Touro

  • Liebe klebende Gemeinde,

    seit langer Zeit schlummert ein selbst konstruierter Bastelbogen in meiner Ablage. Nun soll es endlich damit weitergehen.


    Geplant ist ein Diorama mit einem Stier und einem Portugiesischen Stierkämpfer. Die Idee kam mir am Münchner Karton-Modell-Stammtisch, der jeden ersten Donnerstag im Monat in München im Restaurant Portugal stattfindet. Der Portugiesische Stierkampf unterscheiden sich wesentlich vom Spanischen. Wen es interessiert informiere sich im Internet.


    Ich war während meiner Militärzeit in Portugal stationiert und später durch meine Arbeit im Münchner Osten gleich neben dem Restaurant Portugal tätig, lange bevor sich der Münchner Karton-Modell-Stammtisch dort etablierte. Somit ergibt sich zu diesem Modell einen persönlichen Bezug. Konstruiert wurde am Pepakura Designer.



    Als Weißmodell steht ein Stier-Modell schon seit langer Zeit in der Galerie. Damit er auch vom Nachwuchs gebaut werden kann ist er sehr einfach gehalten.




    Demnächst geht es hier weiter.


    Schönen Tag noch

    Walter

  • Da der Nachwuchs nicht ausschließlich vom Land kommt, sondern gelegentlich auch städtische Jugendliche ohne Sexualunterricht, wurde der Stier "Neutral" konstruiert, um keine Nachfragen aufkommen zu lassen.




    Na dann, bis Demnächst.

    Gruß

    Walter

  • Moin Walter!

    Der Stier ist also ein Ochse.

    ;) Grüße

    Hanns.G


    Hänschen klein ging allein in die weite Welt hinein...das e-bike wartet schon.

  • Ein paar Worte an die letzte Generation.


    Kartonmodellbauer*innen verhalten sich umweltbewusst, und das schon seit Jahrzehnten.

    Wir sind die intelligenteren Umwelt-Kleber, wir verursachen keinen Verkehrsstau und verpesten nicht die Luft. Wir verbrauchen ausschließlich nachwachsenden Rohstoff. Die Fähigkeit Papier herzustellen haben wir von Wespen gelernt. Man könnte noch mehr Argumente liefern, doch lassen wir es fürs Erste genug sein.


    Apropos Wespen, warum sind Wespen nicht Mitglied in einer Kirche?

    Weil sie In sekten sind.


    Nun weiter mit dem Stier




      


    Schönes Wochenende

    Walter

  • Liebe klebende Gemeinde,

    herzlichen Dank für die Wertschätzung meines Schaffens.

    Darüber habe ich sehr gefreut. Nun wende ich mich an die Konstruktion des Stierkämpfers. Erste Ergebnisse kommen noch diese Woche, versprochen.


    Gruß

    Walter

  • herzlichen Dank für die Wertschätzung meines Schaffens.

    Darüber habe ich sehr gefreut.

    Seinen Bruder habe ich am Samstag in Sinsheim gesehen, mußte sofort an Dich bzw. Deinen Touro denken... ;) :D

  • Da der portugiesische Stierkämpfer bereits die 500. Figur wird, die ich bastle, soll es schon etwas besonderes werden.

    Diese Figur soll einen Kämpfer darstellen, der sich in der Vergangenheit bereits durch seine besonnenen Reaktionen auszeichnete.


    Es wird Roberto Mansão.



    Morgen geht es weiter.

  • Ein komisches Gefühl, der Akteur gibt sich größte Mühe, doch das Publikum zeigt keine Reaktion, trotzdem er der 500. seiner Zunft ist.

    Um ehrlich zu sein, dies war zu erwarten, das Publikum leidet an Reizüberflutung. Trotzdem abschließend hier noch ein paar Bilder.




    Schönes Wochenende

    Walter

  • Nachdem das Wetter heute Außenaufnahmen zulässt, hier noch ein paar Galerie-Bilder der portugiesischen Stierkämpfer.





    Einen schönen Feiertag wünscht

    Walter

  • Servus Walter,


    wie wäre es mit einer minoischen Stiertänzerin?

    Wäre doch wesentlich attraktiver als so ein Testosteronprotz in zu engen Hosen.


    Der Ochse ist Klasse.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • wie wäre es mit einer minoischen Stiertänzerin?

