Gotha G.IV (KuK Luftwaffe) in 1/32 von GPM, konstruiert von Herrn Dziegielewski

  • Hallo Zaphod,

    Schön, dass Du wieder da bist und gut, dass alles gut gegangen ist! Alt werden ist nix für Feiglinge! Ich weiß leider auch wovon ich rede.


    Holdrio

  • Hallo Rainer,


    ja, langsam sieht man etwas. Erstmal den Sitz des Piloten mit einigen Abänderungen fertigstellen und dann die Armaturen.

    Ansonsten bin ich gespannt, ob ich neben den linken Bombenschacht wirklich Regale für die MG-Munition reinbekomme. Die Trommelmagazine hatten eine Eigenheit: Man sah außen die Munition rundum. Das MG selber hatte dann unten eine riesige Schlaufe -wohl gebogenes Blech- in die das Magazin eingesetzt wurde. Dann sah man von den Patronen nur noch wenig.

    Das heißt für die Reservemagazine muss ich mir etwas einfallen lassen. Wahrscheinlich Patronengurte von einem anderen Modell einscannen.


    VG


    Zaphod



    Hallo Max,


    irgendwer hal mal gesagt "Wenn man sich über 50 für gesund hält, ist man nur noch nicht richtig untersucht worden." Ich bin sehr froh, dass alles gut gegangen ist.


    VG


    Zaphod

  • Das Cockpit bietet so viele Baustellen, aber langsam fügt es sich zusammen.


    Kästen für die Bomben

    links: 13 Teile


    Diese Kästen werden aus zwei Metalleisten an der jeweiligen Außenwand, an denen die Bomben aufgehängt werden, einem Metallprofil auf dem Boden und 5 Stangen, auf denen oben ein identisches Metallprofil ruht sowie sechs Verstärkungsblechen.

    Man könnte zusätzlich noch diverse Schraubenköpfe anbringen sowie einen einer Klospülung ähnelnden Auslösemechanismus anbringen. Ich werde mich aber wohl bei dem besser sichtbaren Kasten auf eine durchbrochene metallene Abbildung oben an der Spitze des Kastens beschränken.


    Hier das Profil unten und die beiden Metalleisten:



    Bombenproduktion:


     


    Fertige Bomben und weiter oben ihr Kasten im Werden:



    Die Bombenproduktion neigt sich dem Ende zu:


    In Summe fallen die Bomben etwas zu dünn aus, aber wie gesagt, von der Länger her füllen sie den Schacht komplett aus.


    Die schlechter gelungenen Bomben montiert (man wird sie später nicht gut sehen können):


    Und der Kasten folgt:


     



    Die zweite Wand probehalber angesteckt:



    Derzeit sind die Regale für die MG-Magazine und die Instrumententafeln in Arbeit, der Pilotensitz mit einigen Superungen ist fast fertig.

    Dann muss ich noch den zweiten Käfig für die Bomben rechts und den Klappsitz für den hinteren Schützen erstellen.


    Aber tatsächlich, es scheint so, als würde das Cockpit in absehbarer Zeit fertig.

  • Pilotensitz (Teil 16: 3+7 T)


    Den eigentlichen Sitz so abzuändern, dass er aussieht wie bei Wingnutwings war mir nicht gegeben. Immerhin hat er seine beiden Metallrohre vorne bekommen, die auf einem Brett auf dem Cockpitboden aufruhen und dazu einen Gurt von der Sopwith Pup von KK, der entspricht in der Breite in etwa dem, was bei Wingnutwings zu sehen ist.


    Erstes Problem: Der Sitz hateine zu biegende Innen- und eine Außenseite, die leider beide exakt gleich lang sind. Das kann beim Runden nur Murks geben.


    Aber zum Glück gibt es ja zwei Sitze (von denen einer in der von mir abgeänderten Variante nicht benötigt wird) und siehe da, die weisen unterschiedliche Dimensionen auf:



    Zusammen mit einem massiven Holzboden sieht das dann so aus:


    Und hier die Holzleiste, auf der die Sitzbeine aufruhen werden:



    Der Sitz mit Beinen (Polysterol, metallic gestrichen):

    Und der montierte Sitz mit Gurt von der Sopwith Pup:




    Während eine Abteilung weiter hinten die Regale mit den MG-Magazinen entstanden, war es hier Zeit für die Armaturen (Teile 13-15)


    Hier der Blick auf das Haupinstrumentenbrett (13) und eine Konsole mit Schalthebeln (15):



    Teil 13 (Instrumentenbrett und Steuerrad)

    • Das Instrumentenbrett (das bei Wingnutwins eine vollkommen andere Zahl und Anordnung von Instrumenten einschließlich zweier, die unten drunter hingen, enthält, kann gesupert werden, allerdings sind einige der hierzu aufgedruckten Teile nur noch als absurd zu bezeichnen, das betrifft die Nadeln für die einzelnen Anzeigen und einige winzige Punkte, die wohl Schräubchenköpfe darstellen. Jedenfalls nimmt sich ein Stecknadelkopf neben ihnen wie ein Gigant aus.

    • Letztendlich wurde eine Scheibe als Verglasung eingezogen und die einzelnen Anzeigen entweder von ihrem Rand her oder als Ganzes erhaben dargestellt.

        

  • Teil 15 (Kleines Instrumentenbrett links)

    • Bei Wingnutwings gibt es dieses Brett gar nicht. Stattdessen steht an der linken Wand ein großer Kasten von geringer Tiefe, an dessen oberer & vorderer Ecke einige Instrumente eingelassen sind.
    • Ich habe es bei dem Brett belassen und die Schalthebel am Kasten gesupert. Zwei der vier Hebel wurden über Schlitze im Kasten verklebt, die anderen beiden in einer Position weiter vorne mit Sekundenkleber aufgesetzt. Alle vier Hebel erhielten aufgetropfte Knubbel, von denen zwei in rot und zwei in gelb bemalt wurden. Das extrem dunkle Blau von GPM gefiel mir hier nicht, Sichtbarkeit ist schließlich alles, wenn man Hebel, die ohnehin am Rand des eigenen Sichtfelds liegen, bedient.

     



    Ein Knubbel im Entstehen:




    Der erste sitzt:



    Und das montierte Brett:


     



     

  • Teil 14 (Zwischenwand rechts neben dem Instrumentenbrett)

    • Auch diese Wand sieht bei Wingnutwings (Seite 9 der Anleitung) ganz anders aus. Sie reicht von oben nur bis ca. den halben Weg zum Boden und an ihre waren der Kompass, eine Thermosflasche und die „hand air pump“ befestigt. Nur letztgenannte findet sich beim GPM-Modell. Der Kompass muss selbst erstellt werden, die Thermosflasche entfiel.

