Gotha G.IV (KuK Luftwaffe) in 1/32 von GPM, konstruiert von Herrn Dziegielewski

  • Draht oder gezogener Gussast von Plastikmodellen .....trägt nicht zur Stabilität der Tragflächen bei


    EINSPRUCH! 


    Tut er sehr wohl, sonst würde der Draht beim Original ja auch nichts nutzen.


    Ein Spanndraht verhindert, dass man gegen ihn "Ziehen" kann, damit man nicht "Drücken" kann braucht es den zweiten Draht.


    Bei meinem Wright Flyer waren die Leitwerksträger extrem wabbelig, nach dem Ankleben von zwei Drähten mit Weißleim nicht mehr!


    LG Joachim

  • Hallo Joachim,


    das hätte ich nicht gedacht, ich bin davon ausgegangen, dass Draht an solchen Stellen erst dann stabilisiert, wenn man ihn spannt.


    VG


    Zaphod

  • Da du ein Kartonmodell - im Gegensatz zum Original - vermutlich nicht so stark belastest, dass der Draht sich dehnt, reicht ein spielfreier Einbau völlig aus, um Stabilität zu erzeugen.

    Spannung brauchst du erst zum Ausgleich entsprechender Gewichte oder Lasten. Das durfte ich im RC-Modellbau auch schon lernen, dass sich die physikalischen Eigenschaften der verwendeten (und umgebenden) Materialien sich nicht im Maßstab mit verändern.

    Grüße aus Schwerte

    Falko


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.

  • Hallo,


    das bringt mich zum Nachdenken. Draht -müsste wohl um 0,5mm oder darunter sein- lässt sich viel leichter anbringen und die Spannung, die ich mit dem Fädenziehen erzeuge, ist eine zusätzliche Quelle von Fehlern.


    Momentan versuche ich erst einmal, eine Motorgondel so zusammenzusetzen, dass ich ihren Anblick ertragen kann. Angesichts des nahezu völligen Fehlens von Referenzpunkten und der stillschweigenden Annahme, dass man das alles stumpf verkleben kann, kein wirklich stimmungshebendes Unterfangen - davon später mehr.


    Vielen Dank für die Tipps !


    Zaphod

  • Servus Zaphod.


    So wie ich das sehe sollte es eigentlich kein so großes Problem sein.

    Die Motorgondeln stehen fest auf den unteren Tragflächen und haben kurze Stützen zu den oberen Tragflächen.

    Ebenso ist es beim Rumpf.

    Damit hast du definierte Auflagepunkte für die obere Tragfläche.


    Ich hab bei meinem Lohner schwarzes Garn, Gütermann Col. 000, für die Spanndrähte verwendet.

    Auch haben meine Stützen einen Kern aus Federstahldraht, dessen Überlänge in den Tragflächen steckt.

    Mit UHU Hart in die Tragflächen gklebt, wird das Gebilde schon recht stabil.

    Stabilisiere den Faden mit Weißleim oder Schnellschleifgrund und lass die Fäden unter Spannung gut durchhärten.

    Ich habe mir auf diese Weise ca. 1m lange Fadenstücke so vorbereitet.


    Dann brauchst du nur die benötigten Längen abschneiden, hinstellen und jeweils mit einem Tröpfchen Klebstoff fixieren.

    Die Klebestellen immer gut aushärten lassen.

    So machst du ein Fadenkreuz nach dem anderen.

    Du wirst sehen, je weiter sich das System schließt, umso stabiler wird das Gebilde.

    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Wiwo,


    danke für die ausführliche Beschreibung Deines Vorgehens !


    Die Tragflächen muss ich noch ansehen, es gibt Punkte, die anzeigen, wo die Streben hinkommen (die brauchen natürlich einen Metallkern), aber auf dem mittleren Segment der unteren Tragfläche fehlen z.B. alle 8 Punkte, an denen ein Faden zu verankern ist.


    Aber so weit muss ich erstmal kommen. Im Moment bringt mich die fröhlich-ansatzpunktarme Verkleidung der Motorgondeln ins Schwitzen.


    Eine Frage: hast Du als kuk-Experte Zugriff auf Bilder von Hiero-Motoren, auf denen man Kabel und Schläuche sehen kann?


    VG


    Zaphod

  • Servus Zaphod,


    du hast ein Email.

    Ich hoffe es hilft dir weiter.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo,


    in das Mittelstück der unterer Tragfläche sond die ersten Spannfäden einzukleben.


    Die Frage ist jetzt, welche Farben kommen der Realität nahe: Schwarz, grau, weiß?


    Fäden anmalen möchte ich nicht, davon werden sie steif und lassen sich schlecht spannen.



    VG


    Zaphod

  • Servus Zaphod,


    ich würde Schwarz nehmen, wegen des Kontrasts gegen das Licht.

    Beim Lohner hab ich Schwarz verwendet.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Wiwo,


    vielen Dank für die Überlegung. Es wird auf jeden Fall etwas Dunkleres, von Hellgrau, an das ich zuerst gedacht hatte, bin ich abgerückt.


    Die Motoren ziehen bzw. zogen sich hin. Mittlerweile sind sie fast fertig -und meine Gotha-Motivation ist für dieses Jahr auch fast aufgebraucht.


    Lange habe ich die mir von Wiwo zur Verfügung gestellten Abbildungen des Originals mit dem Modell verglichen. Um eine sinnvolle Verkabelung der Zylinder herzustellen, müssten diese völlig andere Köpfe erhalten. Auch die diversen Zuleitungen (?) verliefen vollkommen anders bzw. waren ganz anders geformt und nicht zuletzt befanden sich an der Motorwanne zusätzliche Ausbeulungen, Zuleitungen und anderes, die beim Modell vollkommen fehlen. Nach einigen offengestanden etwas halbherzigen Versuchen, habe ich das aufgegeben. Es wären vollkommen neue Motoren herausgekommen, nur unter hohem Zeitaufwand zu erstellen und das, wo noch gar nicht klar ist, ob die Gotha gelingt, denn das größte Hindernis, die Tragflächen, folgt noch.


    Also die Motoren nach dem Einbau in die Gondeln nur mit wenigen Schläuchen ergänzt - Bilder davon später.



    Unproblematisch fügen sich die Kühler zusammen, aber die Anleitung ist erneut ein Offenbarungseid.



    Zur Stabilisierung habe ich Kopien der Teile 60 und 61 auf 1mm Karton gezogen und den Rahmen 62 mit einer hinterklebten Lasche geschlossen. Nach dem Durchtrocknen von 62 wurden die eben genannten Platten in den Rahmen eingeklebt.


