Focke-Wulf F 19-A "Ente" 1:50 Reimers

  • Schönen guten Tag,


    ich habe beschlossen nach der Luftlimousine noch etwas bei den Fliegern zu verweilen. Bis zum nächsten Bau hat's aber doch gedauert, Urlaub und so...

    Es ist Kirchweih! Und was macht man da? Genau: Enten! Daher die Entscheidung für folgenden Bogen von Herrn Reimers.


      


    Ich hatte dieses Modell schon länger auf dem Schirm, weil's auf den ersten Blick so schön seltsam aussieht. Der etwas unproportionale Versuch mit sogenannten Canardflügeln wirkt auf den ersten Blick nicht unbedingt erfolgversprechend, einer der Konstrukteure, Georg Wulf, kam auch bei einem Versuchsflug ums Leben. Die Idee dazu stammt von den Gebrüdern Focke, die in den Rumplerwerken 1909 erste Versuche mit Canardbauweise unternahmen. Das vorliegende Modell ist die zweite Version, die F-19A, die im Jahr 1930 zum ersten mal flog. Der Canardflügel, also das in diesem Fall am Bug angebrachte Höhenleitwerk sollte eine erhöhte Flugstabilität und eine verminderte Neigung zum Überziehen garantieren, was auch tatsächlich bis zu einem gewissen Grad so klappte. Auch wenn die Versuche nach diesem Modell zunächst eingestellt wurden, ist die Idee in anderer Form an modernen Jets durchaus erfolgreich, unter Anderen bei Modellen der Firma Saab (Draken und Viggen) und beim Jäger 90 Typhoon.


    Der Bau des Kartonmodells hat laut Angabe auf dem Umschlag die Schwierigkeitsstufe 4 von 5, naja schau mer mal...


    Beim ersten Anschauen fallen gleich mal ein paar Punkte auf, die nach Supern schreien. Das Cockpit beispielsweise ist ein bisschen einfach gestaltet, da kann man was machen im Bereich Sitz, Instrumententafel, Pedale, Gurtzeug, Lenkrad, Cockpitummantelung. Auch die Motoren sehen so aus als könnte man da ein bisschen was machen. Also mal im Netz nach geeigneten Abbildungen eines Siemens&Halske SH14 gesucht. Da fällt schon mal der umlaufende Auspuffkrümmer auf, den man nicht einfach flach gestalten kann. Die Propeller werden wahrscheinlich wieder aus Holz gefertigt, naja, mal sehen...


    Die Bauanleitung beginnt mit der Passagierkabine, ich weiche ein bisschen davon ab und beginne mit dem Cockpit. Dazu habe ich mir erst mal einen Dummy aus einer Kopie gebaut, um zu sehen ob das mit der geplanten Nach-Vorne-Erweiterung zur Unterbringung der Pedale (die aufgemalten unterhalb des Armaturenbrettes sehen irgendwie nicht aus) auch klappt. Klappt!



    Soweit der Dummy, jetzt "the real thing":


    Die Pedale in "gebaut"


    Die Rohrkonstruktion des Originals, über die Stoff gespannt war, habe ich durch 0,5 mm Kartonstreben ersetzt. Die Eckverbindungen im vorderen Teil des Cockpits habe ich mit Streifen Seidenpapier überklebt, das hält besser, als stumpf verkleben. Dann erstmal Lenkradsäule und Lenkrad gebaut. Das Lenkrad habe ich durch einen O-ring ersetzt, das Lenkkreuz aus dem Bogen ausgeschnitten und eingefügt.



    Damit das nicht direkt anliegt wurde noch ein Abstandshalter aus 1mm Karton eingefügt. Im nächsten Schritt wird die Cockpiterweiterung (damit die Füße Platz haben) mit den Pedalen gebaut und mit einem Streifen Seidenpapier vorne angesetzt. Der entsprechende Teil wird vom Armaturenbrett abgetrennt, das dann direkt auf die Erweiterung aufgeklebt wird.


    Soweit erst mal bis hierhin, vor dem Zusammenbau muss noch der "Fahrersitz" gebaut werden, das dauert.


    Also bis demnächst...

  • Hallo Max,



    sehr schönes Projekt und gute Idee, hier zu supern.

    Die "Ente" liegt bei mir noch, als geborener Bremer sollte man die irgendwann bauen, insofern wird es für mich sicherlich viele gute Tipps in Deinem Bericht geben.


    VG


    Zaphod

  • Hallo Max!

    Da bin ich bei Deinem BB ganz dabei! Für das Schreiber Museum in Esslingen habe ich aus einem Reprint Bogen die Ente gebaut. Den Reimers Bogen habe ich auch und wartet auf seine Erstehung in 1:87 ( da brauche ich nichts zu Supern). :wacko:

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

  • Kennst du die ADL? Da gibt es die beste Doku über die Fw Ente als pdf.


    Und überleg schon mal wie du die schwarz-weiß-roten Streifen auf den Stabilisierungsflossen

    entfernst, die haben da nichts zu suchen. Die gab es erst mit Buchstabenkennungen, kurze Zeit auf der rechten Seite.

    Links war das verbotene Zeichen, ab 1935 dann das HK auf beiden Seiten.


    Hab den Bausatz auch, mal sehen ob ich nach deinem Bericht noch Lust habe.


    Gruß Joachim

  • Hallo die Herrschaften,


    wirklich schön, dass so Viele dabei sind, Danke für die Daumen, dann sollte es aber auch was werden.


    Hi Zaphod, ja, schau mer mal, was das so wird...


    Ähmm, Christoph, hast Du das Ding wirklich auf 1:87 skaliert? Na dann viel Spaß! 8|Die äußere Form geht ja irgendwie auch in klein, aber was Details angeht bleibt da wohl nicht viel übrig.


    Danke Joachim für den Tipp mit der Doku! Sowas hilft weiter. Tja, das mit den Streifen ist tatsächlich ein Problem. Ich habe Teile der Tragflächen ohne Farbstreifen mal kopiert und überlegt, ob man das daraus bauen kann. Kommt aber farblich überhaupt nicht hin, wegen des Silberdrucks. Drüber-malen mit Acryl ginge zwar, allerdings nur mit Airbrush um den Farbverlauf der Spanten-Konstruktion zu bewerkstelligen. Das wirklich so hinzukriegen, dass das dem Druck entspricht, halte ich für sehr schwierig. Da könnte man auch gleich noch einen Bogen bestellen und die Dinger aus den Flügeln schneiden. Eine Möglichkeit wäre noch, die Teile aus dem Streifen Reserve in Silber zu schneiden, da gibt es zwar die Farbverläufe nicht, aber die könnte man notfalls durch Prägedruck über Draht simulieren. Mal sehen, bis dahin ist ja noch Zeit...


    So mal zu Kapitel zwei: Der Pilotensitz. Ich habe mal aus einem LC - Handlauf und etwas Silberdraht ein Gurtzeug gefertigt, Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Pilot im Freien sitzend ohne sowas auskam. Die Lehne des Sitzes habe ich mit Kabellitze eingefasst. Wirkt dreidimensionaler.


