Hallo Freunde Antiker Bastelbögen!
Das Schiff das hier entstehen soll ist ein Seitenraddampfer der sogenannten Perry-Expeditionen 1853 – 1854.
Erst einmal etwas Geschichte!
Als Schwarze Schiffe (Kurofune) werden in Japan die westlichen Schiffe bezeichnet die ab dem 16.Jahrhundert an Japans Küsten landeten.
1543 errichteten die Portugiesen die erste Handelsroute von Goa nach Nagasaki. Die mit Pech bestrichenen schwarzen Rümpfe der portugiesischen Karacken sollen der Ursprung der Namensgebung sein.
Anfang des 17. Jahrhunderts begann Japan mit der Isolationspolitk gegenüber den „Südbarbaren“ (Nambanjin) genannten Europäern. Als einziger Kontakt zum westlichen Ausland verblieb die Niederlassung der Niederländischen - Ostindien Kompanie, VOC auf der künstlichen Insel Dejima im Hafen von Nagasaki.
Damit war lange Zeit relative Ruhe vor der Küste Japans.
Springen wir ca. 200 Jahre vorwärts.
Die beginnende Industrialisierung verlangt unerbittlich nach Schmierstoff für die neuen Maschinen, zur Beleuchtung der Städte und Fischbein für die Wespentaillen der feinen Damen.
Im Jahr 1790 umrundet der englische Walfänger “ Emilia“ als erster Kap Horn und kehrt aus dem Pazifik mit 139 Tonnen Pottwalöl und der Nachricht von neuen unermesslichen Fanggründen zurück.
Der Startschuss für das Wettrennen in den Pazifik war gegeben und die Konfrontation mit Japan war abzusehen.
1819 erreichte der englische Walfänger „Syren“ das Japanische Meer, 1820 der amerikanische Walfänger „Maro“.
Japans Häfen waren geschlossen, d.h. kein Proviant, keine Reparaturen und Schiffbrüchige erwartete ein ungewisses Schicksal.
Insgesamt schlechte Karten für die Walfänger.
Nachdem alle Versuche einer Kontaktaufnahme scheiterten, ging Amerika zur Kanonenbootpolitik über und entsendete eine Expedition unter Commodore Matthew Perry mit dem Ziel der Öffnung Japans gegenüber dem Westen. Schon damals mußten die Ölquellen gesichert werden! Die erste Expedition erreichte Japan im Juli 1853 in Uraga in der Bucht von Tokio.
Die 4 Schiffe waren die Seitenraddampfer „USS Susquehanna“, „USS Mississippi“ und die beiden „Sloop of War“ (wie ist die korrekte deutsche Bezeichnung für den Schiffstyp?) „USS Plymouth“ und „USS Saratoga“.
Nach einer zweiten Expedition unter Commodore Perry kam es am 31.März 1854 zum Abschluss des Vertrags von Kanagawa.
Amerika erzwang die Öffnung der Häfen Hakodate und Shimoda, sichere Versorgung Schiffbrüchiger und die Einsetzung eines Konsuls in Japan.
Ein Schelm wer hier von den ungleichen Verträgen oder gar Wild West Manier spricht.
Das „Kanagawa Prefectural Museum of Cultural History“ hat 2 Bastelbögen der Schwarzen Schiffe
veröffentlicht.
Ein einfaches Modell der „USS Susquehanna“
und die künstlerische Interpretation des Seitenraddampfers um die es hier geht
Leider gibt das Museum keine näheren Informationen zum Bogen. Als „Bauplan“ ist eine kleine Abbildung des Modells zu finden.
Eine Übersetzung aus dem Text:
„Es ist in Ordnung zu schlagen. Das für „Kumijo“ verwendete Ukiyo-e ist „Daishinban Gokujo Tojin Ship Children's Play Gumijo Tourofu no Diagram“. Tatsächlich gibt es in diesem Ukiyo-e eine Zeichnung der fertigen Arbeit, aber es gibt keine richtige Antwort auf „Zusammenbau“. Fühlen Sie sich frei, es sich vorzustellen und viel Spaß beim Basteln.“
Wenn das keine Einladung ist sich gen Japan zu verbeugen, Epson-San anzuwerfen und den Bogen auszudrucken!
Für den ersten Probebau habe ich mit dem Radierwerkzeug die Bauteile grob "freigestellt".
Ausgeschnitten ergibt sich ein recht chaotisches Bild.
Keines der Bauteile ist deckungsgleich, das phallusartig anmutende Heckteil ist verzogen und das Oberdeck ist zu kurz und zu schmal um in den Rumpf zu passen.
Hier sind die Teile übereinandergelegt, überall sind deutlich die unterschiede zu sehen.
Die Ungleichheiten sollten sich alle mit Hilfe des Zeichenprogrammes beheben lassen.
Probeweise habe ich das Chaos zusammengebaut.
Heckteil mit Ruder
Rumpf mit durchgehendem Oberdeck und dem vorderen Turm. Der vordere Turm ist ursprünglich fest an den Rumpfteilen, ich habe ihn abgeschnitten und etwas tiefer in den Rumpf gesetzt.
Das ganze mit der MastenSegelSchornsteineinheit
Wenn die ganzen Bauteile überarbeitet sind, das ganze Tauwerk, Flaggen, Figuren, Wanten komplettiert ist kann das Kurofune sicher ganz hübsch werden.
Gruß
Claus