    Jetzt aber sollten 60 und 61 an 62 geklebt werden und hierbei lässt einen die Anleitung zuverlässig erneut im Stich: Der Kühler ist vorne leicht gerundet, das unterschlägt die Abbildung vollkommen. Teil 60 muss also auch leicht gerundet werden.

    Hier sieht man die Form von 62 mit der Rundung vorne gut.


    Nun bleiben die drei Teile, die den Kühlerverschluss bilden sowie vier Teile, die die vordere und hintere Fläche des Kühlers bilden: 60/60a und 61/61a.


    Vier ???? Man braucht doch nur zwei. Und warum haben zwei Teile -60a und 61a- eine große weiße Fläche innen? Sollen diese Teile gar rückseitig verklebt werden? Aber das macht keinen Sinn, die Rückseiten mit der weißen Fläche würden komplett unsichtbar werden, auch der umlaufende Rahmen.

    Ein Blick in Gerds Baubericht auf „Die Kartonmodellbauer“ bietet die Lösung: Die weiße Fläche ist auszuschneiden (natürlich findet sich in der Anleitung nicht der geringste Hinweis darauf) und dann wird dieses Teil AUF das andere geklebt, so dass sich eine im wahrsten Sinne des Wortes erhabene Wirkung ergibt.


    Hier sieht man einen der Rahmen.


     

    Hier die Baugruppe vor der Endmontage. Links der solide Klotz mit den eingezogenen Pappen, auf den als nächstes das gewölbte Teil 60 aufgeklebt wird. Dann folgen die vorbereiteten Rahmen.


    Und so sieht das mit aufgeklebtem Rahmen aus - hier die Rückseite:



    Soviel also zu den Kühlern, die Passgenauigkeit ist ausgezeichnet.

  • Es folgen die eigentlichen Motorgondeln und bei diesen treten Passungenauigkeiten zur weiterhin indiskutablen Anleitung hinzu.


    Begonnen wurde mit der Vorbereitung einiger Teile des Gerüstes. Leider tritt hier rasch erneut das Fragwürdige der Konstruktion und der Bauanleitung zu Tage.

    So wird in der Skizze 5 nicht deutlich, dass 45c und 45d Teile in 1mm Stärke sind. Die Skizze suggeriert vielmehr eine viel geringere Stärke.

    Die zwei Komponenten 44 (hinten) und 45/46 (vorne) werden nur durch je 4 Streben 45g/45h verbunden. Letztgenannte sind nicht stabil. Daher gilt: AUF KEINEN FALL so vorgehen, wie es die Zeichnung suggeriert. Man erhielte ein labberiges Gerüst, das sich beim Anbringen der Verkleidung mit Sicherheit massiv verbiegen, wahrscheinlich sogar wieder auseinanderfallen würde.

    Und ein zweiter Kritikpunkt: Ich bin mir fast ganz sicher, dass die unteren beiden Streben NICHT so wie auf der Skizze angebracht werden sollten. Vielmehr sollten sie ganz außen liegen, weil sie so die Verkleidung etwas stabilisieren. Innen hingegen ist die Gefahr einer Kollision mit dem später hier einzulassenden Motor groß (Es bleibt auch völlig unklar, ob der Motor AUF diesen Streben aufruhen soll oder ob sie außen am Motor entlangführen).


    Bevor man sich übrigens weitere Gedanken über die Baureihenfolge machen kann, tritt das nächste Problem auf:


    Die verschiedenen Platten (44b, 44c // 45d,e,f) sollen jeweils einen rechteckigen Tunnel bilden, in den dann später die vorstehenden Streben der Mittelsektion der Tragfläche geschoben werden. Diese Funktion wird in der Bildanleitung kaum sichtbar, nur der Hinweis „wyciac“ = „ausschneiden“ auf den auszuschneidenden Flächen hilft. (Die Textanleitung verrät davon natürlich auch nichts).


    Wie man das Ausschneiden bewerkstelligen soll, bleibt z.T. ein Mysterium. Hinten ergibt sich bei Teil 44b unten ein Streifen von knapp 0,5mm Breite. Schneidet man 44b auseinander, bevor man es auf die Rückseite 44 klebt, hält man also diesen hauchdünnen Streifen in der Hand, der sich kaum sinnvoll anbringen lässt. Klebt man 44c erst auf 44b, darf an die Rückseite der „wyciac“-Fläche keinerlei Kleber kommen, denn dann müsste man diese nach dem Trocknen vorsichtig mit dem Skalpell wegschneiden. Hierbei wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der hauchdünne Steg unten an 44b zerfastert werden. Also: Den Steg gleich mit wegschneiden.


    Hier kann man gut unter der „wyciac“-Fläche den hauchdünnen Steg sehen.


    Hier die Rückseite 44, die mit der grünen Seite nach außen geklebt wird. Es wäre sehr schön gewesen, wenn 44 und 45 ein Teil mit zwei Knicklinien gebildet hätte, das hätte die Stabilität des Ganzen deutlich erhöht.


    Darüber hinaus waltet bei diesen Teilen m.E. ein grober Konstruktionsfehler: Vorne lässt sich das Seitenteil 45 noch mit dem Tunnel zur Deckung bringen, hinten nicht. Hier musste ich den Tunnel umkonstruieren.

     

    Im Querschnitt kann man die Änderung gut sehen: Der schmalere Kartonstreifen in der Mitte musste hinzugefügt werden.


    Vorne wird der Tunnel wie folgt erzeugt:

       


    Und die Ansicht im Querschnitt:



    Bevor man mit der Verkleidung beginnen kann, muss diese rückseitig gestrichen werden. Das geht ganz schön in die Fläche, was dazu führt, dass sich die Teile wölben.


  • Beim Lasercut ergibt sich noch das Problem, dass der Einschnitt in Teil 46a nicht tief genug ist:



    Hat man solchermaßen das Gerüst hinten und vorne vorbereitet, geht es an die Verkleidung. Die Seitenteile 45 erhalten die drei Rechtecke 45a mit den aufgedruckten Öffnungen der Lüftungsschlitze. Die Lüftungsschlitze müssen m.E. ausgeschnitten werden, das sieht deutlich besser aus, ist aber bei schwarz aufgedruckten Öffnungen neben grüner Motorgondel für meine Augen eine arge Herausforderung. Die kleinen Abdeckungen 45b sollten erst zum Schluss angebracht werden, man könnte sie sonst leicht wieder abreißen. Allerdings kann man hier eine Alternative wählen: Zuerst die Abdeckungen 45b auf 45a kleben und dann das Ganze an 45. Hierbei fiel mir das saubere Ausrichten von 45b leichter


     

    Das erste Bild zeigt, das es nicht leicht fiel, die dünnen Stege sauber auszustechen, aber die Abdeckungen 45b verbergen den Lapsus später.



