Bahnhof Klütz 1:160 - Entwurf und Bau

  • Hoi zäme


    Wenn es erlaubt ist, gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten Ausdrucke auf Karton aufzuziehen.


    Sofern du Tintenstrahlausdrucke hast, die kein Wasser vertragen, bestreichst du die Pappe mit Heisskleber, den du mit einem Spachtel dünn auf dem Karton überall verteilst. Dann nimmst du ein Plätteisen, legst den Ausdruck auf den Karton und fährst solange über den Ausdruck bis er lückenlos blasen- und knubbelfrei verklebt ist. Da kein Wasser, kein Verzug. Bei Laserausdrucken kannst du allerdings nur mit sehr geringen Temperaturen (Einstellung 'Seide') arbeiten, sonst schmilzt du auch den Toner an.


    Tonerausdrucke kannst du dagegen mit wasserverdünntem Ponal (Bastelweissleim geht auch, wird aber weniger hart) aufziehen; das Papier muss möglichst nass sein, dann schmiegt es sich ohne Blasen am Karton an. Nachher musst du das Werkstück rund zwei Tage lang pressen damit es sich beim Trocknen nicht verzieht. Als Trennmittel zwischen Pressplatte und Werkstück verwende ich Frischhaltefolie


    Gruss Barni


    Ps: Beispiel für Heisskleberaufzug




    Beispiel für Nassaufzug mit anschließendem Pressen:


  • Welche Version verwendest Du?

    Manche Firmen haben immer noch das Erscheinungsbild der 50er Jahre; und sind im Internet nicht richtig angekommen, obwohl ihre Produkte absolut gut sind; ich spreche hier vom Auftritt der Firma Möko Klebstoff GmbH; es soll auch eine Webseite kittifix.de geben?
    Deswegen dieser Link hier!

    Gruß kartonskipper

  • Moinsen MIcha;

    auch wenn Deine Erfahrungen mit Sprühkleber nicht so pralle waren; und ich bin wirklich sehr sparsam mit Empfehlungen, diesen Sprühkleber - bekommst Du nach doppelter Anwendung auf beiden Seiten nach Verdoppelung nicht mal mit einem Hammer zerschlagen; es handelt sich hier um diese Firma; die letzte Dose habe ich angeschlagen vor 4 Jahren - und neulich, klar immer noch brauchbar ..

    ich kenne nichts besseres

    Gruß kartonskipper

  • Hallo Kartonskipper,


    danke für den Hinweis. Wie ist Deine Erfahrung mit Durchschlagen? Ich hatte vor, die Oberseite des Dachs aus 170g-Papier mit dünnerem 80g- oder 100g-Papier auf der Unterseite zu bekleben. Ich nutze Original-Farb-Patronen, die normalerweise nicht auswaschen. Bisher hatte ich mit verdünntem Ponal gearbeitet. Das muss aber lange unter Druck trocknen, damit es sich nicht verzieht. Ich würde gern mal was anderes testen. Auf einem Bild sieht es aber so aus, als ob es beim Sprühen Fäden zieht und etwas klumpig wird.


    Gruß Micha

  • Wie ist Deine Erfahrung mit Durchschlagen?

