Gotha G.IV (KuK Luftwaffe) in 1/32 von GPM, konstruiert von Herrn Dziegielewski

  • Hallo Wiwo,


    sehr schöne Bilder. Ist Dir ein Bogen bekannt, bei dem es diese MGs gibt? Scratch würde ich die nicht unbedingt bauen wollen.


    Unterstreicht leider nur einmal mehr, wie sehr bei diesem Bogen geschludert worden ist.



    VG

    Zaphod

  • Servus Zaphod,


    leider nein, ich habe dir eine PN geschickt.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo,


    Dank Wiwos Hilfe bin ich gerade dabei, mich an einem Schwarzlose-MG zu versuchen.


    Im Netz konnte ich auch Fotos der Trommelmagazins finden, das wohl bei den Gothas Verwandung fand.


    Leider habe ich noch absolut nichts zu den Halterungen gefinden. Wenn man sich das Foto einmal ansieht,


    Quelle: https://flyingmachines.ru/Site2/Crafts/Craft25529.htm


    erkennt man, dass das eigentliche MG sehr hoch über dem Ring, an dem es befestigt war, liegt, ich würde den Abstand auf ca. 40cm schätzen.

    Seitlich am MG ist das große Trommelmagazin und die beiden aufeinanderzulaufenden Striche unter dem MG, ist das die Halterung? Oder Gürtel auf der Kombi des Besatzungsmitglieds?

  • Jedenfalls hatte ich die anderen MGs schon angebracht, so dass die Gotha erst einmal provisorisch fertig ist.



    Wenn ich die Schwarzlose einigermaßen ansehnlich hinbekomme und Bilder von den Halterungen finde, wird ausgetauscht.



    Hier einstweilen die fertige Gotha mit den deutschen MGs:


     


     






     



     

  • Letzte Bilder mit einer Fokker D VII als Vergleich:


    :  


    Ein Fazit nach einer Bauzeit von gut 2,5 Jahren mit Unterbrechungen:

    • Die Farbgebung ist fragwürdig, das Lozenge-Tarnmuster weist Sprünge auf und folgt einem Muster, das mir so noch nicht untergekommen ist, auch zeigt kein mir zugängliches Foto von einer KuK-Gotha ein Lozenge-Muster mit helleren Elementen, eine Nacht-Tarnung wie bei der AEG IV von GPM wäre wohl passender gewesen. Hinzu kommt, dass es m.E. überhaupt nicht stimmig war, den Rumpf oben und unten beige zu lassen. Wenn ich die Maschine mit einer Tarnfarbe versehe, damit man sie nicht sehen kann, dann bitte konsequent.
    • Passgenauigkeit – sehr stark schwankend, zum Teil fantastisch, dann wieder grausig
    • Der Karton ist recht fest, vorsichtiges Anfeuchten bei engen Formen (Flügel, Streben) ist ein Muss, funktioniert gut.
    • Anleitung und Abbildungen – vollkommen indiskutabel, sieht so aus als hätte sich hier ein Liebhaber seine Gotha scratch gebaut und GPM ihm dann eine Bauanleitung zusammgedengelt
    • Originalgetreue – es handelt sich um eine der wenigen KuK-Gothas, da gab es Abweichungen -z.B. der 230 PS Hiero-Motor-, aber dieses Modell weist zahlreiche davon auf, die mir bei den KuK-Maschinen noch nie untergekommen sind –der Hiero z.B. hat kaum Ähnlichkeit mit den wenigen Fotos von Originalen, die ich auftreiben konnte, einige Streben an den Motoren und vor allem am Fahrgestell wiesen eine vollkommen andere Form auf, zwei Streben vom Rumpf zur oberen Tragfläche fehlen, die Verkleidung der Motoren der 0811 war zumindest vorne vollkommen anders und die MGs sind auch nicht Modell Schwarzlose
    • Generell muss man die Frage stellen, warum es eine Gotha der KuK-Luftwaffe sein musste. Diese Maschinen sind aufgrund von Problemen mit den Motoren kaum zum Einsatz gekommen. Eine bei Gotha selber produzierte Maschine für die deutsche Luftwaffe wäre viel typischer gewesen, es hätte viel mehr Fotos von Originalen gegeben und wie das Modell von Wingnut-Wings zeigt, hätten fantastische Bemalungsmuster zur Auswahl gestanden


    In Summe: Man freut sich die fertige Maschine zu sehen, aber der Weg dorthin war weniger Vergnügen als vielmehr Parole "durchhalten"


    Verbaut wurden 658 Teile aus dem Bogen und 750 hinzugefügte (wenn mir das mit den Schwarzlose-MGs gelingt, werden es wohl über 800 sein).




  • Servus Zaphod,


    ich vermute, die beiden Striche sind Streben die vom Ring kommend oben zusammenlaufen und dort ist das MG schwenkbar eingesetzt.

    Ich hoffe daß das MG dir gelingt.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Kartonskipper,


    ja, in diesem Fall war Zähigkeit die Tugend Nr. 1


    Es sind sicher auch Stellen dabei, die von nahem betrachtet nicht so toll aussehen, aber vom Gesamteindruck her gefällt mir die Gotha.


    Nur vor dem Aufhängen graut mir, man kann die Maschine nur mit größter Vorsicht anfassen und dann die Haltefäden passend verzurren ...


    VG


    Zaphod

  • Meinen Glückwunsch.Zaphod! Dein Durchhaltevermögen hat sich ausgezahlt! Es ist ein seltenes Modell entstanden,welchem man die zurückliegenden Schwierigkeiten nicht ansieht!


    Viele Grüsse!

    Steffen

  • Hallo Zaphod,

    vielen Dank fürs zeigen dieses doch eher seltenen Models!

    Super, wie du dich gegen die Unwägbarkeiten gestemmt hast. Das Model ist hervorragend umgesetzt und dein Abschlußbild zeigt einen, für mich, interessanten Größenvergleich.


    Viele Grüße vom Rhein!

    Matthias

  • Moin, moin Zaphod,


    deine konstruktiven Ideen und dein Durchhaltevermögen haben doch zu einem nicht sehr oft zu sehenden und mehr als respektablen Modell geführt :thumbup: - ich glaube, dass ich da nicht durchgehalten hätte. Der Gesamteindruck ist schon imposant......herzlichen Glückwunsch!


    Gruß von der Ostsee

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Hallo Hajo,


    ich bin ehrlich gesagt sehr froh, den Bau zu einem guten Ende gebracht zu haben.


    Allerdings versuche ich gerade noch etwas nachzubessern. Wiwo hat mir freundlicherweise seine Teile für ein Schwarzlose-MG der kuk-Streitkräfte zur Verfügung gestellt.


    Anhand von Fotos im Netz habe ich dann noch ein paar Details ausgearbeitet.


    Jetzt ist das erste MG bis auf die Bemalung fertig.


    Hier noch vor der Montage der Handgriffe hinten, auch der eigentliche Lauf folgt noch:



    Von links:


     


    Oben von links nach rechts:

    1) Der Verschluss für die Ölzufuhr. Im Netz stand, dass die Munition geölt werden musste, sonst wäre es aufgrund des recht komplexen Nachführmechanismus zu Blockaden gekommen. Beim zweiten MG sollte ich versuchen, ihn kleiner und flacher zu gestalten.


    2) Dahinter das Visier mit dem großen Drehknopf an dem es in der Höhe verstellt werden konnte. Das Querteil hinten am Visier sollte beim zweiten MG auch kleiner werden.


    3) Und ganz am Ende, nach dem Bogen nach unten, der Hebel, der als Verschluss für das Gehäuse dient.


    An der Seite:

    Unter dem Drehknopf eine erhabene rechteckige Fläche mir unbekannter Funktion. Sollte beim zweiten MG etwas größer, flacher und an den Enden abgerundet ausfallen.



    Von rechts und von hinten:


      


    Merkmale von rechts nach links und von oben nach unten:


    1) Vorne oben ein erhabenes rechteckiges Teil. Aus diesem muss ich noch schräg ein kleines Rechteck herausragen lassen, das ist der Arretierungsmechanismus für das Gehäuse.


    2) In der Mitte ein recht großer Hebel, mit dem die Waffe durchgeladen wird (aufgrund des besonderen Mechanismus des Schwarzlose-MGS muss man nach dem Einsetzen des Patronengurts dreimal durchladen, bis die erste Patrone in Feuerposition ist) und an dessen Enden jeweils zwei kleine Blöcke, die diesen Hebel in seiner Bewegung stoppen.


    3) Unter dem Hebel rechts der Bereich der Patronenzufuhr und links eine Abdeckung.


    Von hinten kann man die Verschlussplatte mit den beiden Handgriffe sehen, die zum Transport hochgeklappt werden konnten. In die Mitte der Verschlussplatte gehört noch ein schmaler Streifen, doppelte Kartonstärke dürfte hinkommen und rechts daneben ein kleiner Hebel, mit dem die Verschlussplatte arretiert wird.



    Von oben:




    Und von vorne, leider etwas unscharf, aber es hat sich gelohnt aus dünnem Papier einen Lauf zu formen, der über die Nadel geschoben werden konnte:




    Im Netz gibt es zum Glück dieses Video, in der die Funktionsweise des MGs genau erklärt wird und das erstklassige Ansichten von allen Seiten bietet:


    Schwarzlose M1907/12 Heavy Machine Gun
    The M1907/12 heavy machine gun was the standard mounted MG of the Austro-Hungarian Empire during the First World War, and saw sporadic use clear through the ...
    www.youtube.com



    Und wer schon immer ein Schwarzlose-MG besitzen wollte (und die nötigen Erlaubnisscheine hat) 2018 wäre das möglich gewesen:


    Lot Detail - (N) INCREDIBLY SCARCE AND HIGHLY DESIRABLE HISTORIC WW1 AUSTRIAN SCHWARZLOSE MACHINE GUN AS CONVERTED TO STANDARD 7.92 X 57 MM (CURIO & RELIC)



    Neben den hier erwähnten kleinen noch hinzuzufügenden Teilen stelle ich mir noch die Frage der Bemalung, schwarz mit metalic gemischt meine ich und holzfarben für die Handgriffe.



    Und dann darf ein Magazin nicht fehlen:








    Ehrlich gesagt, bei dem Magazin bin ich mir noch nicht schlüssig, wie das werden soll. Folgende Fragen stelle ich mir:


    1) Welchen Durchmesser hatte es? Anhand des ersten Fotos würde ich auf dreifache Breite des MGs selber schätzen.


    2) Wie sah der Übergang zum MG aus? Konnte man etwas vom Patronengurt sehen?



    Ja, das scheint tatsächlich etwas zu werden, mein Dank gilt Wiwo, ohne dessen Teile ich wohl keinen Versuch unternommen hätte.

  • Servus Zaphod,


    ich habe seinerzeit dieses MG nach dem Vorbild eines Lasercutmodells aus Neuseeland zusammengestoppelt.

    Der Hersteller des Bausatzes hatte nicht auf meine Anfrage reagiert - die Antwort kam erst ein Jahr nach Fertigstellung meines Modells.


    Ich freu mich, daß dein MG so super geworden ist!


    Bei den Abmessungen des Magazins teile ich deine Einschätzung.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo,


    hier das MG in Farbe:


     



     





    Die ersten Bilder vom Magazin. Es war kniffeliger als gedacht, da die Trommel nicht rund ist:


    Hier die Trommel von vorne:




    Die Teile, Durchmesser 1cm und auf der Vorderseite schon der erhabene Rand aufgeklebt:




    Innen einige Kartonwinkel zur Stabilisierung



    Das geschlossene Magazin, vorne fehlt noch die Mutter im Zentrum, hinten der Griff:


     

    Kommt die Größe hin oder sollte es etwas kleiner sein? Schwer zu entscheiden. Fest steht, es ist ein massives Magazin, das erklärt vielleicht auch, warum das MG im vorderen Stand so hoch angebracht war, der Schütze, der ja auch der Bombenschütze war, wäre ganz schön beengt worden.

