Arbeitsschiffe, Schlepper usw. in 1:100 oder noch größer

  • Hallo in die Runde,



    ich habe eine generelle Frage. Mir gefallen Arbeitsschiffe wie z.B. Mehrzweckschiff „Neuwerk von Jabietz. Allerdings sagt mir der Maßstab (1:250) so gar nicht zu. Jetzt kann man natürlich den Bausatz von A4 auf A3 einfach vergrößern, was ich aber nicht machen will, weil illegal und außerdem ist 1:125 auch nicht das Gelbe vom Ei. Im Maßstab 1:100 beispielsweise gibt es eine Unmenge an Ätzteilen, die sich sicher verwenden ließen.


    Nun zu meiner Frage: gibt es solche Arbeitsschiffe auch in 1:100? Ich habe bei meiner Netzsuche leider nichts gefunden.


    Schon klar, die Neuwerk ist dann fast 80cm lang. Da stellt sich dann auch die Frage nach der Dicke des Papiers, ...



    Beste Grüße


    Alex

  • Moin Alex,

    was ich aber nicht machen will, weil illegal

    Das ist vollkommen legal. Nennt sich Privatkopie und ist in §53 UrhG geregelt:

    (1) Zulässig sind einzelne Vervielfältigungen eines Werkes durch eine natürliche Person zum privaten Gebrauch auf beliebigen Trägern, sofern sie weder unmittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen, soweit nicht zur Vervielfältigung eine offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwendet wird. Der zur Vervielfältigung Befugte darf die Vervielfältigungsstücke auch durch einen anderen herstellen lassen, sofern dies unentgeltlich geschieht oder es sich um Vervielfältigungen auf Papier oder einem ähnlichen Träger mittels beliebiger photomechanischer Verfahren oder anderer Verfahren mit ähnlicher Wirkung handelt.

    Sofern du den Bogen gekauft hast, das ganze nur zum privaten Zwecke machst und kein Geld damit verdienst, darfst du kopieren/skalieren (lassen) soviel du willst. Du darfst allerdings nicht die Kopie bauen und das Original weiterverkaufen.


    Andreas hat einen A3+ Drucker, also könntest du auch mal nett anfragen, ob er dir das direkt auf A3 ausdrucken kann. Das wird aber bestimmt nicht ganz billig, da die Druckkosten deutlich höher sind und er eventuell auch extra dafür Papier kaufen müsste.

    Und das wird dann nicht 1:125, sondern nur etwa 1:180! Wenn du den Maßstab verdoppelst, brauchst du die doppelte Breite und die doppelte Höhe, also A2. Für 1:100 brauchst du dann sogar A1.

    Dafür müsstest du also vermutlich zu einem Copyshop gehen. Aber bitte bedenke, das bei einer so großen Vergrößerung die Qualität leiden wird und ziemlich sicher auch Passprobleme auftreten werden. Die Papierstärken müsstest du etwa verdoppeln und wahrscheinlich noch mehr Spanten einfügen.


    mfg

    Johannes

  • Erstmal danke für die Antworten!

    Das mit der Vergrößerung von A4 auf A3 war natürlich ein Denkfehler, sind ja nur 141% :whistling:

    A3 Drucker ist bei mir in der Arbeit vorhanden, daran scheitert es nicht.

    Da ich mir die Bausätze ohnehin kaufe, bin ich wenigstens rechtlich auf der sicheren Seite. Die Sache mit der Genauigkeit stimmt natürlich, aber ich denke ich werde es einfach riskieren und einmal eine Testvergrößerung machen.

    Vielen Dank für eure Hilfe!


    Beste Grüße

    Alex

  • Hallo Alex, wenn Du Arbeitsschiffe 1:100 suchst gibt es eine Reihe von Veröffentlichungen im DSM. Ob die dort noch direkt verkaufen weiß ich nicht, aber z.B. hier gibt es noch Bögen: Förderverein Leuchtturm Roter Sand e.V. - Maritimshop - Fanshop Leuchtturm Roter Sand (foerderverein-leuchtturm-roter-sand.de)

    Die Lotsenversetzer Seelotse, Bremerlotse und das Löschboot habe ich gezeichnet und die sind in der Detaillierung mit meinen HMV Modellen vergleichbar. Viele Teile, z. B. Beiboote sind in zwei Versionen auf dem Bogen, damit ist der Schwierigkeitsgrad "frei wählbar".

