Fragen zu Zaponlack und Schnellschleifgrund

  • Servus zusammen,


    habe jetzt schon des öfteren hier im Forum von Zaponlack zum versiegeln von Modellen gelesen. Wie genau versiegelt man ein Modell damit, ist es besser, den Bogen vor dem ausschneiden damit zu lackieren oder erst nach Fertigstellung vom Modell? Kann man den Zaponlack von z.b. Dupli Color ohne bedenken verwenden?


    Noch eine Frage zu Schnellschleifgrund.

    Für was wird dieser genau im Kartonmodellbau verwendet und wie verwendet man ihn am besten? Auf die Rückseite vom Karton auftragen oder direkt auf die Bedruckte Seite?


    Gruß


    Daniel

  • ist es besser, den Bogen vor dem ausschneiden damit zu lackieren oder erst nach Fertigstellung vom Modell? Kann man den Zaponlack von z.b. Dupli Color ohne bedenken verwenden?

    Ich behandle damit meine Laserdrucke vor dem Anschnitt, damit sie sich überhaupt bauen lassen. Der Zaponlack verhindert, daß die Farbbeschichtung schon beim Sichten des Bogens abblättert. Überwiegend geht das problemlos, nur bei den Modellen von "Forum Team" aus Tschechien habe ich regelmäßig Probleme mit kristallinen Ausblühungen und durchschimmerndem Kleber nach der Zapon-Behandlung. Das ist glücklicherweise bisher die große Ausnahme. Da scheint wohl mit einem zickigen Laser gedruckt zu werden.


    Schnellschleifgrund soll wohl ein Äquivalent zur Sekundenkleberbehandlung sein, dazu würden mich weitere Hintergründe auch brennend interessieren...


    Gruß,


    Daniel.

  • Moin Daniel,

    zu Zaponlack kann ich nichts sagen, aber zu Schnellschleifgrund! ;)


    Ich nutze den, wenn ich feine Teile ausstechen will. Der Schnellschleifgrund durchtränkt die Papierfaser und härtet aus. Somit hast du nach einem Stich mit dem Skalpell nicht noch kleine Papierfranzen, sondern einen sauberen Schnitt. Ich pinsel die entsprechenden Teile beidseitig ein, damit ich den Vorteil am gesamten Schnitt genießen kann. Da ich die dünnen Teile meistens farblich nachbehandel ist es mir auch egal, wenn der Schnellschleifgrund ein bißchen die Farbwirkung beeinflusst.


    Bei weiteren Fragen gerne melden.


    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo, ich habe das Thema mit dem Schnellschliffgrund vor Jahren auf den Treffen in Bremerhaven verbreitet. Vorher habe ich alles, was ich für Holz und Metalloberflächenbehandlung in meiner Werkstatt habe, ausprobiert. Schnellschliffgrund härtet das Papier mit allen vor und Nachteilen und die Behandlung ist einfach und kaum sichtbar. Sekundenkleber härtet noch stärker, führt aber zu Farbvertiefung. alle Lacke sind im Endergebnis etwas flexibler wassergebundene in der Tendenz noch etwas weicher. Jeder muss das selber ausprobieren, Papiere, Druckverfahren und Anwendungen müssen sich vertragen. Was beim Tintenstrahlausdruck gut ist muß nicht auch beim Laser funktionieren.

    Und noch ein persönlicher Hinweis zum Thema Alterung: ich habe ü60 Jahre alte Kartonmodelle, die nie pfleglich behandelt wurden, Lackoberflächen aus der Zeit sind vergilbt, rissig und deutlich schlechter -- also weniger ist mehr--Papier ist ein echt starkes Material!

    Viele grüße

    Fritz

  • Hallo,

    den letzten Absatz von Fritz kann ich nur bestätigen. Zum Festigen von Kleistteilen fürs Ausschneiden benutze ich einen kleinen Stoß sehr starken Haarspreys. Das Spray beeinträchtigt die Farbe nicht.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Ich benutze zum "Härten" von Kleinteilen (nur da!) einfach verdünnten Weißleim von beiden Seiten. Ich verwende UHU-Coll. Der trocknet ziemlich matt, wenn man es mengenmäßig nicht übertreibt. Funktioniert bei Offset- und wasserfesten Tintenstrahldrucken. Wie Fritz schon schrieb: Ausprobieren!

    Gruß

    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Etwas weniger hart als mit Sekundenkleber werden Teile, die mit UHU Plast aus der rosa Flasche eingelassen wurden. Hindert ebenfalls die Faserbildung und verstärkt, lässt die Teile aber deutlich besser formbar. Ist interessanterweise schon in alten WHV-Bögen empfohlen worden...

