Dreimastgaffelschoner ELEONORA (ex ISOLDA) - Bildrum - 1:250

  • Liebe Freunde der Segelschiffe,


    Der schwedische Dreimastgaffelschoner ISOLDA ist hier als Downloadmodell erhältlich:


    S/V Isolda, Göteborg


    Das Modell ist von Gunnar Sillen im Maßstab 1:160 konstruiert und wurde schon oft und offensichtlich gerne gebaut. Da ich schon ein paar Modelle von Gunnar Sillen gebaut habe, glaube ich mit der ISOLDA eine schöne Basis für einen Umbau zu haben. Gunnars Seite ist hier:


    BILDRUM


    Mir schwebt als Andenken an eine Segeltour in die dänische Südsee ein dänischer Frachtsegler um 1900 vor. Und genau dafür soll die ISOLDA nun herhalten. Als Andenken an ein schönes dänisches Hotel - in dem ich mal übernachtet habe - soll das fiktive Schiff den Namen ELEONORA tragen.


    Das Modell habe ich auf 1:250 skaliert und zunächst nach Plan den Rumpf gebaut:


     


     

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Nun sind schon maßgebliche Änderungen und Ergänzungen am fertigen Rumpf zu sehen: Meine ELEONORA kommt in schwarz mit weißem Zierband daher. Die Schiffsseiten haben aufgedoppelte Plattengänge mit Gebrauchsspuren. Schanzkleidstützen, Ladeluken mit Pallhölzern, Leuwagen und Laderaumlüfter machen an Deck Unterschiede. Auf das halbrunde Heckhaus bei der ISOLDA habe ich verzichtet. Der Ruderstand, manchmal auch "Klavier" genannt, steht bei mir frei an Deck. Das Ruderrad ist ein LC-Teil vom HMV. Die Reling ebenso.


    Vorn gibt es ein kleines Deckshaus mit Kombüse und Kammern für zwei, drei Mann Besatzung. Achtern, auf dem erhöhten Achterdeck, ist die Kammer für den Kapitän und vielleicht auch für einen Steuermann (wenn der Kapitän nicht auch gleichzeitig Steuermann ist). Beidseits der Eingangstür stehen zwei Lüfterrohre ohne Köpfe. Sie würden die Bewegung des Besanbaums behindern und sind daher abgezogen (so interpretiere ich zumindest die zwei Zylinder dort). DIe Laderäume sind über zwei Kistluken zu erreichen, vor dem Achterdeck stehen zwei Wassertanks.


    Schauen wir mal wie es weitergeht. Das Modell soll unter Segeln wieder in eine Wasserdarstellung kommen. Das Display habe ich schon aus Graupappe vorbereitet. Die Makros offenbaren wieder Stellen, die ich zunächst dringend nacharbeiten muss :love:


    Bis später,

    Klaus


     


     


     

    »Das muss das Boot ab können!»

    Edited once, last by Klaus ().

  • Klaus

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  • Moin Torsten,


    Dein Modell habe ich schon im alten Baubericht gesehen. Dein Modell zeigt, was aus dem Bogen schönes gemacht werden kann. Die Segel nehme ich vom Bogen und mache sie wie vorgesehen aus Papier. Es werden noch die Reffbändsel und Liektaue aus Serafil hinzukommen. Die Gaffelsegel werde ich alle setzen. Ich überlege noch, ob auch die Toppsegel – wie bei Deinem Modell – dazu kommen sollen. Eine Rah für die Breitfock kommt auch noch dazu.


    Ohne Toppsegel könnte am Ende so ein Bild entstehen:


    https://www.schiffsspotter.de/Dreimastschoner/Dreimast-Gaffelschoner_Anny


    Viele Grüße,

    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Die gleich hohen Masten und die Stengen habe ich gebaut. Sie sind aus dem Bogen gerollt, die Masten haben einen Balsaholzspan im Inneren als Verstärkung bekommen, die Stengen sind ohne "Innenleben".


