HMS Edinburgh, 1:400 – SZKUTNIK 7/2023 (013)

  • Das nächste Schiffsmodel in meinem Lieblingsmaßstab 1:400 und wie alle solche Modelle baue ich auch dieses nur bis zur Wasserlinie – optional könnte man auch den vollen Rumpf bauen. Im Bausatz habe ich alles erworben, was man erwerben kann, also LC-Rumpfskelett, LC-Kleinteile, Druck auf Tonkarton. Dank LC war die Montage des Rumpfes eine reine Formalität, also ein reines Vergnügen, auch die Decks sind schon angebracht.


    Da ich von Beruf ein Flugzeugbauer bin, könnte es interessant sein, wie so einer mit Bau eines Schiffsmodells zurecht kommt. Damit es keine Missverständnisse gibt; Ich mag die Silhouetten von Schiffen, insbesondere die von Handelsschiffen, sehr, daher ist der Schiffsbau für mich keine Strafe. In der Vergangenheit habe ich auch „massenweise“ Schiffsmodelle von MM gebaut.


  • Hallo Henryk,

    habe ich richtig gelesen, das Deck ist schon auf dem Lasercut aufgedruckt. Dieses wäre ja mal eine Innovation.

    Bin mal gespannt wie sich der Bau weiterentwickelt.

    Gruß Udo


    In der Werft: Raketenschnellboot Projekt 183R Komar

  • Hallo Udo,

    nein, den Ausdruck des Decks muss man mit einer (Finn)Pappe Unterlage verstärken, damit das Ganze insgesamt 1 mm dick ist – also nicht mit z.B. einer 1 mm dicker Finnpappe!

    Das ist in meinen Augen eher ein Erschwernis – man (ich) muss herausfinden, wie dick der Karton und die Kleberschicht sind. Aber ohne Übertreibung – auf 0,1 mm kommt es (meines Erachtens) nicht an.

  • Es ist egal, welche Finnpappe man sich besorgt. Sie hat nie die Stärke die man möchte. Kaufe ich 1 mm Pappe so ist sie meist nur 0,9 mm oder 1,1 mm. Ich denke da hat Henryk recht, denn wir bauen ja ein Kartonmodell und keine Präzisionsmaschine.


    Gruß


    Otto

  • Bordwände; Hier hatte ich Probleme – beide (links und rechts) Heckteile waren um ca. 2 mm zu kurz, ich gehe aber davon aus, dass ich etwas falsch gemacht habe (Rumpfskelett?). Ich musste improvisieren und die Teile 11 so verschieben, dass die entstandenen Lücken kaschiert werden. Ich habe auch den Bericht von Adam 12 über KONRADUS zu spät entdeckt... :(

    Die Bordwandpanzerung habe ich etwas vereinfacht und an meine eigenen handwerklichen Fähigkeiten angepasst.


  • Mittschiffsaufbauten – Teilgruppe G3. Für mich ist die Montagezeichnung eher dürftig, sodass ich ohne die Fotos von KONRADUS den Zusammenbau nicht geschafft hätte – die Konstruktion der Aufbauten in diesem Bausatz (und wahrscheinlich in allen SZKUTNIK Konstruktionen) weicht deutlich von meinen Gewohnheiten ab. Links Decksaufbau von MM, rechts eine Konstruktion von SZKUTNIK.



    Um es klarzustellen. das ist keine Kritik oder Beschwerde, sondern nur der Versuch einer Erklärung meiner eigenen Unbeholfenheit.


    Die fertige G3 Baugruppe.



    Ich muss zugeben, dass diese Art der Konstruktion mein Interesse weckt und beginnt sogar zu gefallen… ;)

  • Baugruppe G4 – G5, also Torpedorohre und zwei Rettungsboote. An den Torpedowerfern aus Karton vom Bausatz bin ich gescheitert – ich konnte einen so „dicken“ Karton nicht in eine so dünne (Außendurchmesser ca. 1,4 mm) Röhrchen rollen – also habe ich passende Plastikröhrchen, die ich in der Schublade gefunden habe, entsprechend zugeschnitten – alles kann sich eines Tages als nützlich erweisen! :)



    Schon jetzt kann ich feststellen, dass der Bausatz super detailliert ist!

