nein, das MUSS besser gehen!!!

    Und, um die Spannung aufrecht zu halten, es geht noch ein wenig mehr, versprochen! :P

  • Moin Lars,

    ich möchte mich gerne noch einmal wiederholen; zuvor aber, man kann das Runde nicht an das Eckige kleben; achte mal bei den alten Whvlern oder selbst neueren Schiffsmodellen auf folgendes; speziell im Heckbereich werden Klebelaschen angeboten die nicht der Kurve folgen; deswegen habe ich ja auch darauf gedrungen und gebeten, diesen Unsinn bei unseren Modellen nicht anzubieten. Verdoppel die Grundplatte; lass die Klebelaschen weg, zumindest im hinteren Bereich. Lege eine gedoppelte Kopie im Heckbereich mit minimalem Überstand - unterbrochen bei den Querspanten - auf die Grundplatte. Und - alter Trick eines Gauners, wie mir: Rille die Bordwand im unteren Viertel/Drittel, musst Du entscheiden wieviel dass ist, von innen. Man kann auch mit einem Kugelpunzen den unteren Teil entsprechend vorformen ...

    Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein ....

    Gruß
    kartonskipper

  • Moin,

    nu trau ich mich!

    Ich hab die WHV- Stettin und die ?? 1:250 Krassin gebaut. Das Formen dieser Rümpfe empfand ich überhaupt nicht als Problem. 160gKarton läßt sich biegen/runden ohne Ende. Als Unterlage habe ich ein festes Schaumgummistück. Da ich keine Kugelpunze habe benutze ich als "Kurvenwerkzeug" den PertinaxGriff eines uralten Küchenmessers. Und dann biege ich damit die "Rumpfschale" peau peau. Der Karton bekommt dadurch auch automatisch die richtige Wasserlinienform. Nix drücken/verziehen beim Kleben ans Spantengerüst, d.h. ich klebe immer nur am Boden und am Deck.

    Gruß

    Ralph

  • Damir bei großen Abstanden der Spanten das Hauptdeck nicht durchhängen befestige ich Klebelaschen unter das Deck, fast an der Außenkante. Die genaue Form kann man dem Längsspant entnehmen.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited once, last by modellschiff ().

  • Danke für Eure Beiträge! "Gaunertricks" gehen immer :thumbsup: und das Runden ist natürlich auch kein Problem, es sollte meiner Meinung nach nur noch etwas präziser gehen.

    Auch sind versteifende Hilfs-Klebelaschen unter dem Deck teilweise sehr hilfreich und befinden sich auch unter dem einen oder anderem Modell meiner Sammlung :)

    Also, was ist nun aus dem dritten Versuch geworden?

  • Rumpf Nr. 3


    Alles von vorn, alles auf Anfang! Nochmals überlegt, was sich der Konstrukteur dabei gedacht haben könnte und der ursprünglichen Anleitung wieder bis zum Anbringen des Schanzkleides inkl. der Stützen gefolgt.


         


          


    Auch wenn das zweite Spantengerüst deutlich stabiler war, genügte mir die originale Variante. Einen übermäßigen Verzug konnte ich bei keinem der beiden Vorgänger feststellen.

    Es ist später kaum noch sichtbar, aber trotzdem habe ich achtern die Bullaugen ausgeschnitten und die Spanten in dem Bereich entsprechend eingefärbt (Bild 1).

  • Und wieder so genau wie möglich die Bordwände stumpf verbunden und vorgeformt...


         


         

    Bis dahin erprobt und zumindest optisch ganz ok.

  • Es kostete schließlich etwas Überwindung, mit dem Kleben erneut zu starten. Nur was sollte schon passieren? Zwei Not-Rümpfe wären ja noch vorhanden. Also, Kleber dran, Augen zu und durch:


         

    Steuerbord sitzt, der Wasserpass ist knickfrei. So hatte ich mir das auch vorgestellt.


