Fracht- und Fahrgastschiff MÅRØY/ 1:250 / Eigenkonstruktion

  • Hallo Modellbaugemeinde !


    Als wir 2016 mit Hurtigruten unterwegs waren, trafen wir in Hammerfest auf ein nach meinem Empfinden absolut schnuckeliges Schiffchen. Es heißt MÅRØY. Da sie schon 1959 in Harstad gebaut wurde, heißt sie auch GAMLE (Alte) MÅRØY. Ursprünglich wurde sie für den Tageslinienverkehr in der Finnmarken, der nördlichsten Region Norwegens eingesetzt. Hurtigruten bedient ja längst nicht alle Häfen dort. Heute steht sie unter Denkmalschutz und wird von Ehrenamtlichen als Ausflugsschiff betrieben. Die 34m lange MÅRØY kann 84 Personen befördern. Es gibt 10 Gästekabinen mit 19 Kojen. Der Frachtraum fasst 90m³, der Ladebaum kann 2t heben.



    Angefangen bin ich auch schon. Grundlage meiner Bastelei sind ein Decksplan und viele Fotos im Netz.


       


    Ich hoffe, dass ich zumindest bei den Norwegen-Freunden ein wenig Interesse wecken kann.


    Henning

  • Bevor ich über meinen heutigen Baufortschritt berichte schiebe ich noch einmal ein eigenes Foto von der MÅRØY in Hammerfest nach:



    Die Bordwände waren als nächstes an der Reihe. Abgewickelt habe ich sie geometrisch nach der Dreiecksmethode.

    Und schon sieht es nach einem Schiff aus !


       

  • Heute habe ich die Aufbauten vervollständigt. An der Brücke passte es seitlich nicht ganz, deshalb habe ich Passungenauigkeitsverdeckungsbleche aufgebracht, auf die später die Positionslichter platziert werden.

    In Norwegen scheint es Tradition zu sein, den Schiffsnamen auch auf die Brückenfront zu schreiben. Jedenfalls ist es bei

    Hajo´s BØRØYSUND und STAVENES auch so. Macht eigentlich auch Sinn, denn wenn ein Schiff kommt und man nicht weiß, wie es heißt, sieht man es immer zuerst von vorn.


    Außerdem habe ich auf dem Backdeck die Schanzkleidstützen und die Schandeckel angebracht. Morgen geht es dann weiter mit der Ausrüstung des Backdecks.


      


  • …Passungenauigkeitsverdeckungsbleche…


    Hervorragende Wortschöpfung! :thumbsup:

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ... In Norwegen scheint es Tradition zu sein, den Schiffsnamen auch auf die Brückenfront zu schreiben. Jedenfalls ist es bei

    Hajo´s BØRØYSUND und STAVENES auch so. ...

    Stimmt, bei kleineren Fahrzeugen, vom Fischkutter bis zur Fähre ist das da oben so. Also auch bei so einem "lokalbåt" (hat nichts mit Kneipe zu tun ;) ) wie deiner MÅRØY. Und wenn die Brückenfront auch noch schön aus Holz ist, dann dürfen es auch gerne Messingbuchstaben sein...

    Weiterhin gutes Gelingen

    Fiete

  • Wenn Rumpf und Aufbauten fertigt sind, verlangsamt sich ja optisch das Bautempo. Für die, die keinen Unterschied zu meinem letzten Beitrag sehen: Hinzugekommen sind auf dem Peildeck der Stummel-Schornstein und auf dem Backdeck das Windenhaus und die Ladeluke.


       

  • Heute habe ich die Ladewinde, die Ankerwinde, Poller, ein Luk, einen Schlauchanschluss, Schwanenhalslüfter und ein Detail gebaut, aus dem ich mir überhaupt keinen Reim machen kann. Auf dem Originalfoto (Quelle: facebook) ist hinter dem Mast etwas zu sehen, was aussieht wie ein Elektromotor. Darüber kommt ein Gestänge zum Ladebaum. Hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte ? Ich verstehe ja immer gerne, was ich bastele.


         

  • Moin, moin Henning,


    für mich sieht das so aus, als ob der Elektromotor mit seiner senkrechten Welle den Ladebaum schwenkt. Wahrscheinlich ist in dem doch etwas größeren Gehäuse auch noch ein Getriebe untergebracht.......


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Weiter ging es mit dem Oberdeck, wo ich an Stb. ein klassisches Rettungsboot samt Davits gebaut habe. An Bb. steht ein Rhib mit einem entsprechenden Davit. Obwohl das Rhib noch gar nicht an Bord ist, kann man schon erahnen, dass es da nicht unbedingt hinpasst. Der Denkmalpfleger hatte bestimmt auch seine Bedenken, aber man weiß ja, das beste um ein Schiff zu erhalten ist, es in Fahrt zu halten.


    Außerdem sind ein kleines Oberlicht und Relingsteile hinzugekommen.


         

  • Schnuckelig finde ich das Festkörperschlauchboot nicht, Jochen, aber auch die riesigen Rettungsinseln sind irgendwie Fremdkörper. Das gilt nicht für die Bänke und die Flagge, auch nicht auf dem Peildeck für den Lüfter, den Kompass und die Positionslichter.


      


  • Nun, liebe Modellbaugemeinde, ist meine gamle MÅRØY fertig gestellt. Es waren noch zu bauen ein Scheinwerfer, zwei Radargeräte, die Masten mit Ladebaum, Takelung, Lichtern und Leiter, eine große Stabantenne auf dem Peildeck und die Verzurrung der Boote. Nicht zu vergessen die Eisbärenflagge von Hammerfest in der Gösch.




         



    Ich mag dieses Modell sehr gern. Es hat das gehalten, was das Original versprochen hat, ein schnuckeliges Schiffchen zu werden.


    Ich danke für euer Interesse und eure Zustimmung.


    Henning

  • Klasse geworden :thumbup:. Man sieht gar nichts mehr von den " Passgenauigkeitsverdeckungsblechen" (Eine tolle Wortschöpfung :D ). Nein, im Ernst ein schnuckeliges kleines Schiffchen und ein super Bau. Glückwunsch zum Stapellauf.


    Grüße aus dem hohen Norden

    Olli

  • Möchte mich im wesentlichen meinen Vorschreibern anschließen.

    Das PassUNgenauigkeitsverdeckungsblech würde ich zum Patent anmelden.

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Henning,

    da ist wieder ein wunderschönes Modell entstanden. Gratulation.

    Zu den Namenschildern: Nicht nur in Norwegen sondern auch in Schweden und z. T. in Finnland tragen zumindest die alten bzw. älteren Schiffe oft die Namen auf der Brückenfront. Manche Schiffe sind weit über 100 Jahre im Dienst. Das dürfte einen skandinavische Tradition sein.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt