Doppelbaubericht Hawker Hurricane Mk.IIc; Answer ModelArt Nr. 3/2007 und Kartonowa Kolekcja "Numer Specjalny" 2/2022; Maßstab 1:33

  • Hallo zusammen,


    das Erscheinen der neuesten Neuheit, die so aktuell ist, daß man sie noch nicht mal bei Slawomir bekommt, und die obendrein noch nicht mal eine Neuerscheinung an sich ist, hat mich dazu bewogen, ein Vorhaben anzugehen, das mir schon seit Jahren im Kopf herumspukt. Es geht um dieses Heftchen hier, eine Neuauflage von Kartonowa Kolekcja Nr. 31:



    Es handelt sich nicht einfach um einen schnöden Reprint eines vergiffenen Modelles, da auch einige kleine Änderungen im grafischen Bereich hinzugekommen sind: Einerseits wurde das Cockpitinnenleben farblich verändert, andererseits wirkt das ganze Ding nun deutlich plastischer, was ich aber nicht konkret an irgendwas festmachen kann.


    Mein lange gehegtes Bastelvorhaben besteht darin, die Hurricane Mk.IIc (die mit den dicken Kanonen!!!) in einem Doppelbaubericht mit zwei unterschiedlichen Konstruktionen anzugehen. Und so lande ich dann an dieser Stelle hier:



    Neben der "polnischen" Variante mit dem umgedrehten Tarnmuster (an historischen Fotos aber einwandfrei verifizierbar!!!) kommt nun noch der sehr schicke schwarze Flieger von Answer ins Spiel. Konstrukteur ist hier Lukasz Fuczek und die Konstruktion wurde seinerzeit zu drei unterschiedlichen Versionen "verwurstet", erschienen bei Modelik, Orlik und eben Answer.


    Hier ein Blick in die einzelnen Bögen, links die überarbeitete KK31 und daneben die Konstruktionskünste des Herrn F.:




    Zu Beginn stellte ich fest, daß meine Skalpellklinge völligst im Eimer ist. Also habe ich eine neue genommen und mit einem scharfen Messer erstmal die Instrumentenbretter nicht versaut:



    Solange ich noch frisch motiviert bin, fange ich erstmal mit der offenkundig etwas zäheren Nummer von Answer an. Die Nummerierung ist reichlich rätselhaft. Wenn man dort beginnt, wo man für gewöhnlich einen Flugzeugbau anfängt, geht es mit dem Teil Nummer 10 los?! Skizzentechnisch sind auch ein paar Rätsel zu knacken und im Spantenplan fehlen auch noch ein paar Angaben. Also wird erstmal irgendwie frei Schnauze losgewurschtelt, mit der Erfahrung von mehreren Hurricane-Basteleien im Hinterkopf:



    Die Answer-Hurricane muß zwingend mit geöffnetem Cockpit gebaut werden, weil die Führungsschiene nicht komplett durchgezeichnet ist. Also, dachte ich mir, wird's gleich richtig gemacht und ich öffne auch noch die Luke rechts. Hier gab's gleich Konflikte mit der Innen- und Außenschicht sowie einer falschen Anzeichnung auf der Außenhaut. Man sollte mit diesem Modell wirklich nichts anstellen, was auf dem Weißmodell nicht zu sehen ist. Ich werd's aber trotzdem ganz gut hinkriegen, falls ich die Cockpitsektion als solches auf die Reihe kriege?!


    Nachdem sich so eine Art Grundstruktur von selbst erwürfelt hat, habe ich erstmal Pilotensitz und den etwas extravaganten Steuerknüppel eingebaut.



    Die Konstruktion der Sitzschale ist mit zwei kompletten ineinander zu schiebenden Formen konzipiert. Das ist natürlich Blödsinn, wie immer bei solchen Konstruktionsideen. Die Außenschicht wurde also separat aufgebracht, so daß die häßlichen Spaltmaße hinten im unsichtbaren Bereich liegen.


    Ich mach' jetzt erstmal mit dem Ding hier weiter, so lange bis es mir auf die Nerven geht. Dann ziehe ich die Arbeismoral mit der Kartonowa Kolekcja wieder raus aus dem Sumpf...


    Gruß,


    Daniel.

  • ......andererseits wirkt das ganze Ding nun deutlich plastischer, was ich aber nicht konkret an irgendwas festmachen kann.

    Im Prinzip haben die Dateien der Neuausgabe in der Bildbearbeitung etwas mehr an "Kontrast" bekommen mit der Wirkung, dass die Farben einen Ticken dunkler sind, aber damit auch die "Schatten" der Textur deutlicher hervortreten und nunmehr das Teil insgesamt mehr an Plastizität gewinnt. Wenn man in der Bildbearbeitung umgekehrt den Kontrast zurücknimmt, werden die Farben zwar heller, aber auch etwas flacher.


    Ansonsten.......interessantes Projekt........ :thumbup: !