    Die Rückseite der Seitenwand. Die Stangen 45g und 45h werden erst spät in der Montage benötigt




    Wo fängt man an, die Verkleidung anzubringen? M.E. vorne mit Teil 46, weil es einen klaren Referenzpunkt hat. Dieses Teil muss vorgeformt und sehr gewissenhaft an das Gerüst 45c-f angehalten werden. Bei mir war es erforderlich, unten etwas vom Gerüst wegzuschmirgeln, damit 46 da glatt abschließt. Die Seiten von 46 müssen die Kante des vorderen Profilstücks 45c komplett verdecken.


     


    Jetzt folgt der Boden 43. Dieser lässt sich aufgrund der hier herzustellenden Form und der gewissen Sperrigkeit des Kartons nur mit großer Mühe einigermaßen sauber anbringen. Der Übergang zu 46 konnte nur schrittweise geklebt werden, z.T. mussten die Nähte mit Nachdruck zusammengehalten werden, bis der Weißleim abgebunden hatte, nicht selten sprangen Nähte wieder auf. Auch das Unterkleben von dünnem Papier, um die Klebefläche zu vergrößern, half wenig.

       


  • Ist dies geschehen, können die Seitenteile 45 angeklebt werden. Diese ruhen vorne AUF der Kante des Profilstücks 45d auf. Unten sollte unbedingt eine selbstgefertigte Klebelasche angebracht werden, stumpf traue ich dieser Verbindung nicht. Ist man erst einmal so weit, folgen die massiven Profilteile der Teilgruppe 44 und zum Schluss die hintere Wand 44.

    Nun können auch die Stangen 45g, verklebt werden. Ich habe sie -passend gekürzt- auf 45 gesetzt, so dass sie oben leicht überragen. Dies gibt eine zusätzliche Klebefläche für die Abdeckungen 48.


       


        


    Hinten sah man beim erste Versuch noch den Konstruktionsfehler. Der Tunnel wurd weitgehend verdeckt und muss wie oben gezeigt, umgestaltet werden:


    Nun hat die Gondel eine gute Längsstabilität erreicht, so dass der Motor aufgesetzt werden kann. Dieser ruht vorne und hinten auf den Einschnitten bei 44b bzw. 45c und 45d auf. Verkleben mit Sekundenkleber ist aufgrund der kleinen Kontaktflächen unbedingt anzuraten, aber herausfordernd, weil man den Motor dann schnell einsetzen und sauber ausrichten muss.



       

  • Der eingesetzte Motor:


     


     


    Es folgt die vordere Verkleidung 47. Hier habe ich den Kühler zuvor eingeklebt, so kann man ihn sauber ausrichten und die schön großen Klebeflächen optimal nutzen. Wenn alles andere vorher sauber ausgerichtet wurde, passt 47 mit Kühler gut, bei mir war das beim ersten Motor leider nicht der Fall.

       


    47a schließt dann die Verkleidungen vorne ab. Es empfiehlt sich dessen Ränder von hinten auf ca. halbe Dicke abzuschmirgeln, dann passen sie sich besser an.

       

    Wie die Bilder zeigen, kommen jetzt auch die Stangen 45h an die Reihe -man kann sie auch nach den Abdeckungen 48 einkleben, das ist aber m.E. fummeliger.

    Das linke Bild zeig auch ein Problem, das durch die Kombination von Ausschneiden der Belüftungsöffnungen und rückseitiger Bemalung des Motorinnenraums entsteht: Die Seitenwände neigen dazu, sich nach innen zu wölben. Beim Anbringen der Abdeckungen 45b muss man daher von hinten Gegendruck geben, auch die Verbindung mit der Tragfläche ist erschwert.


    Ich würde daher empfehlen, direkt unter den Öffnungen für 45b eine satt passende Platte Karton von 1mm Dicke einzuziehen

  • Das folgende BIld zeigt gnadenlos, wie schief beim ersten Motor der Kühler geworden ist. Sichtbar wird hier aber auch die zusätzlich angebrachte (gebogenes und gefärbtes Polysterolstäbchen) Leitung vom rostfarbenen Abgassammler.




    Anschließend werden die Abdeckungen 48 angebracht, hier erweist sich die leichte Rundung durch das Bemalen der Rückseite als günstig, da diese Teile leicht gebogen sein müssen.


       



    Abschließend werden die je 18 Abdeckungen 45b auf die Lüftungsschlitze geklebt. Dies ist ziemlich kniffelig, da 45b an den Enden exakt identisch gerundet werden müssen und da es optisch einen erheblichen Unterschied macht, ob man 45b AUF 45a oder IN 45a klebt.



     


     

    Die letzten beiden Bilder zeigen den Unterschied zwischen 45b zuerst auf 45a kleben (das linke und mittlere Feld 45a) und 45b auf das zuvor an 45 geklebte Teil 45a kleben (rechtes Feld)


    Ich bin tatsächlich letztendlich besser gefahren, indem zuerst 45b auf den Rahmen 45a geklebt wurde. Hier gelang erstaunlicherweise die Ausrichtung besser und es konnten eventuell verbleibende kleine Schlitze mit Kleber und Farbe abgedeckt werden. Das nachträgliche Anbringen von 45a an die gebogenen Teile 45 (Weißleim) ging dann erstaunlich gut, wenn man innen mit einer Messerklinge Gegendruck gab (das musste man auch bei 45b, nur öfter)

  • Noch ein letzter Blick auf die Motoren.


    Zusätzlich zum schon gezeigten Verbindungsrohr wurde der -vagen- Anleitung folgend noch ein weiterer Schlauch vom Kühler zum Motor geleitet.

    Als Material diente hier ein schwarz gestrichener Faden, auch Schläuche hatten seinerzeit manchmal eine textile Ummantelung, so dass mir dies recht plausibel erschien. Außerdem ist so ein Teil biegsam und kann nach dem Vorformen und dem Verkleben eines Endes noch entsprechend angepasst werden.


    Der Schlauch soll vom Motor kommen. Ich habe die weiße runde Fläche oben auf Teil 58 als Anschlusspunkt gedeutet und hier ein Ende mit Sekundenkleber fixiert. Das zweite Ende soll laut Anleitung unten am Kühler angebracht werden (genauer wird es in dieser Anleitung nicht mehr). Ich habe jeweils eine Ecke des grauen Kühlergrills gewählt.