      


    Eingebaut sieht das dann so aus:


     


    Im zweiten Bild sieht man den "Anbau" für den Fußraum. Ich habe auch hier zur Verbindung einen Streifen Seidenpapier benutzt. Das Armaturenbrett habe ich noch mit Foliendeckeln aus alten Pillenblistern verglast und zwei Schalter aus Draht angebracht. Anschließend habe ich den dunklen Unterteil entfernt und die Tafel stumpf auf den Vorbau geklebt.


     


    Die Fußraumverlängerung passt in den Bugteil des Modells rein, allerdings muss man sich noch was für die Steigöffnungen in der Außenhaut einfallen lassen, einfach aufgemalt lassen ist nicht. Im Ganzen sieht das Cockpit jetzt mal so aus:


      


    Der nächste Schritt ist dann der Bau der Passagierkabine, incl. Verglasung, in den dann im vorderen Bereich das Cockpit eingesetzt wird. Dazu im nächsten Kapitel...

  • Hallo Max,wieder eine gute Wahl! Die Motoren werden aber(jedenfalls für mich) sehr fitzelig.Habe den Bogen auchmal vorgekramt... Noch viel Spass und Erfolg,Meister Reimers wird es sicher freuen! :)


    Viele Grüsse!

    Steffen

  • Hallo Steffen, ja der Motor hat's in sich! Ich hab da mal bissel recherchiert und außer dem im ersten Kapitel schon erwähnten Auspuffkrümmer, der fehlt, gibt es auch noch das ein oder andere Detail, das man genauer gestalten könnte. Muss alles nicht sein, der Bau dieser Motoren ist so schon eine Heidenarbeit, aber manches sieht einfach besser aus, wenn man dran rumsupert.


    Mal weiter im Text. Als Nächstes war die Passagierkabine zu bauen, die aus einem Innenteil, das separat gefertigt wird, und einer Außenhaut besteht. Die Schwierigkeit ist dabei, die Fensterausschnitte tatsächlich so gleich wie möglich zu schneiden, sonst gibt' beim Zusammenbau unschönen Versatz. Der Innenraum ist insgesamt etwas spartanisch gestaltet, allerdings sieht man davon wenn alles zu ist eh nicht mehr viel. Sowas hat uns aber noch nie gestört, es soll unter uns welche geben, die in das Steuerhaus mancher HMV-Schiffe ein Bild gehängt haben, damit's der Käpt'n auch schön hat :rolleyes: .



    In Bild drei kann man sehen, dass hier doch konsequentes Vorformen zum Ziel führt. Ich hatte zunächst überlegt auch die Fenstergurte dreidimensional zu gestalten, hab's aber dann doch gelassen, weil die, selbst wenn die Tür zum Öffnen ist, nicht zu sehen sind. Apropos Öffnen der Tür: Wenn überhaupt, sollte man das erst einschneiden, wenn Innen- und Außenhaut verbunden sind. Die Wahrscheinlichkeit dass das wirklich total genau aufeinander zu liegen kommt ist eher überschaubar.

    Die Glasteile der Fenster habe ich innen auf die Außenhaut gesetzt, so dass sie schlussendlich zwischen Innen- und Außenhaut fest sitzen.



    Ich habe das Innenteil zunächst an eine Außenhautseite geklebt, und dabei auf die Passgenauigkeit der Fenster geschaut, und dann erst langsam die Kabine verschlossen.



    Auf beiden Seiten werden dann "Formstücke" eingefügt, die dem Rumpf seine Gestalt geben und die oberen "runden" Ecken gewährleisten. Die sollte man aber schon in der Außenhaut vorgeformt haben.



    Nach Fertigstellung dieses Teils kam die Anprobe des Cockpits. Das hat sozusagen einen hinteren Außenteil in der Kabine und einen vorderen im Bugteil, der separat zu bauen ist.



    So sieht's bis hierhin aus, im Ganzen hat bisher alles sehr gut gepasst. Mit dem Bugteil und der oberen Cockpitverkleidung, die an der Cockpitöffnung eine "Ledereinfassung" aus Drahtlitze bekommen sollen, fangen dann so ein bisschen die Probleme an...aber guckst du weita...

  • So, und weiter geht's...


    Für die Bugsektion muss zunächst mal ein Rad gebaut werden und die zugehörige Achskonstruktion sowie deren Aufhängung.


        


    Ich habe einige der im Bogen enthaltenen Scheiben zusätzlich verstärkt und mit "Schlusskappen" gearbeitet, um die Drehfähigkeit des Rades zu erhalten. Als Achse dient ein Stück brünierter Draht.

    Die Längsdrehachse wird in einen trapezförmigen Radkasten eingesetzt, der in der Bodenplatte der Bugsektion verklebt wird.


      


      


    Oben auf die Längsdrehachse kam noch eine 1mm Kartonscheibe, damit das Ganze nicht nach unten rausrutscht. Damt sich die Achse bewegen kann: Don't Bapp!

    Die Einfassung des Cockpits wurde mit einer aufgeschnittenen Drahtlitze simuliert. Die Einstiegshilfen auf der Steuerbordseite wurden eingeschnitten, nach innen gefaltet und mit halbmondförmigen Papierstreifen verschlossen. Ein entsprechender Einschnitt muss auch im Cockpit selbst an der richtigen Stelle erfolgen, sonst drückt es das Ganze bei der Montage wieder platt.


     


    Montiert sieht das dann so aus:



    Das Ansetzen der Bugsektion ist nicht ganz einfach, weil a) die Öffnungen für die Steighilfen passen müssen, die Seitenwände an den Kennungen sehr genau gerichtet werden müssen und die bereits eingeklebte Litze ordentlich dagegen schiebt :cursing: . Der Kompletteinbau der Litze hat dann auch zu diversen Verstimmungen beim Monteur geführt, war vor Allem im oberen Bereich, an diesem Deckenverschlussstück doch eher fitzelig, weil sich das Papier durch diverse Anprobeversuche schon leicht aufgefutzelt hatte und damit zu dick für den vorgesehenen Schlitz in der Litze war, die sich dann auch noch als wesentlich störrischer beim Biegen herausgestellt hat als angenommen... Ja Mei, wenn man sowas mal anfängt...


    Bilder von der Fertigstellung des Bugs gibt es dann im nächsten Kapitel. Danach hat man sich dann mal in die Versuchsabteilung begeben, zum Einen um mal zu schauen, wie man das Motorenproblem gelöst kriegt und zum Anderen, wegen dieser Stabilisierungsflächen unter der Haupttragfläche. Joachim hatte ja dankenswerter Weise angemerkt, dass es da keine farbigen Streifen gab, wie auch auf dem Photo auf dem Titelblatt zu sehen ist. Da muss also was passieren...


    schöne Grüße bis dahin...

