Lagerhaus mit Kampnagel-Kran aus Lübeck, 1:250, HS-Design

  • In dem Thread "...an welchem Modell arbeitest du..." hatte ich davon angefangen zu berichten. Ich werde das als Baubericht weiterführen, da noch einiges zu dem Modell zu machen ist. Es handelt sich um diesen Bausatz von HS-Design: Gereizt hat mich daran eine schöne Urlaubserinnerung aus Lübeck, das spezielle Kranmodell und die O&K-Lok mit Güterwagen.

    Auch der Schuppen, im Modell gegenüber dem Original stark verkürzt, sieht mit seinen Backsteinornamenten spannend aus. Hier die Orignalansicht von der Altstadt aus:

    Im ersten Teil des Bauberichtes findet sich die Wiederholung meiner Einträge vom oben erwähnten Thread, allerdings mit ein paar Ergänzungen.

    Begonnen habe ich den Bausatz mit der für mich attraktivsten Komponente, dem Kran. Die untere Baugruppe des Kranes war im wesentlichen relativ flott fast fertig (Gitter und Aufstiegsleiter fehlen noch).

    Wer es genau nimmt, kann das Fahrgestell näher dem Original anpassen: Im Bogen fehlt auch die Kabeltrommel.


    Ab hier wird es spannend.

    In der Theorie ist der Kran komplett beweglich ausgeführt. Das Maschinenhaus ist drehbar auf seinem Unterteil angebracht, der Ausleger könnte gehoben und gesenkt werden. Für den Ausleger ist das nur theoretisch möglich, da mit dem späteren Anbringen der Seile sich die Beweglichkeit auschließt, es sei denn, es gelingt jemandem, auch die Winden funktionsfähig zu machen (Ich will hier im Forum nichts ausschließen! :cool: ).

    Die Baugruppen Untergestell, Maschinenhaus und Ausleger sind also bereit: Die Achse zwischen Untergestell und Maschinenhaus ist ein Stück Schaschlikstab (unbenutzt!).

    Beim Maschinenhauses hatte ich zu schnell gebaut, ohne vorher die Bauanleitung genau zu studieren. Der Aufsatz, auf dem die Winden stehen, hat eigentlich einen Abschnitt, um ihn im Maschinenhaus zu versenken. Da ich das zu spät kapiert habe, mußte ich diesen abtrennen und den Aufsatz stumpf auf das Maschinenhaus kleben. Das ist weiter kein Problem, da er später nur unter geringer, seitlicher Zuglast steht. Das hält die Klebstelle allemal. Am Maschinenhaus ist ein Fehler zu korrigieren. Der Achsstummel für den Kranausleger ist auf der linken Seite gut 2mm in horizontaler Richtung zum rechten Achsstummel versetzt. Das muß korrigiert werden. Die Kanzel des Kranführers ist eine Kopie derselben auf Overheadfolie. Damit ist sie transparent, weswegen das Maschinenhaus an der Stelle zu öffnen ist.


    Der Ausleger.......

    Er besteht aus zwei Teilen, wobei nur für den Abschnitt am Maschinenhaus eine Verdoppelung vorgesehen ist. Der vordere Teil ist mit einfacher Kartondicke zu knickempfindlich beim Hantieren, gleiches gilt für die Lagerung der Seilrollen an der Auslegerspitze. Deshalb mußte ich einen zweiten Ausleger bauen, bei dem ich die kritischen Teile verdoppelt habe. Auch so ist er recht delikat. Zu beachten ist auch, das beim Zusammensetzen des Auslegers der Teil mit den Gegengewichten am unteren Streben etwa 2-3mm gekürzt werden muß, damit der gesamte Ausleger nach dem Zusammensetzen gerade ist.


    Schlau wie ich bin, habe ich zum Ausgleichen des Kranarmes die Gegengewichte mit Sand gefüllt. Pustekuchen! Das reicht nicht für ein Gleichgewicht!

    Das ist aber letztendlich egal, da mit dem Anbringen von Seilen der Ausleger fixiert wird.

    Die Winden sind ein diskussionswürdiger Punkt. Gebaut habe ich sie wie im Bogen vorgesehen. Das Original zeigt jedoch ein etwas anderes Bild: Hier stehen die Winden entgegengesetzt, d.h.: die vordere steht wie im Modell, die hintere aber mit der Seiltrommel nach hinten. Im Modell ist auch keine Seilführung für das Heben und Senken des Auslegers vorgesehen. Hier hilft der Ausschnitt aus dem Bild des Originals etwas weiter.

  • Fortsetzung:

    Das Kaisegment ist im Bogen 18mm hoch, ich habe es auf 17mm reduziert, damit es zu den HMV-Kaisegmenten in der Höhe paßt. Die Querrippen sind aus dickerem Abfallkarton gebaut und ihre Anzahl ist gegenüber dem Bogen verdoppelt, um etwas mehr Versteifung zu bekommen.