      

    Der Zollkreuzer Glückstadt auf dem zweiten Bild ist in den HMV Traditionsschiffen enthalten hier in 1:100 (250% vergrößert) gebaut.

    Viele Grüße

    Fritz

  • Hallo Alex,

    ich hätte auch noch ein paar Tipps: JSC hat zwei sehr schöne Schlepper als Wasserlinienmodelle in 1:100, ebenso Scaldis. Mit Vollrumpf wirst du bei Pro-Modell, Oriel ud bei GPM fündig. GPM hat meines Wissens sogar einen Schlepper in 1:50.


    Gruß

    Manfred

  • Hallo Alex,

    ich hab mir vor Jahren die MELLUM von Peter Brandt angetan und sie gefällt mir noch heute. Gerade hab ich, ebenfalls von Peter Brandt, die STETTIN fertiggestellt (siehe Galerie) und die "Technik" des Bauens als auch die Kosten optimiert. Da ich meine Modelle eigentlich in 1:87 bräuchte, hab auch ich dort Erfahrungen, bin aber nach 2 Modellen wieder zurück zum 1:100, was halt zu anderen Modellen meiner Sammlung besser passt. Neben den von Sculptor erwähnten Schiffen, die allesamt superschön zu bauen sind, wo man vielleicht noch die Reeling durch Evergreen-Profile ersetzen kann und die Scheiben ausschneiden, was die Modelle weiter toppt. Zurück zu den Vergrößerungen: es ist in der Tat so, dass du mit 250% bzw. bei 1:87 mit tatsächlich 287% arbeiten musst. Aus mehreren Gründen macht das ein Copyshop auf normales Papier: die Bögen mit dem Spantengerüst in schwarz weiß, meist reicht auch der Rest in s/w, sonst in Farbe. Damit lassen sich Kosten sparen. Außerdem verwende ich sie als reine Schablone: das Spantengerüst muss so oder so verstärkt werden. Dazu wird das alles auf Finnpappe geklebt. Dazu aber die Kopie mit Kleber eintreichen: die Finnpappe zieht den Kleber extrem schnell ein. Bei allen anderen Teilen verwende ich aus 2 Gründen die Kopie als Schablone: erstens will ich keine Knicklinien und schwarze Rahmen sehen und zweitens wird selbst mit perfekten Kopien durch die Vergrößerung jedes Farbpixel des Originals zu einem Raster, also als Modell völlig ungeeignet. Ich verwende FixOgum zum fixieren auf Weißkarton (am besten nur außerhalb des BAuteils FixOgum aufbringen) , wobei die Kopie später abgezogen wird. Kleberückstände einfach mit Radiergummi entfernen. Bei spiegelsymmetrischen Teilen kann man auch seitenverkehrt arbeiten und die kopierte Schablone im Bauteil drin kleben lassen. Nun ist Zeit für Details, die in 1:250 einfach untergehen würden: Türgriffe, Scharniere, Fensterrahmen, Türen verdoppeln und fälzen etc. Das ist das, was auch Freude bringt. Die Beschriftung des weißgebauten Rumpfes nach dem Lackieren mit ausgeschnittenen Buchstaben. Diese zuvor in Powerpoint, Excel etc. als weiße Buchstaben auf schwarzem Grund ebenfalls über Karton oder Papier fixieren und aussticheln (siehe STETTIN, als auch "EISBRECHER"). Mit Airbrush lackieren und mit seidenmatt als Finish. Durch Anpassen der Farben kann man den Bonbonfarben des HMV entgegensteuern und, wers kann und wer sich traut, sogar altern. Alles in allem erhält man ein Unikat. Probiers aus: am besten an einem Minimodell vom PASSAT-Verlag wie z.B. BUGSIER14 oder dem Tankmotorschiff. Extrem passgenau, auch nach Vergrößerung und Platz für neue Details ohne Ende.

    beste Grüße vom hänschen

  • vielleicht ein netter Einstieg in 1:100 und auch eine gute Basis für Verbesserungen etc. ist das Feuerschiff LV13 vom DSM HMV-Verlag. Da kannst Du Dich austoben, ohne auf Vergrößerungen etc. zurückzugreifen und erhältst ein Blickfang. Danach würde ich einen Schlepper wie z.B. Bugsier 14 vom Passat-Verlag hochziehen: macht viel Freude und man bekommt noch alles auf DIN-A3, wenn auch nur diagonal etc.

    beste Grüße vom hänschen

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