Fischdampfer cfm 1/250

  • Hallo zusammen,


    der Sommer ist vorbei und die Regentage werden wieder mehr. Zeit, wieder mal einen Bogen anzuschneiden.

    Meine Auswahl fiel diesmal auf die Zivilversion des Vorpostenboots V 1102

    Ein paar Änderungen werde ich jedoch vornehmen. Als erstes wäre da die Farbe. Das Blau des Rumpfes in Verbindung mit den schmutzig-weißen Aufbauten kommt mir doch etwas avantgardistisch vor. Ich orientiere mich bei der Farbgebung an der Wuppertal bzw der Nürnberg. Also schwarzer Rumpf und graue bzw weiße Aufbauten. Auch das Deck bekam noch etwas mehr "Farbe




    Das Schanzkleid bekam noch Stützen und einen Abschluß.


    Viele Grüße

    Karlheinz

  • Weiter ging es mit den Aufbaute. Die Bulleye´s wurden ausgestanzt und mit einem Tropfen Weißleim verglast. Der Handlauf wurde aus einer zerschnittenen Laser-Cut-Reling erstellt. Anschließend wurde alles bemalt und am Ende noch ein bisserl Rost aufgetragen. Der Fischtrawler soll ja am Ende der Fang-Saison leicht gammelig aussehen.


  • Der Aufbau war noch nicht fertig. Es fehlte noch die Brücke.



    Etwas leer sah das Deck aus, so direkt aus dem Bogen. Daher habe ich ihm noch einen Kompass, einen Suchscheinwerfer und Lüfter aus dem Fundus spendiert.



    Und hier nun das Zwischenergebnis...


    VG

    Karlheinz

  • Die letzten Tage bin ich nicht dazu gekommen, die Bilder auf den Computer hochzuladen. Das soll aber nicht heißen, daß ich untätig war. Es entstanden die Rettungsboote und die Davids sowie eine Reihe von Niedergängen und das große Oberlicht.



    Die Boote sind wieder Marke Eigenbau. Ein Kern aus dicker Graupappe wird dazu mittels Schleifpapier in Form gebracht. Anschließend wird das ganze mit dünnem Papier beplankt und durch Sekundenkleber gehärtet sowie noch einmal abgeschliffen.




    Viele Grüße

    Karlheinz

  • Wie hast Du die schönen Strukturen unter der Persenning hingekommen?

    Das sieht gut aus.


    Viele Grüße, Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Wie hast Du die schönen Strukturen unter der Persenning hingekommen?

    Das sieht gut aus.


    Viele Grüße, Klaus

    Der Graupappe-Kern reicht nicht bis ganz an die Oberkante der Bordwände. Zudem sind ja Bug und Heck etwas nach oben gezogen. Somit ist Platz für einen schmalen hochkant stehenden Kartonstreifen. Quer dazu folgen dann ebenfalls hochkant stehend die Querstreben.
    Als Persenning nutze ich immer mit verdünntem Weißleim getränktes Teebeutelpapier. Dieses bleibt auch bei Nässe (verhältnismäßig) stabil.

    (Jedenfalls stabiler als nasse Papiertaschentücher)

    Die Persennig wird nun über die Gitterstruktur gelegt und sachte in die Gitterstruktur gedrückt. Wenn dann das ganze getrocknet und angemalt ist kann man die Struktur noch etwas herausarbeiten indem man die höher liegenden Teile etwas heller bemalt.


    VG

    Karlheinz

  • Als nächstes war die Notruderanlage zu bauen.



    Anschließend machte ich mich über die Netzgalgen. Die des Bogens empfand ich als zu hoch und auch die Form gefiel mir nicht. Also selber zeichnen! Die Maße nahm ich vom HMV-Bogen der Nürnberg (die empfand ich irgendwie als stimmiger) und übertrug sie auf Milimeterpapier.



    Auch die Stützen sowie die Blöcke waren vom Bogen der Nürnberg inspiriert.