    Mein Plan ist es, die Masten soweit es geht mit Segeln und Takelage auszurüsten und dann erst auf den Rumpf zu setzen. Daher sind jetzt schon die Ringe an den Masten, die später das Vorliek der Gaffelsegel halten sollen, dazugekommen. Sie folgen der Schwerkraft und hängen nach vorn etwas herunter.


    Die kleine Graupappebox verwandelt sich nach und nach in ein Stück Ostsee. Die Wasserdarstellung ist noch nicht final. Ich habe wieder mit Acrylgel gearbeitet, wie in meinem Baubericht zur Karavelle neulich beschrieben.


     

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Der mastenlose Rumpf treibt nun herrenlos durch die Ostsee. Die Darstellung des Wassers hat auch die Frage nach der Anzahl der gesetzten Segel beantwortet: Es ist ruhige See bei sonnigen Wetter. Der Schoner wird alle Segel gesetzt haben. Wenn ich mir die Bilder von fertigen Modellen der ISOLDA mit vollen Segeln ansehe, wird die "Segelwand" später bestimmt ein prächtiges Bild abgeben.


    Der Buspriet ist mit Geien und Stagen getakelt. Über dem dunklen Wasser war beim takeln kaum etwas zu erkennen. Daher habe ich ein Stück Papier auf das Modellwasser gelegt um zu sehen, wo ich überhaupt gerade bin.


    Die Fixierung des Rumpfes auf dem Display hat nun den enormen Vorteil, am Modell arbeiten zu können ohne es ständig anfassen zu müssen. Klar, eine Glasscheibe und Fixogum hätten es auch getan. Da der Schoner aber ohnehin "schwimmen" soll, war der Schritt jetzt schon sehr sinnvoll.


     


     

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Die Masten haben Gaffel- und Gaffeltoppsegel bekommen. Wie geplant habe ich jeden Mast vorab soweit es geht vorbereitet, um mir schwierige Fummelarbeiten bei gestellten Masten zu sparen.


    Die Segel sind aus dem Bogen geschnitten, doppelt aufeinander geklebt. Die Gaffeltoppsegel habe ich »fliegend« dargestellt und dafür ihr Vorliek begradigt. Die Reffbändsel sind aus kurzen Serafilstücken (eine Mehrarbeit die lohnt!). Vorm Abschneiden ziehe ich das Garn durch Leim damit es schön glatt wird und sich genauer schneiden lässt. Alle Segel sind eingeliekt und haben einiges mehr an laufenden Gut, als in Gunnars Anleitung vorgesehen war (z.B. Klau- und Piekfall, Racks und das Besansegel hat eine Dirk). Alle Seile sind kurze Serafilstücke die mit Leim verbunden sind. Als Blöcke halten Fotokartonscheiben im Durchmesser von einem Millimeter her.


    Die Wanten mit Webleinen für die Steuerbordseite habe ich schon vorbereitet. Die Backbordseite mache ich genauso, ich verwende dazu lediglich die Rückseite meiner Schablone.


    Die kleine Stellprobe mit eingesteckten Masten gibt einen Eindruck, wie die »Segelwand« später mal wirken wird ^^


     


     

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Moin Klaus,

    Alle Segel sind eingeliekt und haben einiges mehr an laufenden Gut, als in Gunnars Anleitung vorgesehen war

    lohneswerte saubere Arbeit, gibt was her :thumbup: .



    Viele Grüße

    Gustav

  • Der Fockmast steht nun final, die Vorsegel sind gesetzt ^^


    Die Stagfock wird laut Bogen an einem Baum gefahren. Die Reihe Reffbändsel auf dem Segel habe ich mir von ähnlichen Schiffe abgeguckt. Eine eigene – nach Vorbildern inspirierte – Zutat ist die Rah der Breitfock. Da mein Schoner bei schwachem Wind auf Halbwindkurs liegt, bleibt die Rah ohne fliegend geseztes Segel. Die Rah ist aus einem Stück Federstahldraht welches ich mit Zigarettenpapier umwickelt habe. Der Rest der Stengen, Gaffeln und Bäume kommt diesmal ohne stützendes Innenleben aus. Besonders bei den Stengen hatte ich anfangs Bedenken, wie Ihr aber seht, ist bisher alles ohne »krumme Dinger« abgelaufen.