  • Hallo Henryk,


    ich kann seit gestern das Dreier-Set mein Eigen nennen. Der erste Eindruck ist sehr gut und daher werde ich deine Baufortschritte

    mit großem Interesse verfolgen.


    LG

    Thomas

  • Hallo Henryk


    Spannend, spannend.


    Die Konstrukton der Aufbauten ist für polnische Schiffsmodelle normal. Gerade bei etwas komplexeren Aufbauten ist sie m.E. besser geeignet und liefert sehr schöne Ergebnisse, v.a auch bei den Übergängen zum Deck unten und oben.


    Den Karton finde ich für den Massstab 1:400 auch reichlich dick. Ich habe aber mit diesem Massstab keine Erfahrung.


    Gutes Gelingen!
    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hi Thomas,

    dann an die Arbeit!


    Hallo Andi,

    die Stärke des Kartons scheint in Ordnung zu sein, auch die Qualität. Manche Teile könnten aber ruhig auf 80 (oder 100) g/m² gedruckt werden – zumindest meiner Meinung nach. Hoffentlich fängst Du auch bald an… ;)


    Mittelschiffdeck mit Ausstattung - Baugruppe G6 +G13. Die Herstellung der Munitionsschränke (ist das die richtige Bezeichnung?) war schon eine mühselige Arbeit.

    So am Rande; Ich erinnere mich gerne an die Zeiten von MM aus den 1960er Jahren, als in den Bauanleitungen auch der Aufbau des Originals beschrieben wurde – z.B. Teil 10 – Aufbauten mittschiffs, Teil 11 – Ankerwinde – usw. Das hatte einen großen didaktischen Wert …


    Und wenn wir schon dabei sind; was ist das (G13)? Trommel mit Feuerwehrschläuchen? Mit irgendwelchen Seilen?


  • Hallo Henryk,


    ja, das sind Kästen mit Munition. Grundsätzlich galt: bloß selber keinen Treffer einfangen!


    Bei den Wilhelmshavener Modellen früher gab es auch eine Textanleitung, die die Teile beim Namen nannte, beim HMV eine entsprechende Teileliste.

    Als Jugendlicher hätte ich mich über darüber hinausgehende Informationen sehr gefreut. Nachschlagen im Internet war nicht möglich und auch die örtliche Bücherei bot keine große Hilfe.

    Ich weiß noch, dass ich erst Jahre später herausbekommen habe, was eine "Ladekanone" ist, habe lange herumgerätselt, ob das etwas mit der Ladung eines Schiffs zu tun haben könnte.


    VG


    Zaphod

  • Hallo Henryk

    Sehr schön bisher. Die Trommeln mit den roten Druck sind Feuerlöschschläuche.

    Hallo Zaphod

    Der Konstrukteur von Fantom Model beschreibt im Text um welches Teil es sich handelt. Es kommen zwar mit der Übersetzungsmaschine seltsame Teile heraus ab, man weis worum es sich handelt.


    lg


    Otto


    lg


    Otto

  • Hallo Zaphod und Otto,

    danke für Eure Kommentare!


    Munitionstransporter für die 102 mm Kanonen und Schornsteinunterbauten – G7, G8 und G9. Dank LC ist der Bau einfacher, aber (für mich) nicht einfach! Davon bekomme ich bestimmt Albträume – genau so (Arbeit an diesen Munitionstransportern) stelle ich mir Fegefeuer für Modellbauer vor! :D


  • Plattformen für die Rettungsflosse, also Baugruppe G10 und (Flosse) G 36. Ich habe sogar versucht, Balustradenhalterungen der Plattformen zu bauen – was daraus geworden ist, kann man sehen…

    Erst jetzt sehe ich, dass diese filigrane und superpräzise Gestaltung (für mich jede Menge Arbeit) der Teile der Aufbauten, auf denen die Plattformen ruhen, eigentlich „Kunst um der Kunst willen“ ist, denn sie sind zum Schluss absolut nicht zu sehen!