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Hallo zusammen,


    und danke für die Rückmeldung, HaJo :thumbup: Jetzt hab' ich's geschnallt, endlich mal 8o


    Weiter ging's zunächst mit den Cockpitinnereien. Läßt sich alles problemlos bauen, allerdings ist der Detaillierungsgrad lausig, in Abetracht der Tatsache, daß mich der Konstrukteur zu einer offenen Darstellung nötigt. Könnte man das Cockpit einfach klassisch zukleistern, wäre das alles gar kein Thema...



    Anschließend habe ich die schon vorbereitete Außenhaut angebracht und mußte feststellen, daß entweder der Spant Unter- oder eben die Abdeckung Übermaß hat.




    Nach einigem hin- und herüberlegen habe ich mich für das Kürzen der Abdekcung entschieden, was sich (bisher) auch als gut erwiesen hat.


    Als Nächstes habe ich die hinteren Segmente zusammengebaut, inklusive einem Stückchen Korken im Inneren, das später der Antenne Halt gibt:



    Die Verbindung der Cockpitsektion mit dem Hinterteil erfolgt mittels der furchteinflößenden Spant/Spant-Methode... Die Konstruktion ist echt ganz schön "hölzern", muß ich sagen.



    Ist mir aber gut gelungen. Für die Farbabweichung übernehme ich keine Verantwortung, ich habe das schließlich weder gezeichnet noch gedruckt...



    Jetzt werden die vorderen Segmente vorbereitet und zum Trocknen weggelegt. Dann deutet sich endlich mal der Wechsel zur anderen Hurricane an.


    Gruß,


    Daniel.

  • Im Prinzip haben die Dateien der Neuausgabe in der Bildbearbeitung etwas mehr an "Kontrast" bekommen mit der Wirkung, dass die Farben einen Ticken dunkler sind, aber damit auch die "Schatten" der Textur deutlicher hervortreten und nunmehr das Teil insgesamt mehr an Plastizität gewinnt. Wenn man in der Bildbearbeitung umgekehrt den Kontrast zurücknimmt, werden die Farben zwar heller, aber auch etwas flacher.

    …wobei es sich wohl grundsätzlich empfiehlt, bei Modellen die Farbe gegenüber dem Original etwas aufzuhellen; je kleiner der Maßstab, umso heller.

    Deswegen gefällt mir auch die dunklere Farbwahl der Neuauflage nicht ganz so gut .

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • …wobei es sich wohl grundsätzlich empfiehlt, bei Modellen die Farbe gegenüber dem Original etwas aufzuhellen; je kleiner der Maßstab, umso heller.

    Deswegen gefällt mir auch die dunklere Farbwahl der Neuauflage nicht ganz so gut .

    Ein sehr interessantes Thema 8o Für den Maßstab und die Detailtiefe von Passat-Modellen unterschreibe ich das sofort. Wenn diese Modelle, die alleine durch ihre zahllosen Details schon eine Reizüberflutung beim Betrachter auslösen, auch noch die "Farbseuche" (...frei nach dem Held der Steine :D ) kriegen, wird das wahrscheinlich nicht sehr gut aussehen :pinch:

    Bei Mistewicz' Hurricane liegt der Fall aber anders. Detailmäßig ist auf so einer Flugzeugoberfläche naturgemäß nicht viel los, soll ja auch schließlich schön windschlüpfrig sein. Wenn dann der Konstrukteur (mutmaßlich) ganz bewußt das Mittel der Überzeichnung wählt, kann das auch durchaus sehr gelungen wirken. Pawel Mistewicz ist hier übrigens ein "Widerholungstäter". Ich habe im Baubericht der 303-Hurricane schon die nahezu comichafte Überzeichnung der Grafik positiv hervorgehoben und ich habe den Eindruck, daß er genau diesen Effekt beim vorliegenden Reprint wieder umzusetzen versucht hat. Schlauer sind wir, wenn das Teil fertig dasteht :cool: Wenn ich mir die Bilder des Testmodelles für den Originalbogen anschaue, empfinde ich die Farbgebung auch stets irgendwie als etwas komisch ?( Somit ist es wahrscheinlich keine schlechte Idee, hier ein Bißchen Kontrast aufzutragen...


    ...rein bautechnisch wurde aber erstmal der Rumpf des Answer-Modelles fertiggeklebt. Der Propeller ist in diesem Bausatz das reinste Stiefkind, da werde ich aber später im Prozess noch ein Bißchen meckern müssen. Schon jetzt, ganz am Anfang, merkt man aber, daß ein dreh- und entfernbarer Propeller hier scheinbar gar nicht vorgesehen ist :cursing: Also habe ich einen Draht mit Papier umrollt und eine entsprechende Propellerwellenfassung selbst "konstruiert".