    Viele Grüße,

    Klaus


     


     


    »Das muss das Boot ab können!»

  • Moin Klaus!

    Innerlich (und am Rechner) habe ich mich schon schon vor einer Weile mit der ISOLDA beschäftigt und hätte sie fast zu meinem "Herzensbeitrag" gemacht - da sauge ich Deinen Bericht hier förmlich auf. Gerade bei der Takelage bin ich für jeden Hinweis dankbar und finde Deinen Bericht Klasse!

    Viele Grüße und weiter viel Erfolg

    Heiner

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

  • Vielen Dank für die vielen "likes" und das Interesse. Wenn Ihr weitere Informationen zur Takelage oder zum Modellbau haben möchtet, dann fragt gerne. Ich will Euch nicht mit kilometerlangen Fachbegriffen langweilen und versuche, mich kurz zu fassen :love:


    Der skalierte Druck der ISOLDA lag bei mir auch schon lange in der Schublade. Die MRBs um die Herzensangelegegenheiten haben mich ebenfalls angeregt, das Modell endlich mal auf die Werft zu heben. Ich baue mehr oder minder drauf los. Besser wäre es gewesen, vorab einen guten Takelplan aufzubauen und alle Belegstellen usw. genau festzulegen. Ein paar Macken hat mein Modell daher die sich aber in der Hauptsache in den Makros zeigen. Apropos: Die Makros sind die beste Baukontrolle! Ich habe damit schon viele Fehler beheben können die das bloße Auge eigentlich nicht sieht.


    Mein Modell hat sich nun zum Schoner entwickelt: Der Großmast steht und war im Vergleich zum Fockmast mit den Vorsegeln schnell zu takeln. Langsam ist zu erkennen, was das hier mal werden soll...


     


     


    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Mir gefällt das Wasser ganz besonders. Das bringt den Winzling zur besonderen Geltung.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Die Takelage ist super gelungen, Klaus!! Bin schwer beeindruckt... da werde ich wohl nochmal an meiner ISOLDA Hand anlegen müssen...


    viel Erfolg weiterhin! Grüße Torsten

  • Heiter weiter ^^ :


    Der Besanmast ist nun auch getakelt, aus dem Zweimastgaffelschoner ist nun ein Dreimastgaffelschoner geworden. Die Dirk des Besansegels führt an die Mars des Besanmastes, die Dirken der übrigen Segel sind je an den Marsen des dahinterstehenden Mastes angeschlagen.


    Nach den ganzen Macken die die Makros offenbaren, habe ich hier und da noch Korrekturen vorgenommen (sprich: Fäden gestrafft und Klebepunkte etwas besser kaschiert). Nachdem die Takelage fertig war, habe ich im nachhinein dem Schanzkleid noch einen Handlauf verpasst.


    Jetzt soll noch Leben in Form von Mannschaftsfiguren aufs Schiff kommen. Der Sockel will auch noch gestaltet werden und am Schluss kommt noch das feierliche Flaggensetzen. An Backbord achtern sehe ich jetzt eine kleine Delle. Da will ich nun versuchen, durch Umsetzten des weißen Streifens an der Bordwand die Stelle optisch zu entschäfen :love:


     


     


    Viele Grüße,

    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Aber SO was von winzig kleinem riesengroßem Kino! Danke fürs zeigen!!!

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  • Jetzt hat es eine Weile gedauert, aber meine ELEONORA ist bis auf eine schützende Glashaube fertig!


    An Deck habe ich die ursprünglichen Laderaumlüfter umgetauscht und eine Besatzung an Bord gebracht. Die ist entspannt und genießt die ruhige Seefahrt an diesem sonnigen Tag auf der Ostsee. Die Frau vom Schiffer ist die einige, die tätig ist. Es gibt halt immer was zu tun.


