„Citroën CX“ von J.F. Schreiber; skaliert auf 1:25

  • Hallo Kartonmodellbaufreunde,


    ich möchte euch mal wieder mit einem Baubericht beglücken. Herausgepickt habe ich mir den „Citroën CX“ von J.F. Schreiber.


    Dazu muss ich zu Beginn erwähnen, dieses Modell habe ich schon einmal versucht zu bauen, um 1989 herum war es wohl. Damals fehlte mir aber die Erfahrung, und ich war mit dem Bogen auch nicht so glücklich. Schon damals gefiel mir der Maßstab 1:20 nicht, denn ich hatte mich schon auf 1:25 fokussiert. Und die fehlende Inneneinrichtung machte das Fahrzeug für mich auch nicht so recht attraktiv. Die großen langen Falzkanten in der Karosserie wollten sich nicht so richtig einfärben lassen, denn Aquarellstifte kannte ich noch nicht. Immer wieder rutschte ich mit den billigen Filzstiften ab und versaute damit die Oberfläche.


    Zu dieser Zeit war der Markt an zivilen Modellbaubogen von Fahrzeugen noch sehr dürftig. Als dann Ende 1989 durch die Firma Waldmann in München zahlreiche Modellbaubogen von Mały Modelarz angeboten wurden, waren auch einige zivile Fahrzeuge dabei. Dazu kamen ab 1990 Sammlerbestände von DDR – Modellbaubogen von zivilen Fahrzeugen in 1:25.


    Schlussendlich stellte ich deshalb nach einem Versuch die Arbeiten am „Citroën CX“ ein und wandte mich anderen Modellbaubogen zu, die mich dann mehr reizten.


    Vor geraumer Zeit fiel mir wieder ein solcher Modellbaubogen in die Hände. Und diesmal konnte ich ganz anders agieren wie damals: einscannen, auf 1:25 skalieren, eine Inneneinrichtung hinzufügen.


    Nach meinem Kenntnisstand war dieser Modellbaubogen 1984 eine Auftragsarbeit zu Werbezwecken für die FAZ und fand anschließend den Weg in den regulären J.F. Schreiber – Katalog.


            

    Das Unvollendete liegt in der Natur.


    Es ist eine große Kunst, ja Weisheit, im richtigen Moment aufzuhören.


    Wir sollten uns alle vor dem Perfektionismus in acht nehmen.

  • Über die Geschichte des Vorbildes will ich keine großen Worte verlieren. Das können zwei Links bedeutend besser:


    Citroën CX: Im Tiefflug durch die Nacht
    Bis heute wird die frisch gedruckte F.A.Z. auf Achse vom Druckort Mörfelden bei Frankfurt nach Paris gebracht. Unvergessen sind jedoch die Zeiten, als…
    www.faz.net


    Citroën CX Loadrunner: Skurriler Mammut-Transporter
    Der Citroën CX an sich ist schon ein Kuriosum, aber der Umbau vom Break zum maximal sechseinhalb Meter langen Loadrunner toppt das Ganze. Den meisten dürfte…
    autoclassic.de

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  • Nach so viel Geschichte nun endlich der Baubeginn: die Seitenteile wurden ausgeschnitten, geformt und verklebt. OK, klingt logisch…


    Bei den kleinen, einzusetzenden Flächen offenbarte sich ein Passfehler. Schade, also anpassen und abschneiden. Diese Stelle war auch später noch kritisch und bedurfte weiterer Anpassungen.


    Die Halterung für die Hinterachsen erschien mir zu instabil. Ich verstärkte sie massiv auf Finnpappe, somit war sie verwindungssteif. Kanten und kleine Schönheitsfehler glich ich mit Aquarellfarbe aus.


          

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  • Entgegen der Anleitung habe ich zuerst den hinteren Aufbau komplett erstellt. Die Heckscheibe wollte ich auch verglast haben, um zumindest den Spiegelungseffekt zu erreichen. Dazu schnitt ich die Fläche aus, hinterklebte sie mit Folie, und klebte dahinter dann wieder schwarzes Tonpapier. Sah gar nicht so schlecht aus. Allerdings hatten sich ein paar vorwitzige Staubkrümel zwischen Tonpapier und Folie versteckt, die ich natürlich erst bemerkte, als alles fest verbunden war. Und die beim Foto dann erst recht gnadenlos ins Auge fielen.


      


    Nun gut, ist ein französisches Auto, also: C‘est la vie!


    Für die Verglasung benutzte ich übrigens Overheadprojektor - Folie von 0,15 mm Stärke.


    Auch den gesamten hinteren Kastenaufbau habe ich massiv mit Finnpappe verstärkt. Seitenflächen und auch Dach wurden regelrecht mit 1,5 mm gepanzert. Das gab eine schöne stabile Struktur.



    Zu guter Letzt wurde dann noch die Achshalterung für die Tandemhinterachse einklebt. Alles zusammen richtig schön stabil. Wohl musste ich dann noch einige Flächen mit Aquarellfarbe einfärben. Ansonsten hätten dort unschöne weiße Stellen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich gezogen.