  • Also dann, Bilder:


      


    Und in Fertig:


      


    Danach ging es, bevor mit der Tragflächenfertigung begonnen wurde, sozusagen in's Versuchslabor. Zunächst habe ich versucht die Stabilisierungsflächen unter der Haupttragfläche ohne Nationalstreifen herzustellen. Erste Versuche mit Weißhöhung auf bereits silbern bedrucktes Papier sind gescheitert, wegen fehlender Deckkraft der weißen Farbe. Dann eben anders rum, den alten Farbkasten von den Sprösslingen rausgekramt und einfach mal mit Wasserfarbe und malen versucht.


     


    Im Anschluss daran habe ich überlegt, die Dinger aus dem Bogen (mit Streifen) auch noch zu bauen, einfach nur, um einen Vergleich zu haben und zu sehen, ob sich der Druck vom Selbstgepinselten unerträglich abhebt. Wenn nicht wird der Eigenanbau verbaut. Mal überlegen...


    Das folgende Problem waren die Motoren. Ich habe ja schon gesagt, dass ich da Einiges ein bisschen zweidimensional finde und Anderes wohl aus Größenüberlegungen weggelassen wurde, Krümmer und so. Krümmerrohre aus Papier dreidimensional zufriedenstellend darzustellen ist ja nun schon eher schwierig bis fast unmöglich, zumal im vorliegenden Maßstab. Folgendes ist also bitte keinesfalls als Kritik am Konstrukteur des Bogens zu verstehen, man kann rein aus dem Bogen sehr gut ein wirklich schönes Modell bauen, aber ich für meinen Teil fummle halt gerne an solchen Sachen rum. Führt zu Folgendem:

    Ich fand den oberen Teil der Zylinder in "streifig gezeichnet" nicht so schön und habe mir deshalb überlegt, ob man sowas nicht aus Scheiben herstellen kann, damit's dreidimensional wirkt. Also mal einen Dummy gebaut:


       


    Das Unterteil des Zylinders nehme ich aus dem Bogen und kürze es so ein, dass dann das Scheibchenteil aus eigener Fertigung oben drauf passt. Immer ein 3,5mm Scheibchen auf ein 2mm Scheibchen, das Große in Silber, das Kleine in Schwarz, davon sechs Stück und den Zylinderkopf aus dem Bogen als Abschluss. Die Ventildeckel habe ich Schwarz lackiert, so wie ich sie auf dem Bildmaterial über den Motor gesehen habe. Das gibt auch einen schöneren Kontrast. Die Ventilstössel habe ich aus dem mitgelieferten Draht geschnitten. Ich habe anschließend einen Ausuffkrümmer aus 1,5mm Kupferdraht rundgebogen und einen Auslass daran gelötet. Daran dann noch ein Endrohr aus Messingrohr, das Ganze mit grau metallic (Tamiya XF-56) lackiert und am Motor angesetzt. Die einzelnen Krümmerteile werden aus 1mm Draht gebogen und jeweils an den Zylinder angeklebt, auch hier mit einer Buchse aus Messingrohr.

    Zum Schluss fielen mir noch je zwei Zündkerzen ein, (1mm Alurohr + 1,5mm Draht). So sieht dann ein fertiger Zylinder aus:



    Ok, Ok, ich habe auch gemerkt, dass ich das im Ernstfall vierzehn mal machen muss :wacko: , aber ich finde, das sieht gar nicht schlecht aus, muss man sich halt bissel Zeit lassen mit den Motoren. Dazwischen kann man ja mal, so zur Erholung, an den Tragflächen schrauben :D. Erst mal 'ne Nacht drüber schlafen und dann schaumermaldannsehmersschon...

  • Hallo Joachim, ja Danke aber es wird sich wohl noch etwas ziehen, ist schon ziemlich fummelig.


    Naja, wie angekündigt, so zwischen zwei Zylindern mal weiter mit größeren Teilen. Im nächsten Schritt war erst mal der Rumpf fertig zu bauen, was eher einfach gestaltet ist.


      



    für die Tragfläche ist ein Spantengerüst aus diversen, vorher mit 0,5mm Karton verstärkten, Teilen zu bauen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Krümmung der Wingtips nach oben geht. Aus der Anleitungsskizze wird das nicht überall klar. Die Flügelhaut habe ich über einem Draht an der Spantenzeichnung geprägt, das sieht definitiv besser aus als glatt.


     


    Die Anströmkante habe ich vorsichtig um einen Rundstab gebogen und damit vorgeformt. Dann das Spantengerüst auf die Unterseite der Außenhaut geklebt, nur an den Längsspanten, der Querträger darf nicht geklebt werden, er prägt sich sonst unschön durch (leidvolle Erfahrung).


      


    Auch beim Verschließen darauf achten, dass auf dem Querträger kein Kleber ist, und das Ganze hinten schön bündig schließt. Dann noch Teil 7c unten ansetzen, als Form für die Verbindung mit dem Rumpf. Das Ganze kann man dann schon mal anprobieren:



    Soweit passt alles, auch die Krümmungen an den Ansätzen schließen schön dicht. Die weiteren Teile lassen sich analog montieren.

    An den Flügelenden sind die Positionsleuchten in grün und rot aufgemalt. Um das Ganze etwas "echter" aussehen zu lassen, habe ich aus alten Pillenblistern "Glashauben" geschnitten und die passgenau auf die Leuchten gesetzt.



    Zusammengesetzt sieht die erste Flügelhälfte dann so aus:



    So, erholt, dann kann man sich ja wieder den Motoren widmen...

  • Die Konstruktion des Flügels scheint mir aber etwas unglücklich zu sein. Dass die Rippenteile 6b und 6c außen

    auf Klebelaschen sitzen und in der Mitte nur auf der Außenhaut mag man ja noch als oberpingelig abtun, aber den

    Streifen 6a auf die Rippen zu kleben und zwei fast 0,7 mm dicke Stufen zu erzeugen ist schon ziemlich blöd, da hätten passende

    Ausparungen in 6b und c sein müssen. Noch besser wäre der Streifen natürlich unten gewesen, mit den Aussparungen,

    weil das Profil dort weniger gerundet ist und man die Unterseiten sowieso seltener sieht.


    Noch besser sind rechteckige verstärkte Platten zwischen den Rippen und dem Holm, die stabilisieren die Rippen auf fast

    ganzer Länge. Kann man natürlich auch vor dem Holm einbauen.


    Hat weiter oben jemand von "Meister" Reimers gesprochen?


    Musste ich jetzt mal loswerden!


    Joachim


     

  • Jaaa, hm, sagen wir so: Die Absätze entstehen schon und der Papierstreifen ist vielleicht auch nicht so ganz optimal, aber wenn man an den richtigen Stellen, und nur dort, die Klebepunkte setzt, sieht man von außen wirklich nix, und der Flügel ist doch ordentlich baubar. Ich hab schon wesentlich weniger zielführende Konstruktionen gesehen, wo dann wirklich, ohne ernsthafte Veränderungen vorzunehmen, von außen die Malaise sichtbar wäre. Und im Ganzen gesehen ist das Modell schon sehr passgenau und mit schönen Ideen erstellt. Aber ich gebe zu, dass, wäre der Flügel größer (anderer Maßstab), die Konstruktion ein Problem werden könnte...


