• Eine Alternative zu lCRelings stellen selbstgemache Faden Relings dar.

    im vorliegenden Fall will ich Relings im Maßstab 1:250 erstellen. Die Höhe der Stützen soll 4,5mm betragen. Insgesamt vier Längszüge soll die Reling bekommen. Die Stützen Abstände variieren bei diversen Schiffen. Es gibt Abstände von 1m, 1,25m und 1,50m, d.h. umgerechnet 4, 5 und 6mm.

    Die Schablone wird auf Millimeterpapier aufgetragen. Dabei werden die 4mm Abstände jeweils auf eine Reihe markiert, die 5mm auf eine eigene und die 6mm wieder auf einer Reihe. Jede Reihe ist zur besseren Übersicht farblich markiert.

    Die Schablone soll auf 1mm Karton geklebt werden.

    Die spätere Reling darf natürlich nicht auf dem Millimeterpapier liegen, weil die Fäden, die mit Weißleim eingestrichen werden, sonst darauf festkleben würden. Also muss hier eine Aussparung erfolgen. Diese Aussparung ist natürlich etwas größer als die eigentliche Reling. Für die Längszüge habe ich Schablonen von Dave Hathaway kopiert und aufgeklebt. Vor dem Ausschneiden habe ich mit einer Nadel, die in einem Holzdübel eingelassen ist, die Durchstechlöcher für die Stützen und die Längsszüge gestochen. Danach schnitt ich das Feld aus. Die Durchstecklöcher sollten sich nicht zu nahe am Rande der Aussparung befinden, damit duch die Spannung, die die Fäden erzeugen, der Karton nicht ausfasert. Ich habe schon früher Fadenrelings hergestellt und gefunden, dass eine Fixierung der Schnittkanten sich gut machen. Deshalb habe ich die Kanten mit Weißleim eingestrichen. Er sperrt den Rand vorm Ausfasern und dient zum Distanzhalten der Fäden auf der Vor- und Rückseite der Relingschablone. Wenn man sich schon die Mühe des Weben macht, dann soll sich der Output auch lohnen. Durch die Aufpufferung der Ränder vorne und rückseitig kann ich auf einen Schlag zwei Relings herstellen.




    Auf dem Bild erkennt man oben eine Vorläuferschablone. Unten links einen für Nidergangreling 45°.

    Hier die Rückseite. Die 5mmAbstandsreihe ist rot markiert. Bei der oberen Schablone habe ich zu nahe am Kartonrand gearbeitet. Der eigentlicheh Rand bog sich zur Mitte durchdurch. Deshalb habe ich einen Verstärkung angeklebt.

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt




  • Um die Fäden zu befestigen habe ich Schlitze geschnitten. die Fäden bekommen Am Ende Knoten und werden in die Schlicht geklemmt. durch die Knoten können sie nicht wegrutschen.


    Jetzt kann man spielen: Langes Fädchen, faules Mädche, wie man früher sagte oder kürzere Fäden wählen. Ich bevorzuge Fäden von etwa 1. 5m Länge. Muss aber bei Durchstechen darauf achten, dass der Faden sich nicht vertruddelt und einen Knoten bildet.

    Also: Faden ist eingeklemmt, durch die Nadel geführt und kommt durch das erste Loch.

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  • Führt nach unten und läuft zum gegenüberliegenden Loch und fährt nach oben heraus.


    Dann läuft er durch das erste Loch und geht auf der Rückseite zum danebenliegenden Loch.

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  • Nadel durch und zur gegenüberliegenden Seite.


    Und dann geht es immer so weiter.

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  • Langsam aber sicher entsteht ein Zinnenmuster auf der Vor- und Rückseite der Schablone.


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  • Sollt der Faden zu kurz sein, knotet man einfach noch etwas an. Sollte aber beachten, dass der Knoten nicht durch die Löcher im Karton läuft.

     



    Am Ende wird der Faden in einen Schlitz eingeklemmt. Der Faden sollte immer gut stramm geführt werden.

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  • Bei den Längsszügen arbeitet man sinngemä. Da diese Relingteile für ein Passagierschiff gedacht sind, habe ich einen etwas dickeren weißen Faden eingefärbt. Die dient als Holzhandlauf.

    Beim Anbringen des verdünnten Weißleims kann das passieren, was man rechts zieht. Die einzelnen Felder sind durch eine Leimfilm geschlossen. Scharfes Pusten hilft dem ab. Manchmal bringt die Adhäsionskraft des Wassers und des Leim die Fäden zusammen. Da spreitzt man sie mit einer Pinzette und pustet. Die Fäden kommen in die alte Lage zurück bzw. kann man etwas nachhelfen.

  • Und hier das Ergebnis, einmal Brutte und einmal netto.


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  • so mache ich das auch, nur als Kleber verwende ich Sekunden Kleber. Zwei bis dreimal aufgetragen, paßt.

    Gruß Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!

