Expeditionsschiff ULLA RYNMAN/ 1:250/ Eigenkonstruktion

  • Hallo Modellbaugemeinde !


    Mein nächstes Projekt ist das Expeditionsschiff ULLA RYNMAN. Es wurde 1970 als eisbrechendes Rettungsfahrzeug für die schwedische Seenotrettung gebaut. Nach der Ausmusterung wurde es von einem deutschen Ehepaar erworben und zu einem Expeditionsschiff umgerüstet. Es hat bei einer Länge von 23m und einer Breite von 7m die Ausmaße von einem Fischkutter. An Bord können außer den 3 Mann Besatzung 12 weitere Personen untergebracht werden.


    Quelle: Vesselfinder


    Ich kenne das Schiff, weil es bei uns Bremerhaven umgerüstet wurde und weil es auch hier überwintert. Im Sommerhalbjahr ist es in Longyearbyen auf Spitzbergen stationiert und führt auch die norwegische Flagge.


        


    Ich hoffe auf euer Interesse für diesen etwas ungewöhnlichen Vogel !


    Henning

  • bin dabei. schräge Vögel sind Klasse.

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Guten Morgen Henning,

    für Besonders habe ich immer großes Interesse! :thumbsup:

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

  • Mit dem Aufbau erkennt man schon ganz gut, wie ULLA einmal aussehen soll, wenn sie fertig ist.

    Typisch für skandinavische Schiffe der 50- bis 70-er Jahre sind die Fenster, bei denen Ober- und Unterkante gebogen sind.


        

  • Weiter ging es mit der Ausrüstung. Wie am Heck die Führungsvorrichtung heißt, in der sich Schiffe, die durch das Eis geführt werden, andocken, kann uns sicher Fiete sagen. Davor sind auf dem Hauptdeck Bänke angebracht, Poller und eine Backskiste. Mittschiffs wurden zwei Niedergänge eingebaut und auf dem Vorschiff ebenfalls Poller, eine Ankerwinde, eine Backskiste und schließlich das Arbeitsboot.


        

  • Bei ULLA habe ich den Hydraulikkran auf dem Vorschiff ergänzt. Achtern ist eine Plattform hinzugekommen, die ein weiteres Boot tragen soll, zwei Rettungsinseln und ein Niedergang. Außerdem ist das Boot jetzt vollständig eingezäunt.


      

  • Zum Schluss habe ich auf dem Brückendeck eine Backskiste, einen Lüfter, und ein Schlauchboot mit Bootskran eingebaut. Der Schornstein bekam ein Abgasrohr. Auf das Peildeck kamen zwei große Behälter, eine Backskiste, zwei Scheinwerfer und der Mast.


    Ich hoffe, euch hat der Baubericht und das Modellchen gefallen.


        



    Ich bedanke mich für euer Interesse und eure likes !


    Henning

  • Moin Henning,

    sieht gut aus, die Kleine! :thumbup:

    Nur bei der Flagge würde ich die weißen Streifen einen Ticken breiter machen... Aber da bin ich "vorbelastet"... ;)

    Beste Grüße

    Fiete

  • Fiete, mach ich, ich bin selbst nicht mit der Flagge zufrieden. Verrate du uns doch bitte als alter Eisbrecherfahrer, wie am Heck der Eisbrecher die Einkerbung genannt wird, in die sich durch das Eis geführte Schiffe einklinken können.

  • Moin Henning,


    sehr schön geworden, dieser knuffige "Forscher".


    LG

    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


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  • ... Verrate du uns doch bitte als alter Eisbrecherfahrer, wie am Heck der Eisbrecher die Einkerbung genannt wird, in die sich durch das Eis geführte Schiffe einklinken können...

    Puh, sowat harrn wi nich op STETTIN...

    Ich schau mal nach und melde mich...

  • ...Ich schau mal nach und melde mich...