    Wenn man den Flügel baut, kann man im Überschwang vergessen, dass an der je äußeren Sektion die Querruder angebracht werden müssen. Mir schienen die zwei doppelt genommenen Holme zum Befestigen zu instabil, daher habe ich sie durch zwei je 1mm starke Drahtstücke ersetzt. Damit das ordentlich aussieht, sollte man vor dem Verschließen der Außensektion der Tragfläche hier Öffnungen freilassen, bzw. evtl sogar leicht rund schneiden, damit die Drahtstücke reinpassen (ich habe das mit dem Screwpull erledigt).


       


    Ich habe auch auf der Steuerbordseite wieder Plastikstücke verwendet um die Positionsleuchte zu gestalten.


      


    So sieht der Flügel dann im Ganzen aus, noch ohne die Leitwerkzüge. Die baue ich erst am Ende ein, wenn da nichts mehr kaputt gehen kann. Bei der Montage des Flügels muss man den ja richtig einpassen und dabei sind so Kleinteile doch eher gefährdet.



    Zum Schluss noch mal eine Anprobe noch ohne Leim. Scheint aber bis hierhin alles gut zu passen. Das mit Karton verstärkte Teil 7C an der Unterseite der Fläche flutscht wunderbar in die dafür vorgesehene Öffnung im Rumpf. Soweit so gut. Im nächsten Schritt sind dann die Motorgondeln und die Stabilisierungsflächen zu bauen. Letztere gibt es ja schon in zwei Versionen, ich hab aber noch nicht endgültig entschieden, welche ich fest verbaue.

    Schaumermal...

  • So,

    also letztes Kapitel vor dem endgültigen Motorenbau, die Motorgondeln. Jetzt ist es ja so, dass heftig in verschiedenen Richtungen gerundete Teile im Kartonmodellbau aus mehreren hintereinander angeordneten Teilen zusammengesetzt werden und so annäherungsweise eine Rundung simulieren. So ähnlich wie im Digitalen, Treppchen für Treppchen. Das sieht, wegen der dazwischen anfallenden Nähte, auch bei perfektem Bau, nicht immer so aus, wie man's gerne hätte. Das ist halt so ein Charakteristikum in dieser Sparte des Modellbaus.


    Die Motorgondeln bestehen aus je drei solcher hintereinander liegenden Sektionen mit einer Abschlussplatte nach vorne, auf die, nach Fertigstellung, die Motoren mit einer runden Basisplatte aufgesetzt werden. Dankenswerterweise gibt es im Inneren der Gondeln je zwei Formstücke, die, quer vor den Klebelaschen eingebaut, die äußere Form doch ganz gut gestalten helfen. Die Abschlussplatte wird stumpf verklebt, was bei der Form gar nicht so simpel ist. Eine 1mm Kartonscheibe sozusagen als Klebelasche darunterzusetzen würde schon gehen, erfordert aber auch sehr genaue Vorformung. Ich hab's mal gelassen. Wichtig ist aber, die Löcher für die Aufnahme der Propellerachse zu setzen.


        


    Ich habe an den oberen Verbindungsnähten innen wieder mit einem Streifen Seidenpapier gearbeitet, um unschöne Verschlusslücken zu vermeiden.



    Hier sieht's noch ein bisserl beulig aus, das wird aber besser, sobald der Kleber ganz trocken ist. Man hat dann auch noch die Verbindungsnähte mit einem Polierstahl nachbehandelt (gaanz vorsichtig) und die leichten Beulen damit ganz gut weggekriegt. An solchen Stellen denke ich immer mal wieder darüber nach, das Ganze evtl. mit Farbe zu behandeln, so dass man die Ansätze nicht mehr so sieht, befürchte aber, dass das dann doch eine Ganzkörperlackierung nach sich zieht und dann wäre die ganze Graphik futsch. Naja, wie sagt man bei uns: Oan Tod muaßt sterm! Im Ganzen zusammengesetzt sieht das dann so aus:



    Die Teile 16 und 20 (kartonverstärkte Formplatten) werden entsprechend der Tragflächenform unten vorgeformt und dienen der Anbringung der Motorgondeln.

    In der Anprobe an der Tragfläche ergeben sich geringfügige Spalten an der Innenseite der Steuerbordgondel, da muss man dann noch etwas nacharbeiten. Ganz leichte Spalten sind hier schwer zu vermeiden, da sich die Form der Tragfläche nicht mehr beeinflussen lässt.


      


    Soweit so gut. Nun hat man lange genug mit Großteilen vor sich hin prokrastiniert, Jetzt geht's an den Motorbau...

  • Motorenbau!

    Da wir es in diesem Fall mit zwei Exemplaren zu tun haben, ist die allseits beliebte Serienfertigung von Kleinteilen nicht zu vermeiden. Und ja, Steffen hat das ja schon weiter oben bemerkt, die Dinger sind an sich schon rein aus dem Bogen einigermaßen fitzelig zu bauen. Ich muss allerdings für meinen Teil sagen, dass gerade die Detailiertheit bei diesem Bogen speziell bei den Motoren doch sehr ansprechend ist, mir macht sowas Spaß. Wer die Ford Trimotor (von Schreiber) kennt, hat es dabei mit wesentlich einfacheren Modellen zu tun. Der Konstrukteur sieht für die "Ente" tatsächlich aus Draht zu fertigende Ventilstössel vor, und separate Ventilköpfe, sowas ist in dem Maßstab eher ungewöhnlich.


    Aber, fangen wir mal an:


    Zunächst sind die Unterteile der Zylinder zu bauen, wozu schon mal je drei gerollte Teile nötig sind, dessen oberstes Teil bei mir eingekürzt wird, weil ich den oberen Teil des Zylinders sozusagen scheibchenweise bauen will.



    Ganz rechts sieht man ein fertiges Unterteil, man kann sehen, dass der Verbindungsstreifen zum Motorblock in Welle geschnitten werden muss, der Block ist schließlich rund. In dem Maßstab allerdings nicht ganz einfach. Wie gesagt, Serienfertigung, das Ganze x14.

    Danach beginnt fröhliches Scheibchen-ausstanzen, kleine mit 2mm Durchmesser aus schwarzem Papier und 3,5mm große aus silbern gefärbtem.


      


    Der Zusammenbau erfolgt mit verschiedenen Pinzetten, sechs große Scheiben mit je einer kleinen dazwischen und oben drauf die Abschlussscheibe aus dem Bogen. Damit das Ganze einigermaßen gerade wird, drehe ich die Türmchen beim Zusammenleimen in einer breiten Pinzette, so dass nach Möglichkeit nichts zu sehr rausrutscht.


     


    So sehen die Häufchen dann aus und so die fertigen Zylinder. Bei manchen sieht es im Macro so aus, als seien die nicht ganz mittigauf ihrem Unterteil. Auf den Motorblock "montiert" relativiert sich dieser Eindruck.

    Anfangs hatte ich doch ein Problem mit den nicht immer völlig plan liegenden Scheiben, vulgo Kühlrippen, allerdings sieht das im Macro auch deutlich schlimmer aus als es ist.