    Auch hier zählt, Probieren geht über ...; ganz wichtig ist, schütteln bis der Arm weh tut! Ich verwende ihn nur draußen, da er einen unangenehmen Geruch hat. Dieser verfliegt jedoch nach einer Ablüftzeit von 10 Minuten, die ich den zu verklebenden Seiten immer gebe. Korrekturen sind nach Kontaktaufnahme nicht mehr möglich; also ist sorgfältige Arbeit geboten. Durchschlagen ist mir nur einmal passiert, als das Sprühgut nicht richtig durchmischit war, weil ich wohl zu ungeduldig? :D
    Bisher habe ich ihn eigentlich nur zum Doppeln von Spanten und Decks benutzt.
    Was die Benutzung von Drucker und Farben angeht; ich arbeite mit einem 67-Euro-Drucker und Ersatztinten von Swiss-Ink. Alle Ausdrucke für Bauten und Schiffsmodelle der letzten 7 Jahre sind damit entstanden; Farbige Abzüge von meinen Digital-Abzügen entstehen nicht; insofern reicht ein preiswerter Drucker; als ich noch für die Druckvorstufe gearbeitet habe, hatte ich das komplette System, Monitor, Scanner und Drucker durchkalibriert; ein Kostenfaktor, der heute allerdings in keinem Verhältnis zu meinen Machwerken steht. Und im Idealfall habe ich ein großes Sortiment an Tonpapieren im Hause. Daraus lassen sich wunderbar Firstpfannen; Fensterrahmen, Türen und ähnliches nur im Graudruck mit billigster Tinte als Schneidehilfe erstellen.
    Gut, ich bin jetzt erwas ins Plaudern gekommen; aber vielleicht bin ich mit dieser Arbeitsweise nicht allein; ach ja, auch Pfannenreihen lassen sich mit 120-200g Tonpapier erstellen; auch Verschmutzungen und Schatten sind möglich ...
    Gruß kartonskipper

  • Danke. Vielleicht muss ich meinen noch vorhandenen UHU-Sprühkleber auch schütteln, bis der Arm weh tut. Es steht extra feiner Klebstoffauftrag drauf, den ich aber nicht erreicht hatte. Na mal sehen, ich werds nochmal versuchen, wenn es soweit ist.


    Bei den Farben muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen, über selbst Befüllen bis preiswerte Nachbauten. Von Swiss-Ink habe ich sogar noch halbvolle Flasche stehen. Bei meinem jetzigen Canon-Drucker, den ich sogar noch reparieren lassen konnte (internes Netzteil war defekt), bin ich dann bei Original-Tinte geblieben, u.a. wegen der Farben, die gegenüber einen älteren Originaldruck deutlich abwichen. Meine Modelle sind mehrheitlich auf Canon-Papier 170g matt gedruckt, Ich habe aber jetzt auch Schwarzwald-Mühle 180g matt getestet, was sehr ähnliche Ergebnisse ergibt. Nachteil beider beschichteter Papiere ist der recht rauhe, wenig feste Untergrund unter der Beschichtung gegenüber meinem sehr festen 160g-Normal-Papier, welches ich z.B. für das Weißmodell verwendet habe. Das macht sich beim Falzen und auch an Schnittkanten bemerkbar. Es reißt bei feinen Strukturen schneller. Wenn ich solche Stellen habe, verfestige ich das Papier vorher vorsichtig mit Sekundenkleber oder porenfüllender Schleifgrundierung von hinten. Aber die Farben sind wegen der Beschichtung deutlich kontrastreicher.

    Das interne sRGB-Farb-Profil im Gimp scheint ganz gut zum PDF-Export und zum Drucker zu passen. Durch irgendwas war das auf Adobe RGB umgestellt und ich hatte mich gewundert, dass die Exporte und Ausdrucke gar nicht mehr zur Darstellung am Bildschirm passten. z.B. waren die grünen Türen beim Druck viel zu dunkel geworden und die Ziegelgarbe war auch anders. Da habe ich eine ganze Weile gesucht, bis ich die Ursache gefunden hatte.


