Kapitän Nemos "Nautilus", das wohl berühmteste U-Boot der Welt - FERTIG

  • Es sind nun mehrere Jahrzehnte, mein gesamtes Kartonmodellbauleben, die mich dieser Bausatz begleitet, fordert, nervt, unermessliche erfreut!

    Als ich gegen Mitte/Ende der 1980er das erste, ernstzunehmende Kartonmodell sah (ein Leuchtturm Roter Sand, dass mein Vater gebaut hatte), begann eine Liebe die bis heute ungebrochen ist. Kartonmodellbau! Die wahrlich schönste Zeitverschwendung!

    Zu dieser Zeit gab es im Bremer Viertel, wo ich aufwuchs, versteckt in einem Hinterhof, zugewachsen von Efeu, ein Wunderland!

    Nicht ganz 100%ig durchsichtige Fenster zeigten eine so unbeschreibliche Menge an gebauten Kartonmodellen, dass man als kleiner Junge regelrecht hypnotisiert war.

    Im Laden wurde man vom bärtigen, etwas schroff-schrulligen, aber unendlich liebenswerten Besitzer über seinen Schreibtisch beäugt und konnte sich durch die Unmengen an Bausätzen blättern. Und die gebauten Modelle betrachten.

    Möwes Polarstern (die ich vergilbt und etwas angedetscht in meiner Vitrine stehen habe und die mein größter Modellbauschatz ist), der 3-Achs-Zeitungs-Citroen, die unzähligen Funktionsmodelle, die...

    Und der Nautilus vom DSM! Riesig für einen 8jährigen, mit unglaublicher Inneneinrichtung, silbrig schimmernd! Mein Traummodell!

    Stundenlang stand ich davor, konnte mich nie daran satt sehen und nervte den alten Fritz mit Fragen aller Art!

    Ein damals irgendwann angefangener Bau wurde nie zuende gebracht. Der Laden schloss irgendwann (zum Glück nicht ganz, die Dependance im Schnoor besteht bis heute) und ein handgezeichnetes Modell mit mittelmäßiger Passung war irgendwie nicht mehr zeitgemäß. Mann baute nun computergenerierte Spitzenmodelle.

    Aber immerhin stand immernoch ein gebautes Modell im Schaufenster im Schnoor.

    Als dann eines Tages ein Besoffener ins Schaufenster sprang und besagten Nautilus godzillamäßig einebnete kam meine Chance! Der Nachfolger des alten Fritz, sein Sohn Monno, war inzwischen ein lieber Freund geworden und so planten wir den Wiederaufbau! Ich sollte den Nautilus wieder auferstehen lassen. Gesagt, getan. 5 Tage stramm durchbasteln und das neue Modell war im neuen Schaufenster! Allerdings nicht mehr so schön silbrig schimmernd. Aber immerhin.

    Dies Modell erblickte ein Herr aus München auf einem Bremenbesuch und entsann sich seines Bogens daheim. Des alten, silbrig schimmernden Bogens! ☺️

    So komme ich nun in den Genuss das Modell noch einmal bauen zu können. Und immernoch wird keins davon bei mir Zuhause stehen. ☹️🤷

    Aus dem ersten Bau (Schaufenster, nicht Kindheit) wusste ich ja was auf mich zukommt. Ein etwas wabbeliges Innengerüst aus Spannten und dazwischengebauten Räumen der Inneneinrichtung.

    Dazu eine teils mittelmäßige Passung, etwas nacharbeiten hier und da. Und viel Bauspaß!



    Und gleich ging es los. Die Spannten bilden die Trennwände zwischen den einzelnen Räumen. Daher werden sie doppelt Rückseite auf Rückseite geklebt. Und jeder hatte, mal mehr mal weniger Ungenauigkeiten. Handgezeichnet eben. Und irgendwie auch toll. Ein ganz besonderer Charme.




    Schnell war die Spitze fertig..



    Und die Inneneinrichtung der ersten Räume konnte in Angriff genommen werden. Dabei wurde nichts verändert, nachdetailliert o. Ä.


      


      


    Alles ein bisschen schief, grelle Farben und der schimmernde Silberdruck! Ein (Kindheits-)Traum!