    Der Motorblock besteht aus einem nach oben geschlossenen Zylinder, der auf eine größere Scheibe mittig montiert wird. Die Lagen für die Zylinder und die Ventilstössel sind markiert.


        


    Wie gesagt, mal vierzehn:



    Das soll's dann auch erst mal gewesen sein, der Bau der Ventilköpfe wird sich bissel ziehen (x28), und dann müssen die Dinger auch noch bemalt werden. Im Bogen sind die silbern gedruckt, auf meiner Abbildung des Originalmotors sind die schwarz, sieht finde ich besser aus und gibt besseren Kontrast.


    Danach ist der Draht für die Ventilstössel zu schneiden und danach...

  • So, weiter geht's...


    Die Ventilköpfe sind tatsächlich allein schon zum Ausschneiden nicht ganz einfach, und man sollte sich dafür Zeit und eine neue oder frisch geschliffenen Klinge nehmen (ich schleife die Dinger mit einem sehr feinen Wasserstein, man hat ja schließlich, was Schade ist, keinen Geldscheißer). Die lange Lasche, die sozusagen den Deckel bildet, wird erst nach zusammenkleben des Teils pfeilförmig, wie angezeichnet eingekürzt. Das sind viele Teile, ganz ruhig, wie Buddha vor sich hin...



    Nach einer langen, langen, sehr langen Zeit hat man dann alle diese kleinen Scheißerchen zusammen und es geht besser als gedacht. Am besten lässt man den langen Streifen zunächst nur hinten angeklebt stehen und formt das dreieckige Hinterteil. Dann erst sozusagen den Deckel oben rum verschließen und, nach Durchtrocknen, dreieckig, bündig schneiden.



    Sodann nimmt man eine Pinzette zur Hand und setzt die Teile der Reihe nach, der Markierung auf den Zylinderköpfen folgend auf die selben auf. Das erfordert einige Arbeit mit Stahlsonden o.Ä. damit die dann am Schluss annähernd gleichmäßig in eine Richtung schauen, den richtigen Abstand zueinander haben und gleichmäßig über den Zylinder rausragen. Ich habe die vorgezeichneten Löcher vor dem Zusammenbau gebohrt, um einen Anhaltspunkt für die Befestigung der Ventilstössel zu haben.


       


    Wie gesagt, das zieht sich, vor Allem, da es ja zwei Motoren gibt...


     


    Nachdem man sich da durchgewurschtelt hat, werden, wie angekündigt, die Köpfe schwarz eingefärbt (Tamiya X18 semi gloss black).

    Danach beginnt das Fertigen von nicht im Bogen enthaltenen Teilen wie Krümmer, Endrohre, Zündkerzen usw. auch das dauert...

  • Spätestens jetzt würden 2 nette Herren mit einer Weste,die hinten zum Zuknöpfen ist,bei mir vorbeischauen :P

    Spass bei Seite:perfekte Arbeit :thumbsup:

  • Spätestens jetzt würden 2 nette Herren mit einer Weste,die hinten zum Zuknöpfen ist,bei mir vorbeischauen

    Jaaa, hmmm, ich sag mal so, in grauer Vorzeit, als man sich noch nicht im seligen Zustand der Verrentung befand, hatte man auch einen etwas anderen Zeitbegriff und demzufolge ein dünneres Nervenkostüm. Wobei ich nicht sagen will, dass nicht ab und zu mal kurz eine Sicherung fliegt, aber ja mei, dann dreht man sie halt wieder rein...Im Übrigen gilt der weise Satz: Fummeln macht Spaß 8o !


    Also, im Hintergrund gniedelt Herr Knopfler, eine Tasse Tee steht bereit, das Ehegespons bespielt den herbstlichen Garten und Zeit ist vorhanden, daher:


    Es sind dann die Ventilstössel zu fertigen und einzubauen. Dankenswerterweise und wie schon erwähnt legt Herr Reimers hierfür passenden Draht bei (gibt's bei anderen Verlagen nicht). Ich hab mal gemessen und bin auf eine Länge von ca. 5mm gekommen. Ca. weil nicht jeder Ventilkopf absolut gleich weit vom Motorblock entfernt ist. Da muss man im Einzelfall bissel anpassen. Geht aber gut, da man ja im Ventilkopf zu diesem Behufe ein Loch gebohrt hat. Die Schnittkante am Drahtstück feile ich nach Möglichkeit gerade, weil das Ganze dann besser am Klebepunkt auf dem Motorblock hält. Apropos Klebepunkt: Hier verwende ich einfachen Weißleim, das hält erstaunlicherweise perfekt.


      


    Von Vorteil ist hier auch, dass die Lagen für die Stössel auf dem Motorblock angezeichnet sind. Da man das ganze Procedere 28 mal durchführen muss, ist das schon eher eine kontemplative Tätigkeit. Lohnt sich aber!



    So sieht das dann erst mal aus. Die komischen kleinen Fädchen im Hintergrund sind schon mal vorgefertigte Zündkerzen mit Kabel, von denen je zwei pro Zylinder eingebaut werden. Dazu später...

  • Moin Max,

    Die Schnittkante am Drahtstück feile ich nach Möglichkeit gerade, weil das Ganze dann besser am Klebepunkt auf dem Motorblock hält.

    Ich hab damals immer Löcher für die Stösselstangen in den Motorblock gedrückt.

    Draht unten und oben etwas Weißleim, dann zuerst in den Motorblock gesteckt, wieder etwas rausgezogen und nach oben an die Ventilköpfe gesetzt. Da brachte ich nicht jeden Draht ausmessen und abschleifen. Die Länge passt immer. Die Überlänge ist im Motorblock gut versteckt.


    Gruß

    Stephan

  • Hallo erstmal,

    des Wahnsinns fette Beute, aber ganz große Klasse.


    Gruß

    Michel

    Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

  • Vielen Dank für Lob und Tipp! Man irrt sich voran, was ja schon mal mit "voran" im Satz gar nicht so schlecht ist. Und selbstverständlich auch Danke für die Daumen!


    Bevor man weitere Details einbauen kann, muss erst mal die "Motorhaube" (das sternförmige Teil 22F) modifiziert werden, das heißt die "Sternstrahlen" müssen schmäler und höher ausgeschnitten werden. Ansonsten passen die Kleinteile (Krümmerrohre und Zündkerzen nicht an die Zylinder.


      


    Nach Trocknen die Enden der Strahlen abschneiden. Dann kann's mit dem Kleinzeug losgehen.


    Ich habe die Krümmerableitungen aus 1mm Draht mit einer Muffe aus Messingrohr gebaut, in Form gebogen und mit der Farbe für den Rundauspuff (TamiyaXF-56 Metallic Grey) bemalt.

    Die Zündkerzen bestehen aus 0,5mm Draht und weiß bemaltem Alurohr. Zurechtgeschnitten werden die Teile mit der Miniflexscheibe am Dremel.