  • Hallo,

    sehr schön anschaulich erklärt. Toll.


    Gruß

    Michel

    Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

  • Auf die Idee mit dem Millimeterpapier muss mensch erst einmal kommen. Bei so einer stabilen Schablone kann man sicher nach und nach eine Menge Relings produzieren. Ich habe bisher immer eine neu gebaut :rolleyes:


    Danke. Sehr hilfreich!


    Gruß aus Hannover, Dirk

    Dreemol afsneeden und - jümmers noch to kort

  • Moin!

    Als ich vor ca. 18 Jahren wieder mit dem Kartonmodellbau begonnen habe, habe ich auch auf Fadenreling gesetzt, weil man sie erstens selber machen konnte und zweitens einfach etwas "traditioneller" (nicht so ein neu-modisches Zeug ;)) unterwegs war. Ich habe damals auch eine Menge mit verschiedenen Garnen rumgetestet. Heute bin ich eigentlich eher für LaserCut und besonders Ätzteile zu begeistern, weil das Ergebnis erstens besser und zweitens leichter zu erreichen ist.

    Trotzdem möchte ich kurz meine Methode für Fadenreling vorstellen. Leider habe ich keine meiner alten Einrichtungen mehr. Deshalb gibt es leider keine Bilder, aber ich hoffe, Ihr versteht trotzdem, wie es geimeint ist:

    1. Ich habe das Kartonteil der Reling einmal kopiert

    2. Diese Kopie habe ich mit Klebestreifen so angebracht, dass man das Kartonteil durch eine Glasscheibe - ich habe das Glas eines 10x15 Wechselrahmens verwendet - sehen kann. Also Oberseite der Kopie gegen das Glas.

    3. War eine hinreichende Anzahl an Kopien der Kartonteile auf der Glasplatte versammelt, habe ich eine Seite 160gr-Papier genommen und für jede der Kopien einen entsprechenden (etwas größeren) Ausschnitt/Fenster eingeschnitten. Dieses Blatt wurde dann auf die andere Seite der Glasplatte mittels Klebestreifen befestigt. Man konnte jetzt durch das jeweilige "Fenster" und das Glas die Kope des Kartonteils sehen. Dabei war der "Rahmen" an Jeder Seite 2 bis 3 mm größer als das Kartonteil.

    4. Parallel zu den Schritten 1 bis 3 habe ich einen dünnen Bindfaden (Kunstfaser!) in einen extra dafür gebauten Rahmen gespannt (n-mal hin und her immer mit 5 mm Abstand) und anschließend mit Plastikkleber oder Sekundenkleber eingestrichen. Wenn man Baumwollgarn verwenden möchte (fusselt aber), kann man auch Weißleim verwenden.

    5. Nach dem Aushärten des Klebers (oder Leims), kann man den Faden wie Stangenmaterial verwenden. Klappt übrigens nie beim ersten Mal; also nochmal probieren.

    6. Die Fäden/Stangen schneidet man sich jetzt entsprechend zu: Kurze "Stäbe" für die Relingstützen, längere für die Durchzüge. Man klebt die Fäden - entsprechend den kopierten und durch das "Fenster" und die Glasscheibe sichtbaren Kartonteilen - auf den Rahmen. Erst die Relingstützen, dann die Durchzüge. Zum Kleben wird Weißleim benutzt. Hat man alle Stäbe/Fäden auf dem Rahmen befestigt, erfolgt die Verklebung der Kreuzungspunkte. Durch die Glasscheibe können die Stäbe nicht mit der Vorlage verkleben. Stark verdünnter Weißleim mit eine Nadel zweimal vorsichtig an jedem Kreuzungspunkt aufgetragen sollte reichen.

    7. Trocknen lassen

    8. Vorderseite einfärben und trocknen lassen

    9. Anschließend das Papier mit den Rahmen/Fenstern von der Glasscheibe entfernen.

    10. Rückseite einfärben

    11. Reling ausschneiden und anbringen


    Vorteile:

    1. Die Vorlagen sind relativ schnell erstellt, weil man sie nur kopieren und aufkleben muss.

    2. Die Reling tendiert weniger zum "Twisten", weil das "Stangenmaterial" bereits ausgehärtet ist.

    3. Individuelle Abstände zwischen den Relingstützen - gerade im Bezug auf Ecken/Abzweigungen etc. - sind kein Problem, da man nicht an die vorgegebenen Abstände einer Schablone gebunden ist.

    4. Die ganze Angelegenheit dürfte etwas weniger "nass" sein, als das o.g. Verfahren, da das Härten des Fadens unabhängig von der Verklebung der Kreuzungspunkte ist.


    Falls das jetzt komplett unverständlich war, bitte nochmal in meinen ur-alt Baubericht von der Beowulf aus dem Jahr 2006 reinschauen: RE: SMS Beowulf, HMV


    Gruß

    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

    Edited once, last by Eberhard H. ().