    Wingnut Wings - 1/32 Gotha G.IV


    So sieht es dagegen die GPM-Anleitung vor:



    Die "hand air pump":


     




    Der Kompass im Entstehen:


     


    Und Nr. 14 montiert:


     



    Eine der unten anhängenden zwei Anzeigen habe ich realisiert, eine zweite hätte nicht gepasst, leider noch kein gutes Foto gemacht, hier ein Blick von außen:




    Im eigentlichen Cockpit fehlt damit nur noch das Lenkrad, das in Arbeit ist.

  • Das sieht sehr gut aus!


    Gerade schaute meine Frau mir über die Schulter:


    Oh, Pupenstube.......für Männer.


    Sogar aus Holz - nein Karton - das sieht aber aus wie Sperrholz !


    Das Instrumentenbrett passt wohl besser zur G.V Klick


    Gruß Joachim

  • Hallo Joachim,


    das Rätsel wäre gelöst, der Bogen bietet eindeutig ein Gotha V Instrumentenbrett - und mit dem Rest vom Cockpit könnte es sich ähnlich verhalten.


    VG


    Zaphod

  • Steuerrad


    Die Anleitung lässt einen hier einmal mehr im Stich. Sechs kleine Scheiben und ein wohl zu rundender Streifen wollen zusammengeklebt und mit dem eigentlichen Steuerrad verbunden werden, aber wie, das bleibt vollkommen unklar. Außerdem hätte man das Steuerrad auch rückseitig auf einer dunkelgrauen Fläche verdoppeln können, es zweifach identisch auszusticheln erhöht nur unnötig den Arbeitsaufwand


       


    Zwischenstand:


    Das Gestänge des Steuerrads entsteht aus zwei Polysterolstäben, die mit Sekundenkleber verbunden werden.


    Das eigentliche Steuerrad wird nach dem Zusammenkleben außen durch Auftropfen von Weißleim dreidimensional gestaltet und anschließend lederbraun bemalt.


    Hinzu kommen auch noch zwei Stücke gezogener Gussast, die die Steuerseile darstellen.


     


    Nach der Montage des Steuers zeigt sich, wie wenig realistisch das Cockpit im Bogen konstruiert ist: Der Platz für das Steuerrad ist winzig und an die vier bunten Schieberegler würde der Pilot nur kommen, indem er durch das Lenkrad hindurch greift, das dürfte kaum der Realität entsprochen haben.

     

  • Regale für die Ersatzmagazine der MGs (5x6 + 2x8 = + 46 Teile)



    Die Regale für die Ersatzmagazine der MGs sind bei Wingnutwings deutlich zu erkennen und auch nicht schwer herzustellen. Allerdings ist der Raum im Modell sehr begrenzt. Das breitere Regal mit 6 Fächern passt nicht ans ans Ende des Bombenschachts - vermutlich weist das Modell hier wieder die Merkmale der Gotha V auf.

    Man müsste die Wand 12 weiter nach hinten versetzen, dann könnte jedoch die Abteilung, in der der Heckschütze untergebracht war, zu klein werden.



    Erstellt wurden also zwei Regale mit je einem Fach für drei übereinander untergebrachte Magazine. Diese bestehen aus einer Seitenwand und je vier Regalbrettern. Beim untersten muss man aufpassen, es so anzukleben, dass die Schräge des Bodens berücksichtigt wird.


       

    Die Regalböden benötigen kleine Ausnehmer an einer Ecke, wo sie später an eine Leiste auf der Bordwand kommen


    Blick auf die Regale - wie gesagt, ein Doppelregal hinter dem Bombengestell (das nicht kürzer seinen kann, weil es genau den Ausschnitt im Rumpfboden umschließt) war nicht zu realisieren:


     



    Die Magazine bestehen aus zwei Scheiben und einem runden Streifen innen, der so lang ist, dass die Ränder der Scheiben leicht überstehen. Auf gut 1/3 der Magazine wurden Kopien von MG-Gurten geklebt, auf die wiederum schmale khakifarbene Bändern geklebt wurden. Außerdem wurden die Magazine in ihrem Regalfach durch ebensolche Bänder gesichert.


       


     

  • Klappsitz des Heckschützen


    Bei diesem Teil wurde leider zu spät deutlich, dass eine weitere Änderung erforderlich ist.

    Im Modell soll der Sitz an die rechte Wand des Cockpits, bei Wingnutwings dagegen findet er sich am Rücken der Trennwand zur Abteilung mit den Bomben.


    Als ich den nach Maßgaben von Wingnutwings erstellten Sitz befestigen wollte, fiel mir auf, dass die Trennwand -die leider schon montiert war- einen Ausschnitt aufweist, der keine rückseitige Montage des Sitzes zulässt. Wie ein Blick in die Anleitung bei Wingnutwings zeigt, war der Einschnitt bei der Go IV auch ganz anders - sehr weit rechts (von hinten gesehen) und nicht schräg nach links abknickend.


    Also musste die Trennwand wieder raus und durch eine passende aus der Farbreserve ersetzt werden



    Hier die alte Wand im Vordergrund


    Der Sitz:



    Wand entfernt, zum Glück blieb das MG-Munitions-Regal ganz:



    Neue Wand mit Sitz:


    Und montiert:


  • Parallel zu diesen Arbeiten wurden die Bomben an die rechte Cockpitwand geklebt, diesmal mit kleinen Abstandhaltern, damit sie auch genau über dem Schacht hängen:

     

    Auf dem ersten Bild sieht man auch schon das massive "Schott", das den Übergang zum Heckteil markiert.



    Und der Käfig um die Bomben rechts:


     


    Im letzten BIld ist die Cockpitwand rechts schon angeklebt, das ging problemlos.



    Das folgende Bild zeigt das Problematische der Umkonstruktion:



    Wie soll denn die Besatzung da noch durchkommen? Die Einschnitte in den Zwischenwänden werden zum guten Teil von den Bombenkäfigen verdeckt.


    Ein Blick bei Wingnutwings zeigt auch: Die Go IV hatte deutlich schmalere Ausschnitte für die Bomben und dementsprechende auch viel schmalere Käfige - einmal mehr: Wenn man Wingnutwings folgt, dann bietet dieser Bogen hier keine Go IV.



    Anschließend wurde die linke Außenhaut angeklebt -nachdem zuvor die beiden Fensterscheiben angebracht worden waren.


       


    Beim trockenen Anhalten der rechten Außenhaut wurde deutlich, dass sich vorne ein 1-1,5 mm breiter Spalt ergeben würde. Also die Naht vorne wieder aufgetrennt und vorsichtig einen entsprechenden Steg der Innenwand herausgetrennt. Die Trockenprobe danach ergab, dass es jetzt hinhauen müsste.


    Bei der Kennnummer 0811 muss glaube ich noch an einer Stelle ein Punkt gesetzt werden, ich weiß nur gerade nicht mehr exakt, wo.

  • Hinterer Rumpf, Abdeckungen oben vorne (Teile 19-28)


    Endlich kann ich das Cockpit hinter mir lassen, doch auch die nächste Baustufe wirft gleich einige existenzielle Fragen auf.


