Cornish Tin Mine Engine House von Heritage Models

  • Kurzbaubericht zum Bogen 'Cornish Tin Mine Engine House' von Roger Pattenden (Heritage Models)


    Beim Duchsehen meiner AG-Bögen ist mir letztens das Maschinenhaus von Roger Pattenden in die Finger gefallen. Von dem Gedanken die Kartonbau-AG nach dem Lockdown wieder aufzubauen kann ich mich leider verabschieden (uns fehlen schlicht und ergreifend die Stunden für sowas), deshalb habe ich erstmal alles wieder mitgenommen was nicht in 1-2 Doppelstunden baubar ist. Am Halbjahresende, wenn die Werkstücke fertig sind, lasse ich trotzdem alle interessierten Kids gerne mal kleine Kartonmodelle bauen und ich freue mich natürlich wenn die Resonanz so groß ist wie dieses mal, wo ich mich dringend wieder um Nachschub kümmern muss.


     

    Das Modell besteht aus 3 Bögen und wird mit dem Maßstab 1:90 angegeben. Mit 31 Teilen ist es ein wunderbares Anfängermodell und ursprünglich hatte ich es auch für die AG in der Schule gekauft. Mich hat vor allem die wunderschöne Grafik gereizt.


    Doch auch das Original ist recht interessant, das Maschinenhaus ‚East Pool Whim‘ vom Schacht Michell steht in East Pool und ist eigentlich nur ein Nebenschauplatz einer größeren Anlage, die heute dem National Trust gehört. Es wurde 1887 für die letzte Balancier-Dampfmaschine ,die von Holman Bros. in Camborne gebaute wurde, errichtet. Bis 1921 wurde sie eingesetzt um die Aufzüge im Schacht anzutreiben. Im 2. Weltkrieg entging sie nur knapp der Verschrottung wegen Eisenmangels, seit 1964 kümmert sich der National Trust um die Anlage.


    Zuerst habe ich das Modell auf 1:100 skaliert, damit es zu meinen anderen Gebäuden passt. Fensterteile und einige andere Details habe ich doppelt gedruckt um die Fassaden plastisch zu gestalten. Ich sag es schon mal... das mit den Detaillieren hat sich danach noch verselbständigt. Allerdings habe ich nach der Lektüre von Didis tollem Baubericht (siehe hier) von der Bewegung der Maschine Abstand genommen.


    die Teile für die Innenlage der Gebäude


    ich hoffe Ihr habt so viel Spaß wie ich beim Bau dieses Schätzchens

    Imo

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  • Aber zurück zum Bau. Da ich streng nach Nummern gearbeitet habe, war zuerst der Schornstein dran. Der hat auch bei mir ein Innenleben bekommen, allerdings nur recht kurz - dafür ist die Wandung dicker geworden. Außerdem habe ich die Lasche abgetrennt und dahinter geklebt, damit die Fuge nicht ganz so auffällt.


         


    Die Fassaden habe ich nach bewährter Methode vollflächig hinterklebt – mit bereits gedoppeltem Papier, so dass die Fensterausschnitte 3 Lagen tief wurden. Für die Kanten habe ich Weißleim mit Aquarellfarbe benutzt, immer im Ton der Mauer angepasst also oben im Bogen roter als an den Seiten. Unten habe ich noch einen gedoppelten Streifen als Fenstersims davorgesetzt.


     

    nicht wundern... zum Teile Verdoppeln verbrate ich gerne die Fehldrucke, die die Kröte mal wieder mit Streifen garniert hat


    Die eigentlichen Fenster stammen aus dem zweiten Druck, ich habe sie ausgestichelt und ein bisschen herumexperimentiert wie ich schön dreckige Glasscheiben hinkriege. Am besten gefiel mir die Version mit Tesa auf der Rückseite und mit ganz stark verdünntem Weißleim und einem Hauch Schmuddelbraun auf der Vorderseite. Ein paar Scheiben musste ich dann noch vor lauter Übermut einwerfen (trau ich mich ja sonst nicht). Inzwischen stand nämlich auch fest, dass das Engine House nicht mehr so ganz neu aussehen soll.


       


    Und wer sich fragt wie ich so hemmungslos mit Aquarellfarbe und Wasser auf dem Ausdruck herummalen kann, der sei beruhigt: meine Tinte ist tatsächlich wasserfest. Auf den Zamma durfte ich zwei Paar großer runder Augen bewundern, als ich ein Bauteil seelenruhig in Wasser eingeweicht habe und der Druck nicht verlaufen ist ;)


    Viel Spaß

    Imo

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  • Hallo Imo,


    das sieht sehr schön aus, ich schaue dir gerne weiter zu.

    Die Bausätze aus dieser Reihe laden geradezu zum Supern ein.


    Viele Grüße

    Dieter

  • Moin Imo,


    wirklich sehr spannend wie waghalsig du mit Karton, Farbe Leim .... experimentierst. Resüekt auf ganzer Linie.