     



    Auf dem letzten Bild kann man den Schlauch sehen, wo er Teil 58 entspringt. Das andere Ende liegt leider zu sehr im Dunkeln.

  • Untere Tragfläche, Mittelstück


    War der Bau der Motoren schon anstrengend, so wird es nicht entspannter, denn das mittlere Segment der unteren Tragfläche will auch genau bedacht werden:


    A) Die vier Löcher auf der Unterseite (da kommt später ein Gestell für Bomben hin) müssen durchnadelt werden

     



    B) Es müsste auch Nadelpunkte auf der oberen Seite geben, sogar 8 für Verspannungen – diese FEHLEN alle und die Bauzeichnungen erlauben KEIN exaktes Bestimmen ihrer Position. Man muss Kopien der Außenteile der unteren Tragflächen anlegen und deren Markierungen übertragen.



    C) Wenn man die Nadelpunkte einigermaßen bestimmt hat, stellt sich die Frage: soll man die Fäden in die untere Tragfläche einlassen? – Ich habe mich dafür entschieden und als Farbe letztendlich ein mittleres Grau genommen, um so etwas wie Stahl zu simulieren.


    D) Es gibt zwei ovale Öffnungen für die Bombenschächte. Diese weisen keinerlei innere Verkleidung auf, man kann also ungestört in das weißere Innere der Tragfläche blicken, ein optisch verheerender Anblick, da muss etwas geschehen, bevor die Tragfläche geschlossen wird


    E) Die Einkerbungen der beiden äußeren Rippen (die grünen) sind zu weit außen gesetzt. Die Rippen, die exakt in einer Flucht mit der Tragfläche abschließen müssen, würden vorstehen.


    Soviel zu den Problemen, nun zur Umsetzung.



    Beim Bau dieses Teils ergab sich daraus Folgendes:


    1) Zuerst das Teil ausschneiden und die fehlenden Nadelpunkte bestimmen.


    2) Anschließend die Kanten des Tragflächensegments wie auch die Rückseiten der Ränder in den verschiedenen Farben des Tarnmusters anlegen


    3) Auf der Rückseite der Unterseite des Tragflächensegments mittig eine Linie einzeichnen, auf die später die mittlere Rippe geklebt wird. Auch eine horizontale Hilfslinie vorne am Übergang zwischen oberer und unterer Hälfte ist sinnvoll.


    4) Die acht Verspannungsfäden durch die Löcher führen und innen verkleben


    Bei den folgenden beiden BIldern ist zu beachten, dass die Bespannung auf der Oberseite liegt, im zweiten Bild sieht man die in Schritt 3) erwähnte LInie..

     




    5) Das Gerüst erstellen. Dieses ist sehr fragil: dünne Rippen mit Einkerbungen an allen Verbindungspunkten. Die Längsträger habe ich lieber aus richtigem 1mm Karton erstellt, die Pappe des Lasercuts war mit etwas suspekt. Und die Verklebung sollte mit Sekundenkleber (Gel) erfolgen. Verklebt wurde von innen nach außen, die beiden äußersten Rippen aus dem Bogen erstellen (grüne Farbe) und noch nicht einkleben. Das Gerüst immer wieder beschweren, damit es sich nicht verzieht. Dies ist angesichts der gebogenen Form der Tragfläche kniffelig.

    6) Das Tragflächensegment vorformen. An der Vorderkante geht dies nur durch Anfeuchten.

    7) Das Gerüst auf die Unterseite kleben.


    Hier ein Blick auf das Gerüst, das auf die vorgeformte Bespannung geklebt wurde. Noch fehlt die Verkleidung der Bombenschächte.


    8) Die Bombenschächte an den Seiten mit zusätzlichen Rippen einrahmen. Die nach innen zeigende Seite der Rippen wurden braun bemalt


    Hier sieht man das erste braun bemalte Rippensegment, das eingeklebt wurde.


    Die fertige Umrandung:



    Ein Blick von unten in die Schächte:


  • 9) Die Tragfläche schließen.


    Ansicht von unten:

     


    Ansicht von oben:



    Hier kommt es vorher auf exaktes Vorformen der an der vorderen Kante angefeuchteten Bespannung an.


    10) Die acht Trittleisten aufkleben:


    11) Nach dem Durchtrocknen seitlich die Motorgondeln ankleben.

    Tatsächlich lassen sich die hervorstehenden Streben in die Motoren schieben. Dies muss sogar mit Nachdruck geschehen, deswegen würde ich die Streben selber nicht mit Kleber bestreichen, sondern nur die das Flügelsegment abschließenden beiden Profile und auch die nur bis zur vorderen Strebe, danach hat das Profil vorne keinen Flügelkontakt mehr.


    Auch hier war es erforderlich mit einer Messerklinge von innen im Motor Druck auszuüben, damit die Motorbeplankung vollen Kontakt mit dem Tragflächenprofil bekommt.


    Hier der Übergang Motor- Tragfläche:

     


  • Das Endprodukt:


     




     



    Und einmal zur Probe mit dem Rumpf kombiniert:


      



     



    Das war es für dieses Jahr.


    Der nächste Bauabschnitt entscheidet dann über Wohl und Wehe dieses Projekts.

    Die unteren Tragflächen sollen vom Kontaktpunkt an der Motorgondel bis zur Flügelspitze je 1,6cm ansteigen.

    Da wird es wohl sinnvoll sein, eine Lehre zu bauen.


    Es folgen die zahlreichen Streben und dann die obere Tragfläche.


    Es ist wohl vorgesehen, erst die gesamte fertige Tragfläche an den Rumpf zu kleben.

    Ob ich das wage? Oder doch die fertigen unteren Tragflächen an das Mittelstück kleben und dann das Ganze mit dem Rumpf verbinden?


    Die geschlossene obere Tragfläche auf einen Sitz aufzusetzen, kann m.E. auch nur in eine Katastrophe münden:

    ----- sehr viele gleichzeitig zu bedienende Klebepunkte

    ---- die obere Tragfläche ist in der MItte gespalten (Lücke 1,5mm) und wird da nur durch zwei Drähte zusammengehalten.


    Also wohl doch die Lösung, bei der die obere Tragfläche an der Vorderkante zweigeteilt wird?!


    Es bleibt spannend.

  • Hallo,


    es ist eine Weile her, aber jetzt geht es mit der Gotha weiter und das führt mich auch gleich zu einer Frage:


    Ich bereite gerade die erste Tragfläche -unten rechts- vor.


