Schönen guten Tag, ich habe beschlossen nach der Luftlimousine noch etwas bei den Fliegern zu verweilen. Bis zum nächsten Bau hat's aber doch gedauert, Urlaub und so... Es ist Kirchweih! Und was macht man da? Genau: Enten! Daher die Entscheidung für folgenden Bogen von Herrn Reimers. Ich hatte dieses Modell schon länger auf dem Schirm, weil's auf den ersten Blick so schön seltsam aussieht. Der etwas unproportionale Versuch mit sogenannten Canardflügeln wirkt auf den ersten Blick nicht unbedingt erfolgversprechend, einer der Konstrukteure, Georg Wulf, kam auch bei einem Versuchsflug ums Leben. Die Idee dazu stammt von den Gebrüdern Focke, die in den Rumplerwerken 1909 erste Versuche mit Canardbauweise unternahmen. Das vorliegende Modell ist die zweite Version, die F-19A, die im Jahr 1930 zum ersten mal flog. Der Canardflügel, also das in diesem Fall am Bug angebrachte Höhenleitwerk sollte eine erhöhte Flugstabilität und eine verminderte Neigung zum Überziehen garantieren, was auch tatsächlich bis zu einem gewissen Grad so klappte. Auch wenn die Versuche nach diesem Modell zunächst eingestellt wurden, ist die Idee in anderer Form an modernen Jets durchaus erfolgreich, unter Anderen bei Modellen der Firma Saab (Draken und Viggen) und beim Jäger 90 Typhoon. Der Bau des Kartonmodells hat laut Angabe auf dem Umschlag die Schwierigkeitsstufe 4 von 5, naja schau mer mal... Beim ersten Anschauen fallen gleich mal ein paar Punkte auf, die nach Supern schreien. Das Cockpit beispielsweise ist ein bisschen einfach gestaltet, da kann man was machen im Bereich Sitz, Instrumententafel, Pedale, Gurtzeug, Lenkrad, Cockpitummantelung. Auch die Motoren sehen so aus als könnte man da ein bisschen was machen. Also mal im Netz nach geeigneten Abbildungen eines Siemens&Halske SH14 gesucht. Da fällt schon mal der umlaufende Auspuffkrümmer auf, den man nicht einfach flach gestalten kann. Die Propeller werden wahrscheinlich wieder aus Holz gefertigt, naja, mal sehen... Die Bauanleitung beginnt mit der Passagierkabine, ich weiche ein bisschen davon ab und beginne mit dem Cockpit. Dazu habe ich mir erst mal einen Dummy aus einer Kopie gebaut, um zu sehen ob das mit der geplanten Nach-Vorne-Erweiterung zur Unterbringung der Pedale (die aufgemalten unterhalb des Armaturenbrettes sehen irgendwie nicht aus) auch klappt. Klappt! Soweit der Dummy, jetzt "the real thing": Die Pedale in "gebaut" Die Rohrkonstruktion des Originals, über die Stoff gespannt war, habe ich durch 0,5 mm Kartonstreben ersetzt. Die Eckverbindungen im vorderen Teil des Cockpits habe ich mit Streifen Seidenpapier überklebt, das hält besser, als stumpf verkleben. Dann erstmal Lenkradsäule und Lenkrad gebaut. Das Lenkrad habe ich durch einen O-ring ersetzt, das Lenkkreuz aus dem Bogen ausgeschnitten und eingefügt. Damit das nicht direkt anliegt wurde noch ein Abstandshalter aus 1mm Karton eingefügt. Im nächsten Schritt wird die Cockpiterweiterung (damit die Füße Platz haben) mit den Pedalen gebaut und mit einem Streifen Seidenpapier vorne angesetzt. Der entsprechende Teil wird vom Armaturenbrett abgetrennt, das dann direkt auf die Erweiterung aufgeklebt wird. Soweit erst mal bis hierhin, vor dem Zusammenbau muss noch der "Fahrersitz" gebaut werden, das dauert. Also bis demnächst...