Als Ergänzung meines Hafens Fantasia fehlte mir noch ein schönes Binnenschiff. Mein Anliegen ist es dabei möglichst viel 'Leben' mit den Schiffen und Kaianlagen darzustellen. Handelsschiffe jeder Form bieten dazu mit ihren Lademöglichen viel Spielraum - mit eigenem Ladegeschirr und Kränen auf den Kajen.
LAURA ist ein kleines Binnenschiff der 60er Jahre. Es kann als Modell mit einer komplett offenen Ladeluke gebaut werden und bietet mir damit eine schöne Bühne, mich weiter auszuprobieren. Das Modell, das ich erstanden habe, besteht zunächst aus 2 1/2 Bögen und einer umfangreichen Bauanleitung, in der gleich zu Beginn sehr ausführlich auf die Besonderheiten dieses Modells hingewiesen wird.
Während des 'Lesens' des Bogen bin ich allerdings trotzdem auf einige für mich verwirrende Darstellungen gestoßen. So wird zum Beispiel der Bau einer halb abgeladenen Variante suggeriert. Dafür müssten jedoch eigentlich die Bordwände und Spanten niedriger und dadurch das ganze Schiff flacher dargestellt sei. Es ist jedoch nur die Möglichkeit vorgesehen, den Laderaumboden 'anzuheben'. Das schien mir widersinnig. Auch die Lukenabdeckungen konnte ich im Geiste nicht zu einem schönen Ganzen zusammenfügen. Weiteres Vertiefen scheiterte an meiner Vorstellungskraft.
Mit einem Telefonat mit Lars G., der vor einiger Zeit einige Binnenschiffe im Forum vorgestellt hatte, konnte ich mich dann doch langsam orientieren und das Modell in der Fantasie schon mal zusammenfügen. Einige gedruckte Teile würden schlicht wegfallen und die entladene Variante wurde ins Auge gefasst.
Ab diesem Zeitpunkt begann mir die Sache Spaß zu machen und die Kiellegung konnt erffolgen.
Auf dem Foto könnt ihr dies ansatzweise erkennen.
Meine Kurvenlineale kommen zu Einsatz, um das Rillen der Laschen an der Bodenplatte und dem Deck zu unterstützen. Anzahl der Spanten und Blinddecks ist übersichtlich.
Die Erwähnung in der Bauanleitung, dass die offene Ladeluke den verwindungsfreien Bau des Rumpfes erschweren würde, die kurzen Decks am Bug und Heck und die Angst mit der Höhe der Bordwände nicht hinzukommen, veranlasste mich die Bodenplatte und das Deck nicht zu verdoppeln, sondern mit den vorgesehenen Laschen zu arbeiten.
Von der Bodenplatte werden die Laderaumwände nach oben gebogen sowie die Decksunterseite und der innere Süllrand geknickt. Das führt zunächst zu einer ausreichenden Steifigkeit für die Montage der Spanten und Blinddecks.
Vorn und achtern schließen Schots den Laderaum gegen Bug und Heck ab
Laschen (der Konstrukteur liebt Laschen) sollen im weiteren Verlauf die Montage der Laderaumleitern erleichtern.
Spanten und Blinddecks sind montiert
Der Konstrukteur versichert, dass es richtig sei, wenn die Spanten nicht ganz bis nach außen reichen. Die Bordwand soll über Deck und Bodenplatte 'gespannt' werden. Ich bin auch gespannt. Bis jetzt ist jedenfalls alles gerade und verwindungsfrei.
Grüße von der Werft, Dirk