Meine erste Lok, BR 23 mit Tender von A. Pirling

  • So liebe Freunde der Eisenbahn...

    Ich werde nun Neuland betreten und mich einmal an einer Dampflok versuchen. Und was liegt da näher, als es mit einem Pirling Modell anzugehen.

    Dazu hatte ich mir die BR 23 mit Tender ausgesucht. Diesen Bogen hatte ich vor etlicher Zeit von Albrecht Pirling erworben.

    Unklar war mir noch, in welchem Maßstab ich das realisieren würde. Ich hatte nämlich mal auf einer Ausstellung ein änliches Modell in 1:45 gesehen,

    welches neben dem Original in 1:38 stand und mir gut gefiel. Das galt es nun auszutesten, weil auch bei mir der Platz für Modelle begrenzt ist.

    Als Test sollte mir dazu ein Speichenrad vom Tender dienen, das kleinste an dem Modell. Außerdem wollte ich das Rad in 3D, anstatt nur in 2D gedruckt erstellen.

    Los ging's wie immer mit einer Skizze. Warum die Speichen beim ersten Versuch so dick ausgefallen waren, lässt sich nicht mehr ermitteln,

    trotzdem war ich mit beiden Maßstabs-Modellen zufrieden.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Und so gewaltig ist der Unterschied zwischen den Maßstäben auch nicht, dass man es nicht in 1:45 hinbekommen könnte.

    Der kommt erst bei der Gesamtlänge zu tragen. 596 mm zu nur 503 mm. Das könnte ich sogar in einem Diorama unterbringen.

    Damit war der Maßstab gesetzt und ich begann mit den Drehgestellen des Tenders, als Herausforderung.

    Mittendrin kam mir dann die Idee Herrn Pirling, für die geplanten Veränderungen um Erlaubnis zu bitten,

    was aber inzwischen geklärt ist und in seiner Zustimmung mündete.


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  • Nach den Drehgestellen, die Bremsen fehlen noch, ging's mit dem Aufbau weiter.

    Das begann mit dem Rahmen, gefolgt vom Wagenkasten und dem vorderen Anschlußteil an die Lok.

    Das wurde auf 1 mm gedoppelt und der Durchlass für die Kohle sowie die Fenster ausgeschnitten. Die letzteren bekamen eine Folie.

    Dann das Innenteil ausschneiden und beide Teile anschließend aufeinander kleben.

    Bei den Verstärkungen für die Streben und die Seitenteile des Kastens hatte ich nicht aufgepasst und für die Seiten Verdopplungen gezeichnet.

    Die entdeckte ich dann aber auch auf dem Bogen. Tja, soviel konstruktives Mitdenken bin ich von "free Download Bögen" gar nicht gewohnt.

    Da kann ich nur sagen, gut durchdacht und höchsten Respekt. Der Bogen ist jeden Cent wert.

    Nun wurde der Kasten zusammengesetzt und mir dem Rahmen verklebt.

    Zum Schluß für heute viel mir dann auf, dass ich bei den Rädern geschludert habe.

    Ich hatte die Dicke des umlaufenden Radreifen nicht bedacht und nur die silberne Lauffläche gefertigt.

    Ist halt meine erste Lok, - aber ich lerne dazu. Behoben wurde das Mißgeschick, indem ich es mit etwas Farbe korrigierte.



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    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Jetzt ha ich doch im Eifer des Gefecht's ganz vergessen den Bogen vorzustellen. Das möchte ich hiermit nachholen.

    Beginnend mit dem zur Zeit im Bau befindlichen Tender der Lock. Neun Seiten Teile, und fünf Seiten Detailansichten.

    Dazu eine ausführliche Beschreibung, die man sorfältig lesen sollte. Ergänzt wird das Ganze mit zwei Farbfotos vom fertigen Modell.


    Dann kommt die Lok, eine BR 23 DR. Diesmal sind es vierzehn Seiten mit Teilen, wobei das letzte DIN A 5 entspricht.

    Es folgen acht Detailansichten mit der Baubeschreibung und fünf Fotos von der fertigen Lok.


    Das alles ist im Pirling Maßstab 1:38 sauber gedruckt. Alle Teile-Bögen natürlich auf 160 Gramm Papier.


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  • Jetzt aber weiter im Baubericht.