          

    Backbord fügt sich ebenfalls ordentlich an die Grundplatte. Der Bug ist hier noch nicht verklebt, die Bordwand zunächst überwiegend im unteren Bereich verklebt.

    Das vierte Bild offeriert bereits einen kleinen Fehler. Die Steuerbord-Bordwand lugt ca. 1 mm über die Grundplatte. Dafür schließt sie seitlich aber mit dem Schanzkleid bündig ab.

  • Die vermeintliche Passgenauigkeit versuchte ich durch eine angepasste seitlicher Rundung zu erreichen.

    Der Wasserpass bleibt knick- und faltenfrei, wenn die ausgeprägte Rundung erst oberhalb der Linie beginnt (im Bild mit den Pfeilen angedeutet).

    Bei den Vorgängern war die Rundung noch stärker ausgeprägt. Das wirkte optisch zwar gut, konnte letztendlich aber nicht unfallfrei an den Spanten befestigt werden.



         

    Auch im hinteren Bereich zeichnen sich nun keine sichtbaren Knicke mehr ab.


    "untenrum" könnte das Thema beendet werden. Eine Schwachstelle zeichnet sich noch am Heck ab, dort steht der Mittelspant minimal heraus...

  • Also, Kleber dran, Augen zu und durch:

    So möchte ich auch mal zu so einem Ergebnis kommen! :thumbup: ;)


    Ich würde mich für die Variante 3 entscheiden. Der Mittelspant lässt sich sicher ein wenig anpassen.


    Wohlmeinende Grüße aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Von oben betrachtet eröffnen sich neue "Baustellen".

    Der Bug konnte sauber verbunden werden, das Heck blieb noch offen.


               


    Vorne stehen beide Bordwände leicht über das Schanzkleid hinaus, im mittleren Bereich passt die Höhe gut (damit kann ich aber leben).


    Nachdem die Bordwände von vorn beginnend nach und nach mit dem Schanzkleid verbunden wurden, tauchten achtern neue Probleme in Form von Verspannungen auf:


         

    Die Pfeile kennzeichnen wieder die kritischen Bereiche.


    Hier ist der Mittelspant und die oben beschriebene Ungenauigkeit deutlich sichtbar.

    Des Weiteren stehen die Bordwände am Heck (auf dem Bild nicht sichtbar) im hinteren Bereich zu hoch.

    So konnte ich diesen Rumpf nicht fertigstellen. Lösungsvorschlag? Einen vierten Rumpf ?( - mit Sicherheit nicht!! :thumbdown:

    Was blieb, war nur noch der chirurgische Eingriff. Werkzeug, Skalpell und Klingen sind ja ausreichend vorhanden :thumbsup: (es fehlte nur die Krankenschwester).

  • Zunächst habe ich die obere Naht wieder vorsichtig aufgetrennt.


               


               

    Mit der Schere wurde nun etwas Material abgetragen, die Schnittkante erneut gefärbt und letztendlich final mit dem Schanzkleid verbunden.


         

    Auf diesen beiden Bildern ist jetzt der beschriebene Höhenunterschied gut sichtbar.


         

    Die gleiche Prozedur und Anpassung auf der gegenüberliegenden Seite.

  • Nach diesem Eingriff sollte es endlich genügen. Das Heck ist nicht perfekt geworden. Über die Rundungen weichen die Bordwandlängen minimal voneinander ab, sodass an Steuerbord achtern der Mittelspant leicht sichtbar bleibt.

    Wie auch immer, Rumpf Nr. 3 trägt mittlerweile seine Aufbauten und die STETTIN nimmt langsam Gestalt an.



    Ich hoffe, dass ich mein Rumpf-Thema bis hier nicht überstrapaziert habe und danke für Eure Geduld beim Lesen!


    Beenden möchte ich den heutigen Beitrag mit einem aktuellen Bild ("Traubensaft" statt Rum! ;) ) Im Hintergrund wartet die STETTIN auf die nächsten Ausrüstungsteile.