    Da bin ich gerade bei der Konstruktion:




    Es ist richtig, die portugiesischen Stierkämpfer packen den Stier an den Hörnern um ihn zu bezwingen. Gelegentlich sind die Hörner der Stiere etwas gestutzt oder mit Lederkappen überzogen. Sollte der Stier etwas zu wild sein, werden die Gatter geöffnet und es kommen einige Kühe in die Arena.

  • außerdem mal eine Abwechslung vom sonstigen Einerlei...

    Nach längerer Überlegung möchte ich mich an dieser Stelle dazu äußern.


    Kriegs-Schiffe, Kampf-Flugzeuge und Panzer erregen sicherlich mehr Interesse, jedoch steckt hinter den von mir konstruierten Modellen persönliche Erlebnisse und Empfindungen. So entstand der Stier aufgrund des gemeinsamen Sternzeichens mit meiner verstorbenen Frau. Auch sie wollte u. A. auch über ihr Schaffen war genommen werden. Im Gedenken an sie eröffnete ich daher das Kartonmodellmuseum.


    Ein Stierkämpfer stellt eine Person dar, der ich mein Vorhaben schilderte. Zwei Jahre ohne Reaktion habe ich noch einmal darauf hingewiesen. Darauf erhielt ich die Mitteilung, dass am Stadtrand von Passau kein Hering vom Teller zu ziehen ist. Dies war jedoch auch nicht mein Bestreben.


    Der zweite Stierkämpfer kommentierte mein humorvoll vorgebrachtes Vorhaben, sich mit dem Maßstab näher zu beschäftigen mit den Worten: "Von einem toten Pferd sollte man auch einmal absteigen" und bat mich darum, ihn nicht mehr zu zitieren.


    So dokumentieren meine Modelle, dass ich mich mit meinen Lebenserfahrungen und Empfindungen in für mich geeigneter Weise nicht nur oberflächlich beschäftige.


    Gruß

    Walter

  • Ich verfolge Deine Beiträge immer mit viel Freude. Auch diesen ernsten. Ich wünsche Dir weiter gutes Gelingen bei Deinen Vorhaben!


    Grüße aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Hallo Dirk,

    herzlichen Dank für deinen Kommentar, vielleicht mache ich auch noch ein Diorama hierfür.

    Abschließend hier noch ein paar Erklärungen warum mir dieses Modell sehr wichtig ist.


    In Portugal werden dem Stier durch einen Reiter mehrere Pfeile mit Widerhaken im gesamten Schulterbereich gestochen um den Stier durch Blutverlust zu schwächen und dadurch zu reizen. Doch anders als in Spanien ist es in Portugal seit 1836 gesetzlich verboten, dass der Stier beim Kampf ums Leben kommt.


    Nach dem Malträtieren durch Widerhaken treten acht Stierkämpfer (sogenannte forcados) ohne Waffe in einer Reihe gegen den Stier an. Der erste reizt den Stier verbal und mit hektischen Bewegungen und springt anschließend dem Stier mit seiner grünen Zipfelmütze auf dem Kopf (die so genannte pega de cara) und packt den Stier bei den Hörnern. Die Kunst der anderen Männer besteht darin, den Stier mit reiner Muskelkraft an dessen Kopf und Schwanz zum Stehen und auf den Boden zu bringen.


    Versetzt man sich in die Empfindungen durch Verletzungen und die Gefühle des Stieres, wird der Stierkampf zur farce. Hat der Stier sich jedoch als guter Kämpfer bewiesen, bzw. sind seine Verletzungen nicht allzu schwer, wird er für Zuchtzwecke genutzt. Hat er jedoch zu viel Blut verloren und schwere Wunden davon getragen, wird er außerhalb der Arena im Stall getötet.


    Durch mein Modell kann ich nicht verhindern, dass es weiterhin Stierkämpfe geben wird, jedoch kann ich damit aufmerksam machen, dass es hier etwas zu verändern gilt. Ein Stierkampf ist für mich aber auch ein Symbol über das Machtstreben mancher Menschen die verbal oder durch Ignoranz andere Menschen verletzen. Die Message hinter meinem Modell ist mir wichtig. Wer auch hierzu #27 noch einmal liest, kommt nicht auf den Gedanken mir Hascherei nach Komplimenten zu unterstellen.

    Gruß

    Walter