    Gestern wurde der Kohlenkasten aufgesetzt.

    Und mittlerweile hab ich mich in den Bogen, bzw. die Bauart eingefunden.

    Beim Einbau des Kohlenkasten-Bodens passierte dann doch noch ein kleines Unglück.

    Da ich etwas verschnupft bin tropfte plötzlich meine Nase - und genau mittenrein.

    Das wurde ann mit einer dünnen Bodenlage überklebt. Eigendlich hab ich noch Glück im Unglück gehabt.

    An anderer Stelle hätte es deutlich unangenehmer werden können.

    Bis später, Euer Renee


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    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Jetzt wurden die zwei Kisten angebracht und die Türen gefertigt. Dann gings an die U-förmigen Fensterhutzen.

    Hier habe ich das Innen, wie das Außenteil gut vorgeformt und zum Kleben ineinander geschoben. Ging besser als gedacht. :)

    Nun noch die zwei Blenden.

    Die hatte ich außen an das Anschlußteil zur Lok geklebt, aber gleich wieder entfernt, weil es für mich nicht stimmig aussah. :wacko:

    Jetzt sind sie von vorne angebracht.

    Dan kam die Werkzeugkiste dran. Zum Schluß wurden noch die Puffer- und Kupplungsbohlen, sowie die dazugehörigen Vouten verbaut.

    Mal schau'n was ich heute so schaffe.


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    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Diese Neubaulok fuhr, als ich Kind war, auf der Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich.

    Sie war für mich damals die klassische Dampflokomotive, die ich auf dem Weg zur Schule regelmäßig gesehen und teilweise sogar abgewartet habe.

    Schön, dass Du sie baust, Renee!

    Im Bau: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250

  • Freud mich das Dir die Lok gefällt Helmut.


    Nun ja, viel war es heute nicht mehr.

    Aber da war ja auch noch die Flurwoche. Trotzdem habe ich etwas geschafft.

    Zum Beispiel die hinteren Leitern. Die hab ich etwas plastischer gestaltet als vom Bogen vorgesehen.

    Dicke 0,9 mm Stegbreite ebenso. Dann gings an die Puffer, wobei einer ballig werden mußte.

    Auf welche Seite der ebene und der ballige Puffer verklebt wird, dass weiß ich noch nicht. ?(  Vielleicht weiß es einer von Euch. :D

    Zu guter Letzt wurden dann noch die Rücklichter gebastelt. Jetzt gehts aber erstmal ins Wochenend.

    Morgen will meine Freundin Roller fahren lernen. Mal schau'n was das wird.

    Euer Renee


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  • Hallo,


    Renee, ein beeindruckender Bau soweit, hast Du vor nachher "Kohle" aufzuschütten?


    Eine Frage in die Runde: Warum war ein Puffer platt und einer ballig?


    VG


    Zaphod

  • Moin Zaphod,


    in Helmuts Ausschnitt steht es schon drin, dadurch wird Kantenpressung vermieden. Ich habe dazu eben auch mal eine kleine Skizze erstellt:



    Wenn beide Puffer platt wären (oben), wäre die maximale Auflagefläche zwar größer, aber dafür würden die Stoß- und Druckkräfte bei Steigungswechseln/Kurven nur auf die äußere Kante der Puffer wirken. Dadurch würden sich die Pufferbleche auf Dauer verbiegen und in ihrer Konstruktion sind Puffer auch nicht dafür ausgelegt schräge Kräfte aufzunehmen.

    Wenn einer der Puffer rund ist, bleibt die Größe der Auflagefläche hingegen auch in Kurven gleich und die Stoßkräfte wirken deutlich mittiger auf die Puffer ein. Die Kräfte werden also deutlich gleichmäßiger übertragen.


    mfg

    Johannes

  • Neben einem Baubericht meiner Harley 1911 als Fotobuch, änlich der bereits vorgestellten, wurde auch etwas am Tender gearbeitet.

    Die vorderen Leitern, die Kupplung zur Lok, das Nummernschild und der Druckluftkessel.

    Dann wurden alle Leitern um eine weitere Stufe verlängert, wobei ich zu Beginn die hinteren bereits um eine ergänzt hatte.

    Die Einstiegshöhe schien mir zu hoch. Anschließend wandte ich mich der Kupplung zu. Die war mir doch etwas zu einfach dargestellt.