    Der Danebrog hängt an der Gaffel und der Namenswimpel im Großtopp kann sich nicht entscheiden, ob er runterhängen oder auswehen soll. Die beiden Möwen voraus kündigen den Schoner schon mal im nächsten Hafen an.


     


     


     


     


     

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Ich danke allen, die hier im Baubericht geliked und geschrieben und gelesen haben. Mit der ISOLDA gibt es einen schönen Download der lohnt – so oder so – gebaut zu werden :)


    Viele Grüße,

    Klaus


     

    »Das muss das Boot ab können!»

  • Klaus

    Added the Label Completed
  • Mal wieder eine schöne Werbung für unser Hobby - gerade, weil es einen nicht erschlägt, sondern zum Entdecken einlädt. Wunderschön, herzlichen Glückwunsch!

    Viele Grüße

    Heiner

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  • Hallo Klaus,

    schön, einfach nur schön.


    Gruß

    Michel

    Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

  • Hallo Klaus,


    meinen Glückwunsch zu diesem Prachtstück!


    Es hat Spaß gemacht die Bilder anzuschauen. Beim Text geht es mir wie

    bei einem Medizinvortrag, ich verstehe kaum ein Wort.


    Eine Frage habe ich aber noch:


    Die Stagfock wird ... an einen Baum gefahren


    geht die da nicht kaputt?


    LG Joachim

  • Moin Joachim,


    der Baum hält das Segel am unteren Liek, also an der Segelunterkante, "steif". Es bildet also immer eine Fläche in die der Wind greifen kann. Ohne Baum würde das Segel schnell killen, also unkontroliert flattern. Der Baum ist mit dem Segel und dem führenden Stag verbunden und nicht gewaltig schwer. Die Baumnock wird von einer Dirk zum Topp gehalten (s. Detailfoto). Die volle Last liegt also nicht auf dem Segel. Diese Anordnung findet sich meist in der Küstenfahrt und dann nur beim den unteren Segel des Vorgeschirrs.


    Tiefwassersegler wie bspw. die PEKING oder die GORCH FOCK haben soetwas nicht.


    Das ist übrigens ein Datail welches ich fast übersehen hätte. Die Bauanleitung sagt zumindest nichts dazu, aber irgendwo musste der übrig geliebene Baum ja hin ;(


    Viele Grüße an Deine Flugzeuge,

    Klaus

    »Das muss das Boot ab können!»

    Edited once, last by Klaus: Satz eingefügt: Die Baumnock wird von einer Dirk zum Topp gehalten (s. Detailfoto). ().

  • Super gemacht.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Moin Klaus,

    ein Schmuckstück, gratuliere zur Fertigstellung!

    (Dann weiß ich ja, was wir beim nächsten Nordlichtertreffen zu sehen bekommen... ;) )

    Beste Grüße

    Fiete

  • Klaus,

    die vorbildgerechten Reffbändsel geben den Segeln einen ganz besonderen Pfiff!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Klaus,

    wieder mal ein wunderschönes Stück "Meer mit was drauf" geschaffen. Große Klasse!


    viele Grüße


    Mathias

    :cool: Alles hinterfragen und niemals aufgeben! (James Dyson)

  • Wirklich beeindruckend, was Du aus dem Bogen herausgeholt hast, Klaus!!


    Ich glaube, da werde ich bei Gelegenheit meine ISOLDA mal hervorholen und ihr noch etwas mehr Detailtiefe geben. Du hast ja eine top Vorlage gezeigt!


    Grüße Torsten

  • "Das ist übrigens ein Datail welches ich fast übersehen hätte. Die Bauanleitung sagt zumindest nichts dazu, aber irgendwo musste der übrig geliebene Baum ja hin." Zitat aus Posting 29


    Wenn man des Segelplan genau studiert, erkennt mannden Baum direkt un der Unterseite des Binnenklüvers.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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