      


    Der Ring ist gesetzt, jetzt werden die Ableitungen einzeln angebaut. Dazu halte ich die Dinger erst mal an und prüfe Form und Sitz, evtl. wird noch ein bisschen nachgebogen. Dann zeichne ich die Länge an und schneide das Reststück ab. Damit das Ganze ordentlich auf dem Ring aufliegt, quetsche ich das Ende mit einer Flachzange dünn und biege so, dass sich das an den Ring anlegt. Geklebt wird auch sowas mit Weißleim, was erstaunlich gut hält.



    Ich habe dann anschließend noch mit Weißleim "geschweißt", wenn man das nach dem Trocknen bemalt, sieht das ganz gut aus. Während dem Einbau muss immer wieder das jeweilige Einzelrohr angepasst werden, so dass das dann einigermaßen gleichmäßig wirkt.


    Als letzte Handlung am Motor werden noch die Zündkerzen verbaut. Dazu erst mal in Form biegen und anschließend so ablängen, dass die Dinger zwischen Krümmermuffe, Motorabdeckung und Ventilstössel passen. Das ist ein ziemliches Gewurschtel, bei dem man sich dann doch ab und zu leise fragt braucht's des? Naja, bei Einigen muss man schon mehrmals ansetzen, bevor das Teil da sitzt, wo's hinsoll. Aber, mühsam nährt sich das Eichhorn... und irgendwie sieht's dann am Ende doch fast so aus, wie man's haben wollte.


        


    Damit ist dann der erste Motor fertig. Ich habe dann noch einen Propellerdummy gebaut, um mal zu sehen wie das aussieht...



    ...und dabei sofort beschlossen, dass die Propeller so gar nicht gehen. Da muss was aus Holz gebaut werden und lackiert, wenn man dann den zweiten Motor fertig haben wird und das Ganze dann mal in den Motorgondeln probegesessen hat...


    Bis dahin wir's allerdings noch etwas dauern.

  • Der zweite Motor ist fertig! :thumbsup:


    Es hat durchaus Zeit beansprucht, sich meiner Meinung nach aber gelohnt.

    Um mich zu vergewissern, habe ich nochmal in der von Joachim weiter oben verlinkten Dokumentation zu diesem Flugzeug nachgeschaut und dabei festgestellt, dass sich die Motoren immer wieder verändert haben, je nach Erprobungszustand des Flugzeugs. Der im Modell vorliegende Typ hatte dann schließlich tatsächlich die von mir gebaute Motorversion mit dem sichtbaren Umlaufkrümmer. Eine frühere Variante hatte den Motor mit einer größeren Abdeckung, etwa wie im Bogen, mit Einzelauspuffrohren je Zylinder.

    Was die Propeller angeht, da sind fast auf jeder verfügbaren Abbildung andere verbaut. Es gibt eine frühe Version mit Holzpropellern (innen waren die Dinger immer aus Holz) in lackierter Holzoptik, dann welche die entweder einen Metallfolienüberzug hatten oder komplett grau lackiert, oder nur teilweise (an den Blättern) lackiert waren. Ich habe mich für die letztere Variante entschieden.


    Also, zunächst mal die fertig montierten Motorgondeln, die dann doch besser gepasst haben, als angenommen.


        


    Für so ein Teil auf einer nicht geraden Fläche für mich vertretbare Spaltmaße. Die darunterliegenden Basisplatten sind bei der Montage durchaus hilfreich.

    So, und dann mal die Anprobe der Motoren an ihrem späteren Sitz:


    kartonbau.de/attachment/843157/ 


    Jetzt ist erst mal Holzarbeit angesagt, die Propeller wollen geschnitzt werden. Mal wieder was nicht ganz so fitzeliges, allerdings zwei ganz gleiche, naja schau mer mal...

  • Erst mal vielen Dank für die vielen erhobenen Daumen! Das tut doch gut!


    wie gesagt, mit dem Propellerdummy aus dem Bogen war ich dann doch nicht wirklich zufrieden. Ich habe mir also, da es diesmal nicht um Schichtholz geht, einen Rundstab mit Durchmesser ca 6mm besorgt und davon geeignete Stücke abgeschnitten. Um das Ganze in ein etwa 3mm starkes Brettchen zu verwandeln, habe ich je eine Fläche mit dem Taschenmesser abgeflacht. So in etwa wie mit Hobel, dazu sollte das Messerchen doch einigermaßen scharf sein.

    Dann mal den Propeller angezeichnet (nach dem Papiermodell).


      


    Als Nächstes wird die grobe Form ausgeschnitten und danach die Flächen so bearbeitet, dass die Propellerblätter gegeneinander verdreht erscheinen. Die Feinarbeit erfolgt dann mit dem Dremel und anschließend mit Schleifpapier.


      


    Nach Fertigstellung der ersten Form braucht man ja bei diesem Modell noch einen zweiten Propeller. Und dabei kann, wie bei mir, sich ein Fehler einschleichen: Man muss unbedingt darauf achten, die neuen Propellerblätter in der gleichen Richtung zu schrägen wie die ersten, sonst fliegt das Maschinchen ausschließlich im Kreis... ?( . Naja, ist nicht das letzte Modell mit Propeller das man baut, daher das seitenverkehrte Teil ab in die Lagerkiste.


      


    So sieht das Ganze in der "Anprobe" aus. Jetzt muss gefärbt werden. Ich habe mich, wie oben schon erwähnt für die mehrfarbige Variante entschieden, das heißt, ich habe den Mittelteil Mahagonifarben gebeizt und die Blätter mit Silber (Tamiya Chrome Silver X-11) bemalt. Anschließend habe ich die Markenembleme aus dem Bogen ausgeschnitten und auf die Blätter geklebt. Zum Schluss muss dann nur noch mit Klarlack der gesamte Propeller gestrichen werden (in mindestens drei Schichten.


        


    Bei der Endmontage wird noch das Befestigungsblatt aufgesetzt, das möchte ich aber noch mit "Schrauben" (Drahtstücke) und einer Endplatte versehen, das dauert noch...

  • Moin Max,


    Tolle Schnitzarbeit :thumbsup:

    Die Arbeit wäre mir echt zu aufwändig.


    Du darfst aber gleich den zweiten Propeller wieder aus der Ersatzteilkiste holen.

    Die Ente hatte zwei gegenläufige Motoren, also müssen die zwei Propeller auch entsprechent

    verdreht sein.


    Gruss aus der „Focke-Wulf Stadt“ Bremen

    Stephan

  • Das ist sehr beeindruckend. Weiterhin viel Erfolg. ich werde den Bau weiterverfolgen.

  • Guten Abend!


    Vielen Dank Zaphod und Ralph, ich habe ja doch schon so einiges Geflügel gebaut, am Anfang noch ganz klassisch, rein aus dem Bogen. Es macht einfach Spaß, so die Veränderungen in der Auffassung des Baus zu sehen, nicht zuletzt durch durch das Studium der Bauberichte in diesem Forum.