    Wie auf dem folgenden Bild einigermaßen zu erkennen, habe ich die Wölbung schon einmal vorsichtig hergestellt. Dazu diente ein recht stramm gepolsterter Stuhl und ein 2cm Rundholz, das mit Gefühl über Unter- bzw. Oberseite geführt wurde.



    Die entscheidende Vorformung fehlt aber noch - die vordere Tragflächenkante und hier muss ein schwer zu handhabendes Teil (26cm Länge) eine ausgesprochen spitz zulaufende Form bekommen. Hierbei sollten unerwünschte Knicke nach Möglichkeit vermieden werden und gleichzeitig aber der gewollte Knick ganz vorne scharf akzentuiert ausgeführt werden, damit sich die Tragflächenbespannung nicht verschiebt.




    Ich sehe hier grundsätzlich drei Möglichkeiten:


    1) Karton von hinten dezent anfeuchten und dann zügig den Knick herstellen, z.B. indem ein Draht von 1 bis 1,5mm Durchmesser als Formgeber eingebracht wird.

    Das Problem: der Draht darf nicht verrutschen, weil sonst auch der Knick verrutscht. Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt, den Draht mit einigen Streifen Klebeband zu fixieren, aber dann käme dort kein Wasser hin und es stellt sich die Frage, welche Schäden beim Abziehen des Klebebands entstehen.


    2) Radikal: Tragfläche an der vorderen Kante in zwei Teile zerschneiden (der optisch grausige Übergang im Tarnschema macht eine exakte Schnittführung möglich) und dann die beiden sehr viel leichter zu handhabenden Kanten ausformen.


    Das Problem: sieht dann vorne nicht mehr sehr schön aus, im Extremfall sogar ziemlich hässlich, wenn es nicht gelingt, die Kanten wieder sauber stumpf zu verkleben.


    3) Kompromiss: Tragfläche an der vorderen Kante von hinten rillen und knicken. Das dürfte leicht und genau auszuführen sein.


    Das Problem: Ein derartiger Knick dürfte etwas zu scharf ausfallen und die Rillinie bleibt sichtbar.



    Habt ihr Erfahrung mit entsprechenden Teilen?



    Das weitere Vorgehen:


    Erst nach dem Vorformen der vorderen Tragflächenkante will ich das Gerüst einkleben. Da dieses sage und schreibe 22 Profile aufweist, will ich zuerst nur einige Profile einkleben, so dass eine einigermaßen stabile "Box" entsteht, dieses Konstrukt dann einkleben und anschließend die restlichen Profile einkleben.

    Dazu sollte der Knick an der vorderen Tragflächenkante es vertragen, wenn die Tragfläche wiederholt etwas aufgeklappt wird.


    Außerdem will ich sechs kleine Blöcke aus recht festem aber mit Draht zu durchbohrendem Kunststoff einkleben. Diese sollen unter den Löchern für die sechs Streben (Teile 82 und 83), die die untere und die obere Tragfläche verbinden, kommen, damit man deren Drahtkern dort später stabil verankern kann.




    Und ein zweites Problem:

    Es tummeln sich pro Tragfläche insgesamt 18 Fäden (=Verspannungsdrähte) an den Übergängen zwischen den Streben und der Tragfläche, diese sollten tunlichst IN der Tragfläche verankert werden (in den Streben ist m.E. keine praktikable Option), nur:

    A) wann soll das geschnen ? Am besten wohl noch bevor die Tragflächenvorderkante geformt wird.

    B) wie soll das geschehen? Unten um die Enden der Streben kann man die nicht kleben, das sähe hässlich aus. Da es bis zu drei Fäden pro Strebe sind, wird man sie auch kaum in die für den Drahtkern der Streben vorgebohrten Löcher kleben können. Sollte ich versuchen in der Nähe der Löcher für die Streben weitere Löcher zu bohren, in denen dann die Fäden verankert werden?




    Wo und wie würdet ihr die Fäden befestigen?

  • Hallo Zaphod,


    Ich würde anstelle des Fadens, 0,2mm Stahldraht verwenden. Den Draht könnte man dann in kleine Löcher in der Tragfläche einkleben. Vorteil der Draht ist schon gerade und muss nicht mehr gespannt werden.

    Gruß Udo


    In der Werft: Raketenschnellboot Projekt 183R Komar

  • Halle Zaphod,

    Ich würde die Kante formen, in dem ich auf einem Moosgummi von hinten eine scharfe Kante vorsichtig mit leichtem Druck einpresse. Da das selbst mit einem Stahldraht auf dieser Länge keinen gleichmäßigen Erfolg bringen wird, würde ich einen entsprechend breiten Spachtel o.ä. suchen. Vielleicht geht hierfür auch ein Sperrholzbrett, dessen Kante rund geschliffen wird, wie ein Schneeschieber. Auf alle Fälle vorher probieren und üben.

    Viel Erfolg

    Eddi

  • Ach ja, zur Verspannung habe ich bei ähnlich großen Tragflügeln (Vimy, Caproni) auch immer dünnen 0,2 Stahldraht einfach sauber angeklebt. Macht die ganzen Geschichte auf Dauer sehr stabil und lässt sich leicht und sicher bauen.

  • Servus Zaphod,


    Ich würde die Tragfläche auf keinen Fall zerschneiden.

    Entweder in der Art wie manche Kollegen die Masten bei den Schiffen herstellen. Also mehrere Rillungen nebeneinander von innen. Dann auf einer weichen Unterlage mit einem Lineal die Biegung drücken.

    Oder die zweite Variante, mit zwei Bleistiftstrichen den Biegebereich von hinten markieren. Von Anfang bis Ende der Biegung. Dann den Bereich zwischen den Strichen mit einem linealgeführten Pinsel oder mit einer Spritze mit Kanüle mit Wasser befeuchten. Das soll möglichst gleichmäßig geschehen und nur im genannten Bereich. Dann wiederum über ein Lineal biegen.


    Herzlichen Gruß

    Robert

  • Hallo,


    vielen Dank für die zahlreichen Tipps!


    Die Verspannung wollte ich aus Fäden machen, weil das die Stabilität erhöht. Draht wäre natürlich die eleganteste Lösung, nur passend ablängen und festkleben.

    Rillung habe ich jetzt einmal mit einem recht großen Teil vom Bogen probiert - keine Chance. Es bilden sich zahlreiche Knicke entlang der gerillten Linien, wenn man diese zur Flügelkante formt.



    Deutlich besser ging Robsons zweiter Tipp, den Biegebereich zu markieren und anzufeuchten. Über zwei Rundhölzer und einen Draht geformt, ergibt sich eine annehmbare Vorderkante.