    Übrigens zeigt auch das Bild des gebauten Modells auf dem Deckblatt viele Knackpunkte des Modells. Es ist nur zu klein um sie direkt auf den ersten Blick wahrzunehmen.

    Aber dazu später mehr...

    Beste Grüße von der Weser

    Moritz


    Im Bau:

    -Morane-Saulnier "Vichy in Indochina" 1:33

    -Tender Main Unifil 1:250

    -Nordic 1:250

    -Alte Weser 1:250


    Fertig:

    -Nautilus DSM

    -Eule 1:1

    -Tokyo 1:550

  • Der NUll-Papier Verlag hat die Klassiker von Jules Verne in einer gut

    aufbereiteten Originalversion:

    Man hat dort die ungekürzten deutschen Erstübersetzungen behutsam in heutigem

    gut lesbarem deutsch veröffentlicht (nix gender :cursing: , klassisches deutsch :thumbup: )


    20.000 Meilen unter dem Meere gibt es dort umsonst (als epub, mobi, pdf):


    Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer – Null Papier Verlag
    Der absolute Abenteuerklassiker für alle Steampunk-Fans und Science-Fiction-Nostalgiker
    null-papier.de


    8o

  • Hallo Moritz,


    ich habe vor Jahren die DSM Nautilus skaliert auf 1:250 gebaut, und später noch einmal in 1:500 mit geschlossenem Rumpf. Ein reizvolles Modell! Und ich erinnere mich, dass ich an verschiedenen Stellen Verstärkungspappen eingebaut habe. Ich könnte mir vorstellen, dass das bei einem Modell im Originalmaßstab erst recht nötig sein könnte ...


    Mit herzliche Gruß, Ulrich

  • Vielen Dank erstmal für die vielen Likes!

    Und vielen Dank Wanni und Ulrich!


    Weiter geht also nun das Abenteuer "Nautilus"!

    Abenteuerlich ist es tatsächlich je weiter man kommt. Der Innenteil wird ganz schön wabbelig, je länger er wird. Und grad für kleine Teile und Innendetails ist die Explosionszeichnung, welche die Anleitung darstellt, nicht wirklich hilfreich.


    Das Reich des Kapitäns ist ein wieder ein echter Farbtupfer und enthält viele kleine Details, wie Globus oder Orgel.



    Bibliothek mit plastischen Bücherregalen



    Ein wirklich leidiges Thema des Bausatzes sind die teilweise zu großen, bzw in Bauteile reinragenden Klebelaschen.


    .


    Bzw die immer wieder nicht wirklich gleichgroßen SPanten



    Das Rumpfteil, an welches das Ruder angebaut werden soll wollte partout nicht in der Länge passen.



    Der obere Ausschnitt ist zu klein.



    Dafür ist der Maschinenraum wieder eine Wucht.




    So langsam nähern wir uns der Außenhaut!



    Wenn ich mich recht entsinne wird das eine Kraftanstrengung, die nicht wirklich Spaß macht. Ich erinnere mich ungern an die Angstschweißtropfen, wenn es auf drei von 4 Seiten nicht passen will.

    Selbst auf dem Foto des Deckblattes sind da Spalte, Knicke usw zu entdecken.

    Wir werden sehen...

    Beste Grüße von der Weser

    Moritz


    Im Bau:

    -Morane-Saulnier "Vichy in Indochina" 1:33

    -Tender Main Unifil 1:250

    -Nordic 1:250

    -Alte Weser 1:250


    Fertig:

    -Nautilus DSM

    -Eule 1:1

    -Tokyo 1:550

  • Das Drumherum um das Wabbelgestell.

    Hat beim letzten Mal schon nur so lala geklappt.

    Die Innereien hab ich nicht weiter versteift, damit ich für die Außenhaut ein bisschen Spiel hab. Was auch bitter nötig ist!

    Ein schönes Beispiel für die kleinen Differenzen:



    Soll eigentlich gleich lang sein.



    Auch das Innenteil, in dem später die Schraube Platz findet, ist etwas zu groß (was ja okay ist! Zu klein ist doof!).



    Ebenso die Rundung außen. Eben die kleinen Anweisungen eines handgezeichneten Bausatzes.


    Der Ständer ist so gebaut super wabbelig! Ich habe ihn mit dicker Pappe komplett gefüllt. Das zusätzliche Gewicht ist auch gut!