    Ich habe da so ein Modell - am 17. möchte ich mit Dir darüber mal sprechen.


    Tolles Ergebnis auf jeden Fall!


    Gruß aus Hannover, Dirk

    Kun dat nich sien as dat mutt - mutt dat sien as dat kun

  • Moin Imo...

    Schaut gut aus was und wie Du es baust.

    Und mit was druckst Du diese Wasserfeste Farbe?

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo,

    Danke Renee und Dirk für das Lob.

    Normalerweise druckt mein Drucker - ein Epson Work Force - mit dieser Tinte.

    Nur im Moment habe ich mal wieder Meinungsverschiedenheiten mit der Kröte :( entweder druckt er Zebras oder in pink :cursing: :cursing: :cursing: und ja, ich habe die Düsen schon gereinigt - 1000 mal. Bekloppterweise wird es davon schlimmer und nach ein paar Tagen ist der Effekt (meistens) wieder weg. Also empfehlen kann ich die Teile nicht... der letzte hat auch schon solche Zicken gemacht.


    @Dirk, ich habe die mail bekommen - wenn irgend möglich habe ich dabei was du brauchst ;)

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  • Imo, machs doch einfach so wie ich:

    • Öffne den Servicemode
    • Schließe den Servicemode, weil sich da doch nicht die erhofften Kalibrierungsoptionen verbergen

    Das sollte dann, neben sehr unschönen Geräuschen, folgendes Resultat haben:




    (Ein Testbild vorher war noch einwandfrei)


    Und weil auch einFactory Reset daran nichts änderst, machst du dir dann erstmal ernsthafte Sorgen, das du den Druckkopf gekillt hast.


    Der Epson Support wird dir dann sagen, das du doch bitteschön eine Audioaufnahme des Geräusches machen sollst. Macsht du natürlich gerne, aber als du auf Drucken drückst, druckt er dann plötzlich wieder ohne zu murren.


    Die Methode hatte bei mir bislang eine 100%ige Erfolgsquote.

  • Auf der Baustelle geht es natürlich auch ein bisschen weiter, nachdem ich die letzten Abende nicht dazu gekommen bin :(


    Nachdem alle Fenster fertig eingesetzt waren, war auch das Haus schnell zusammengesetzt. Zwei Blitzer muss ich noch irgendwie kaschieren... der auf der Platte geht wohl auf mein Konto aber am Schornstein passt die Dachmarke nicht.

       


    Beim Anbau, dem Kesselhaus, habe ich auch Fenster und Türen zurückgesetzt. Meistens klebe ich dann auch alle Teile einer Wand als ein Stück hinter die Fassade. Die Tür habe ich dann aus dem ersten Blatt wieder aufgesetzt. Auf den Bildern ganz unten sieht man auch dass ich die Balken an der Dachkante aufgedoppelt habe. ich hatte etwas Bedenken ob die Dachfläche reicht um alles abzudecken, das passt aber.

      


    Nachdem der Anbau / das Kesselhaus angesetzt ist, sollten eigentlich die zwei Dächer drauf - zum Glück habe ich das erstmal gelassen...

    Der Ausdruck war schlimm also musste ich sie sowieso überarbeiten, nur das WIE war mir nicht gleich klar. So lagen sie bis zuletzt noch rum und so ganz 100%ig finde ich sie nicht (aber das Problem hab ich bei Dächern dauernd). Die meisten Fotos zeigen das Haus von unten – es ist nun mal recht hoch… Also musste ich erstmal herausbekommen was da überhaupt auf dem Dach liegt. Kommt Zeit kommt Rat – ich habe mich erstmal mit anderen Baustellen befasst...


    Um den nach außen ragenden Teil des Balancierbalkens ist eine Art Balkon. Das Geländer musste ich natürlich auch aussticheln, dazu habe ich die Innenteile vom Boden abgetrennt und an das Außenteil geklebt. Die Kanten wurden nach der Stichelei wieder mit Farb-Leim-Mix gepinselt. Den Boden habe ich gedoppelt und die Unterseite mit Filzer gebräunt. Weil mir das noch zu kahl war, habe ich noch ein paar Querträger hinzugefügt – ohne Recherche ob die jetzt genau so stimmen. M.E. fehlt eigentlich außen auch noch ein stabiler Träger… aber Papier hält zum Glück stumpf geklebt am Haus.

     

    Das Loch über dem Balkon habe ich später noch zugeklebt, da ich den Balancierbalken nur aufgesetzt und nicht wie Didi in das Haus verlängert habe.

     

    Der Sticheleien nicht überdrüssig habe ich die 'Möwenrutsche' noch mit Treppenstufen versehen. Für die bessere Festigkeit habe ich die Schräge allerdings dahinter gelassen.