    Die drei Formgeber


       

    Ein Bild von der Seite, man erkennt, dass sich vorne eine gute Formgebung ergibt (rechtes Bild), ein Spant hat sich durchgedrückt, aber das das war ja seinerzeit zum Glück der Normalzustand.


    Die Kante von vorne, schwer zu knipsen:


     




    Die exakte Form bekäme man nur hin, wenn man wie von Modellino vorgeschlagen, das Profil der Flügelvorderkante in die Kante eines Sperrholzbrettes einschleift und dann die Tragfläche darüber formt. Dazu fehlen mir Wekrzeug und vor allem das Talent.




  • Bevor ich mich aber an die Formung der Vorderkante wage, noch einige Anmerkungen zu den Gerüsten:


    Die Gerüste


    Die Gerüste weisen was den Lasercut angeht, einen entscheidenden Fehler auf: Die zahlreichen Spanten, insgesamt knapp 100, sind allesamt 1mm dick, modellseitig sind aber 0,5mm vorgesehen. Also alle unbrauchbar. Mehr als ärgerlich, denn die gelaserten Spanten bieten die entscheidende Ersparnis an Arbeitsaufwand.



    Hier nur die Spanten für einen der vier Flügel:


    Statt nun alle Spanten doch selbst herzustellen, erschien es mir besser, die Ausnehmungen in den Längsträgern zu verbreitern. Allerdings wurde bei diesen auf den Lasercut verzichtet. Denn dessen „Pappe“ ist zwar 1mm dick, aber von ausgesprochen weicher Konsistenz, man kann sie zwischen zwei Fingern zusammenpressen und an den Ausnehmungen knicken Spanten und Längsträger mehr als leicht ab, einige Längsträger kamen schon werkseitig demoliert bei mir an.


    Also hier zu stabiler 1mm Pappe gegriffen, die diesen Namen auch verdient.


    Nachdem die Längsträger an eine Kante ausgeschnitten waren, wurde diese mit Sekundenkleber behandelt und so gehärtet. Das ist insbesondere für die hinteren Längsträger, die nur 2mm hoch sind, erforderlich, sonst würde es bei den zahlreichen Einschnitten für die Spanten zu Brüchen kommen.


    Selbst gehärtet sieht der hintere Längsträger nach dem Setzen der Einkerbungen so aus:



    M.E. wäre es besser gewesen, den hinteren Längsträger -zwei müssen es für die Längsstabilität auf jeden Fall sein- weitere nach vorne zu verlegen. Lieber Spanten, die nach hinten raus etwas hin- & herwedeln, die bekommt man gebändigt.


    Vorderer Längsträger und Spanten:



    Alle 22 Spanten wurden nummeriert, die Ausnehmungen an den Längsträgern erhielten korrespondierende Nummern, jeder Spant wurde einmal trocken eingepasst und die Ausnehmung am Längsträger falls erforderlich nachbearbeitet.



    Ein Blick auf die Flügelspitze und ihre Verkleidung:


     

    Das Teil 75 wird an seiner äußeren Kante spitz zugeschliffen, vorgeformt und später stumpf an die darüberliegende Rippe 73 geklebt.

    Anschließend kann die obere Verkleidung aufgeklebt werden.

    Etwas stiefmütterlich wird dagegen die untere Verkleidung behandelt. Diese soll anscheinend stumpf an die Kante der Tragflächenbespannung geklebt werden, eine mehr als fragwürdige Konstruktionsidee.

  • Reihenfolge des Vorgehens


    Mit der Erstellung der Gerüste zu beginnen ist nicht verkehrt. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob man wirklich schon alle 22 Spanten einkleben sollte. Denn dann muss man beim Verkleben der Unterseite des Gerüstes auf entsprechend viele Kanten Kleber auftragen und das Ganze dann sauber ausrichten und dann anpressen. Bis dahin wird der Kleber an vielen Stellen schon wieder getrocknet sein.


    Ich habe deshalb erstmal nur 7 Spanten eingeklebt, darunter die beiden, deren eine Seite später teilweise sichtbar sein wird und deren Ausrichtung einen guten Referenzpunkt ergibt.


    Eingesetzt wurden 3x2 Spanten, die direkt aufeinander folgen, das erhöht die Stabilität. Die ersten 5 habe ich mit Sekundenkleber eingesetzt, aber das erhöht den Stress, es muss schnell gehen, sauber sein und man darf nur wenig Druck an den Kontaktstellen ausüben



    Eigentlich müsste es möglich sein, später die noch fehlenden Spanten einzukleben.



    Das Gerüst während der Montage:

     




    Bei den Längsträgern ist übrigens im Übergang zu den Motorgondeln ein Knick, der dafür sorgt, dass sich die Tragflächen zum Flügelende hin heben, nur müssen das nicht genau die geforderten 1,6 cm sein.



    Was die 1,6cm Steigung angeht, formuliert die Anleitung:


    "Kleben Sie die Gondeln auf die Mittelebene, positionieren Sie die Gondeln waagerecht auf dem Montagebrett (die Tragfläche hat einen positiven Verkeilungswinkel) und montieren Sie die Außenflügel mit 16 mm Auftrieb (der Auftrieb wird vom Befestigungspunkt der Tragfläche aus berechnet, nicht von der Ebene des Montagebretts)"


    Beide Längsträger wurden schon einmal vorsichtig in die Ausnehmungen unten an der Motorgondel geschoben, der vordere passt satt saugend, beim hinteren musste die Öffnung an der Motorgondel etwas aufgeweitet werden.


  • Nachdem ich im vergangenen Jahr in das Mittelstück der Tragfläche Fäden als Verspannung eingebracht habe, habe ich mich dann dazu entschlossen, dabei zu bleiben.


    Ein Blick auf die Anleitung zeigt, dass insgesamt 18 Fäden eingearbeitet werden müssen, 16 davon direkt um die sechs großen Streben und zwei vom Mittelstück her kommend:



    An den passenden Stellen wurden vorsichtig kleine Löcher in die Tragflächenbespannung gebohrt und dann Fäden eingeklebt:

       
    Am Ende ergibt sich ein ganz schönes Gewirr und man muss bei der weiteren Arbeit aufpassen, dass die Fäden keinen KLeber und keine Farbe abbekommen.


    Auf der Rückseite sieht alles viel sauberer aus:

     



    Jetzt waren alle Arbeiten vor dem Formen der Tragflächenbespannung abgeschossen, point of no return sozusagen.
    Robsons Tipp folgend wurde der von den mit weichem Bleistift gezogenen Längslinien eingefasste Bereich mit einem Pinsel angefeuchtet und dann wie beim Übungsstück in drei Durchgängen gerundet.