    Moin Henning,
    leider bin ich noch nicht fündig geworden. Aber mir fiel ein, dass ihr in BHV ja die WAL habt. Und die hat so einen "Ausschnitt" im Heck. Ich würde dort einfach mal nachfragen.
    Wie gestern geschrieben, auf STETTIN gab es diese Vorkehrung nicht und bei den gelegentlichen Besuchen auf der WAL beim Dampf-Rundum oder anderen Gelegenheiten habe ich mich eher im Keller umgesehen...
    Beste Grüße von der Elbe an die Weser
    Fiete

  • Habe mal ein bisschen gegoogelt und wurde hier etwas fündig:


    От «Добрыни Никитича» до «Отто Шмидта» Ледоколы проекта 97 и их модификации [Никита Анатольевич Кузнецов] (fb2) читать онлайн | КулЛиб - Классная библиотека! Скачать книги бесплатно


    In der Übersetzung der russischen Seite ist von einem "Schleppausschnitt" die Rede, wie er auch auf dem Eisbrecher JANTZEN zu sehen ist.

    Macht Sinn, wenn der Schleppanhang mit dem schleppenden Fahrzeug durch dichtgeholte Schlepptrossen verbunden werden soll.

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Noch ein paar ergänzende und erklärende Sätze zur "Schlepprinne" bei Eisbrechern:


    Bei starkem Eisgang (z.B. auf der Kieler Förde, Ostsee usw. in früheren Jahren.....) haben sich immer wieder Schiffe im Eis festgefahren, weil sie eben schiffbaulich nicht für die Eisfahrt konzipiert waren und/oder die Antriebsleistung nicht ausreichte, sich durch das Eis zu schieben. Diese Schiffe mussten dann abgeschleppt werden. Normalerweise benutzt man dazu eine entsprechende Schlepptrosse mit entsprechender Länge, meist aus Stahl.


    Bei tiefen Frosttemperaturen ist es dann so, dass der Eisbrecher als "Schlepper" sich durch das Eis wühlt, aber das Eis in seinem Kielwasser bereits anfängt wieder zusammenzufrieren um dann erneut durch das geschleppte Schiff in Teilen wieder aufgebrochen zu werden. Das kostet beim Eisbrecher ein erheblichen Mehr an Antriebsleisttung, führt zu Rumpfschäden am Geschleppten und auch die Schlepptrosse ist bei tiefen Temperaturen schwer zu handhaben; Stahl wird bei tiefen Temperaturen spröde und bricht dann leichter. Auch ist das abzuschleppende Schiff womöglich nur schwer steuerbar.


    Also legt man den Bug des geschleppten Schiffes in die Schlepprinne am Heck des Eisbrechers und vertäut alles. Der Eisbrecher zieht nun das abzuschleppende Schiff in seinem "Windschatten" (Eisschatten) direkt durch die von ihm gebrochene Fahrrinne und das bei viel geringerer Schleppleistung als mit einer Trosse. Auch wird so der Rumpf des "Anhängsels" vor Eisschäden geschützt.


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Meine entsprechende Anfrage an die Betreibergesellschaft der "Stephan Jantzen" in Rostock wurde wie folgt beantwortet:


    "??? Gute Frage!!! Ich kenne dafür nur die Bezeichnung "Bucht".

    Dort kann ein nachfolgendes Schiff eingezogen und fest vertäut werden, nach dem Prinzip > aus zwei mach eins!!!"

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Also legt man den Bug des geschleppten Schiffes in die Schlepprinne am Heck des Eisbrechers und vertäut alles. Der Eisbrecher zieht nun das abzuschleppende Schiff in seinem "Windschatten" (Eisschatten) direkt durch die von ihm gebrochene Fahrrinne und das bei viel geringerer Schleppleistung als mit einer Trosse. Auch wird so der Rumpf des "Anhängsels" vor Eisschäden geschützt.

    Hör ich da jemanden "Diorama" rufen?! :D


    Vielen Dank für die erklärenden Worte HaJo!


    Grüße Torsten