Boomie "Sweet Lady" of Ibswitch 1899, Scratch 1:50

  • Es geht weiter mit dem Scratch. Wir bleiben in England, wechseln aber von der Nordwestküste an die Südostküste.


    Es wird diesmal ein etwas größeres Modell. Eine Thames Barge die ich "Sweet Lady" getauft habe.



    Vorstellung des Schiffstyp:


    Boomsail Barges (Boomie) waren große Plattbodenschiffe mit Seitenschwertern und einem Gaffel-Ketch Rigg. Die Rumpflängen lagen in der Regel zwischen 25 und 30 Meter bei einer Breite von 5 bis 7 Meter.

    Die Ladekapazität lag bei 150 Tonnen, teilweise auch darüber.


    Boomsail Barges gehörten zur Familie der Thames Bargen, schauen wir uns diese Familie genauer an.


    Swimmie

    Einmastige Plattbodenschiffe mit Sprietsegel, Topsegel und einem Stagsegel. Es waren die ersten Thames Bargen, ab 1930 nicht mehr im Dienst.



    Stumpie

    Anderthalbmastige Plattbodenschiffe mit Sprietsegel, Topsegel und einem Stagsegel. Waren bis in die 1940 Jahre im Dienst.


    Sprittie

    Anderthalbmastige Plattbodenschiffe mit Sprietsegel, Topsegel zwei Stagsegel und einem Bugspriet. Es waren die typische Vertreter der Thames Bargen. Dieser Typ hat sich bis in die Gegenwart gehalten und fährt heute noch als historischer Segler auf der Themse.


    Mulie

    Anderthalbmastige Plattbodenschiffe mit Sprietsegel, Topsegel, zwei Stagsegel und einem Bugspriet. Der Besanmast war gaffelgetakelt.


    Boomie

    Die Schiffe hatten einen Großmast mit einem großem Gaffelsegel und Gaffeltopsegel, einen Besannast ebenfalls mit Gaffelsegel und Topsegel. Vor dem Großmast konnte auch eine Breitfock gesetzt werden. Über dem großem Bugspriet wurden vier Stagsegel gefahren. Es waren die einzigen Vertreter der Thames Bargen die für das offene Meer geeignet waren.


    Die Besatzung bestand aus vier bis fünf Mann.


    Das Haupteinsatzgebiet dieser Schiffe war der Transport von Kohle von den nordöstlichen Häfen in die südlichen Häfen Englands. Aber es wurden auch regelmäßige Fahrten nach den Niederlanden und Deutschland unternommen. Einige dieser Bargen fuhren auch den Rhein hoch bis Remagen.

    Gebaut wurden diese Frachtsegler in verschiedenen Werften entlang der Ostküste Englands.


    Mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt wurden diese Segler unwirtschaftlich. Einige wurden dann mit einer Sprietsegeltakelung versehen und in der Flußschifffahrt eingesetzt.


    Als Information für den Bau dieses Modells dient mir dieses Buch.



    Ab sofort können Sitzplätze eingenommen werden. Ich starte mit dem Bau in Kürze.

  • Hallo,

    Ist der zweite Spant, vom Bug aus gesehen, nicht zu klein. Hast du schon mal eine Straklatte angelegt.

  • Moin Schlickrutscher,

    es ist schon spät, und ich möchte nicht doof ins Bett gehen:

    Es geht weiter mit dem Scratch.

    Was ist ein Scratch?


    Leo und Deepl sagen Kratzer - aber was beseutet das für Dein spannendes Mosdell?


    Neugierige Grüße aus Hanover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Hallo Dirk,

    Ein Scratch gebautes Modell bedeutet, das Modell wird nach Bauplan gebaut. Das bedeutet du musst alles selber machen, zeichnen und dann zusammenbauen, der Begriff wird meistens beim Plastikbau verwendet.

  • Moin

    Udo hat es richtig gesagt. Die Boomie Barge wird nach Bauplan konstruiert. Genauer gesagt gibt es nur Linienrisse, der Rest wird recherchiert und interpretiert.

    Warum das Scratch genannt wird weiß ich nicht.

  • Danke, ich habe tatsächlich gut geschlafen und bin jetzt erheblich schlauer!


    Wissende Grüße aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Uups, vor lauter vor mich hin kleben, habe ich vergessen Fotos zu machen. Aber die werte Leserschaft hat nicht viel verpasst. Das Spantengerüst ist fertig (ist eh langweilig) und jetzt versuche ich so einen Art Außenhaut auf die Spanten zu kleben, damit später die Planken aufgeklebt werden können.

  • Moin Zusammen,

    wieder ein Lebenszeichen von mir. Nach einer kleinen Pause ist die Rumpfform soweit fertig gestellt und das Deck ist beplankt. Die Bugsegmente des Wassergangs sind schon auf dem Deck befestigt.

  • Moin Leuts,


    ich lege diesen Bericht für eine Weile auf Eis. In letzter Zeit habe ich wenig gebastelt und letzendlich lag es daran das ich so eine Art Segelschiff-Burnout habe. Es macht mir zur Zeit einfach keinen Spaß an der Sweet Lady weiter zu werkeln.

    Also erst mal eine Weile Abstand halten.


    In der Zwischenzeit begeb ich mich bautechnisch auf die Schiene. Dazu mehr in einem neuen Bericht.

  • "Segelschiff-Burnout" klingt nicht gut. Bevor die Freude an den schönen Segelschiffthemen weg bleibt, ist ein Stop und ein anderes Thema gut. Ich hoffe, Du kehrst dann bald erholt und mit Elan wieder auf Deine engliche Werft zurück :thumbsup:


    Viele Grüße,

    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»