  • Achteraufbau – G 11. Bei dieser Gelegenheit habe ich meine Idee für Reling ausprobiert – und zwar habe ich diese auf Overheadfolie gedruckt. Meiner Meinung nach machen die Fertigteile (LC) einen zu „massiven“ Eindruck, und ich schaffe es (ohne einen Nervenzusammenbruch) nicht, solche empfindlichen und „schlaffen“ Teile ohne Probleme auf die Aufbauten (die Feinmotorik will nicht mehr mir so ohne weiteres gehorchen ) zu kleben.

    Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. :cool:


  • Danke Roni!

    Die Bugaufbauten – G12. Insgesamt geht der Bau nur langsam voran – wegen der Hitze und der Unzahl von zum Teil mikroskopischen Teilen. Darüber hinaus ist der quantitative Anteil beträchtlich – für diesen, relativ kleinen Aufbautenkomplex braucht man fast 80 Teile!

    Auf Wunsch meiner Frau - die mit kritischem, aber durchaus empathischem Auge die Arbeiten begleitet – habe ich probeweise die Reling aus dem Bausatz (LC) ausprobiert. Beide sind wir der Meinung, dass die auf Folie „besser“ aussehen.


  • G 14 – Ausstattung der Bug- und Heckdecks. Ich habe etwa 2/3 dessen genutzt, was der Bausatz hergibt – weggelassen habe ich Teile, die nur unter Mikroskop zu sehen sind. Schreckliche Fummelei! Das Endergebnis belohnt jedoch die Mühe.


  • Baugruppe G 15. Als Flugzeugfreak keine Ahnung, was das ist. Es gibt unzählige Schnittzeichnungen von Flugzeugen, wo genau gezeigt und beschrieben wird, was ist was. Gibt es so etwas auch für Schiffe?


  • Manche Schiffe gibt es das, zum Beispiel bei der BREMEN IV.

    Aber wohl deutlich weniger als bei Flugzeugen. Keine Ahnung, warum das so ist.

    Im Bau:

    BREMEN IV und Columbuskaje

  • ... Es gibt unzählige Schnittzeichnungen von Flugzeugen, wo genau gezeigt und beschrieben wird, was ist was. Gibt es so etwas auch für Schiffe? ...

    Ich weiß nicht ob es sowas speziell für die Edinburgh gibt - bin zu faul nachzuforschen.

    Für das Schwesterschiff HMS Belfast gibt es aber eine ausgezeichnete Monographie in der Serie "Anatomy of the Ship": Ross Watton "The Cruiser Belfast". Der Haupteil des Buches besteht aus technischen Zeichnungen mit Legenden, die eigentlich lückenlos alles abhandeln, was einen Modellbauer interessieren könnte. Sehr empfehlenswert - nicht nur dieser Band, sondern die ganze Serie.


    Gruß

    Bernhard

    Ewig währt am längsten.

  • Hier noch als Appetithappen -

    Da stimme ich DIr zu, selbst wenn man nicht den Modellbau im Hintergedanken hat; einfach nur schmökern – neulic erst wie Endeavour, Warspite und Fletcher zur Verdauung nach dem späten Frühstück auf der Terrasse gelesen :D

    die WARSPITE, auch noch so ein unbeacktertes Thema. Hatte vor allem eine längere Halbwertzeit als das B-Schiff!

    Henryk, als Flugzeugbauer hast Du das kleine Medium sehr gut im Griff; nur die Reling scheint sehr empfindlich zu sein; vielleicht vorher oder nachher mit flüssigem Acrylat tränken?

    Mit liebem Gruß
    kartonskipper

  • Danke kartonskipper!