    Schön für Beginner, aber "alte Hasen" können das besser. So entstand nach Fotos aus dem Internet, eine Kupplung die der Sache näher kam.


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  • Dann wurden alle Kleinteile an den Tender angebaut und er schaut auch langsam wie in echt aus.

    Was bleibt sind die Druckluftleitungen und die Bremsen. Dazu dann demnächst mehr.

    Gruß, Euer Renee


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  • Hat ja etwas gedauert, aber nun geht's hier weiter...

    Für die Ausstellung in Hemer hatte ich mir zum Basteln die Bremsen vorgenommen. Drucktechnisch natürlich schon vorbereitet.

    Das Ausschneiden und Kleben der winzigen Teile klappte ganz gut. Zu Hause wollte ich dann die Bremsen an die Drehgestelle anbringen.

    Da auf der Ausstellung auch viele Eisenbahner vertreten waren, hatte ich reichlich Gelegenheit mir deren Loks anzuschauen.

    Und da stach mir vor allem die Farbe ins Auge. Gegen dieses Schwarz, sah mein "mausgrauer" Tender eher bescheiden aus.

    Daran würden auch die Bremsen nichts ändernn.

    So baute ich ihn bestmöglich zurück und konnte neben den Drehgestellen noch einige Kleinteile retten.

    Dann wurde der Tender neu aufgebaut. Und nun kamen auch endlich die Bremsen und Druckluftschläuche an ihren Platz.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

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  • Damit ist der Tender nun fertig. Aber eine Frage blieb für mich offen.

    Wie wurde die Kohle gebändigt?

    Sie würde bei der Größe des Durchbruchs glatt das Führerhaus überschwemmen.

    Irgendwie fehlt mir da was. Vielleicht haben die Eisenbahner unter uns eine Antwort darauf.

    Soweit mal, Euer Renee


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    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo Renee,

    soweit ich weiß, befanden sich in der Öffnung des Tenders, also zum Führerhaus hin, etwas schräg nach oben vorn geneigte Steckbretter, so dass immer nur eine kleine Menge Kohle beim Schaufeln nachrutschen konnte.

    Im Bau: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250

  • Ein Paxis-Versuch überzeugte mich von der zweiten Variante.

    Zum Abschluß für Heute noch ein paar Fotos vom Test. :thumbsup:

    Bis die Tage, Euer Renee


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  • Diese Neubaulok fuhr, als ich Kind war, auf der Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich.

    Ich wollte noch kurz etwas zur Lok schreiben/ergänzen, da mich die Baureihennummer 351034 (am Tender gut zu sehen) etwas stutzig gemacht hat.


    Beim Modell handelt es sich um eine Baureihe (BR) 23.10, ab dem 01.07.1970 neubezeichnet als BR 35 der Deutschen Reichsbahn der DDR. Die Maschine hat also nichts mit der BR 23 (Neubaulok) der westdeutschen DB zu tun, die sicherlich fleißig die Strecke Oberhausen - Emmerich befuhr.


    Grundlage der BR 23.10/BR 35 war die BR 23 der DR, die als Einheitslokomotive parallel zur BR 50 entwickelt wurde, aber kriegsbedingt nur in zwei Exemplaren gebaut wurde. Diese Konstruktion wurde nach dem Krieg in der DDR wieder aufgefasst und weiterentwickelt, während es im Westen eine neue Konstruktion gab. Ziel war es auf "beiden Seiten", u.a. die Maschinen der BR 38 (preussische P8) zu ersetzen, die schon damals "in die Jahre" gekommen waren.


    Die westdeutsche BR 23 blieb bis 1975 (letzte Ausmusterung) in Dienst, die BR 23.10/BR 35 bis 1977. Allerdings wurde aufgrund der damaligen Energieknappheit in der DDR die 351113 in 1982 wieder reaktiviert und bis 1985 vor Personenzügen eingesetzt.


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin zusammen...

    Ich bin durch den Bau mit dem Thema beschäftigt, aber kein Kenner der Materie.

    Herr Pirling hat bei der Lok BR-23 dann auch zwei Typenschilder geliefert

    35 1034 und 23 1079.

    Beim Tender ist da nur das Schild 35 1034 zu finden. Wird wohl so richtig sein.