    Da hier im Forum bereits einige Bauberichte der STETTIN existieren, werde ich mich im Folgenden etwas kürzer fassen und nur noch Ausschnitte meines Baus zeigen.

    Bis demnächst.

  • Moin Lars,


    Nach diesem Eingriff sollte es endlich genügen. Das Heck ist nicht perfekt geworden.

    Ach Lars, was ist schon perfekt, für mich ist es eine Form der Illusion, schwer zu realisierender Wirklichkeit, der wir manchmal nachjagen. Oftmals liegt die Befriedigung im Tun, nicht das Erreichen des Idealzustands. Sollte es uns jemals gelingen, ein perfektes Modell zu erschaffen, wird die Enttäuschung danach sehr groß sein – denn andauernde Perfektion hat noch niemals stattgefunden.

    Mir gilt Deine Sympathie für den Einsatz hier, all daß zu zeigen, was Modellbau mit Karton bedeutet. Karton ist ein lebendiger Werkstoff; er ist den themischen Einflüssen ausgesetzt und eigentlich genauso unberechenbar, wie wir es sind in bestimmten Situationen. Mal paßt es und manchmal eben nicht ... :D

    ("Traubensaft" statt Rum! ;) )

    Ich erinnere mich an dunkle Kindertage; Rabenhorster Traubensaft, Mutter hatte immer einige Flaschen in Reichweite. Und davor in den Jahren gab es Rotbäckchen ... habe ich nie bekommen; manchmal aber eine deftige Rotfärbung im Unteren Bereich des Körpers - achtern - sozusagen ... :D


    Gruß
    kartonskipper

  • Mooin Lars,

    danke für Deine Strapazierung der Nerven bzgl. Rumpffertigstellung. Es zeigt doch deutlich auf, dass - egal wie man vorgeht - immer das Eine oder Andere 'schief' gehen kann. Ich stelle bei mir gerade bei dem Baubericht OLIVIA WINTHER fest, das ICH mit dem erzielten Ergebnis zufrieden sein muss. ICH weiß nämlich - genau wie Du bei deinen drei Rümfen - nicht, ob ein neuerlicher Versuch zwangsläufig 100%ig richitg werden wird.


    Ich wünsche Dir für die Fertigstellung der STETTIN viel Spaß. (mein Tipp: nicht alles dreimalbauen :D )


    Gruß aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Hallo Lars,


    ich bewundere Deinen Perfektionismus und Deine Liebe zum Detail.

    Deswegen habe ich vielleicht einen Tipp für Dich. Ich weiß nicht, ob es schon jemandem hier im Forum, der den Dampfeisbrecher gebaut hat, aufgefallen ist, aber der achtere Niedergang und die beiden grauen Lüfter sind im HMV Bastelbogen zu hoch. Sie ragen im Modell über die Stütze für das Schleppseil hinaus und würden so von einem straff gespannten Schleppdraht abgerissen werden. Im Original sind sie niedriger.

    Vielleicht möchtest Du das ja bei Deinem Bau berücksichtigen. Ich habe es bei mir so gelassen.



    Viele Grüße,

    Frank

  • Ein herzliches Dankeschön für Eure netten Beiträge und die erhobenen Daumen!


    Langsam wird das Teil zu einer "never ending story", glaube ich...


    Hallo Frank,

    ursprünglich wollte ich vor dem Baubeginn die STETTIN besichtigen und einige Detailfotos anfertigen, das hat zeitlich leider nicht mehr geklappt, werde ich aber noch nachholen.

    (Ausreichend digitalisiert ist bei mir die WAL, da hätte ich es wahrscheinlich auch eher bemerkt).

    Die Höhe der Lüfter ist mir schon aufgefallen, das hatte ich für mich aber unter "Museumsschiffanpassung" abgelegt, ohne weiter darüber nachzudenken.

    Nun die Korrektur, Höhe angepasst! Da sich die Lüfter bereits erheblich gegen diesen Eingriff gesträubt haben (der Kleber hält am Ende doch besser, als man denkt), wird der Niedergang zunächst unverändert bleiben.