    Gruß Micha

  • Moin Micha,

    bei Farbe ist es wie bei der Kommunikation, entscheidend ist, was beim Hörer oder Seher ankommt, nicht was beim Sender hinaus geht! :D
    Und noch ein Tip: auch wenn ein Drucker vier Farbpatronen hat; sein Drucksystem beruht immer noch auf RGB; und RGB ist basierend auf der additiven Farbmischung, die im Zusammenwirken von Rot, Grün und Blau durch Projizierung am Bildschirm in der Mitte ein Weiß und an den Überschneidungen der Kreise die entsprechenden Farben; wir sprechen hier auch von Lichtfarben, was dann später im Druck durch Punkte des Tintenstrahlers, physikalisch - subtraktive Farbischung - umgesetzt werden muß. Man hat am Bildschirm einen anderen Eindruck von Farben als später beim Ausdruck; daß führt zu den Irritationen, warum sieht es nicht so aus, wie ich es gerne hätte? :D Adobe RGB ist für die Druckvorstufe sehr hilfreich, aber nicht für unseren Einsatz im Bereich der Tintenstrahler; hochwertige Drucker versuchen den Offset-Druck mittels verschiedener Manipulationen durch Grautöne zu erreichen und sind damit heute sehr erfolgreich. Soviel dazu ..
    Wenn ich einen Tip zum von mir verwendeten Karton/Papier loswerden darf? Seit Jahren trommele ich für ColorCopy; beidseitig gestrichen, hochweiß und bezahlbar! Alle meine Modelle, und es sind meist eigene Machwerke seit Jahren, werden darauf gedruckt. Für diesen Karton kann ich nur die besten Noten verteilen, weil er in unterschiedlichen Grammaturen erhältlich ist.
    Einfach Color Copy in der Suchmaschine eingeben; ich habe hier bei mir einige Ries im Lager; und bitte, Farben sind immer daß, was das Auge reflektiert bekommt, und daß ändert sich bei jeder Lichtsituation ..
    Gruß kartonskipper

  • Hier meine Erfahrungen betreffs Leim:

    Derzeit beschäftige ich mich mit 1:87 - Stationen der Preßnitztalbahn; habe aber auch schon 1:43 zum Thema Halbrelief-Gebäude nach französischen Vorbildern gemacht.

    ich verstärke die Wandelemente (Farblaserdruck auf weißem 160 g - Karton ungestrichen, Marke Rainbow) mit Balsaholz-Streifen, die Grundplatten mit 1 mm Graupappe.

    Die besten Erfahrungen habe ich mit UHU Alleskleber extra tropffrei gemacht. Es schlägt nichts durch, kein Verzug und Korrekturen sind möglich.

    Für Kleinteile verwende ich meist verdünnten Holzkaltleim. Es gab mal Wiccoll carton, aber ich glaube, da gibts nichts mehr.


    Betreffs Maßstäblichkeit hab ich auch so meine Probleme. Da bleibt manchmal nur ein Kompromiß.

    So habe ich z.B. bei der Station Oberschmiedeberg festgestellt, daß da zwei verschiedene Ziegel verwendet wurden (26x12x7 und 25x12x7 cm)

    Das dürfte das Dresdner Format sein: 27,73 x 13,57 x 6,49 cm; aber warum dann Höhe = 7 cm ???? Hab ich mich vermessen ?

    Am Sonnabend bin ich schlaucher, da beginnt das Pfingstfest der Preßnitztalbahn.


    Gruß Christian

  • Guten Abend,

    noch einen Tip zum Klebstoff von mir, der mir direkt entfallen, weil ich ihn mittlweile automatisch anwende: Fixogum; einfach aufgetragen, man kann korrigieren und das zu positionierende Teil wieder entfernen; oder auf beide Flächen aufgetragen und verbunden - kein Chance mehr ohne Zerstörung beider! :D
    Fixogum ist ein Tubenklebstoff; bei größeren Flächen verteile ich ihn mit einem kleinen Japanspachtel; nach ein wenig Übung gelingt es mir ganz hervorragend; auftragen, ablüften lassen und ...
    kein Durchschlagen, lediglich etwas Gemüffel ... wer diesen Klebstoff einmal eingsetzt hat, wird nicht mehr darauf verzichten ..

    Gruß
    kartonskipper

  • danke für den Hinweis. Bei den Eigenschaften steht "nicht alterungsbeständig". Hast Du damit Erfahrungen?

    Gruß Micha

    Da ich meist mit doppelter Verklebung arbeite, sehe ich da keine Gefahr; außerdem werden Bauteile ja auch unter- und miteinander mit andern Klebstoffen verbunden ...
    Gruß
    kartonskipper

  • Hallo zusammen,

    nach langer Zeit habe ich weitergemacht. Die letzten Fenster sind eingesetzt, der Rohbau steht. Die Kanten sind noch unbearbeitet. Fallen im Foto mehr auf als man sonst sieht   


    Ich habe erstmal zum Probebauen auch an der Seite, wo dann der Anbau rankommt auch die Fenster un Türen eingesetzt, wie sie mal ganz früher waren. Davor war wohl eine Holzkonstruktion als Eingang.


