Schönen guten Tag die Herrschaften!
Nach langer Abstinenz, man war gesundheitlich unpässlich (Altwerden ist nix für Feiglinge), sitze ich endlich wieder am Basteltisch mit einem neuen Projekt. Da ja nach fast einem Jahr ein bisschen die Übung fehlt, lieber mal nicht gleich ein schwieriges, fitzeliges Schiff, sondern was im Maßstab bissel größeres, nicht ganz so fummelig zu bauendes Fliegermodell. Bei Herrn Reimers Modellbaubogen gibt es ja doch so das ein oder andere leicht skurrile Objekt (die sogenannte "Ente") und sowas finde ich ja immer ganz reizvoll. Nachdem ich hier im Forum auch keinen Baubericht zu der vorliegenden Luftlimousine gefunden habe, gedachte ich einen solchen zu erstellen.
Das Schöne bei Reimers Bögen ist, dass wichtiges Zubehör mitgeliefert wird, als da wären Fensterfolie, Holzstab, Draht. Außerdem hat sich herausgestellt, dass diese Modelle doch sehr präzise und passgenau gearbeitet sind, was dem Modellbauer Freude macht. Bei der ersten Ansicht des Titelbildes und der Durchsicht der Teilebögen schwant einem, dass der Fenstereinbau möglicherweise nicht ganz unkompliziert sein könnte (was sich im Weiteren als die Untertreibung des Jahres herausstellt). Außerdem findet sich so die eine oder andere Baugruppe, die nach Boosterung schreit (Motor, Sessel, Propeller usw.
Mit Teil 1 beginnend hat man der Reihe nach die vorderen Rumpfabteile vor sich, im Prinzip einfache Tonnen, wären da nicht die Fenster.
Wie man sieht, hat das Verglasen ganz gut geklappt. War aber mitnichten der erste Versuch. Die mitgelieferte Folie ist deutlich stabiler als die im Schiffbau verwendete aus den Packungen einer Lübecker Trüffelmanufaktur. Sind ja auch größere Fenster. Die Folie ist ungefähr so wie Kopierfolie, also starr und ohne Hilfsmittel nicht in Form zu bringen. Die Anleitung empfiehlt die untere Stufe eines Heißluftgebläses, also flugs den Fön geholt und auf warm eingestellt.
Naja, auch unter zu Hilfenahme eines Arbeitshandschuhs hat man sich gewaltig die Finger verbrannt, das ausgeschnittene Teil (einfach den Fensterausschnitt auf die Folie legen und ca. 1mm rundum zugeben beim Schneiden) flog mehrfach unkontrolliert vom Fön getrieben durch das Bastelzimmer (Suchen ist was Schönes ) und die erreichten Krümmungen waren auch nicht immer das, was man wollte . Vor allem das Bugteil, das eine Biegung in alle Richtungen erfordert, wurde ausgiebig beschimpft und nach erfolgter Züchtigung mehrfach gefertigt.
Außer in Sektion 1 sind eigentlich keine größeren Einbauten nötig, hier jedoch Armaturen, Lenkräder, Sessel und Pedale. Letztere werden auf eine Bodenplatte geklebt und mit dieser in die Sektion eingebaut. Dabei stößt man leider auf einen Fehler in der Anleitung, die aber ansonsten gut funktioniert.
Erst mal die Kleinteile:
Hier beginnt schon das fröhliche Boostern: Die Instrumente bekommen einen "Glasdeckel" aus dem Blister einer alten Pillenpackung (Davon hat man als älterer Mensch einige), die Lenkräder werden aus O-ringen, die man mit Holzmaserung bemalt und Drahtstücken gefertigt und die Sessel bekommen eine Einfassung aus Drahtummantelung, was sie deutlich dreidimensionaler wirken lässt. Leider habe ich im Netz keine Bilder gefunden, die die Inneneinrichtung vernünftig abbilden. Daher war nicht herauszubringen, ob es Gurtzeug oder Ähnliches gab (bei Korbsesseln in der Zeit eher unwahrscheinlich) daher ohne.
Der Einbau der Teile dann im nächsten Kapitel...
bis dahin...