    Vielleicht sollte ich bei der Lok das Schild 35 1034 übernehmen.

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

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  • Servus Renee,


    da es sich um eine BR23 handelt, gehört das Schild 23 1097 auf die Lok.

    Die Tender hatten eine eigene Seriennummer.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • BR 35 geht aber ganz klar bei der Lok auch, da die BR 23.10 der DR der DDR zum 01.07.1970 im Rahmen der Digitalisierung der BR 35 neu zugeordnet wurde und es dementsprechend neue Schilder gab. Dabei wurde die 23 durch die 35 ersetzt, der Rest blieb gleich. Oder, der Tender ist schon "digitalisiert", die Lok aber noch nicht........ ^^ ......und der Tender gehört ursprünglich zu einer anderen Lok der gleichen BR.


    Seriennummer (Baureihe) der Tender ist nicht gleichzusetzen mit den Beriebsnummern der Loks. In der Regel wurden Lok und Tender selten getrennt, da mehr oder weniger fest zugeordnet. Achtern am Tender wurde dann die gleiche Betriebsnummer wie vorne an der Lok gefahren, damit die Lok auch von achtern mit ihrer Betriebsnummer zu erkennen ist.


    Aber anyway......das wird ein schönes Modell.......ob mit 23 oder 35 ist da völlig wurscht...... :thumbup:


    Gruß

    HaJo

  • Mal ne Frage an die Dampflok-Spezialisten...

    Wie haltet Ihr es mit der Kohle im Tender? Ich bin am überlegen, einen Zwischenboden einzubauen

    und damit die Menge an Kohle zu reduzieren. Die wiegt deutlich mehr als der Tender und destabilisiert ihn sehr.

    Beim Test und dem anschließenden Fotoshooting ist er mir umgekippt und verteilte den Inhalt über Scheibtisch

    und Boden. Also besser die Kohle miteinander und im Tender verkleben?

    Gruß, Euer Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

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  • Ich habe auf einem Karton mit der gewünschten Grundfläche aus scharzem Karton eine Art Kohlehaufen geformt und darauf eine Schicht Kohle angebracht. Weißleim als Grundlage und die Kohle erstmal üppig draufgeschüttet. Dann den Überschuss wieder abgeschüttelt. Gab es noch kleinen Löcher, etwas Kohle drauf gebröselt und mit sehr starken matten Haarspray festgeklebt. Diesen Gesamthaufen dann auf die Tenderfläche gebracht.

    Ulrich

  • Moin Reinhard!

    Wie die anderen. Pappe un dünne Schicht Kohle. Zum Kleben hat sich auch bewährt: Weißleim verdünnt und Tropfen Spülmittel. Macht den Kleber fließender. Dann mit einer Spritze über die Kohle träufeln. Trocknen abschütteln und nacharbeiten.

    Grüße

    Hanns.G


    Hänschen klein ging allein in die weite Welt hinein...das e-bike wartet schon.

  • Und nun die Lokomotive BR 23...

    Nachdem das mit den Nummern und der Kohle soweit geklärt ist, geht's nun mit der Lok weiter. :D

    Als erstes wurde dazu die Rahmenbreite angepasst. Das beinhaltete auch noch einige weitere Baugruppen.

    Begonnen wurde dann mit dem Rahmen, bestehend aus Teil 1 und 2, sowie dem Drehgestell.

    Nachdem alle Zwischenschotte und Verstärkungen in die Baugruppen eingeklebt waren, wurden sie zusammengefügt mit dem Oberteil geschlossen.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Jetzt noch die Pufferbohle, den Aschkasten und ein Achsmodul hinzufügen, fertig.

    Diese Lokomotive hat eine Vorlaufachse, drei angetriebene Achsen und eine Nachlaufachse.

    Entsprechend wurden nun die Räder überarbeitet gedruckt und je nachdem mit Karton auf die notwendige Dicke gedoppelt.

    Und weil das bei dem Tender recht gut geklappt hat, hab ich mich auch hier für das Aussticheln entschieden. :D

    Ich melde mich zurück, wenn die Räder fertig sind. Außerdem wurde am vergangenen Wochenende mei 69. Gefurtstag gefeiert. :thumbsup:

    Bis dahin, Euer Renee


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!