    VG

    Karlheinz

  • Moin Karlheinz,

    habe mir gerade mal eben Deinen Baubericht zu Gemüte, oder ans Auge genommen; :D
    endlich mal jemand, der sich traut, die Fischdampfer, die damals weit ins Nordmeer hinaus fuhren, um dem Hering und anderen Aussenbordskameraden den Beginn der Überfischung schon mal anzuzeigen. Die sahen aus wie - Rost, unter dem man noch irgendeine Kontur von Schiff erkennen konnte; gut - man muss es in diesem Maßstab nicht übertreiben; aber eine fast weiße Reling - mehr als armdick - tut das Not? ?( Hat der Herr des Neusilbers und derer angebotenen Relings keine Chance? :D

    Und noch ein Tip von einem, der durch jeden Bastelsumpf gegangen; Washings von Vallejo und Pigmente lassen sich auch im Kartonmodellbau anwenden ..

    einfach mal versuchen .. so etwas kann auch süchtig machen, Modelle so darzustellen, daß sie der Wirklichkeit entsprechen - im Modell natürlich ...

    Gruß kartonskipper

  • Moin Karlheinz,

    habe mir gerade mal eben Deinen Baubericht zu Gemüte, oder ans Auge genommen; :D
    endlich mal jemand, der sich traut, die Fischdampfer, die damals weit ins Nordmeer hinaus fuhren, um dem Hering und anderen Aussenbordskameraden den Beginn der Überfischung schon mal anzuzeigen. Die sahen aus wie - Rost, unter dem man noch irgendeine Kontur von Schiff erkennen konnte; gut - man muss es in diesem Maßstab nicht übertreiben; aber eine fast weiße Reling - mehr als armdick - tut das Not? ?( Hat der Herr des Neusilbers und derer angebotenen Relings keine Chance? :D

    Und noch ein Tip von einem, der durch jeden Bastelsumpf gegangen; Washings von Vallejo und Pigmente lassen sich auch im Kartonmodellbau anwenden ..

    einfach mal versuchen .. so etwas kann auch süchtig machen, Modelle so darzustellen, daß sie der Wirklichkeit entsprechen - im Modell natürlich ...

    Gruß kartonskipper

    Ja, Ätzteil-Reling wäre sicher noch mal um einiges filigraner. Mir steht leider nur Laser-Cut-Reling zur Verfügung....

    Aber auch die ist ja schon ein riesen Fortschritt im Vergleich zu den Papier-Wänden früherer Zeiten.

    Ich muß halt auf den technischen Fortschritt bei der Laserei warten. Ist letztlich alles auch eine Frage des Geldes.

    Selbiges gilt auch bezüglich der Farbpigmente. Ein Wasserfarb-Malkasten muss es eben auch tun.


    VG

    Karlheinz

  • Als nächstes galt es das Hauptdeck etwas aufzuhübschen. Damit der Fang nicht gleich wieder über Bord geht, gab es normalerweise auf den Fischdampfern sogenannte Fischhocken, das waren eine Art Kastenstruktur. Diese Kästen konnten wenn sie nicht gebraucht wurden abgebaut werden. Im Bogen fehlten sie. Also galt es, diese selbst zu fertigen. Die Maße hatte ich wieder vom Bogen der Nürnberg.



    Nun konnten auch die Netzgalgen an ihren Platz geklebt werden.



    Zwei kleine Lüfter komplettierten das Ganze.


    VG

    Karlheinz

  • Nun wurde die Back komplettiert. Hinzugefügt wurde eine Reling, ein Flaggenstock und Rauchabzug für den Ofen. Auch die Anker durften nicht fehlen. Da mir die aus dem Bogen doch recht klein vor kamen, bastelte ich mir meine eigenen zusammen.



    Als nächstes ging´s an die Scherbretter des Netzes. Diese fehlten im ursprünglichen Bogen, also galt es, diese auch wieder selbst zu konstruieren. Die Abmessungen hatte ich wieder von der Wuppertal. Die dort zu sehenden Querstreben bildete ich einfach durch dünne Kartonstreifen nach. Fehlten nur noch die Halterungen, die ich aus Draht fertigte.