    Im Anschluß wurden die Segmente dann zusammengewürfelt und am Rumpf angebracht. Obenrum paßt alles prima, unten gibt's allerdings ein recht prominentes Spaltmaß, das ich aber, mittels unverschämten Zoomens, auch beim nahezu baugleichen Modell von Krach Bumm ausfindig machen konnte:



    Ich bin aber guter Hoffnung, daß ich da später beim Anbringen der Tragfläche irgendwie drumherumimprovisieren kann, vielleicht durch noch einen Streifen eingeschobenes Papier o. Ä., mal sehen...


    Anschließend habe ich den, nun schon sehr ansehlichen, schwarzen Rumpf links liegen gelassen und endlich mal mit meiner dritten Kartonowa-Hurricane angefangen:





    Bis dahin gibt's auch gar nicht viel zu sagen, das habe ich außerdem auch schon in zwei anderen Bauberichten gemacht :cool: Der Robson hat neulich auch noch eine gebaut, es gibt zu dieser Konstruktion also mehr als genug zu lesen, auch und sogar in deutscher Sprache :thumbsup: Allerdings gibt es dann doch einen kleinen Problembären, auf den ich nochmal etwas genauer eingehen möchte; Wenn man sich so von unten hochbaut, ist die Paßgenauigkeit ziemlich grandios, genau so, wie man sich das eigentlich auch durchgehend von sämtlichen anderen kommerziellen Bastelbögen wünscht :cursing: :cursing: :cursing: Der Punkt, an dem es hakelt, ist die obere Abdeckung, das Teil Nummer 24, um genau zu sein:



    Der Spant untendrunter ist ein Bißchen zu kurz geraten, weshalb in die Nr. 24 oben noch eine kleine Rundung rein muß, die aber bei einem so konstruierten Teil physikalisch gar nicht möglich ist :pinch: Deswegen habe ich alleine mit diesem Bauteil zwei sehr unschöne Stunden verbracht ;( Ich dachte, nachdem ich an dieser Stelle jetzt dreimal in die Falle gelatscht bin, schreibe ich's mal auf, damit ich bei Hurricane Nr. 4 vielleicht zuerst denke und dann klebe 8o


    Jetzt werden Segmente gebaut und dann sollte da schon ziemlich bald auch der Rumpf dastehen...


    Gruß,


    Daniel.

  • Hallo zusammen,


    ich habe am Wochenende einen konzentrierten Arbeitseinsatz hingelegt und vor lauter Segmente kleben, anpassen, abrollen, zurechtdrücken und Korrekturlöcher bohren ganz das Fotografieren der einzelnen Bauschritte vergessen :pinch: Jedenfalls bin ich, ausgehend von diesem Stand hier...



    ...durch beständigen Arbeitseinsatz schließlich an diesem Punkt hier rausgekommen:



    Weil ich's generell ein Bißchen spannender mag, habe ich noch rechts eine Beule reingedrückt, die ich dann mittels einer unpopulären Bohrung von links wieder rausdrücken mußte ;(



    Der zu dieser Aktion gehörige Flicken ist mir sehr gut gelungen, auch und obwohl uns das Makro hier etwas anderes weismachen möchte :whistling: Da wird später ein Auspuffendrohr draufgeklebt, dann wird die Operationsnarbe völlig unsichtbar sein :cool:


    Nach dieser Intensiv-Bastelaktion sieht der Stand der Dinge nun so aus:



    Man sieht, daß beides Hurricanes werden sollen, allerdings unterscheiden sich die Proportionen und Herangehensweisen deutlich. Genau das ist übrigens auch das Spannende an solchen Vergleichsbauten von eigentlich identischen Vorbildern :thumbup: Vorne ist alles weitgehend deckungsgleich, allerdings ist Fuczek's Hurricane zum Heck hin deutlich schlanker gehalten. Die Unterschiede im Bereich hinter dem Pilotenkopf sind ja noch offensichtlicher.

    Knackpunkt einer jeden Hurricane-Konstruktion ist der Übergang von der Cockpitsektion zur hinteren Schräge. Und obwohl ich vorher fleißig gemeckert habe, ließ sich die "Zuerst Spant/Spant und dann oben kleben"-Variante von Fuczek tatsächlich schneller, eleganter, nervenschonender und mit weniger unhübschem Spaltmaß bauen, als der klassische rundum-Segmentübergang bei der Kartonowa. Das trifft mich jetzt irgendwie etwas überraschend 8|


    Weiter geht's im Anschluß, nach der nächsten Bauzeit-Durststrecke :cursing: , mit irgendeiner Tragfläche... Ich weiß noch nicht genau, welche ich mir zuerst vorknöpfen werde ?(


    Gruß,


    Daniel.

  • Weil ich's generell ein Bißchen spannender mag, habe ich noch rechts eine Beule reingedrückt, die ich dann mittels einer unpopulären Bohrung von links wieder rausdrücken mußte ;(

    Dazu sagt der Fachmann für -ZUHASTIGBASTELN- (ich):


    Da haste zu hastig gebastelt .... :D