    Das betrifft die Frage der Baureihenfolge und des Zusammenbaus – die Anleitung bietet leider einmal mehr nicht immer die erforderlichen Informationen.



    Das beginnt schon mit dem Zwischenschott 19. Dieses massiv dicke Teil schließt das Gerüst 20-22 vorne ab. Sollte es aber eher solo in den Rumpf geklebt werden (dort ist eine –viel zu schmale- Klebefläche eingezeichnet) oder sollte es erst an 20-24 und dann das Ganze hinten in die Cockpitsektion kleben?

    M.E. letzteres, denn das Gerüst 19-22 muss exakt mit den weit hinten oben an der Außenhaut befindlichen Aussparungen zur Deckung gebracht werden. Man kann von den Holzlatten innen, an die Teil 19 stößt etwas wegnehmen, nicht aber von 20-22, wenn 19 zuerst eingeklebt wurde.


    Hier sehen wir die Markierung für 19 (der schräg verlaufende weiße Strich)


    Und hier das Teil selber:


    Teil 19 musste übrigens an seiner Rückseite, die später durch den Gothatunnel weitgehend sichtbar sein wird, ebenfalls mit Holzteilen aus der Reserwa laminiert werden und auch die sehr breiten Profile dieses Teils sollten mit Holzstreifen beklebt werden.


    Bei den Teilen 20-22, die das Rechteck des Rumpfes im hinteren Bereich bilden, gibt das Anleitungsbild, das deren Zusammenbau zeigt, nicht her, ob 20 und 21 oben bzw. unten AUF die Seitenteile geklebt werden oder IN sie.

    Erst das folgende Bild und Passproben zeigen klar: AUF ist richtig.


    Hier die Teile aus dem Lasercut:


    Teil 20 (oben zu sehen) sollte an passender Stelle gerillt werden, so gelingt der Knick auf dem Rumpfrücken sauber.

    Warum besteht Teil 20 aus drei Teilen? Ein Hinweis in der Anleitung wäre nett gewesen, dann wäre ich nicht so stumpf reingefallen.

    Die Antwort: Zwischen diesen drei Teilen muss jeweils 1mm Luft bleiben, weil EXAKT hiere die Einschnitte an der Außenhaut hin müssen. Denn durch diese fädelt man später die Stege, die die Höhenruder halten (und ich halte die entsprechenden Abschnitte der Lasercutteile für VIEL zu instabil. Da sollte man auf Drähte ausweichen.






    Warum sind die Teile 22 durchbrochen? Der Stabilität ist das nicht zuträglich.

    Ich habe gelesen, dass der Rumpf der Gotha aus Sperrholz war. Gilt dies nur für den Cockpitbereich und haben wir es dahinter mit einer Tuchbespannung zu tun? Dann sollten sich die Rahmen ggf. durchdrücken.

    Aber alle Fotos von Gothas, die mir in die Hände fielen, zeigen eine glatte Rumpffläche.


    Ich jedenfalls habe versehentlich den zweiten Abschnitt von 20 direkt hinter den ersten geklebt und das war es dann. Wie die folgenden Bilder zeigen, hatte ich aber auch eine satte Verwindung nach hinten hin produziert, so dass der Lasercut (m.E. ziemlich labberiger Karton) ohnehin hinfällig war.

       


    Darunter sieht man den 2. Versuch - auf robustem 1mm Karton und mit massiven Seitenteilen 22 - letzteres ermöglicht es auch zahlreiche Winkel einzuziehen, die die Stabilität weiter erhöhen.


    Unten sieht man hier schon den Gothatunnel -das Teil fällt praktisch weiß aus und das unten abschließende Profilstück 21.


    Womit wir bei den nächsten Fragen wären:


    1) Muss der Gothatunnel (Teil 23) zuerst an 21 geklebt und dann von unten eingesetzt werden?


    2) Ruht seine untere Kante AUF dem Ausschnitt von 21 auf oder bildet das innere Profil von 21 die Klebfläche?


    3) Wie wird der Tunnel oben mit dem Rand des Ausschnitts von Teil 20 verbunden?


    4) Und wo kommt Teil 24 hin?


    Und die Antworten:


    zu 1) Ja, ich denke zuerst an 21 ist besser. Das ist schon fummelig genug (und hinten nicht besonders passgenau, denn der Konstrukteur lehnt Markierungsstriche konsequent ab)


     


    So sieht das dann aus. Schön ist anders, aber das wird noch glatt geschliffen und außerdem kommt dann noch Teil 25 unten drunter.


    zu 2) Definitiv innere Kante. Das ist nicht nur die einzige Chance eine akzeptable Klebefläche zu bekommen, ansonsten würde der Tunnel auch oben viel zu weit herausragen - schon so mussten die beiden oberen Kanten von 23 im vorderen Bereich auf ca. 3cm Länge leicht gekürzt werden (keilförmiger Ausschnitt vom 1mm Tiefe vorne)


    Hier kann man ahnen, dass 23 oben nicht glatt abschließen wird:



    zu 3) Das wird nicht sauber gehen, das gibt der Ausschnitt in 23 einfach nicht her. Wahrscheinlich muss die Kante des Ausschnitts in Teil 20 mit einem weißen Papierstreifen beklebt werden.


    zu 4) Das wird ein Mysterium bleiben. Die Anleitung informiert einen freundlicher Weise noch darüber, dass 24 erst nach der Montage von 28 (obere Abdeckung) angebracht werden soll. Aber wo und ob 24 zu biegen oder gar zu runden ist - nicht ersichtlich.

  • Servus Zaphod,


    toller Bau bisher!


    Zur Kennummer 0811 oder 08.11:

    Zitat Joachim aus dem seinerzeitigen Baubericht bei den Kartonmodellbauern:

    "....im Prinzip ja, aber es gibt ein Foto von "0811", tatsächlich ohne Punkt!...."


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Zaphod,


    das ist ja richtig chaotisch!


    Zumindest in einem Punkt kann ich dich beruhigen, bei 0811

    gab es keinen Punkt, kann man auf einem Foto sehen!


    Der Rumpf war komplett Sperrholz, die Teile 22 sind überflüssig, man sieht sie

    nach dem Zusammenbau gar nicht. Verstärkung mit Graukarton ist viel besser.


    Den Tunnel würde ich mit passenden Spanten (Winkeln) in Form "zwingen", ebenso die vordere Öffnung oben.


    Gruß Joachim

  • Die Arbeiten am Rumpf hinten sind mittlerweile abgeschlossen. Folgendermaßen bin ich vorgegangen:


    Zuerst wurde der hintere Teil des Rumpfs (19-23) für sich zusammengesetzt. Die Platzierung von Teil 24 blieb zu diesem Zeitpunkt noch ein Rätsel.


     


    Dann wurde von vorne beginnend bis zum Ende der Cockpitsektion die äußere Beplankung (Teil 2) an einer Seite angebracht (Kleber: Uhu). Warum von vorne? Weil sich hier mit dem an beiden Seiten aus dem Rumpf austretenden Draht, an dem das Steuer befestigt ist, ein exakter Ansatzpunkt ergibt.