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  • Dann habe ich die Frontpartie angesetzt. Besonders der Übergang von den Türen zu den im ersten Bauschritt eingesetzten und angepassten Flächen musste durch sorgfältiges Probieren und Anpassen ausgeglichen werden.


      


    In diesem Baustadium war ich mit dem Resultat noch sehr zufrieden. Sah doch alles ganz proper aus! Und als ich die Motorhaube schön rund und knickfrei passgenau montiert hatte war ich richtig stolz auf mein Werk.


      


    Auch der Träger der vorderen Bodengruppe für die Vorderachse wurde massiv mit Finnpappe ausgekleidet. Alles schön stabil!

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  • Nun kam die Inneneinrichtung. Diese entnahm ich einem Modellbaubogen eines „Mazda 626“, der ursprünglich in 1:18 war und mir vor vielen Jahren von einem damaligen Bekannten geschenkt worden war. Der Bogen ist russischen Ursprungs, aber mehr weiß ich darüber leider auch nicht.



    Die Inneneinrichtung kam jener des „Citroën CX“ recht nahe, wurde von mir optisch und größenmäßig angepasst und sollte dann eingesetzt werden.


    Und dann kam die böse Überraschung! Die Windschutzscheibe als quasi letztes Bauteil der Karosserie passte nicht mehr! Bei meiner Anpasserei hatte ich wohl dies nicht berücksichtigt. Auch die völlig andere Vorgehensweise bei der Baureihenfolge als in der Anleitung dürfte diesen Fehler ausgelöst haben.



    Zur Ehrenrettung meiner Person muss ich anfügen, dass hier wohl aber auch ein Manko in der Konstruktion zu liegen scheint. Betrachtet man das Titelbild des Originalbogens genauer fallen zwei kritische Stellen auf. Wenn ich von diesem Fehler gewusst hätte, so hätte ich meine Vorgehensweise noch wieder anders gestaltet.



    Aber nun war es zu spät. Was tun? Ich biss die Zähne zusammen, und akzeptierte diesen Fehler. Alternativen gab es keine, außer einem Neubau, und dazu fehlte mir einfach die Lust. Also, weiter, an die Räder.


      

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  • Letztendlich konnte ich mit dem Resultat dann doch irgendwie leben. Jetzt ist er halt noch etwas aerodynamischer als gedacht.


          

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  • So alleine für sich war mir der Wagen dann aber zu langweilig. Ich wollte ihn gerne in einem Diorama einbetten. Und dann kam mir die Idee, den „Schwelmer Pilzkiosk“ von Jens Neuhaus dafür zu nutzen.


    Jens hat eine Homepage www.papierdenkmal.de, wo man sich diesen Modellbaubogen in 1:45 herunterladen kann. Ich vergrößerte mir diesen Bogen auf 1:25.


          

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  • Der Zusammenbau dieses „Schwelmer Pilzkiosk“ bereitete keine Probleme. Gut, wenn man eine Konstruktion dermaßen vergrößert, muss auch improvisiert werden. Dies bedeutete vor allem den Einsatz großer Mengen Finnpappe von 1,0 und 1,5 mm zur Stabilisierung der Wände und Decke.


          

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  • Hier nun einmal die Auflistung alle größeren Komponenten für das Diorama:

    • Eine Pflasterimitation aus Hartschaum. Hersteller? Leider vergessen, schon vor Jahren gekauft…
    • Eine Straßenfläche, im Internet heruntergeladen, auf 1:25 vergrößert
    • Der „Citroën CX“ mit seiner eigenwilligen Windschutzscheibe
    • Der „Schwelmer Pilzkiosk“
    • Ein Haufen Figuren von PREISER (die wollten sich nicht fotografieren lassen und sind weggelaufen…)

          

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  • Schließlich waren alle Teile zu einem Ganzen vereinigt. Was mir bei der Gestaltung Kopfzerbrechen bereitete, war die Größe und Wucht des Kioskes. Dies erforderte mehr Abstand zwischen Kiosk und Fahrzeug. Dies wiederrum vergrößerte drastisch die Grundfläche des Dioramas.


    Also habe ich noch einen Baum hinzugefügt, um mehr Leben und Farbe in die Szenerie zu bringen.


    Ich hoffe, das Ergebnis gefällt, und ich würde mich über Kommentare und Kritiken sehr freuen.


    Viele Grüße


    Axel


          

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  • Sehr schön Axel!

    Der "Baufehler" mit der Windschutzscheibe wäre ohne deinen Hinweis gar nicht aufgefallen!

    Hat das Diorama so ca. 30x30cm?


    Gruß

    Klaus

    Wir bleiben immer Kinder, und,
    so klug wir auch sein mögen, wir behalten immer die Lust,
    mit scharfen Messern und spitzen Scheren zu spielen.

    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Hallo Klaus,


    nein, das Diorama hat 50 × 50 cm. Und ist durch den Baum auch 30 cm hoch.


    Etwas überdimensioniert geraten. ^^


    Viele Grüße


    Axel

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  • Hallo Axel!

    Ah, da ist das Diorama! Sehr schön gebaute Modelle, sie gefallen mir sehr gut. Die Kombination des Ciroens mit dem Kiosk ist klasse! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller