Hallo, liebe Freunde des Kartonmodellbaus,
ich hoffe, ihr habt alle ein paar frohe und besinnliche Tage verlebt und seid gut in das neue Jahr 2023 hineingerutscht. Ich wünsche uns allen Glück, Gesundheit, Freude und Erfolg, und dass der dringlichste Wunsch nach Frieden in Erfüllung gehen möge, auch wenn ich diesbezüglich im Moment nur wenig Hoffnung habe.
Als erstes Projekt im neuen Jahr habe ich mir das "Hôtel Présidént" von Gilbert und Louise Baud (Modell 3.16 aus der Serie Batiments de Ville – Städtische Gebäude) ausgesucht. Auch hier war wieder ein wichtiges Kriterium, dass es bisher keinen Baubericht dazu in einem der mir bekannten Foren gibt. Es ist das erste Modell von Gilbert und Louise Baud, von dem mir bisher nur das kopierte Titelbild zur Verfügung steht, und das liefert nicht wirklich detailliertere Informationen. Auch die "Bauanleitung" ist rekordverdächtig kurz und besteht nur aus Allgemeinplätzen:
Um die Montage dieses Modells zu erleichtern, ist es unbedingt erforderlich, die Türen und Fenster vor der Installation an die entsprechenden Wände zu kleben. Kleinteile wie Treppen, Traufen etc. müssen manchmal vor dem Kleben angepasst werden. Kleben Sie niemals ein Teil, ohne es vorher anzupassen, um die richtige Position sicherzustellen. Die chronologische Reihenfolge der Nummern muss nicht zwingend eingehalten werden.
Das muss dem geneigten Kartonmodellbauer reichen!
Ich habe wieder nach einem möglichen Vorbild gesucht: Die Bildersuche von Google für Hôtel Présidént hat weder in der Schweiz noch in Frankreich zu einem Ergebnis geführt. Aber für Monaco wurden Bilder des Grandhotels de Paris angezeigt, die Ähnlichkeiten mit Bauds Gebäude aufwiesen. Es ist vermutlich aus urheberrechtlichen Gründen nicht erlaubt, das entsprechende Bild hier zu posten, aber eine Google-Bildersuche nach "Hôtel de Paris Monaco" sollte euch auf die richtige Spur bringen. Das Hôtel de Paris ist viel größer als Gilbert Bauds Hôtel Présidént und hat eher einen rechteckigen Grundriss und keinen spitzen Winkel, aber der Blick auf eine Ecke mit der charakteristischen Kuppel könnte die entscheidende Inspiration gewesen sein.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesmal den Bau werde fertigstellen können. Speziell der runde Teil der Fassade ist eine Herausforderung für mich. Meine bisherige Praxis, die Wände lichtdicht zu machen, funktioniert hier nicht. Deshalb habe ich das komplette Wandelement versuchsweise auf schwarzes Tonpapier mit 80g/qm geklebt, um zu sehen, ob man dann noch exakte Falze erzielen kann und ob die Fassade ohne Verwerfungen gerundet werden kann. Es ist nicht optimal, aber es erscheint möglich. Ein anderer Versuch, Sprühkleber einzusetzen, ist dagegen sowas von in die Hose gegangen!
Jetzt habe ich einfach angefangen und die erste Rundung an der Grunplatte scheint mir akzeptabel. Es werden noch viele Radien folgen, dann aber in Finnpappe, die sich deutlich leichter schneiden lässt. Das erste Wandelement mit dem kritischen runden Teil ist in Arbeit, sechs Fenster bzw. Türen sind vorgefertigt, bleiben nur noch schlappe 46 für das gesamte Gebäude (ein paar weitere für das Dachgeschoss kommen noch dazu). Immerhin hat Gilbert Baud für dieses Modell bereits transparente Fenster auf Folie mitgeliefert, das erleichtert die Umsetzung etwas. Nur das Dachgeschoss bleibt bei ihm dunkel, mal sehen, ob ich da noch was machen kann.
Es wird diesmal einige Zeit dauern, bis alle Wände vorgefertigt sind und es mit der Montage weitergehen kann. Bitte habt also Geduld und schaut immer wieder mal vorbei!
Freundliche Grüße euch allen
Bernhard