    Das Ergebnis:

        


    Man sieht einige Knicke an der Vorderkante, es ist einfach schwierig, sauber vorzuformen, je weiter man sich von den Enden des Werkstücks in die Mitte vorarbeitet, weil man dort viel schlechter den passenden Druck ausüben kann.


    Im Profil passt es ganz gut, vorne ist allerdings buchstäblich noch Luft:

  • Und wie das letzte Bild zeigt, ist auch das Gerüst eingeklebt. Hier habe ich nur bis zum Ende der Spanten 71 die Teile mit Kleber versehen und vom dann noch fehlenden Abschnitt, der ja zuerst nur aus den beiden Längsträgern besteht, nur der hinteren Längsträger festgeklebt, der ja mit der Hinterkante der Tragflächenbespannung einen sauberen Anschlagpunkt aufweist:


     


    Auch sonst kommt es darauf an, das Gerüst an den Kanten, an denen es später sichtbar ist, möglichst sauber einzukleben:


     



    Eine Beschwerprobe zeigt ein Problem, die obere Hälfte der Tragflächenbespannung muss im mittleren Abschnitt mit Nachdruck nach hinten gezogen werden, sonst ergibt sich keine Deckung.



    Mich wunderte das, da ich mir große Mühe gegeben hatte, das Gerüst so einzukleben, dass die Spitzen der Spanten sich genau mit der gezogenen Hilfslinie decken.


    Ein Nachmessen an der zweiten unteren Tragfläche brachte meinen Fehler an den Tag: Ich hatte angenommen, dass die Linie, an der die beiden Hälften der Tragflächenbespannung von Druck her unnterbrochen werden, auch die Mittellinie ist.


    Das trifft nicht zu, die Mittellinie liegt gut 1mm anders.
    Links und rechts ergaben sich hinten klare Anschlagpunkte für das Gerüst. Da passte es dann auch. Aber in der Mitte fehlen diese. Deswegen ragten dort die Spanten gut 1mm zu weit nach vorne. Zum Glück ließen sie sich mit einer Schere kürzen, ohne ihre Form einzubüßen und ohne, dass die Bespannung versehentlich verletzt wurde. Danach gelang das Schließen der Tragfläche recht gut, kleine Korrekturen waren dennoch erforderlich.


       

  • Aber ich greife vor.


    Vor dem Schließen mussten zunächst noch die meisten Streben eingeklebt werden. Zu meiner Freude gelang dies vollkommen problemlos:


    Gleichzeitig wurden auch mehrere kleine Blöcke aus weicherem Kunststoff -den namen kenne ich nicht- an den Stellen eingeklebt, an denen später die sechs Streben in die Tragfläche eingesetzt werden. Sie sollen dem Halt der Streben die erforderlche Stabilität geben.

    Zu meinem Unbehagen musste ich feststellen, dass die drei vorderen Streben sehr dicht neben dem Längsträgen eingeführt werden, hoffentlich durchbohren sie ihn nicht, denn das würde die Längsstabilität der Tragflächen herabsetzen.


    Ein Test mit einer Nadel ergab: Strebe trifft Längsträger, allerdings wurden ja später noch die Spanten vorne gekürzt, so dass die Bespannung hoffentlich den entscheidenden mm nach hinten gerutscht ist.



    Weitere Klötze eingebracht



    Bei diesen ganzen Arbeiten musste die Tragfläche wiederholt aufgeklappt werden, dies tat Form und Stabilität der Vorderkante aber keinen Abbruch. Sogar das erneute Anfeuchten vor dem letzten Anpassen der oberen Hälfte der Tragflächenbespannung machte der Karton hervorragend mit.


    So ergab sich am Ende bei geschlosener Tragfläche eine für meine Ansprüche durchaus propere Vorderkante:

     




    Jetzt fehlte nur noch die Flügelspitze.

    Das schon erwähnte Teil 75, das dieser von innen Form verleihen soll, wurde nach einigem Schleifen und Formen verworfen. Stattdessen wurde eine Klebelasche aus dünnem Papier ans Ende der Tragflächenbespannung geklebt und passend gefärbt.


    Dann wurde das obere Teil (79b) vorgeformt und angeklebt. Dank der Lasche stand eine gute Klebefläche zur Verfügung:

     


    Man sieht allerdings, dass 79b vorne reichlich knapp ausfällt.


    Als dann sein Gegenstück 79a unten an die Tragfläche geklebt wurde, zeigte sich, dass dieses wiederum hinten um knapp 1mm überstand, m.E. liegt hier ein Konstruktionsfehler vor, denn wenn man die 79a passend verschöbe, ergäbe sich ein deutlicher Bruch beim Muster der Bemalung.





    Schließlich liegt noch in einem Winkel der Bespannung ein Konstruktionsfehler vor. Denn hier im an die Motorgondeln anschließenden Teil, soll die Bespannung direkt aufeinander geklebt werden. Dazu braucht es aber im Übergang zum Spant 70b einen kleinen Einschnitt in der Bespannung, die ansonsten nicht schließen würde:

     




    Die Tragflächenspitze ist noch nicht ganz fertig, ich bin aber optimistisch, dass sich 79a und 79b gut zur Deckung bringen lassen werden.



    Wenn ich richtig gezählt habe, treten zu den 31 Teilen aus dem Bogen 34 Teile hinzu (Fäden, Klebelaschen, Stabnilisierungswinkel, Kunststoffblöcke).


    Rechnet man das Ganze hoch und bezieht noch die 24 Streben mit Kern ein, so dürften sich für die Tragflächen 200 bis 250 Teile ergeben, die Querruder nicht eingerechnet.

  • Hallo Robert,

    Deine Tipps waren sehr hilfreich, auch das strikte Abraten vom Teilen der Tragfläche.

    Wenn ich einige Schritte vorausblicke: Wie setzt man eigentlich so eine riesige Tragfläche gleichzeitig auf 24 (!) Verbindungsstifte?

    VG

    Zaphod

  • Hallo Jan,



    wie müsste die dann aussehen, quasi ein Gerüst aus Karton, das exakt mit der Oberkante der die Tragflächen verbindenden Streben abschließt?

    VG


    Zaphod

  • Hallo Zaphod,

    Nur eine Idee, kaufe dir vom Baumarkt eine Tüte feinsten Silikatsand (Abteilung Baustoffe). Dann in eine Kiste einschütten und verpressen. Darauf wieder einen leichten Sandberg schütten die Teile darauf ausrichten, dann vorsichtig abnehmen und die sich ergebene Oberfläche z.B. mit Sprühkleber fixieren. Dann hast du einen Negativabdruck.