  • Hallo,


    das Magazin ist fast fertig, den Fotos folgend habe ich mich für ein helleres Grau mit untergemischtem Metallic entschieden.


    Die Rückseite mit den Löchern und dem erhabenen "Stern" kann ich mit meinen Fähigkeiten nicht nachbilden. Sie bildete wohl den Deckel, den man entfernte, um den Gurt einzulegen.




    So etwa wird es aussehen, wenn Magazin und MG verbunden sind:


       



    Der Griff für den Magazinwechsel im Entstehen:



    Der angebrachte Griff (farblich muss noch etwas korrigiert werden):


     



    Und das zweite MG im Bau:


     



    Damit wird die Frage nach der Halterung, die das MG mit dem Flieger verband, immer drängender.


    Davon ausgehend, dass zumindest das hintere MG auf einer Halterung ruhte, die es auch bei anderen kuk-Fliegern gegeben haben könnte, habe ich das Netz durchsucht, bin aber leider nicht fündig geworden. Nur zwei Zeichnungen, die keine Details zeigen.


    Kennt jemand von euch eine Quelle?


    VG


    Zaphod

  • HAllo,


    das zweite Schwarzlose-MG ist fast fertig.


    Um einen Vergleich zu haben, habe ich ein zweites Trommelmagazin eine Nummer kleiner gebaut (8mm statt 1cm Durchmesser.


    Welches der beiden wirkt realistischer?



    Original:


     



    Großes Magazin:

      



    Kleineres Magazin:


         



    Beim Ankleben muss ein anderer Winkel gewählt werden, wie das Foto zeigt, befindet sich ein Gutteil des Magazins unter dem MG

  • Servus Zaphod,


    das kleinere Magazin wirkt meiner Meinung nach stimmiger.

    Allerdings ist mir der umlaufende Wulst zu wuchtig, den würde ich ganz weglassen.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Wiwo,


    danke für den Tipp, den Wulst habe ich abkratzen können. Der Handgriff wird auch nochmal gebaut, sollte etwas breiter ausfallen.


    Und dann muss ich mir endlich Halterungen überlegen. Hinten könnte man das weitgehend so beibehalten.

    VG


    Zaphod

  • Hallo Rainer,


    deine Werke sind immer eine Inspiration für mich. MIt der Caproni Ca3 hast du gezeigt, was man aus den Großflugzeugen des I. WKs rausholen kann !


    VG


    Zaphod

  • So,


    die beiden Schwarzlose-MGs sind fertig:


     



    Bei der Halterung habe ich mich für eine einfache Ausführung entschieden.


    Jeweils ein dünner Draht durch das mit Sekundenkleber verstärkte winzige Loch vorne geschoben und gebogen, dann ummantelt:


       



    Das Trommelmagazin mit der charakteristischen Schraube vorne:





    Die Magazine angebracht:


       

  • Servus Zaphod,


    Klasse geworden die beiden Schwarzlose!


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Und an Ort und Stelle:


     


     




    Ich könnte mir vorstellen, dass die links-rechts-Bewegung über die Schienen nicht voll durchführbar war, das Magazin ist im Weg.



     



     



    Damit ist die Umrüstung abgeschlossen. Es kommen noch einmal ca. 90 Teile für die beiden MGs dazu.


    Ganz herzlichen Dank noch einmal an Wiwo, ohne seine Teile hätte ich mir nicht den Kick gegeben, die MGs anzugehen !

  • Die Schwarzlose sehen echt gut aus!


    Es beeindruckt mich immer wieder mit welcher Hartnäckigkeit du diesem miesen Bogen ein so sehenswertes Ergebnis abringst.


    Deiner Kritik des Bausatzes (#208) stimme ich komplett zu, könnte aber noch ein paar Fehler beim Rumpf hinzufügen.


    Gruß Joachim

  • Hallo Rainer,


    von Dir bedeutet mir das Lob besonders viel. Es waren nicht zuletzt Deine Bauten, insbesondere die Caproni Ca3, die mich ermutigt haben, die Gotha zu wagen.


    VG

    Zaphod