    .



    Außenhautteil 2mm zu kurz:


    Der Spalt am Bug, der wohl nicht blöder platziert sein kann. Ärgerlich, aber auch auf dem Deckblattfoto des Bausatzes zu sehen.



    Ebenso der Knick am Maschinenraum.

    Ein Teil Außenhaut auf zwei Innenräume, die unterschiedliche Winkel haben.



    Alles in allem kann man das irgendwie hinbekommen und evtl kaschieren, aber es kostet Nerven!

    Ich hab die betreffenden Stellen auf dem Bild mal markiert:


  • Der Kiel ist schon mal krumm ab Werk. 🤣

    Aber nur eine der Falzlinien.


    Problemstellen...


    Der Steuerhausausschnitt ist zu klein.


     


    Des Heckteil ist zu groß


      


    Das fällt besonders am letzten Spant auf.



    Das kleine "Häuschen" passt ganz gut, aber die weiße Klebefläche ist hinten nicht an die Form des Teils angepasst.



    Ergebnis! Geht dann doch irgendwie


    Beste Grüße von der Weser

    Moritz


    Im Bau:

    -Morane-Saulnier "Vichy in Indochina" 1:33

    -Tender Main Unifil 1:250

    -Nordic 1:250

    -Alte Weser 1:250


    Fertig:

    -Nautilus DSM

    -Eule 1:1

    -Tokyo 1:550

  • Die Ruder, das Beiboot usw gingen dann ganz gut.



    Schraube mit Ruder



    Noch ein paar Stellen und fir Kanten der Spanten mit Pitts Artist Pens nachgemalt.

    Und fertig!









    Beste Grüße von der Weser

    Moritz


    Im Bau:

    -Morane-Saulnier "Vichy in Indochina" 1:33

    -Tender Main Unifil 1:250

    -Nordic 1:250

    -Alte Weser 1:250


    Fertig:

    -Nautilus DSM

    -Eule 1:1

    -Tokyo 1:550

  • Zahal1981

    Changed the title of the thread from “Kapitän Nemos "Nautilus", das wohl berühmteste U-Boot der Welt” to “Kapitän Nemos "Nautilus", das wohl berühmteste U-Boot der Welt - FERTIG”.
  • Hallo Moritz,


    ist doch schön geworden, Deine "Nautilus". Ich erinnere mich auch an diverse Paßungenauigkeiten, aber die waren im Maßstab 1:250 besser zu kaschieren. Und, wiegesagt - ich habe noch eine Menge Innenversteifungen aus dickerer Pappe eingebaut ...


    Mit herzlichem Gruß, Ulrich

  • Moin Moritz,


    wow, einfach klasse gebaut :thumbsup: :thumbsup:

    Dieses Modell habe ich als Teenager gebaut (ganz unter dem Bann des Films "20000 Meilen unter dem Meer"). Leider hat es den Umzug in die erste eigene Wohnung nicht überlebt ;(
    Jedenfalls kommen Erinnerungen hoch. Vielleicht gab mir das Modell ja damals die Initialzündung, heute Schiffe mit Inneneinrichtung zu bauen.

    Vielen Dank für diese Reise in die Vergangenheit :thumbup:


    LG


    Lars

  • Vielen Dank für die Likes!

    Und natürlich besonders an Ulrich und Lars!


    Lars W. Evtl wird es ja mal Zeit für einen Neubau?

    Beste Grüße von der Weser

    Moritz


    Im Bau:

    -Morane-Saulnier "Vichy in Indochina" 1:33

    -Tender Main Unifil 1:250

    -Nordic 1:250

    -Alte Weser 1:250


    Fertig:

    -Nautilus DSM

    -Eule 1:1

    -Tokyo 1:550

  • Servus Moritz,


    Heinkel Models (ecardmodels.com) hat die ursprüngliche Romanversion des Nautilus in 1:100.

    Ich hab die Disney- und die Romanversion in 1:250 gebaut.

    Mir persönlich gefällt die "Original"-Version am Besten.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hi Moritz...

    Mir gefällt Deine offene Version ausgeprochen gut. :thumbsup:

    Da hätte ich auch noch Spaß dran.

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!