    Vordermast – Teile G16. Es ist eine ungeheuerliche Fummelei, die (bei mir) fast zu einem Nervenzusammenbruch geführt hatte – es macht aber Spaß! Wäre das nicht die passende Definition von Masochismus? :P



  • Takelage ist für mich die höchste Stufe des Schiffsmodellbaus, also hier „meine“ G18. Ich muss unbedingt das Material ändern, sprich auf Strumpfhosenfäden verzichten – das sieht doch nicht so gut aus. Darüber hinaus werden die Masten stark unter Spannung gesetzt, wodurch sie sich verbiegen. Denn leider habe ich die Masten bei diesem Modell aus einem 0,8 mm dicken, relativ leicht biegsamen Kunststoffstab gefertigt (ein Mandrin für Infusionsnadel). Deshalb habe ich einen Abspannseil (oder wie auch immer sie heißt) von den Masten zu den Flaggenstöcken angebracht, um die Masten wieder „senkrecht“ zu machen. Ich habe solche Seile auf manchen Fotos/ Plänen anderer Schiffe gesehen – ist also wohl nicht so ganz aus der Luft gegriffen. :)

  • Bei dünnen schwachen Masten ist das Spannen von der Takelage immer schwierig. Anstelle von Fäden, die gespannt werden müssen, verwendet man lieber Material, das schon von sich aus gerade ist.

    Was man so beim nächsten Mal probieren könnte:

    • Vorgespannte Fäden, die vor dem Einbau mit dünnflüssigem Sekundenkleber (Cyanoacrylat) gehärtet wurden.
    • Gereckte dünnste Drähte.
    • Am Einfachsten (aber auch wahrscheinlich am Teuersten) ist Wonder Wire. Das sind kerzengerade Keramikfasern. In Deutschland erhältlich durch den Passat Verlag. Also schnell bestellen bevor der Laden dichtgemacht wird. Das Material ist in Grenzen flexibel. Es kann also auch zur Darstellung von durchhängender Takelage verwendet werden. Dann müssen die Masten aber wiederum stabiler sein, weil sie den Federdruck der Fasern aufnehmen müssen.

    Alles Gute

    Bernhard

    Ewig währt am längsten.

  • oder mann kann Gussäste von Plastikmodellen in Abschnitte schneiden, erwärmen (Kerze) und dann vorsichtig auseinanderziehen.

  • Danke für Vorschläge bezüglich der Takelage!


    Jetzt sind Schornsteine dran – G19 und G20. Dazu (es sei mir gerade danach gewesen :) ) die britische Beflaggung – zumindest nach meiner Vorstellung; offensichtlich habe ich die Seite der Bauanleitung mit dem Schema der Beflaggung irgendwie und irgendwo „verloren“ – daher das ganze nach meiner Vorstellung und intensiven Internetrecherchen.



  • Henryk

    Welches Teil ist denn G26? Wenn wir das wüßten, könnten wir vielleicht herausfinden, was es darstellen soll.

    Gruß

    Bernhard

    Ewig währt am längsten.

  • So auf die Schnelle tippe ich, daß es sich um ein HACS (High Angle Control System) handelt, also um einen Radar E-Messer für die Flak. Die Teile "6" wären dann Yagi Radar-Antennen.

    Hier kannst Du Dir eine ähnliche Anlage anschauen: HACS

    Wenn ich wieder zu Hause bin werde ich mal in meinem Buch zur HMS Belfast nachschlagen ob ich mehr herausfinden kann.

    Gruß

    Bernhard

    Ewig währt am längsten.

  • Hendryk


    Laut Buch über das Schwesterschiff - "Anatomy of the Ship - The Cruiser Belfast, Autor Ross Watton" - sind es in der Tat Feuerleitgeräte für die leichte Flak. Genauer, es handelt sich um "Mark IV pompom directors". Hier ein Auszug aus dem genannten Buch. Die Geräte sind in der Aufsicht mit der Nummer 10 bezeichnet.


    Diese Zeichnung stammt aus "The Gunnery Pocketbook", zugänglich über die Webseite der San Francisco Maritime National Park Association.


    Noch ein Link mit Foto (3. von oben) von zwei Mk IV auf "Prince of Wales": Pompom Directors


    Gruß

    Bernhard

    Ewig währt am längsten.