    Soweit erstmal

    Viel Spaß und viele Grüße

    Imo

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  • Hallo liebe Mitkleber! Danke für die vielen Däumchen !! Schön das Euch dieses Modell auch so gut gefällt.


    @ Johannes Das klingt ja nach Rosskur ;) ... kommt mir aber seehr bekannt vor. Wenn man den Kundendienst kontaktiert und die einen aktuellen Düsentest haben wollen sieht es wieder 1a aus. Ich komme mir langsam echt blöd vor...


    Aber wer nicht druckt der baut halt weiter ...


    Die beiden steinernen Lager für die Seiltrommel passte bei mir nicht so ganz auf die Markierungen – ob das jetzt an der Skalierung liegt weis ich nicht, möglich wäre es. Geändert habe ich nichts, außer dass ich den Teilen unten Laschen zum Aufkleben verpasst habe.

     


    Die Lagerbalken haben schwarze Gammelspuren bekommen. Das Schwungrad mit der Seilrollen sieht fast noch zu gepflegt aus dagegen…

    Die einzige Modifikation am Schwungrad: die kleineren Abschlüsse der Seilrollen wurden auch ausgestichelt, den Innenteil habe ich dazu schwarz gemalt. Vielleicht wäre es schlau gewesen die Achse nicht nur anzusetzen sondern durch zu ziehen, aber ich wollte das Teil nicht wieder auseinander rupfen.

    Sämtliche Teile der Mechanik habe ich mit schmalen Papierstreifen umklebt um ihnen ein bisschen mehr Substanz zu geben. Das ganze wurde dann nochmal schwarz und leicht rostig angemalt, wobei ich versucht habe nicht die komplette Textur über zu pönen.


     


    Didi hat bei seinem Modell ja das Schwungrad komplett dargestellt und die Grundplatte dazu vertieft. Im Bogen ist das Schwungrad angeschnitten, damit es auf eine ebene Fläche passt. Da ich meine Mechanik eh nicht beweglich machen wollte, (von einer Konstruktion der Maschine im Haus habe ich schnell Abstand genommen) konnte ich das Rad auch anschneiden. Mir musste nur noch ein plausibler Grund einfallen, warum die Maschine nicht mehr funktioniert....


        


    zum Beispiel: Im Laufe der Zeit ist die Grube für das Schwungrad versandet und zugewachsen. Der Aufzug in den Schacht ist außer Dienst und in meiner Geschichte war der National Trust eben nicht da um ihn zu erhalten.

    In der (nicht vorhandenen) Grube sind schon mal die ersten Experimente mit Sand und Grünzeugflocken zu sehen.

    Die Lager über der Welle habe ich auch dazu erfunden - einfach aus 2mm breiten Streifen geschnitten.

       


    Im Kesselhaus ist ein Tor, es steht einen Spalt breit auf und irgendetwas geht im Inneren vor sich. Der kleine Kater muss mal nachsehen..


    Viel Spaß und viele Grüße

    Imo

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  • Servus Imo,


    das Katerle ist genau meine Kragenweite in Sachen Humor!

    Wie sagte schon Garfield?


    "Couriosity killed the cat!" :D


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Sehr schön, Dir beim Altern * zuzusehen… :D


    * der Modelle…

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • das war aber ein laaaanger Cliffhanger ... die Arme haben bestimmt schon Orang Utan Format :-/

    Sorry -war nicht beabsichtigt!


    Vorenthalten möchte ich Euch den Abschluss der Arbeiten aber auch nicht:

    Da war ja noch der Blitzer am Schornstein...

      

    ließ sich mit einem Pflaster aus einem Mauerrest schön kaschieren - damit es nicht so auffällt habe ich den Karton filletiert.


    Während ich oben am Dach beschäftigt war, ist unten jemand zugange und schleppt Bretter aus dem Kesselhaus ...

    ... incognito - sein Gesicht will er (oder sie) nicht zeigen


    aber es ist schon ein veritabler Schrotthaufen zusammengekommen...


    irgendwie ist der Platz aber noch zu sauber. Und wo ist der Wagen der die Sachen mitnimmt ?

    Fortsetzung folgt ... gleich ;)

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  • Das 'Umland' ist noch dezent begrünt worden...

       

    und Katerchen hat Gesellschaft bekommen.


    Nach erfolgloser Recherche nach einem passenden Vehikel habe ich es einfach wegfahren lassen - man sieht nur Reifenspuren und eine ölige Pfütze...

        


         

    Ich bin froh dass der National Trust dieses Bauwerk erhält und die Dampfmaschine nicht wie in meine Geschichte verschrottet wurde!


    Und damit ist dieses Projekt auch als Bericht vollendet. Mir hat das Altern mit und über diesem Modell viel Spaß gemacht ;)

    Ich hoffe Euch auch

    Imo

  • Fein das Katerchen nicht mehr allein ist.

    Und die Begrünung im Umfeld ist mehr als gelungen. :thumbup:

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!