Chinesische Dschunke, Schreiber-Modellbogen skaliert auf 1:250 (oder wohl eher 1:500)

Die Dschunke ist ein traditioneller chinesischer Segelschifftyp. Kennzeichnend ist zum einen der – mehr oder weniger geschwungene – kastenförmige Rumpf, und zum anderen die mit vielen Zwischenstäben verstärkten Segel, die wie eine Jalousie oder wie ein Fächer aufgezogen werden. Die Dschunke hat – je nach Größe – zwei bis vier Masten, an denen sich entweder Rahsegel oder Luggersegel befinden, jeweils frei drehbar um den Mast herum.

Dschunken sind heute kaum noch im Einsatz: entweder als Liebhaber-Boote, oder als Touristenschiffe – so, wie ich sie im Hafen von Hongkong fotografiert habe.

Nach meiner Kenntnis wurden im Forum bisher zwei Dschunkenmodelle vorgestellt:

ein nach Bauplan selbst konstruiertes Modell im Maßstab 1:75

Thread

(Fertig) SHAOHSING CH'UAN - eine Chinesische Dschunke

So liebe Freunde der kartonverarbeitenden Kunst...
Heute möchte ich Euch mein neues Projekt vorstellen. Das "SHAOHSING CH'UAN", eine Chinesische Dschunke.
Seit einiger Zeit besitze ich einen Sonderdruck von "das Logbuch" über diesen Schiffstyp, den man in der kartonalen Welt eher selten antrifft.
Dieses besagte Buch, geht nicht nur vorzüglich auf den historischen Werdegang ein - nein, es weiß auch mit einem detaillierten Bauplan zu begeistern.
Dieses beschriebene Boot gilt es ab nun in ein…

Reinhard Fabisch

Feb 21st 2015

und ein Modell aus dem Schreiber Modellbogen von P.Tabernacki im Maßstab 1:100.

Post

RE: Chinesische Dschunke - Schreiber - 1:100

Hallo zusammen

Jetzt geht´s Richtung Ziel ......

kartonbau.de/attachment/841560/   kartonbau.de/attachment/841561/

Das Hauptsegel erstmal am mittleren Masten mit Serafil verknoten , danach verleimen ...
... auch das vordere Segel positionieren , verleimen und gut trocknen lassen .

kartonbau.de/attachment/841562/   kartonbau.de/attachment/841563/

Zum Abschluss noch die Takelage vollenden ... und fertig ist eine Hand voll Dschunke

kartonbau.de/attachment/841564/

Jetzt noch das Schiffchen auf die…

Spitfire

Oct 24th 2023

Ich selber habe den Schreiber-Bogen auf Maßstab 1:250 skaliert.

Das überschaubare Spantengerippe gruppiert sich um zwei Längsspanten – wie bei einer kastenförmigen Rumpfform nicht anders zu erwarten.

Die Innenseite der Bordwände über dem Deck werden gedoppelt und mit einer Reihe von Holzpollern versehen, an denen später Wanten und Schoten befestigt werden. Gedoppelt habe ich auch die Drachenverzierungen auf den Bordwänden achtern, um sie plastisch hervorzuheben. Auf dem Deck werden zwei kleine Ladeluken angebracht. Auf dem Achterschiff steht ein hölzernes Sonnen- und Regenschutzdach. Die Masten habe ich aus (etwas verdünnten) Zahnstochern hergestellt.

Im Blick auf die Takelage liefert der Schreiber-Modellbogen in der bebilderten Bauanleitung eine Vorlage für die Wanten, die die Masten stabilisieren, aber keine Hinweise zum laufenden Gut (Schoten, Fallen ua.) Da lohnt der Blick auf Fotos von Originalen und Modellen – wie z.B. auf das Modell einer Dschunke aus dem 19. Jahrhundert, das ich im Berliner Technikmuseum fotografiert habe: Neben den auch uns vertrauten Gaffelfallen und Segel-Halteleinen wird jede der dschunken-typischen Segelstangen von eigenen Schotleinen gehalten, die dann in der unteren Hälfte gebündelt werden.

Nach dem Zusammenkleben der Segel habe ich also jede Segelstange mit einer Schotleine versehen, und die Segel vorbildgerecht leicht bauchig gekrümmt.

Am mastseitigen Innenliek der Segel habe ich ringförmige Haltetaue angebracht, die die Segel flexibel am Mast halten. Außerdem habe ich an den Masten noch Fallen zum Aufziehen der Segel befestigt. Schließlich habe am Heck ich noch ein Achterstak ergänzt, um dort die Schoten des Besansegels zu belegen. Zuletzt wurden die Wanten an den drei Masten gespannt.

Und hier nun das fertige Modell von verschiedenen Seiten gesehen. Zusätzlich zu dem bereits erwähnten laufenden Gut habe ich noch Leinen zwischen den Gaffeln und den Segelbäumen gespannt, die beim Niederholen der Segel dafür sorgen, dass diese auf dem Segelbaum zu liegen kommen, sowie Bullenstander-Leinen, die verhindern, dass die ausgefierten Segel bei achterlichem Winter unkontrolliert umschlagen (und bei meinem Modell für die Gegenspannung auf den Schotleinen sorgen).

Das Modell hat seinen Liegeplatz auf einem Glaskasten mit dem (Metall-)Modell einer alten Hongkonger Hafenfähre gefunden – vor einem Hintergrundbild aus dem Hongkonger Hafen. Da das Metallmodell den Maßstab 1:500 hat, hat das Dschunkenmodell wahrscheinlich auch eher den Maßstab 1:500 (und der Original-Modellbogen eher den Maßstab 1:250 oder 1:200). Das Bild mit dem Hafenhintergrund (und der dort erkennbaren Touristen-Dschunke) hat mich dann noch zu einem Foto-Diorama animiert.

Und mit einigen weiteren Foto-Dioramen schließt dann dieser Baubericht ab.

Nachtrag: gerade habe ich entdeckt, dass auf der Verpackung des Modells der Hongkonger Hafenfähre als Maßstab 1:230 angegeben ist. Dann hat das (skalierte) Dschunkenmodell wahrscheinlich doch eher den Maßstab 1:250, und nicht, wie vermutet, den Maßstab 1:500.