     


     


    Die oberen und unteren Kanten der Beplankung bleiben weiß, denn oben und unten kommen nahezu weiße Abdeckungsteile hin.


    Hier zeigte sich auch ein Problem der Konstruktion: Vorne schließt die äußere Beplankung nicht sauber. Es blieb ein gut 1mm breiter Spalt. Es musste also umständlich die innere Wand vorne an ihrer Klebnaht wieder aufgeschlitzt und dann so gut es ging ein 1mm breiter Streifen entfernt werden.

    Oben ging es dann, unten passte es immer nocht nicht ganz:




    Wichtig ist, dass die Ausnehmungen für die Zapfen des Höhenruders exakt mit dem Schlitz, der oben am Rumpf entsteht, ausgerichtet werden:


     


    Deswegen wurden die beiden hinteren Teile oben am Rumpf auch erst in diesem Stadium angebracht.

  • Jetzt wurde das Heck angebracht. Die überstehende äußere Beplankung wurde genutzt, um das Heck genau auszurichten. Wie angenommen kollidierte das Zwischenschott massiv mit der Holzlatten des Cockpits. Hier mussten oben und unten jeweils ca. 2mm weggenommen werden.


    Übergang zum Heck:

       


    In der Mitte musste der Bereich um die Bombenschächte gefärbt werden - und später kommt da noch mehr.




    Anschließend wurde die äußere Beplankung fertig verklebt. Ganz hinten war dabei eine deutliche Vorrundung erforderlich, wie sich zeigt, lässt sich der Karton sehr gut anfeuchten und modellieren.


    Insgesamt erwies sich das Gerüst der Hecksektion als zu hoch - obwohl ich oben und unten die Kopie von Bogen, die auf die 1mm Pappe geklebt worden war, wieder entfernt wurde. Hier liegt ein Fehler der Konstruktion vor, die ja verlangt, dass das Gerüst der Hecksektion (Teile 20-22), die auf normal dickem Karton ausgeführt sind, auf 1mm Pappe geklebt werden, was ein noch „dickeres“ Gerüst ergeben hätte.


    Aufgeklebtes Papier wieder entfernt:



    Ein Blick auf die Überstände bzw. das Aufeinandertreffen von seitlicher und oberer Beplankung:

        


    Es folgte ein Geduldsspiel. Die obere und untere Abdeckung (Teile 28 und 25) ruhen AUF dem Rumpf auf, d.h. von der Seite erblickt man in Fortsetzung des bunten Tarnmusters durchgehend weiße Streifen – optisch sehr unschön.

    Also mussten deren Kanten wechselnd in 6 verschiedenen Farben möglichst exakt dem Tarnmuster folgend, gefärbt werden. Das Ergebnis ist nicht überwältigend, aber erträglich.

     

  • Die Frage, die mich lange umgetrieben hatte, wo kommt Teil 24 hin?


    Antwort: innen & oben in den Gotha-Tunnel (hier noch nicht angebracht):



    Abschließend werden von vorne die Teile 26, 97 und 27 aufgeklebt.


    Das Fehlen eines mittigen Markierungsstrichs bei Teil 26 macht sich sehr störend bemerkbar, es ist anzuraten, einen solchen selbst anzubringen.


    Der Ring für das vordere MG (Teil 97) ist massiv und stabil, allerdings wieder einmal historisch ungenau. Damit der Kommandant seinen Posten ohne halsbrecherische Kletterei (über den Ring steigen) bzw. ohne sich-mit-schwerer-Ledermontur-zusammenfalten (unter dem Rind durchducken) verlassen konnte, war ein Viertel des Rings viel dünner ausgeführt und konnte hochgeklappt werden. Eine entsprechende Viertelmarkierung ist bei Teil 97 auch vorhanden, aber in der Anleitung fehl jeder Hinweis auf deren Sinn und die anderen Teile laufen auch auf die Konstruktion eines massiven Rings hinaus. Zu Teil 97 ist noch hinzuzufügen, dass die Halterung für das MG vollkommen unhistorisch ist. Das MG wurde an einem Stab befestigt, der bis auf den Boden des Cockpits reichte und der auf den Ring 97 aufgesetzt und um dieser herum bewegt werden kann. Sicherlich eine kuriose Lösung, aber so war es eben.


    Der Ring 97 ist AUF der Raum zwischen 26 und 27 aufzukleben, der Ring soll nicht versenkt werden. Das habe ich mir zu spät klargemacht, als ich den Ring rechte (von hinten gesehen) schon mit Sekundenkleber unverrückbar festzementiert hatte.


    Oberer Ring mit Markierungsstrichen für die Sektion, die sich öffnen ließ:



    Vorbereitung von innerer und äußerer Wand sowie den formgebenden Profilstücken auf 1mm Karton:



    Verarbeitung (1): An die innere Wand wurden die beiden Profilstücke geklebt. Damit seitlich ein geschlossener Abschluss zustande kommt, müssen an der äußeren Wand kleine Überstände stehen bleiben, die dann geknickt werden:



    Vearbeitung (2): Der Überstand ist sichtbar, er muss noch passend gekürzt werden.


    Einbau: Teil 26 (Abdeckung vorne) ist schon Tage vorher schrittweise mit Weißleim eingeklebt worden, hier muss besonders auf das Vorformen von Teil 26 und der Rumpfnase geachtet werden.


     



    Fertig, auch Teil 27 ist schon aufgeklebt (der Ring oben musste aufgeschnitten und um ca. 1mm verkleinert werden, im letzten Bild sieht man, dass er noch wieder angeklebt werden muss:



    Und noch einmal die Sicht von vorne, der Ring wirkt eigentlich waagrecht, nur eben links versenkt und rechts aufgesetzt:



    100% fertig ist der Rumpf damit noch nicht, aber was fehlt, sollte überwiegend erst später montiert werden, dazu zählen eine kleine Windschutzscheibe (die der Bogen nicht vorsieht) und ein runder Rüclspiegel (ebenfalls nicht vorgesehen).

  • Hallo Zaphod,

    irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass hier, mal abgesehen von Deinen Superungen, doch relativ viel Eigengestaltung gefordert ist, um den Bogen zu meistern. Ich habe die Gotha vor langer Zeit mal in Plastik von Roden gebaut, in 1/72. Und selbst da war speziell die Verbindung zwischen oberer und unterer Tragfläche schwierig bis krisenhaft. Da wünsche ich Dir noch gute Nerven bei vorliegendem Modell!


    Schöne Grüße,

    Max

  • Hallo Max,


    ja, ich versuche den Bau auch als Versuchsballon zu sehen. Die Tragflächen zu schaffen, scheint mir zweifelhaft. Immerhin sieht der Bogen vor, dass man zuerst beide Tragflächen baut und diese dann mit dem Rumpf verbindet. So hat man eine Chance, die Tragflächen beim Bau freier anzufassen, das könnte ein Vorteil sein.