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

  • DGltzl

    Selected a post as the best answer.
  • Moin,

    ich bin ein "überzeugter Anhänger" des Schnellschleifgrundes:

    Vorteile: läßt sich einfach verarbeiten, trocknet sehr schnell, hinterläßt auf dem Druck keine Spuren, glänzt nicht, läßt sich "normal" kleben; vor Ausschneiden den Bogen, die Platine grob einstreichen; kann später ohne Probleme mit Lichtschutz eingesprüht werden, saubere Schnittkanten, Verfestigt auch dünnes Papier, . . . ., trocknet im Gebinde nicht ein,

    Nachteile: "duftet" nach Tischlerwerkstatt, Pinsel muß nach Gebrauch sofort mit Pinselreiniger gereinigt werden;

    im gelben Forum wehren sich einige Herrschaften mit Vehemenz gegen dieses Zeug;

    Mehr fällt mir momentan nicht ein

    Gruß

    Ralph

  • Moin

    Ich nehme bei Teilen, wo viel ausgestichelt werden muss, fast immer Clou Schnellschleifgrund. Er ist einfach Spitze. Für die Relinge aus dem LC Satz nehme ich gerne Sekundenkleber. Ich tränke dann das Teil mit der Flaschenpipette und dann ganz kurz in ein gefaltetes Küchentuch legen, kurz abtupfen (damit es nicht klebt) und dann späzer verarbeiten. Am besteneinfach bei ein paar alten Teilen selbst probieren.


    Gruß


    Otto

  • Moin, moin zusammen,


    es war Ralph der mir schon vor einigen Jahren bei einem Treffen in Rostock zu CLOU Schnellschleifgrund geraten hat.......und die praktische Umsetzung hat mich dann auch vollends überzeugt. Klar......immer gleich den Pinsel auswaschen, da der Nitrolack sehr schnell anzieht. So ein kleiner "Kanister" von CLOU hält ewig und drei Tage......der kann mindestens noch zweimal vererbt werden....... :D.


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • es war Ralph der mir schon vor einigen Jahren bei einem Treffen in Rostock zu CLOU Schnellschleifgrund geraten hat

    Ich habe den CLOU Schnellschleifgrund auch auf Tipp von Ralph beim Aussticheln von Geländern verwendet. Die halten bis heute (und die Flasche auch).

    Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis


    Viele Grüße, Nils

  • Auch ich habe mich auf Clou-Schnellschleifgrund eingearbeitet,wer einmal Kleinstöffnungen bei Flugzeugkatapulten,Kranauslegern und diversen Kleinteilen zu veratbeiten hatte weis es zu schätzen das es keine Papierausfaserungen gibt und die Bauteile eine gute Festigkeit bekommen.Mann sollte aber die Schneidklinge etwas häufiger wechseln,da sie doch viel früher stumpf wird,meine Erfahrung mit Schnellschleifgrund,

    Viele Grüße

    Peter

  • Ich nehme den Cluo-Schnellschleiflack zum Verfestigen der LC-Sätze. Alle Teile werden insgesamt beidseitig eingestrichen bzw. bei dicken großen Teilen auch getränkt. Im Lack sind noch Füllstoffe enthalten, die sich bei der Lagerung absetzen. Für mich gut, denn ich verwende nur den oberen dünnflüssigen Teil. Damit wird verhindert, dass die Schnittlinien wieder verkleben und unnötig nachgeschnitten werden müssen. Das mache ich zeitlich weit vor Baubeginn eines neuen Bogens, damit der Nitrogestank mich nicht belästigt.

    Was ich jetzt hier bei euch gelernt habe, ist dass man auch den Schnittbogen vorher von hinten einstreichen kann. Guter Tipp. Manchmal kommt man nicht auf die einfachsten Lösungen.

    Viele Grüße

    Eddi

  • Hallo erstmal,


    eigentlich kann ich dazu nichts sagen, weil noch nie benutzt. Aber was ich hier bisher gelesen habe sagt mir, Schnellschleifgrund werde ich mal ausprobieren. Schön dieser Austausch hier im Forum.


    Gruß

    Michel

    Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

  • Hallo Marco,

    Textilfestiger kenne ich persönlich nicht. Wenn du ihn vorrätig hast, probieren ihn mal aus und berichte uns davon.

    Es gibt aber aus der Beschreibung heraus zwei Eigenschaften, die mich davon abhalten würden:

    1. Er ist wasserlöslich und soll textile Stoffe in gewünschte Verformungen verfestigen. Genau das wollen wir bei Papier nicht, dass es sich zunächst verzieht und dann noch in der verzogenen Form starr verbleibt. Und bei der langen Aushärtezeit passiert zu viel unkontrollierbares mit meinem Papier.

    2. Er ähnelt dem Textilkleber. Der hinterlässt auf der Oberfläche ein gummiartigen Belag. Wie bei vielen Imprägniermitteln. Was nicht negativ sein muss. Aber Schleiflack dringend auf Grund seiner Dünnflüssigkeit schnell tief in die losen Papierfasern ein und härtet diese sofort gründlich aus. Bevor sich hier etwas verziehen könnte, ist es schon ausgehärtet. Die Oberfläche bleibt glatt und wirkt leicht lackiert.

    Viel Spaß weiter

    Grüße Eddi