    Ähnlich den Sandkünstlern, deren Figuren auch recht stabil sind und sich trotzdem noch bearbeiten und anpassen lassen.

  • Hallo,


    die beiden unteren Tragflächen sind seit gestern fertig, nur einmal so hingelegt ergibt sich schon eine ordentliche Dimension:


    Die Tragflächenspitzen waren doch etwas kniffelig zur Deckung zu bringen, da musste z.T. schon am Übergang zur Tragfläche nachgeschnitten werden:


      



    Und auch längs zeigt die Nahaufnahme gnadenlos, dass es im mittleren Abschnitt nicht glatt passte:



    Ließ sich aber noch hinschieben:



    Auch bei der linken Tragfläche hatte ich trotz sorgsamer Vorbereitung Probleme, die obere Hälfte weit genug nach hinten zu ziehen, am Ende blieb ein Überstand, der nach dem Trocknen vorsichtig weggestichelt wurde:





    Auch links einige Arbeit an der Flügelspitze, hier wurde es mit Weißleim probiert, was allerdings nicht besser ging als mit UHU:




    Vorne passt es einfach nicht exakt zusammen:




    Aber am Ende ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis.

  • Die Querruder (Teile 88 (unten) und 89 (oben)) hatte ich zunächst zurückgestellt. Laut Anleitung sollen sie erst in der Endmontage angebracht werden, was auch sinnvoll ist.


    Doch bei der Arbeit an der ersten oberen Tragfläche fiel mir auf, dass man doch schon das Querruder benötigt


    Wie die Skizze der Anleitung zeigt , ist hier ein Holm (Teil 90) an das Querruder zu kleben, an dem das aus der Tragfläche kommende Anlenkkabel endet.

    Dieses Anlenkkabel sollte man sinnigerweise vor dem Schließen der Tragfläche in derselben verkleben.

    Doch ein erster Blick ergab keine Markierung für das Anlenkkabel.



    Also das obere Querruder 89 ausgeschnitten und angehalten:



    Bild 1: Sie sehen nichts



    Bild 2: Da, da ist er ja - ein winziger weißer Punkt inmitten des schwarzen Hoheitsabzeichens erweist sich als der Nadelpunkt:


    Naja und da man schon mal angefangen hatte und da die obere Tragfläche noch ein Stück länger ist als die untere und da mir an zwei Punkten noch nicht klar ist, ob da Fäden eingeklebt werden sollten, wurde dann auf einmal am Querruder gewerkelt:


    Dabei fällt (negativ) auf:


    A) Die Querruder (89 und 89c) wurden in zwei Teile getrennt; den Teil, der parallel zur Tragfläche hinten an dieser angebracht wird und den Teil, der an der Tragflächenspitze übersteht. Diese Trennung ist m.E. überflüssig und erschwert den Bau nur unnötig.


    B) Es ist keinerlei Längsverstrebung vorgesehen, nur drei 1mm Profile (89a,b,d), die an den Enden von 89 (beide Enden) und 89c (Ende zu 89 hin) eingeklebt werden


    C) Der Holm für das Anlenkkabel soll stumpf auf das Querruder geklebt werden – sehr instabil



    Aber der Reihe nach:


    Hier sieht man links das Querruder und rechts seinen über die Tragfläche hinausragenden Teil. Beim Teil links finden sich zwei Linien und wenn man die später einzuklebenden Profile betrachtet, dann soll hier wohl gerillt werden, es ergäbe sich dann im Übergang zur Tragfläche keine Rundung, sondern eine plane Fläche mit zwei scharfen Knicken.


    Ist das historisch korrekt?


    Ich habe nun Fotos vom Original und von Modellen gewälzt, aber feststellen müssen, dass die Vorderkanten von Querrudern alles andere als populäre Fotoobjekte sind.

    Daher meine Frage: rillen & knicken oder doch runden?


    Was muss man noch bedenken und vorbereiten?

    1) Der Holm 90 sollte nicht stumpf aufgeklebt werden, stattdessen seine Markierung als Schlitz ausstechen und etwas verbreitern. Am Holm selber unten eine Klebelasche stehenlassen und diese möglichst beim Verdoppeln von 90 nicht zusammenkleben. Vor dem Schließen des Querruders dann den Holm 90 einschieben und verkleben.




    2) Die Markierung für die Strebe 88c, die unteres und oberes Querruder verbindet, durchnadeln und innen ein dünnes Polster einkleben


    Hier zu sehen: oben durchnadelt, unten geschlitzt



    3) Die beiden Profile einkleben

    4) Längs einen Kartonstreifen zur Aussteifung einkleben:





    Und was merkt man bei der Arbeit noch:


    Es gibt 4 Teile 90 und wenn man sich die Querruder 88 näher ansieht: ja, da gehören auch zwei hin - und damit wird klar, dass man auch in die unteren Tragflächen zwei Anlenkkabel hätte kleben sollen - zu spät, muss jetzt irgendwie anders gehen.


    Und wenn man vorbereitend die Anleitung studiert, wird auch noch klar, dass die Drahtschablonen S13, S14, S15 und S16 AN KEINER STELLE bei den Skizzen auftauchen. Man kann also munter spekulieren, welche von ihnen in die unterschiedlich langen Streben 84, 85, 86 und 87 gehören, ein Ratespiel, das noch pikanter wird, wenn einem nach und nach klar wird, dass S16 wohl eher die Achse beim Fahrgestell darstellt (und mit "1 Stück benötigt" auf jeden Fall falsch bezeichnet ist).


    Man bekommt also drei Schablonen für vier unterschiedlich lange Streben, prost Mahlzeit.


    Die Anleitung, dass muss einfach noch einmal unterstrichen werden, ist ein Offenbarungseid.


    Dennoch glaube ich herausgetüftelt zu haben, wie das Spantengerüst der oberen Tragflächen nebst den zwei Drähten S11, die diese verbinden, zu bauen ist (allerdings ist hier wiederum die Konstruktion von der Stabilität her schlicht unmöglich).


    Dazu bald mehr.

  • Wahnsinn was du da gegen alle Widrigkeiten zauberst!


    Laut englischem Beutebericht waren die Querruder komplett aus Stahlrohr geschweißt, also rund.


    Ein Beispiel für eine Helling (Achtung, kann Spuren von Plastik enthalten):


     


     


    Gruß Joachim