    Eine Hauptschwierigkeit dürfte hier darin liegen, dass die obere Tragfläche wohl leicht nach oben gebogen ist und in der Mitte nur durch zwei Holme mit Luft dazwischen verbunden ist.


    VG


    Zaphod

  • Hi Zaphod,

    ich glaube, wenn du es nicht frei fliegend machst, sondern Dir dafür eine Helling baust, sollte das gehen. Nur aus der Hand eine Doppeldeckerfläche mit der Spannweite montieren erscheint mir auch nicht realistisch.


    Viele Grüße

    Jan

  • Hallo Jan,


    ja, in die Richtung hatte ich auch gedacht, da muss ich experimentieren, meine bisherigen Hellinge waren aus Lego und fixierten das Bauteil nicht.

    Schade, dass der Bogen hier nichts mitliefert, das wäre ein prima Service gewesen.


    Immerhin kann man die Flügel verderben, ohne dass es Auswirkungen auf den Rumpf hat und man müsste mal sehen, inwiefern man die Motoren aus verdorbenen Flügeln wieder herausoperieren kann.


    VG


    Zaphod

  • Hallo Zaphod,


    ich bewundere deine Ausdauer mit diesem Schrottbogen.


    Vor vielen Jahren hatte ich ihn mir im Moduni - Laden angesehen und ihn wieder weggelegt weil mir die Farben nicht gefielen

    und er zu viele Abweichungen zum Original hatte.


    Jetzt sehe ich dass nicht einmal die Konstruktion etwas taugt!


    Für die Verbindung des Oberflügels empfehle ich Metallholme, z.B. Quadrahtmessing (oder Federstahldraht),

    vor dem Einbau eine Kerbe einfeilen und im richtigen Winkel der V-Stellung biegen und verlöten oder kleben.


    Für den Zusammenbau der Tragflächen ist eine Helling unverzichtbar, ich benutze Kartonteile nach diesem Prinzip:



    Die Auflageflächen der beiden Aussenteile haben unterschiedliche Höhen für die V-Stellung.

    Bei Hinterkanten aus Draht sollten die Hellingteile in der Mitte zwischen zwei Rippen in der Ausbuchtung liegen!


    Hier ein simples Beispiel:


     


     


    Und wenn Alles schief geht, kannst du das Modell auch wie in der LVG Fabrik darstellen!


    Weiterhin viel Erfolg


    Gruß Joachim

  • Hallo Joachim,


    vielen Dank für die Tipps und insbesondere die Bilder.


    Für die Tragflächen müsste 1mm Federstahldraht oder Kupferdraht gut hinkommen, die Anleitung gibt immerhin an, dass die Tragflächen sich bis zu ihrem Ende um 1,6cm heben.


    Ich wollte immer einen der größeren Bomber des Ersten Weltkriegs bauen und da ist die Auswahl gering. Die AEG G IV wurde kaum eingesetzt und ist von der Motoraufhängung nochmal erheblich schwieriger und Answer hat vor einigen Jahren noch eine Hansa-Brandenburg G.I, von dem es kaum mehr als ein paar Prototypen gab. Dazu die Vickers Vimy, von der ich aber vor langer Zeit die zivile Variante in Quitschgelb gebaut habe und die Zeppelin Staaken, aber leider in 1/50.

    Die Caproni Ca3 habe ich noch liegen und den Bau von Rainer hier im Forum sehr bewundert, aber ich fürchte, die würde ich nicht schaffen.


    Deswegen die Gotha IV. Wenn man sieht, was für tolle Bemalungsmuster es da gab, gibt das Modell wirklich nicht viel her.

    Die Ungenauigkeiten im Vergleich zum Original nehmen jetzt hoffentlich ab, beim Leitwerk sahen die Hörner für die Steuerkabel allerdings deutlich anders und die Motoren hatten offensichtlich oben eine Abdeckung, auch die Zahl und Anordnung der Lüftungsschlitze an den Seiten der Motoren scheint anders gewesen zu sein.


    Aber den Zustand in der LVG-Fabrik sollte ich schaffen, auch so einen Einzelmotor könnte ich dann daneben stellen.


    VG


    Zaphod

  • Bei der Suche nach AEG Stückzahlen und Frontbestand entdeckte ich eine Helling wieder, die ich mal für einen "dry run"

    angefertigt habe:


     


     


    Die schrägen Unterseiten sind für "Spornlage", man kann sie auch gerade machen für "Fluglage" oder aufgebockt.

    Für einen tatsächlichen Zusammenbau müsste man das Ganze erheblich verstärken.

    In 1:33 würde ich 4 Auflagen auf jeder Seite nehmen.


    Von der AEG G.IV sind 320 Stück gebaut worden, und die größte Anzahl an der Front waren 74 gegenüber 55 bei Gotha G.IV und V.



    Gruß Joachim

  • Leitwerk (Teile 29-42) (17+18 = 35 Teile)

    Das Leitwerk besteht nur aus 35 Teilen und stellt eine Baustufe dar, die bei einem gut konstruierten Modell keine Probleme bieten sollte und in kurzer Zeit abgeschlossen werden kann. Bei mir und diesem Modell hat es Wochen gedauert, denn:


    Auch hier bereitet die Anleitung wenig Freude. Außerdem zeigen Fotos vom Original, dass der Bogen erheblich abweicht. Das betrifft:


    1) Die Scharniere des Seitenruders. Das untere Scharnier nahm die Ruderholme auf (laut Bauanleitung sollen sie STUMPF (d.h. völlig instabil) DAHINTER auf das Seitenruder geklebt werden (die einfachste und stabilste Lösung bleibt hier nach wie vor EIN Teil, das durch einen entsprechenden Schlitz im Ruder geschoben wird). Die Halterungen selber wiesen außerdem eine VÖLLIG andere Form auf. Auch waren sie erheblich länger. Eine Neukonstruktion wird noch dadurch erschwert, dass der Bogen keinerlei Farbreserve hat.


    2) Den Abstand zwischen festem und beweglichem Teil der Ruder. Hier ist auf Fotos in der Regel KEIN Zwischenraum zu sehen. Die Blöcke 33 und 39, die zwischen festen und beweglichen Teil der Ruder zu kleben sind, sollten m.E. entfallen.


    3) Die Scharniere sind viel zu massiv. Das Foto auf der Titelseite zeigt hier deutlich erkennbare schwarze Flächen. Diese kann man nur herstellen, indem man selber passende schwarze Streifen herstellt, durch die Öffnungen fummelt und dann möglichst unsichtbar schließt. Hier zeigt sich erneut, dass das Modell auch unnötig kompliziert konstruiert ist.



    Die Anleitung (Ecke unten links), ein BIld mit zwei Schnittzeichnungen der Scharniere bzw. des Profils. Nur umzusetzen, wenn man den Lasercut weglässt und das Gerüst komplett aus Draht herstellt:




    Begonnen wurde mit dem Seitenruder.