    Hier die Stellprobe mit dem inzwischen fast fertigen Kran:

    (ich habe bemerkt, daß zwischen zwei Fahrgestellbeinen noch eine Horizontalstrebe fehlt)

    Der Lagerschuppen ist im Rohbau fertig, die Fenster sind ausgeschnitten und mit Kopien auf Overheadfolie hinterklebt.

    Das endgültige Bild zeichnet sich langsam ab.


    Jetzt beginnt die Kleinarbeit am Lagerschuppen.

  • Pappi

    Changed the title of the thread from “Lagerhaus mit Kamnagel-Kran aus Lübeck, 1:250, HS-Design” to “Lagerhaus mit Kampnagel-Kran aus Lübeck, 1:250, HS-Design”.
  • Viel ist nicht passiert. Der Lagerschuppen hat seine dekorativen Fassadenelemente bekommen und die Enden der Träger unter dem überstehenden habe ich montiert. Damit ist der Schuppen fast fertig.


    Gruß

    Manfred

  • Der Schuppen ist ein tolles Modell, ebenso wie der Kran!

    Beeindruckend ist auch das Größenverhältnis zwischen beiden. Ich glaube, da muss ich in Mannheim mal zuschlagen…

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ja, das Modell macht was her. und erst die Kampnagelfabrik, wo man früher die Kräne gebaut und mit Schuten zum Hafen gebracht hat.

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Hier der Standort im Satellitenbild:

    Man sollte sich das Original nicht zu genau anschauen oder doch?


    Ich hatte mich schon gewundert, wo ich später die Poller auf der Kranseite des Kais unterbringen soll. Mit Pollern könnte der Kran nicht daran vorbeikommen. Jetzt weiß ich es:

    Der Kai vom Modell ist zu schmal (Das kommt davon, wenn Konstruktionen recykelt werden. :rolleyes: ). Ein geschickter Bastler, der möglichst originalgetreu arbeiten will, müsste entweder die Kaimodule umkonstruieren oder noch eine Wand vorsetzen, um die nötige Breite zu gewinnen. Mit einem kaschierten Kartonstreifen von 2mm Dicke sollte das funktionieren.

  • Weiter geht's! Der Kran und der Schuppen sind vom Bogen her komplett, der erste Güterwagen kann eingesetzt werden und die meisten Teile für vier weitere Güterwagen sind in der Vorbereitung. Doch zuerst zum Güterwagen: Die Unterzüge und die Rungen werden lt. Bogen nur aus einfachem Karton gebaut. Das ist eine sehr empfindliche Geschichte, Nachbauer sollten evtl. diese Teile auf mindestens 180g Papier drucken. Von einer Verdoppelung würde ich abraten, da die Teile dann zu plump werden. Den fertigen Güterwagen kann man kaum anfassen, ohne hinterher die Rungen wieder gerade zu bürsten oder die Unterzüge zu richten.

    Im Bogen sind insgesamt drei Güterwagen enthalten, Ich hätte sechs bauen können, da ich wegen eines anderen geschredderten Teiles den Bogen u.a. mit den Teilen für die Waggons nachdrucken mußte. Insgesamt sind nur fünf übrig geblieben, weil ich inzwischen auch ein Waggonteil geschreddert hatte.

    Am Schuppen fehlten noch die Rampen für den Toren; hier habe ich mir einen Flüchtigkeitsfehler erlaubt, die Schrägen sollten zum anderen Ende des Schuppens zeigen. Auch hat der Eingang seine Stufen bekommen.

    Am Kran fehlte noch ein Querträger zwischen den kaiseitigen Beinen. Dieser trägt im Original die Kabeltrommel.

    Ich mußte die Strebe minimal kürzen, um sie einzupassen. Wahrscheinlich eine Bauungenauigkeit von mir bei der Montage der Beine.


    Das war's für heute, ich muß an der Verkehrsinfrastruktur weiterarbeiten, auch ist bereits Ladegut angemeldet.


    Schönen Gruß

    Manfred

  • Toll, dass Du das Diorama und deine Umsetzung hier separat zeigst, Manfred!! Ich schleiche auch schon länger um das Modell herum und es juckt jetzt immer mehr in den Fingern :D


    Viel Erfolg weiterhin! Grüße Torsten

  • Moin Manfred,

    ich verfolge Deinen Bau mit großem Interesse zwecks Anregung zu meinem Hafen Diorama. Ich glaube dieses gut aus dem Bogen heraus bauen zu können.

    Eine Frage weil ich nicht scannen und drucken kann: hat die Kaigrundplatte sowohl auf der Kranseite als auch hinter dem Schuppen gedruckte "Mauerwerksflächen" so dass der Kai beidseitig benutzbar ist?