                     


  • Mittlerweile ist der Bau gut fortgeschritten und die STETTIN wird langsam etwas fotogener. Die Erklärung des schwarzen Schornsteins im linken Bild folgt später etwas ausführlicher.


          

  • Zunächst ein paar Eindrücke aus der Werft:


    Die Gastronomie wurde installiert, Zapfanlage fehlt noch.


    Mit "halber Klinge" gelingt es relativ einfach, die Fenster einigermaßen sauber auszuschneiden.

          


         


    Und die Brücke mit den nautischen Geräten.

  • Bei den Niedergängen habe ich die farblich passendste Variante gewählt. Die Seitenteile stammen aus dem Lasercut und wurden mit den bekannten Künstlertuschstiften farblich behandelt, ursprünglich sind diese weiß. Die Außenseiten der Niedergänge wurden jeweils zusätzlich mit den gedruckten Kartonstreifen versehen.


               


    Das große Oberlicht bekam drei Öffnungen:


    Und kurz gezeigt, die Verglasung in fünf Bildern.

               


         

  • So Fiete, nun hoffe ich, dass ich im folgenden Kapitel alles richtig umgesetzt habe! Vielen Dank nochmals für Deine Beratung!

    Das Thema wurde bereits mehrfach hier im Forum besprochen, auf Eure Kritik bin ich gespannt :)


    Der Schornstein:

    1. im Bogen ist lediglich der äußere Mantel enthalten, ein Innenausbau ist nicht vorgesehen

    2. der gelbe Farbton ist etwas zu intensiv (betrifft sämtliche gelben Bauteile)


    Mit dem Gelb ist das so eine Sache. Der vorhandene Farbton würde meines Erachtens eher zum Dampfeisbrecher WAL passen. Aktuell zeigt sich die STETTIN eher in einem cremefarbenen Outfit. Da mir diese Farbe als Kartonrest nicht zur Verfügung stand, fiel die Entscheidung auf Restteile eines alten Passat-Bogens. Das Gelb ist weniger intensiv und der Gesamteindruck wirkt etwas stimmiger. Sämtliche gelben Bauteile werden jetzt durch entsprechende Neubauten aus dem helleren Karton ersetzt.


          

    Der Farbunterschied ist auf den Fotos weniger präsent, im Original aber wesentlich besser sichtbar.


    Stellprobe des Außenmantels


         

    Der neue Außenmantel, unten original Passat, oben das originale HMV-Teil aus dem Bogen

  • Weiter geht´s mit dem Innenausbau.

    Eine ausführliche technische Beschreibung findet Ihr in Fietes Beitrag vom 28. November 2015: #46 [FERTIG] Dampf-Eisbrecher STETTIN, HMV, 1:250, Baubericht mit Hintergrund...


    Der Außenmantel, der innere Schlot und das Trennblech auf dem HMV LC-Satz "Leitern und Steigeisen".

    (Die weiße Farbe wurde vorsorglich in schwarz umgefärbt)


    und genau darum geht´s, das Trennblech ist beidseitig mit Steigeisen ausgestattet.

    Wenn schon nicht der Rumpf perfekt geworden ist, sollen es nun diese Steigeisen retten :D


         

    Naja, so oder so ähnlich könnte es sein...

  • Die vorhandene Umreifung an der unteren schwarzen Kante wurde mit einem dünnen Kartonstreifen nachgebildet.

               


               

    Das Abdampfrohr des Sicherheitsventils in runder Variante, umgesetzt mit einer 0,8 mm starken Drahtseele mit Karton umwickelt.


    ...und (fast) fertig!

    Der innere Durchmesser entstand in Anlehnung an eine Drohnenaufnahme, welche ich auf YouTube nach kurzer Suche finden konnte. Im richtigen Moment gestoppt, war es eine zusätzliche nützliche Hilfe.

    Im nächsten Teil folgt noch die Dampfpfeife, bis demnächst!