    • Das stehende Teil des Seitenruders kann durch Anfeuchten leicht in Form gebracht werden und passt auch exakt über sein Gerüst. Zur Sicherheit hatte ich hier auf nicht benötigtem Karton das Ruder einmal nachgebildet und die Rundung angefeuchtet in Form gebracht. Zum Glück macht der Karton dies sehr gut mit.


    Das vorhergehende Bild zeigt auch gleich wieder ein Problem:

    Seiten- und Höhenruder über Zapfen aus dem recht weichen Karton des Lasercuts im Rumpf zu verankern erschien mir riskant. Deshalb wurde je ein Abschnitt der Gerüste durch ein Stück Draht ersetzt.

    Das Seitenruder vorgeformt:



    Die hintere Kante des Gerüsts wird sichtbar sein, die Bespannung reicht nicht um sie herum, daher wurde sie metallic gefärbt.


    So weit, so gut - das bewegliche Teil des Seitenruders passt hingegen ÜBERHAUPT NICHT zu seinem Gerüst. Ich musste es in 4 Einzelteile zerlegen und bei diesen bis zu 2mm vom Rahmen wegschneiden, damit dieser passte.


     



     



    Das Ganze ließ sich dann recht akzeptabel hinbekommen. Die schwarzen Streifen 33 und 39, die die Scharniere darstellen, sind allerdings VIEL ZU KURZ und mussten aus Tonkarton selbst hergestellt werden:


    Das Bild zeigt meine Vorgehensweise: Zuerst die Scharniere durch den beweglichen Teil des Leitwerks fädeln und möglichst exakt ausrichten. Danach zuerst alle drei Scharniere an einer und abschließend ander anderen Seite ankleben.


    Außerdem zeigt das Bild eine weitere historische Ungenauigkeit: Bei der Gotha IV war der bewegliche Teil bis zur Unterkante des Rumpfes ausgebildet, hier fehlt also unten ein Abschnitt von ca. 1x2 cm.

    Langsam frage ich mich, ob das Ganze nicht eine Gotha V darstellt.



    Hier das fertige Seitenruder:


  • Das letzte vorhergehende Bild zeigt auch die Ruderholme 40. Im Bogen sind dies 6 Teile (4x34 und 2x40), die STUMPF auf die Ruderflächen geklebt werden sollen -übrigens weisen diese keinerlei entsprechende Markierungen auf.


    Außerdem weisen die Teile praktisch KEINE Ähnlichkeit mit den realen Teilen auf:


    Was tun? Da ich technerisch vollkommen unbegabt bin, habe ich meinen Fundus durchforstet und bin tatsächlich bei der alten Wellington von GPM fündig geworden - eine Antenne, die ziemlich genau der Form der Ruderholme der Gotha entspricht.


    Von dieser wurden Kopien angefertigt und jeweils zwei passend abgelängte Enden gegenüberstehend auf Karton geklebt:


    So erhält man ein robustes Teil, dass -nach dem Schneiden entsprechender Schlitze durch das jeweilige Ruder geschoben und dann verklebt werden kann - was auch die Stabilität deutlich erhöht.


    Tests mit noch nicht bemaltem Ruderholm:


       


    Ruderholme bemalt:




    Und dann endlich konnte das Seitenruder aufgeklebt werden:


     


    Hier sieht man übrigens gleich eine weitere schlechte Konstruktionslösung: Durch den kleinen quadratischen Einschnitt soll später der hintere Haltezapfen des Höhenruders geführt werden - aber EXAKT hier geht senkrecht der Zapfen des Seitenruders runter. Die Option, einen langen Draht ganz durch den Rumpf zu führen (sehr stabil, erfordert allerdings Umkonstruktion des stehenden Teils der Höhenruder) hat sich damit erledigt. Die großen Höhenruder können somit hinten nur mit einem 1-2mm in den Rumpf ragenden Draht verankert werden.


    Eine Probe mit den Lasercutteilen zeigt das Problem (Die Zapfen sind auch so zu lang)


      

  • Somit zu den Höhenrudern:


    Die Bespannung der beweglichen Teile ließ sich über dem Gerüst schließen, allerdings bekam ich hier Probleme mit den Ausschnitten für die Scharniere:


       


    Am Gerüst für den stehenden Teil des Höhenruders wurde die hintere Kante durch einen Draht ersetzt.



    Der bewegliche Teil vor dem Schließen:

     


    Vor dem Anbringen der Bespannung:



    Bespannt:


     


    Was fällt auf? Richtig, weder hier, noch auf dem Höhenruder findet sich auch nur eine einzige Markierung für die Streben (41-42).


    Dies ist umso bedenklicher, da diese aus Stabilitätgründen unbedingt einen Metallkern erhalten müssen, der im Leitwerk verankert werden sollte.

  • Und hier Bilder vom ersten montierten Höhenruder:


     



     



    Die "V"-förmigen Streben gehören an die Unterseite. Hier zeigen Fotos vom Original, dass die Verkleidung der vorderen Strebe keinen Kontakt mit dem Höhenruder hatte. Vielmehr ragt aus der Verkleidung ein im Winkel von 90° abknickendes Rohr heraus.

     



    Der Bausatz sieht dies nicht vor, d.h. man kann die Länge dieses abknickenden Endstücks nur schätzen. Außerdem ergibt sich so die Gefahr, dass die Streben die Höhenruder in einen falschen Winkel drücken, weil sie eben etwas zu lang ausfallen.



    Und das Schätzen, wo im Leitwerk das Loch für den Draht zu bohren ist, ist mir auch nicht gelungen:


     

  • Die Streben 42 schließen das Ganze ab.


     


     


     



    Damit war meine Motivation an der Gotha weiterzubauen vorläufig aufgebraucht, zumal jetzt die entscheidenden Baustufen kommen.


    Für mich sind bei den Tragflächen noch entscheidende Fragen offen:


    1) Wünschenswert wären zwei durchlaufende Drähte zur Stabilisierung, aber dann müssten zwei entsprechende Löcher in jeden der zahlreichen Spanten gebohrt werden - und diese Spanten haben schon so ein sehr dünnes Profil, die kleineren würden das gar nicht mitmachen.


    2) Wie bekomme ich die riesigen Tragflächen (die beiden oberen Hälften sind je knapp 35cm lang) passend vorgeformt? Die Tragflächen wiesen oben und unten einen ausgeprägten Bogen auf. Man kann sie über ein Rundholz ziehen, um die entsprechende Form einigermaßen hinzubekommen, aber vorne muss ein sehr schmales Halbrund-Profil geformt werden - das geht nur mit Anfeuchten und die angefeuchteten Partien werden nach dem Trocknen sehr starr, d.h. die hinten offene Tragfläche ließe sich dann ggf. noch über das Gerüst schieben, aber eine gleichzeitige Verklebung wäre ausgeschlossen.