    Ja, Stephan, danke für den Hinweis! Ich bin dann gleich nochmal in die Doku über den Flieger gegangen, und siehe da, ich hab's einfach nicht gesehen. Die Dinger sind tatsächlich zueinander seitenverkehrt. Lustigerweise :cursing: ist beim Weiterbearbeiten ein Flügel des Ersatzpropellers abgebrochen (mein Billigdremel von Kaffee Albrecht eiert). Hat man halt noch mal einen gebaut, der muss noch trocknen. Das Ganze hat aber sein Gutes: Mein Finanzminister (die beste Ehefrau von Allen) hat dem Erwerb eines vernünftigen Markengerätes zum Weihnachtsfeste zugestimmt 8o Jihaaa!


    So, weiter im Text:


    Damit am Flugzeug weitergebaut werden kann, müssen erst mal diverse Teile endgültig zusammengefügt werden. Als da sind, der Rumpf und die Tragfläche. Hier zeigt sich, ob man bei der Rundung der Anströmkante sauber gearbeitet hat. Wie man sieht, sind die Aussparungen genau gerechnet, es passt alles sehr gut.


      


    Ich habe mich letztendlich für die selbstgemachten Stabilisierungsflachen entschieden. In der Doku und Joachims Hinweis entsprechend gab es bei diesem Modell mit der vorliegenden Kennung keine Nationalstreifen. Ich finde die wirken auch in der Farbigkeit etwas aufdringlich am Modell (ich hab sie mal hingehalten und nicht schön gefunden. Soweit sind meine "Gemalten" auch nicht vom Druck entfernt, dass das unangenehm auffiele (naja, man wird alt, und die Augen sind auch nicht mehr so gut...).



    Anschließend wird das Seitenleitwerk gebaut. Da ist die Anleitung jetzt doch bissel irreführend, vor allem was den grauen Streifen zwischen den beiden Hälften des Leitwerks angeht. Wenn man die Modellphotos auf dem Umschlag anschaut, gibt es zwischen Leitwerk und Ruder keine Abstand. Im Bogen sind aber zwei Scharniere als graue Streifen zwischen den Ruderhälften gedruckt. Schon allein dadurch entstünde ein geringer Abstand. Würde man den grauen Streifen am Leitwerk dranlassen, gäbe das was Komisches (ich hab's auch zuerst falsch verstanden und erst nach Einbau korrigiert).

    Zuerst mal die Teile:



    Ich habe die grauen Streifen am Ruder entfernt und durch 1,5mm brünierten Draht ersetzt. das ist erstens stabiler und sieht zweitens, weil dreidimensional, besser aus. Damit das auch stimmig ist, habe ich am Leitwerk wie am Ruder mit dem Screwpunch halbrunde Löcher gestanzt zur Aufnahme der Drähte/Scharniere.

    Zunächst muss das Innenteil 27a zusammengebaut und in die Aussparung im Rumpf hinter der Tragfläche eingepasst werden. Die Einbautiefe ist mit einer gestrichelten Linie angegeben. Wichtig ist hier, das Ding gerade zu bauen, nicht in sich verdreht, was wegen der stumpfen Verklebungen gar nicht so einfach ist.



    Anschließend wird das Leitwerk über das Innenteil geschoben, und unten bündig, stumpf mit dem Rumpf verklebt.



    Dann wird noch das Ruder in die vorbereiteten Löcher geschoben. Und schon sieht man den unschönen Abstand wegen des seltsamen grauen Steifens.



    Also wieder rausgezogen und dann die Operation am "offenen" Flugzeug: mit einer Rasierklinge möglichst gerade nach vorheriger Faltung den grauen Streifen mittig von oben nach unten aufgeschnitten. An der Linie zum Leitwerk auf beiden Seiten gerillt (ja, das geht, wenn man, den Flieger gaaanz vorsichtig auf dem Schoß liegend, das Leitwerk flach auf dem Tisch mit dem Lineal festhält 8| ). Dann die beiden entstandenen Streifen nach innen ins Leitwerk falten (so könnte das gedacht gewesen sein) und dabei gleich das Ruder mit einkleben.

    Sieht dann so aus:



    Leider sieht man jetzt die "Scharniere" etwas stark, weil ich beim Zusammenkleben der Korrektur wohl etwas grob war, ja mei...

    Soweit ist das Flugzeug ganz ordentlich gediehen, im nächsten Kapitel geht es dann ums Fahrwerk.


    Bis dahin...

  • Hallo Max,


    Flossen ohne Flaggen sehen echt besser aus, und eigentlich wären die Flaggen ja auch "böse".


    Beim Leitwerk habe ich, mit Lupe, feine Linien entdeckt, in der Mitte des grauen Streifens soll eine Talfalte

    und an den Rändern zwei Bergfalten entstehen so daß der graue Streifen V-förmig nach innen kommt und

    Platz für die Scharniere bildet.


    Auf den Originalfotos Seite 7 sehe ich aber 3 Scharniere, auch bei den Querrudern....


    Die Max und Halske Motoren sind geil! :D


    Gruß Joachim

  • Hallo Joachim, genau, Flossen mit den Flaggen sind böse! War definitiv der richtige Tipp. Das mit dem Leitwerk habe ich dann letztlich so gemacht, wie von Dir beschrieben, allerdings, das mit den drei Scharnieren lässt sich dort wie bei den Querrudern nicht mehr korrigieren. Ich hab's auch erst gesehen, nachdem Du das erwähnt hast. Mist aber auch. Naja, wie gesagt, bissel Phantasy ist immer.



    Dann ist mal das Fahrwerk dran. Die Räder sind genauso wie das Bugrad zu bauen, da gibt's nichts Neues. Bei den Holmen und Achsen aber schon. Dankenswerterweise ist der für den Bau nötige Draht mitgeliefert. Wenn man allerdings Draht einbaut, sollte man das Vorrillen bleiben lassen. Nach einkleben des Drahtes lässt sich das Papier wunderbar darum biegen und kleben. Wenn man aber vorgerillt hat, reißt das Papier an der Vorderkante auf und muss dann mit Farbe nachbehandelt werden. Das dann wieder einigermaßen glatt zu kriegen ist nicht so einfach.



    Wie man sieht habe ich den Fehler leider gemacht, und musste dann entsprechend nacharbeiten. Die Markierungen auf Achse und Holm sollte man vor dem Zusammenbau "zumalen", danach ist das eher schwierig. Der Stützholm zur Motorgondel hat auf derselben keine Positionsmarkierung, die muss selber gefunden werden (Bilder auf dem Umschlag des Bogens) Dabei auf die gleiche Lage links und rechts achten.


      


    Bei der Montage zeigt sich der Vorteil der länger belassenen Drahtenden: Wenn man vorher an der richtigen Stelle jeweils kleine Löcher gebohrt hat, wird das Ganze doch sehr stabil.

    Wie schon erwähnt werden die Räder analog zum Bugrad gebaut, nach verkleben der Scheiben mit dem Dremel verrundet und dann bemalt. Zum Schluss noch die kleinen Unterlegscheiben und dann die Radkappen aufsetzen.

        



    Montieren werde ich die Räder aber erst ziemlich zum Schluss. Der nächste Schritt ist jetzt erst mal der Canardflügel, der das Ding erst zur Ente macht...