    Gruß aus Hannover, Dirk

    Dreemol afsneeden und - jümmers noch to kort

  • Hallo Dirk,

    die Kaisegemente haben, wenn alle drei zusammengesetzt sind, rundherum "Mauerwerksflächen". Das gesamte Modul kann komplett frei stehen. Noch einmal der Hinweis:

    Falls du das mit den HMV-Modulen kombinieren willst, mußt du die Höhe von 18mm an die Höhe der HMV-Module mit 17mm angleichen. Ich habe einfach die Knicklinie am Boden der Kaimodule um einen Millimeter hochgesetzt. Das war das Einfachste.


    Gruß

    Manfred

  • Glücklicherweise konnte von einem Schrottplatz mit viel privatem Engagement der zufällig wiederentdeckte, erste Auslegerversuch, der fehlgeschlagen war, gerettet und der Nachwelt als Erinnerung und Mahnmahl übergeben werden. ^^


    Der größte Teil des rollenden Materials ist inzwischen auch fertiggestellt und abgeliefert. Da ich wegen eines anderen Bauteiles auf eine Sicherheitskopie zurückgreifen mußte, konnte ich fünf Güterwagen statt originär nur drei liefern. Nach dem Bau des ersten Güterwagens mit den Rungen aus dem Originalkarton, bin ich für die Rungen der restlichen Waggons zu kräftigerem Tonpapier übergegangen. Das erspart das fummelige Kantenfärben an dem dafür etwas windigen Originalkarton und es läßt sich aufgrund der höheren Stabilität auch leichter montieren. Der Farbunterschied zu den originalen Rungen erklärt sich einfach aus der Tatsache, daß sogar bei der Bahn (hier eine private Güterbahn) mal etwas erneuert wird. :rolleyes:


    Der erste Versuch, auch schon von dem vorhandenen Ladegut etwas zu bauen, schlug fehl, da bei den kleineren Kisten der Deckel für den Grundkörper zu groß ist. Das läßt sich einfach korrigieren, da es etwas zum Wegschneiden gibt. Überhaupt sind einige Fehler im Bogen enthalten. Auf die Nummerierung darf man sich keinesfalls verlassen, ein sorgfältiges Abgleichen mit den Montagezeichnungen und den tatsächlichen Teilen ist nötig. Also kein schnelles Geradeaus-Bauen ohne rechts und links zu schauen!!!!! :huh:


    Nun zum letzten Schmankerl diese Modelles, der kleinen O&K Rangierlok, die jetzt entsteht.

    Die Motorgehäuse und der Wagenkasten warten bereits darauf, daß die Kabine verglast und montiert wird.

    Schönen Gruß aus der Werkshalle!

    Manfred

  • Nu ist die Kleine fertig! Zugegeben, die Kupplungen habe ich noch vergessen; sie kommen aber noch! Versprochen ist versprochen!

    Hinweis: Die Pufferhöhen an der Lok stimmen nicht mit den Pufferhöhen an den Waggons überein.

    Jetzt stehen "nur" noch ein paar Details an den Kaimodulen aus, dann kann das Modell als abgeschlossen erklärt werden. Na ja, und ein paar weitere Fotos sind sicherlich auch nicht schlecht.


    Gruß

    Manfred

  • Das letzte Foto ist stark - mit dem riesigen Kran


    Eine schöne Arbeit Manfred


    Gruß aus Hannover, Dirk

    Dreemol afsneeden und - jümmers noch to kort

  • Pappi

    Added the Label Completed
  • Wie bereits erwähnt ist die äußere Kaikante auf der Seite des großen Kranes zu schmal, um dort noch Poller unterzubringen. Zur Korrektur habe ich einen 2mm starken Kartonstreifen vor die Kaimauer gesetzt, was das Gesamtgebilde in Längsrichtung zumindest auf einer Seite versteift. Jetzt braucht es natürlich auch eine neue Kaimauer. Dazu habe ich alle drei Teilkaiflächen aus dem Bogen zu einer zusammengesetzt und in der Breite um die Dicke des Kartonstreifens vergrößert. Da der Schuppen schon montiert ist, muß ich die neue Oberfläche auftrennen und die Grundfläche des Schuppens ausschneiden, dann kann der neue Anzug angepaßt werden.

    2mm Verbreiterung sind immer noch etwas knapp bemessen aber mit zugedrückten Augen tolerierbar.

    Nur noch paar Dalben? (Abstandhölzer) an der Kaimauer montiert ( = bemalte Streichholzstücke), ein paar Poller verteilt, Notleitern angebracht und schon ist das Modell fertig.


    Zur Feier der Fertigstellung wurde auch gleich ein kleiner Rummel mit ein bißchen Show drumherum aufgebaut. Ich habe das Sonntag früh aufgenommen als noch niemand dort war. Das wäre sonst zu überlaufen, da könnte man nichts mehr sehen.


    Gruß

    Manfred