    Da die Tarnmuster ohnehin zwischen oberer und unterer Hälfte einen Sprung machen und damit suggerieren, dass hier im Original die Verkleidung aus einer oberen und einer unteren Stoffbahn bestand, bin ich am Überlegen, ob es ratsam wäre, alle Tragflächenteile vorne in zwei Teile zu schneiden. Dies brächte den großen Vorteil, dass man jeweils die Unterseiten sehr gut auf das Gerüst kleben könnte. Auch die Oberseiten ließen sich dann viel besser aufbringen, allerdings hätte man vorne eine Klebekante und es ist auch fraglich, wie sauber sich die auseinandergeschnittenen Teile hier -wo es optisch sehr darauf ankommt- wieder zusammenfügen lassen.


    3) Wie baue ich mir eine passende Helling? Abgesehen von den Dimensionen muss diese den Winkel der Tragflächen exakt treffen und auch der Abstand zwischen unterer und oberer Tragfläche muss auf den mm genau stimmen.


    Das muss alles sacken, bevor es hier weitergeht - und die Motoren, die als Nächstes kommen, sind auch nicht ohne (und weichen wieder massiv von allen G IV Fotos ab.


    VG


    Zaphod

  • Hallo Zaphod,


    das sieht weniger nach entspanntem Modellbau, sondern nach einer Forschungsarbeit aus.

    Aber das Ergebnis ist klasse!


    Viel Motivation für die nächsten Baugruppen wünscht

    Dieter

  • Es geht weiter bei der Gotha. Seit Anfang April sitze ich an den Motoren. Eins kann ich zusammenfassend jetzt schon sagen: Freunde werden wir nicht mehr, dieses Modell und ich. Die Anleitung ist in Wort und Bild schlicht eine Zumutung, die Passgenauigkeit schwankt zwischen Genie und Wahnsinn und die Originalgetreue erscheint mir zumindest zweifelhaft.

    Das Modell macht auf mich den Eindruck, als hätte sich hier ein Liebhaber seine Gotha scratch gebaut (mit etlichen -gerlinde gesagt- aufwändigen Konstruktionslösungen- und GPM ihm dann eine Bauanleitung zusammgedengelt.

    Spätestens bei den großen Tragflächen könnte dann der Punkt erreicht sein, wo es keinen Sinn mehr macht.

    Motoren (Teile 43-65)

    Die Motorgondeln weichen erheblich von den deutschen Baumustern ab. Sie sind oben offen und geben den Blick auf den 230 PS Hiero-Motor frei. Dieser hat leider kaum Ähnlichkeit mit den wenigen Fotos von Originalen, die ich auftreiben konnte. Ganz offen bleibt die Frage der Verkabelung.



    Die Motoren zerfallen in drei Bauabschnitte:


    A) Das Gerüst und die Verkleidung (Teile 43-48) è 2x 50 = 100T


    B) Die eigentlichen Motoren (Teile 49-59) è 2x43+14 = 114T


    C) Der Kühler (Teile 60-65) è 2x (8+3) = 22T



    Hinzu kommt der mittlere Abschnitt der unteren Tragfläche, an den sich die Motoren anschließen.



    Die Textanleitung ist schlicht und ergreifend eine Frechheit:

    "Klebe dies an das" - ja, darauf wäre ich nie gekommen

    Und dann noch zusätzliche Leitungen, aber die zeigen wir Dir nicht auf einer Zeichnung.



    Hier die Abbildungen:


    Das Gerüst - alles andere als eine stabile Angelegenheit - würde ich nicht als Rahmen verwenden, auf den ich dann die Abdeckungen klebe



    Die Verkleidung - Ausschneiden der 36 Öffnungen für die Kühlung m.E. ein Muss




    Der Motor im fertigen Zustand



    Und hier zwei Bilder von einem Original - die Ähnlichkeit ist frappierend - gering


     



    Und diverse merkwürdige Teile vorne am Motor


    Schließlich noch der Kühler - Abbildung und Anleitung hier katastrophal, dazu an gegebener Stelle mehr.

  • Eine wichtige Frage wirft das Gerüst auf: Sind die Einschnitte in 44b sowie in 45d/e breit und tief genug, um den eigentlichen Motor problemlos aufzunehmen? Da eine nachträgliche Verbreiterung kaum noch machbar wäre, muss also der Bau der Motoren vorgezogen werden. Es zeigt sich, dass die Einschnitte sogar noch Spielraum aufweisen.


    Zu den Motoren:


    Die Platte, die obere und untere Hälfte des Motors trennt (49, 49a) kann nicht aus dem Lasercut genommen werden, da hier die Dicke der eigentlichen Teile 49 und 49a, die auf den Lasercut geklebt werden müssten, nicht mit einbezogen wurde. Stattdessen die Originalteile auf GPM-Karton verdoppeln, sodass insgesamt 4 Lagen entstehen. Diese haben exakt die Höhe des umlaufenden Bandes 49b.



    Der Einschnitt für Teil 52 hinten an den Teilen 49/49a ist deutlich zu schmal, er muss auf beiden Seiten ca. 1,5mm verbreitert werden, sonst passt 52 später nicht. Man erkennt dies gut an den aufgedruckten Konturen für 52 auf den Teilen 50 und 51a:


     

    Das umlaufende Band 49b ist im Übrigen zu kurz. Nur durch die Verbreiterung des Einschnitts für Teil 52 passt es.

    In Teil 51 sollten die Löcher für die Ventilstangen (?) S10 vorgebohrt werden.

    Das vorausgehende Bild zeigt die drei großen Komponenten des Motorblocks: Links Teil 50 und daneben die Trennplatte 49, auf die die obere Hälfte des Motorblock schon aufgeklebt ist

    Wie sieht, bietet Teil 50 zum Ankleben an 49a nur seine Kanten, d.h. eine ausgesprochen geringe Klebefläche. Diese kann man durch hinterklebte Winkel vergrößern.


    Die Teile 51a und 51b, die die obere Hälfte des Motorblocks (51) vorbe und hinten schließen, sollten mindestens verdoppelt werden. Sie passen allerdings nicht IN 51, jeweils eine untere Ecke ragt ca. 1mm heraus, sodass beide Teile unten um ein keilförmiges Teil gekürzt werden müssen.

    Der so entstandene Kasten muss beim Aufkleben auf 49 hinten EXAKT fluchten, sonst lässt sich 52 nicht sauber ankleben. Es ist m.E. einfacher, zuerst 51-51b fertigzustellen und oben auf 49 zu kleben, bevor dann das vorbereitete Teil 52 (bei dem eine Klebelasche ergänzt werden muss) hinten angeklebt wird. Jetzt kann man zum Abschluss die untere Hälfte 50 so ankleben, dass sie glatt an 52 stößt. Sollten sich bei 50 an den Rändern Passungenauigkeiten beim Aufkleben auf 49a ergeben, ist das egal, weil die untere Hälfte des Motors später nicht sichtbar ist.