    So langsam geht es jetzt auf die Zielgerade. Es fehlen nur noch die Masten und dann geht es ans Strippen ziehen.


    VG

    Karlheinz

  • Das Detailfoto von der Back kann man sich wirklich lange ansehen und dabei viele schön gebaute Dinge entdecken. Die verdrillte Kette sieht super aus, auch das korrekt ausgebaute, H-förmige Lüfterrohr ist klasse. Ist die Reling an Stb. vorm gerade? Oder hat sie auch eine kleine Krümmung wie auf der anderen Seite? Ein wenig Rost würde der Reling, zumindest im Fußbereich, sicher auch gut stehen.


    Es ist wirklich toll wie die ganzen gebrauchsspuren und zusätzlichen Teile das Modell sehr lebendig machen.


    Viele Grüße von Alster an Isar,

    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Das sind klasse Details, die Du hier ergänzt Karlheinz!!


    Wie hast Du die Kette hergestellt?


    Grüße Torsten

    Die Kette besteht aus einem verzwirbelten Kupferdraht.

    Den Draht gedoppelt in eine Bohrmaschine eingespannt. Die beiden anderen Enden mit einer Zange festgehalten während sich die Bohrmaschine dreht. Wenn die beiden Drahtstränge leicht verdrillt sind das ganze einfach mit einer Flachzange platt drücken.

    Fertig ist die Ankerkette


    VG

    Karlheinz

  • Die Perspektive trügt etwas. Eigentlich folgen beide Relings-Seiten dem leichten Deckssprung entlang der Längsachse. Hundertprozentig gleich habe ich sie leider trotzdem nicht hinbekommen...

    Was den Rost betrifft, so habe ich mich noch etwas zurückgehalten. Ich hab mich noch nicht entschieden, ob der Dampfer irgendwann in ein Hafendiorama eingebaut wird. Zusätzlichen Rost aufbringen ist recht leicht. Zuviel wieder wegnehmen, ist viel schwieriger...


    VG

    Karlheinz

  • Nun aber zum Baufortschritt:

    Es fehlten noch die Maste und natürlich auch noch das Netz. Die Schwimmer des Netzes fertigte ich mittels Weißleim-Tropfen, die entlang einer Schnur aufgereiht wurden. Als Netzköper fungierte eine mit verdünntem Weißleim getränkte Mull-Binde.



    Damit die Arbeit auch bei Nacht weitergehen konnte ergänzte ich noch drei kleine Lampen entlang der Brücke. Die Idee hatte ich auch wieder von der HMV-Wuppertal allerdings erschienen mir die dortigen Lampen doch als etwas groß.



    Und hier noch mal der Zwischenstand. Nun fehlt nur noch die Takelage.


    VG

    Karlheinz

  • Fertig!


    Die Strippen sind gezogen, die Flagge gesetzt. Jetzt kann es direkt ins Fang-Gebiet gehen. Petri Heil!





    Bleibt nur noch die Frage, was schneide ich als nächstes an?


    VG

    Karlheinz

  • Ein ganz tolles Arbeitstier ist das geworden! Herzlichen Glückwunsch dazu :thumbup:


    Viele Grüße und fette Beute,

    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Gratulation zu diesem gelungenen Modell

    Hut ab

    Gruß

    Herbert

    Die letzten Arbeiten: Lotsenversetzboot Frya, Antonow AN 10, Saporoshez SAS 966, Werftkran, Bunkerboot, MS Schwerin, MS Vasoula, Fregatte Berlin, FLB 40-3, Forschungsschiff Valdivia, MV Estvard Dana, Trimaran FOB TRIM, L-60 Brigadyr, MS Stralsund, Dampfer Imperator, Tauchboot TRIESTE, Fähre Loch Fyne, MS Stephan Janzen, Seenotkreuzer H. Koepke


    In Arbeit: Hafenanlage 1:500

    Hybridfähre Berlin


  • Gratuliere zu diesem schönen Modell. Große Klasse.