    Schönen Abend noch...

  • Sooo,...es geht mit großen Schritten auf's Ende dieses Bauberichtes hin. Außer ein paar Kleiteilen (Leitwerkspanner) und der Endmontage fehlt eigentlich nur noch das Höhenleitwerk, also der Canardflügel.


    Ich habe mich dafür entschieden die beiden Leitwerke verstärkt zu bauen, da die in ganz flach irgendwie papieren wirken. Die Verstärkung besteht aus 0,5mm Karton.


        


    Die Nahtstelle am Flügel habe ich zuerst mit einem Streifen Seidenpapier zusammengefügt, und dann das Spantwerk eingebaut. Die "Rohre", mit denen das Ganze auf der Rumpfnase befestigt wird habe ich, wie in der Anleitung angegeben, mit Draht verstärkt. Allerdings Alle, auch die beiden Zwischenstreben, das würde sonst nicht halten. Schlussendlich habe ich auch noch die silbernen Streifen, die die Rohre verbinden entfernt und die Teile einzeln eingebaut. Zunächst jeweils auf der Rumpfnase in die entsprechenden Vorbohrungen geklebt und dann den Flügel ebenfalls vermittels vorher gebohrter Aufnahmen aufgesetzt.


      


    Dabei fällt auf, dass der Anstellwinkel des Flügels so nicht stimmt. Das kommt daher, dass der vorderste Holm zu kurz berechnet ist. Da muss noch mal korrigiert werden.

    Wie man sieht, habe ich die Windschutzscheibe zwischenzeitlich bereits angebaut. Ich habe sie aus mitgelieferter Folie gefertigt, mit dem Föhn in Form gebracht und den unteren Metallrand aus dem Bogen aufgeklebt.

    Um die Leitwerke am Flügel anzubringen müssen sechs Scharniere, von denen vier mit Zugkabeln ausgestattet sind ausgestichelt werden. Die Zugkabel habe ich aus der Graphik entfernt und aus gezogenem Gussast gefertigt eingebaut. Kantenfärben nicht vergessen, ich verwende dazu Goldfaber Aqua Stifte, da gibt es auch einen in Silber und die Farben sind wesentlich lichtechter als Faserstifte oder Ähnliches.


        



    So sieht das dann in angebaut aus. Die Korrektur des Anstellwinkels habe ich noch verschoben, die lässt sich einigermaßen leicht bewerkstelligen, weil ich den Draht des vorderen Holmes länger gelassen habe, und nur aus der "Versenkung" ziehen muss und anschließend befestigen. Ein Streifen Papier um den freiliegenden Draht, nachfärben und fertig.


    Im nächsten Kapitel gibt es dann Bilder von den noch fehlenden Kleinteilen sowie der Endmontage und den Verspannungen. Und dann sollte das Ganze fertig sein.


    Bis dann...

  • Es gibt ja diverse Feiertage, an denen Geflügel bereitet wird, unter Anderen Gestern ( St. Martin: diesmal allerdings Gans) man sollte also beizeiten mal fertig werden.


    Daher Endmontage und Kleinteile:



    Die Räder wurden so verbaut, dass sie sich auch drehen können, das heißt der Klebepunkt ist nur die kleine graue Scheibe, die an der Achse befestigt wurde. Schauen wir mal, wie lange das hält. Die Motoren sind vergleichsweise einfach anzubringen, die Basis-Scheibe wird einfach glatt mit der Front der Motorgondel verklebt. Die Achsen sind im jeweiligen Motor bereits drehbar gelagert, so dass die Propeller (jetzt die beiden gegenläufigen) einfach nur auf die Achse montiert werden müssen.


      


    Anschließend noch die diversen Leitwerksspanner, für die gleich in genügender Menge "Drähte" aus heiß gezogenen Gussästen hergestellt wurden, damit's auch für den Canardflügel reicht. Beim letzten Modell hatte ich mit mehradrigem Draht gearbeitet, weil der mehr nach Drahtseil aussieht, hatte aber feststellen müssen, dass sich der nicht so spannen lässt, dass alle Verspannungen den Namen auch verdienen. Leider war da doch das eine oder andere Schlappseil dabei (Siehe Etrich Luftlimousine). Sowas mag man nicht, daher wieder zurück zur bewährten Methode.


      


    Ah ja, die Korrektur des Anstellwinkels am Canardflügel: Es hat ein bisschen gedauert, und man sieht das Ganze auch bei genauerem Hinschauen, v.A.auf den Macrophotos, aber bissel Schwund ist immer. Man sieht daher auch, wieviel zu kurz der vordere Holm ist.



    Zum Schluss noch die Verspannungen für den Canardflügel, die sich mit richtigem Anstellwinkel auch vernünftig anbringen lassen.

    Und dann ist die Ente fertig. Im Ganzen doch ein schöner Bau, mit kleinen Fehlern, womit sich aber leben lässt. Was tatsächlich ein bisschen unschön ist, ich hab's am Anfang gar nicht so richtig gemerkt, ist die Tatsache, dass der Name auf dem Bug fehlt, bzw. einem Druckfehler zum Opfer gefallen sein muss. Wenn man oben im letzten Bild genau hinschaut, sieht man die Anführungszeichen für die Ente. Auf dem Original mit dieser Kennung stand der Name, so, wie auch auf den Umschlagbildern des Modells, auf der Nase. Bei meinem Exemplar fehlt der leider. Den da nachträglich anzubringen, wird glaube ich nicht wirklich schön, also lass ich das.



    So sieht das dann in fertig aus. Den Boden hab ich mal aus dem Schreiber Bogen von der HP-42 geliehen, die auch noch im Vorratsschrank schlummert.

    Demnächst gibt es dann noch einige Bilder vom fertigen Vogel.


    Bis dann...

  • Guten Morgen!


    Dann noch ein paar Bilder vom fertigen Modell:


     


        


      


      



    ...und das war's schon wieder. Es beginnen die Überlegungen, was denn als Nächstes auf den Basteltisch kommt, man ist noch etwas unschlüssig. Einerseits ist es gelungen ein vergriffenes Modell der "Tante Ju", Ju-52 3M von Schreiber in 1:50 zu erwerben, andererseits wäre der Abwechslung förderlich, mal wieder ein Schiff zu bauen, da vielleicht was Einheimisches, wie die "Ludwig Fessler", wieder zum Anderen hat man auch lange kein Gebäude mehr gebaut, wobei die Dinger nehmen immer so viel Platz weg...Fragen über Fragen...


    Naja, bis demnächst und noch mal vielen Dank für erhobene Daumen und die Anregungen und das Lob!

  • Hallo Max,

    wünderschön gebaut! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

  • Moin, moin Max,


    ist ja ein außergewöhnliches Fluggerät........erinnert mich stark an heute zu findende Formen von Kleinstflugzeugen :whistling: .

    Auf jeden Fall eine Bereicherung jeder Sammlung und sehr sauber gebaut. Die beiden Propeller sind top geworden....und nicht nur die..... :thumbup: !


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!