    Der erste Motorblock, bei ich ich noch nicht die hier beschriebene Vorgehensweise gewählt hatte:


    Links einige Teile der Baugruppe 52/53.


    Und hier sieht man, warum die untere Hälfte des Motorblocks erst später angeklebt werden sollte: Ich hatte Probleme, eine ebene Fläche aus 49-51 zu bilden und musste im Bereich von 49 kräftig nachoperieren:

  • Nun zu der teilweise hinten aus der Motorgondel herausragenden Teilgruppe 52/53:


    Die Profilteile 52a werden auf dem Bogen fälschlich als „58a“ bezeichnet. Die Laserteile sind etwas zu klein und wenig unbrauchbar. Man sollte die Teile aus dem Bogen verwenden, diese auf 1mm Karton aufziehen und außen an der Begrenzungslinie ausschneiden, dann haben die Scheiben die richtige Größe.

    Das vorausgehende Bild zeigt von links: Teil 53, Teil 52 (jeweils mit einer Lasche geschlossen) und die Profilscheiben


    Hier ist eine Profilscheibe eingeklebt, Teil 53a, das auf 1mm Karton geklebt wurde, liegt bereit unter 53 (und ich suche seit Wochen nach meinem Vorrat an Schraubenköpfen). Soll der Propeller drehbar werden, muss der innere Kreis in 53a ausgestochen werden. Die Profilscheiben 52a sind so in 52 einzukleben, dass ihr Loch in der unteren Hälfte von 52 liegt. Mit einem Zahnstocher sollte man probieren, ob dieser glatt durch 53a und das hintere Profil 52a geht.


    53a wird mit reichlich Weißleim in 53 geklebt:

    Links sieht man die eine Profilscheibe von Lasercut, die ich verwendet hatte - zu klein.


    Und eine fertige Einheit 52/53 neben dem Motorblock:



    Teilgruppe 52/53 montiert:

     

    Im zweiten Bild sieht man die beschriebene günstigere Vorgehensweise: ZUerst nur 51 auf Platte 49 kleben und dann 52/53 ansetzen.



    Die ovale Form der Teile 52 und 53 ist übrigens auf der Skizze überhaupt nicht zu erkennen, außerdem weist hier 53 in Längsrichtung drei Striche auf, die vollkommen unklar bleiben. Das Teil selber hat diese nicht und weist auch keine Markierungen für Rillungen auf.

  • Die Zylinder 54 lassen sich unproblematisch bauen, die Profilscheiben aus dem Lasercut sind etwas zu klein, man kann sie aber trotzdem verwenden, sie verleihen weniger Form als dass sie vielmehr Klebefläche bieten. Der Abstand zwischen den Zylindern ist allerdings etwas problematisch. Man soll für die Ventile/Benzinzuleitungen? 0,6mm Draht verwenden. Ich habe 0,64mm Polysterolstäbchen, die bemalt wurden, genommen und das war schon etwas zu eng. Man muss sehr drücken, damit die Zylinder nicht aus der Reihe wandern. ANFANGEN muss man bei der Montage UNBEDINGT hinten. So lassen sich die beiden Ventile/Benzinzuleitungen(?) jeweils leicht ankleben (Sekundenkleber ist hier ein m.E. Muss, es liegt Spannung auf den Teilen).


    So viel Platz wie auf der Zeichnung ist in der Realität nicht zwischen den Zylindern:


    Ventile/Benzinzuleitungen(?) in der Massenproduktion:



    Die ersten Zylinder aufgesetzt:


    Mehr oder weniger gerade geht es voran:

       

    Da ein leichtes Verrutschen nicht ausgeschlossen werden kann, sollten die Konturen für die Zylinder auf einer Seite eingefärbt werden.


    Die nahezu fertigen Motoren, vorne kommen noch drei Teile unbekannter Funktion hin (Nr. 56-58), die auf den Fotos vom Original nicht auszumachen sind.


    Im Vordergrund des vorhergehenden Bildes sieht man den Abgassammler mit seinen sechs Zuleitungen (Teil 59/59a). DAs Rohr ließ sich nur angefeuchtet rollen, der Karton reagiert allerdings gut auf Feuchtigkeit.


    Aber kann das eine akkurate Darstellung sein?

    Der Abgassammler ist an beiden Seiten offen, wo soll er also die Abgase hinlenken? Vergleichbar dicke Rohre sind auf Fotos vom Mercedes D IVa, vorne mit einem Teil, dem im Modell wohl am ehesten 57 entspricht, verbunden.


    Die fertigen Motoren, der Abgassammler passt einigermaßen, dürfte akkurat konstruiert sein, aber ich habe die Zylinder nicht exakt wie vorgesehen aufgereiht hinbekommen, Verschiebungen der Zuleitung gehen daher auf meine Kappe.


     


    Jetzt wäre es sicherlich schön, einige Kabel und Schläuche hinzuzufügen, um dem Ganzen mehr Leben einzuhauchen, aber wo und welche?

  • Hallo Roni,


    ja, es ist ein Kampf. Leider sind aus einem Baubericht auf Konradus alle Bilder verschwunden, der wäre sonst eine große Hilfe gewesen. Ich möchte dieses Jahr die Motoren und das mittlere Stück der unteren Tragfläche schaffen. Die großen Tragflächen selber - mal sehen.


    Die Bauanleitung sieht vor, dass man beide Tragflächen baut und diesen "Kasten" dann erst mit dem Rumpf verbindet. Das erleichtert die Handhabung, aber es erschwert die Montage der Streben zwischen Rumpf und oberer Tragfläche bedeutend.


    Das straffe Spannen der Fäden ist auch ein Kapitel für sich. Eigentlich müsste man die obere Tragfläche in Ober- und Unterseite trennen, dann nur deren Unterseite auf die Streben kleben. Anschließend die Fäden (deren anderes Ende man beim Bau der unteren Tragfläche in dieser verklebt hat) in die vorgebohrten Löcher der Unterseite der oberen Tragfläche ziehen und in einer Reihenfolge straff verkleben, die die Tragflächen nicht einseitig belastet (Verwindungen vermeiden). Bei den Fäden ist wohl noch zusätzlich zu berücksichtigen, dass etliche nicht in der Tragfläche verschwinden, sondern an den Wurzeln der Streben verklebt werden.

    Statt Fäden könnte man auch Draht oder gezogenen Gussast von Plastikmodellen verwenden. Aber beides trägt nicht zur Stabilität der Tragflächen bei, stramm gezogene Fäden schon.

    Geht man so vor, wäre die Handhabung bis zu diesem Punkt sehr einfach - aber dann die obere Hälfte der oberen Tragfläche aufsetzen, ohne dass die vordere Kante unsauber gerät? Sehr schwieirg.


    Viele Fotos von Originalen bekommt man bei WingnutWings, allerdings überwiegend die deutschen Modelle.


    VG


    ZAphod