    Ich werde erstmal das Dach fertigstellen und dann den Anbau davorsetzen..


    Gruß Micha

  • Die Hauptteile des Daches sind fertig. Es fehlen noch Gauben, Schornsteine, Firstziegel, Dachabschlüsse ... . Einige Kanten habe ich schon eingefärbt.


    Hier nochmal die Seite, wo dann der Anbau davor steht.



    Gruß Micha

  • Hallo Kartonskipper,

    die Texturen sind Fotos abgenommen, auch die Dachpfannen. Damit der Dachdecker sie gut verlegt, hat er das Pils erst hinterher bekommen.


    Gruß Micha

  • Hallo Micha,

    großartig, wunderschön.


    Gruß

    Michel

    Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

  • Heute wurden die Firststeine verlegt, Gauben und Dachabschlüsse angebaut.




    Einiges will ich noch anbauen, z.B. Dachstützen. möglicherweise auch noch Fensterbänke und den umlaufenden Ziegelvorsprung. Das muss ich aber erstmal an einer Probewand testen. Die Dachstützen muss ich erst noch konstruieren. Eine Umrandung habe ich auch begonnen.



    Erstmal soweit.

    Gruß Micha

  • Hallo zusammen,


    ich habe jetzt den umlaufenden Ziegelstreifen und Ziegel an den Fenstern angeklebt. Diese mussten aufgedoppelt werden, damit ein Effekt entsteht. Es war eine Fummelei, die kleinen Dinger aber auch den langen Streifen schadlos anzubringen. Auch eine Bodentextur habe ich aufgeklebt. Damit habe ich den Bau des Empfangsgebäudes fertig.



    Ich habe zwar schon Ideen und einige Skizzen zu den Abmessungen von dem nicht mehr existierenden Nebengebäude gemacht. Aber mir fehlen Angaben zu den Seiten, die zum Hof zeigen. Auf den wenigen Fotos, die ich gefunden habe, ist nichts zu erkennen, da ist auch viel Gebüsch davor. Auf dem sehr alten Foto das hier gezeigt ist, kann man vermuten, was dort ist/war, aber von der langen Seite zum Hof finde ich nichts. Eventuell kann mir Ronald Schulz von eXact Modellbau weiterhelfen, ich habe ihn angefragt. Hat eventuell auch noch jemand anderes weiterführende Infos, auch eine Beschreibung würde helfen.


    Gruß Micha

  • Moin Micha,

    wenn ich mir das historische Foto so ansehe und in die damalige Zeit eintauche - es war die Zeit der Selbstversorgung; galt auch für Angestellte der Bahn. Remise, Scheuer, Pferde waren allgegenwärtig; die Fenster beim rechten Gebäude erinnern doch sehr an Ställe - Schweine? Klar, alles Spekulation aber oft ist man näher am Original, als man denkt .. ich würde da mal aus den Proportionen etwas ableiten.

    Gruß
    kartonskipper

  • Guten Morgen zusammen,


    ich habe von der Rückseite des langen Teils des Nebengebäudes von einem Kartonbauer gut auswertbare Fotos bekommen. Danke dafür.


    Wenn ich mir die Fotos vom langen Gebäude von der Straße her ansehe, dann ist das Gebäude nicht in einem Stück gebaut worden. Der vordere Teil ist nur etwas länger als der gegenüberliegendet Gebäudeteil, wo wohl ein Teil der Toiletten drin waren. So vermute ich, dass das eher ein Geräteschuppen war und er hintere Teil dann die Stallungen, auch mit einem Tor zum Hof. Die Fenster zum Hof auf der Rückseite der Stallungen sind dort genauso hoch wie die Tür, so ähnlich werde ich die Fenster wohl ausführen.



    Erstmal werde ich aber mit den Wänden als Weißmodell beginnen. Aber es gibt den Zeitfaktor - es kann also dauern, bis es was zu sehen gibt.


    Ich freue mich, dass Euch das Gebäude gefällt. Das spornt an, weiterzumachen.


    Viele Grüße Micha