    LG Peter

    Papier ist geduldig, ich werde es auch noch lernen

    Nein ,nein, ich bin nicht stur. Nur Meinungsstabil!

  • Moin Karlheinz,

    Glückwunsch zur Fertigstellung; in der Gesamtwirkung sehr überzeugend für den Maßstab; besonders die Darstellung des Netzes gefällt mir. was Du als nächstes Modell anschneiden sollst? Da bin ich der unmaßgeblichen Meinung: einen Fischdampfer. Du bist jetzt in der Materie drin; bei Passat und auch Peter Brandt hat einen schönen Fischdampfer gezeichnet; selbst die alte Carl Kämpf von WHV könnte man noch auffixen ... aber die Entscheidung liegt bei Dir ...
    Gruß kartonskipper; der bei Bildmaterial zu den Originalen gerne Unterstützung auf privater Ebene gibt

  • Hallo Karlheinz,


    sehr schön geworden!


    Das Netz aus Mullbinde kann ich mir gar nicht vorstellen, muss ich mal ausprobieren.


    Wie hast du die abgeplatzte Farbe an der Brückennock gemacht?


    LG Joachim

  • Absolut sehenswert und durch den Rost sehr authentisch.

    Ein wirklich ganz tolles Modell. :thumbsup:

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Erst mal ein herzliches Danke für die Unterstützung hier im Forum.

    Wie hast du die abgeplatzte Farbe an der Brückennock gemacht?


    LG Joachim

    Die Brücken-Nock ist mit weißer Email-Farbe gestrichen. Der Rost besteht aus Wasserfarbe. Anschließend wurde mit einem schmalen feuchten Pinsel die Ränder der Rostflecken bearbeitet so daß diese dadurch leicht transparent und unregelmäßig ausfallen.


    Moin Karlheinz,

    Glückwunsch zur Fertigstellung; in der Gesamtwirkung sehr überzeugend für den Maßstab; besonders die Darstellung des Netzes gefällt mir. was Du als nächstes Modell anschneiden sollst? Da bin ich der unmaßgeblichen Meinung: einen Fischdampfer. Du bist jetzt in der Materie drin; bei Passat und auch Peter Brandt hat einen schönen Fischdampfer gezeichnet; selbst die alte Carl Kämpf von WHV könnte man noch auffixen ... aber die Entscheidung liegt bei Dir ...
    Gruß kartonskipper; der bei Bildmaterial zu den Originalen gerne Unterstützung auf privater Ebene gibt

    Ja, die Fischerei hat es mir angetan. Wenn man bedenkt, welches Risiko und welch harte Arbeit die Besatzungen auf sich genommen haben, um den Fisch aus dem Meer zu holen, dann nötigt dies einem schon mächtig Respekt ab...

    Ein Heckfänger wie die Carl Kämpf wäre sicher auch mal interessant. Allerdings wird es jetzt wieder mal Zeit für eine Eigenkonstruktion. Ich hab noch einen alten Graupner-Plan für den Krabbenkutter TÖN 12 rum liegen. Mal schauen ob der auch in 1/250 baubar ist....


    VG

    Karlheinz

  • Vielen Dank Karlheinz für Deine Antwort bzgl. der Kette... werde ich auch mal versuchen, umzusetzen...


    Ansonsten Glückwunsch auch von mir zu dem äußerst gelungenen Modell!!


    Bzgl. der Krabbenkutter guck Dir mal an, was der Passat-Verlag anzubieten hat. In deren Minimodell-Serie gibt es den Krabbenkutter I (mittlerweile ausverkauft) und in einer anderen Auflage den Krabbenkutter II... ich habe beide gebaut und kann ich nur empfehlen!


    Viel Erfolg auf jeden Fall! Grüße Torsten