Zeppelin LZ 129 und LZ 140 Schreiberbogen

  • Hallo,

    nach einem begeisterten Besuch im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen wollte ich solch ein Koloss jetzt in den Wintermonaten nachbauen.

    Der Schreiberbogen "Zeppelin LZ 129" als Kartonmodell bot sich da an.

    Ich habe vorher noch nie ein Kartonmodell gebaut und bin an das Basteln blauäugig herangegangen.

    Um es kurz zu machen, habe ich das Zeppelin-Koloss (ca. 120 cm) zusammen bekommen – bloß schön ist etwas anders (s. Bild).

    Nachdem meine Frustphase vorbei war und der Ehrgeiz mich wieder gepackt hatte, habe ich kleinere Brötchen gebacken und das Zeppelin-Modell Junior LZ 140 gebaut.

    Das ging schon viel leichter, doch die Schwierigkeiten, die ich schon beim großen Modell hatte, sind beim Junior nicht verschwunden.

    1. Die einzelnen Module zusammenzukleben ohne, dass ein sichtbarer Übergang entsteht habe ich trotz genauem Arbeitens nicht hinbekommen.

    2. Der Karton ist relativ dünn, sodass beim Anfassen Dellen entstehen

    3. Das Aufkleben der Teile (Motor etc.) war auch schwierig, dass ich bei dem dünnen Material keinen Druck ausüben konnte.

    4. Ich habe sowohl Uhu Kleber als auch Weißleim verwendet, aber Flecken auf der Außenhaut sieht man trotzdem.


    Ich würde gerne nochmals den großen LZ 127 nachbauen, doch nur wenn ich wüsste, wie ich die Fehler vermeiden kann.

    Muss ich z. B. die Außenhaut, um das Ganze stabiler zumachen, innen mit Papier verstärken?

    Gibt es einen Leim, der keine Flecken auf der silbrigen Au?enhaut erzeugt?

    Ich wäre sehr dankbar, wenn mir erfahrene Modellbauer ein paar nützliche Tipps geben könnten.

    Im Voraus vielen Dank.


    Viele Grüße

    Claus

  • Servus,Claus!

    Hab die Hindenburg gebaut für eine Freundin.Leider hab ich keine Fotos davon.Verstärkt hab ich nichts,dadurch,dass die Spanten ein Loch in der Mitte haben,kann man Dellen rausdrücken,zumindest,bis der Rumpf fetig ist:rolleyes:.

    Das ganze ist natürlich mit Santhandschuhen zu handhaben.Bezüglich Kleberflecken weiss ich auch nicht,wird wahrscheinlich nix geben.Hab das Problem auch immer wieder,dass irgendwo auf den Griffeln ein Tropfen Kleber ist,den man dann am Modell verteilt:cursing:.

    Alles in allem würd ich sagen:nicht entmutigen lassen und weitermachen!Übung macht den Meister

    Beste Grüße

    Ronald

  • Hallo Ronald,

    vielen Dank für die schnelle Antwort und Ermutigung. Leider entstehen die Dellen, wenn der Zeppelin schon zusammen geklebt ist.

    Kann der Karton nicht etwas dicker sein oder gibt es da Probleme die einzelnen Rippen zu „formen“.

    Geduld habe ich ja – also neuer Versuch.


    Viele Grüße

    Claus

  • Wäre natürlich einen Versuch wert,das Papier zu verstärken,hab ehrlich gesagt keine Ahnung,ob es funktioniert.Stell mir aber vor,dass es hinhauen müsste!?

    Am besten ausprobieren

    LG Ronald

  • Was mir grad eingefallen ist:da du ja im Besitz des Originalbogens bist,könntest du ja in einem Copyshop fragen,ob sie ihn dir auf ein stärkeres Papier kopieren könnten??

    Hab leider keine Ahnung,wie stark sie haben,aber eine Frage wäre es wert!!:thumbsup:

    Beste Grüße

    Ronald

  • Ja, das ist eine gute Idee. Allerdings habe ich den Bogen ja schon zerschnitten. Das müsste ich beim nächsten Versuch ausprobieren. Die Frage ist, ob man dann noch die einzelnen Rippen falzen kann? Vor einigen Wochen habe ich hier im Forum schonmal einen Baubericht gelesen, soweit ich mich erinnern kann wurde auch der Vorschlag gemacht, die Außenhaut zu verstärken. Weiß allerdings nicht, ob und wie der Kollege es dann auch wirklich gemacht hat.

  • Hallo Claus,


    Ich hab das Ding auch mal gebaut, vor langer Zeit. Man kann an den Klebestellen innen mit 0.5 oder 1.0 mm Graukarton verstärken. Ggf. Muss man um die Innenrippen herum arbeiten oder die entsprechend einkürzen. Ist allerdings bei den großen Luftschiffen einigermaßen matrialaufwendig. Wegen den Klebeflecken empfiehlt sich das tropfenweise Auftragen des Weißleims mit einem Zahnstocher so dünn, dass das beim Zusammendrücken der Teile nicht rausquillt. Ansonsten gilt die Devise: Bissl Schwund ist immer!

    Ich hoffe, das ist einigermaßen hilfreich.


    Schöne Grüße,

    Max

  • Hallo Max,

    mit Klebestreifen meinst Du die Laschen? Wenn ich ein "Modul" habe vorne und hinten die Streben, dann entsteht die Delle zwischen den Streben (lange Strecke). Des Weiteren klebe ich z.B. die Kabine auf (beim LZ 127 muss eine Kartonverstärkung angebracht werden), muss ich ja wenig, aber Druck ausüben, um das Teil zu fixieren - auch da gibt es halt Dellen. Wahrscheinlich brauch ich noch viel Übung. Keine Kritik am Schreiberbogen, aber ich finde das Material insgesamt zu dünn.

  • Ja so, wenn's nicht an den Klebestellen dullackt, sondern dazwischen, dann hilft auch da nur konsequentes Verstärken. Allerdings ist das bei so einem Modell dann fast soviel Graukarton wie bedruckter. Ansonsten hilft da nur, Vorgehen wie bei der Paarung von Igeln: Gaaanz vorsichtig!

    Manchmal hilft es auch Teile nicht unbedingt nach der vorgegebenen Reihefolge zu verbauen, dann kann man ggf. noch von innen dagegenhalten wenn außen was aufzusetzen ist. Planung ist das halbe Leben...:rolleyes:

  • Moin, moin Claus,


    wenn du zwei Rumpfmodule miteinander verklebst, dann bringe den Klebstoff nicht beim Modul mit der Lasche auf, sondern beim "Gegenmodul" auf der Innenseite.


    Wenn der Klebstoff auf der Lasche ist, drückst du beim Zusammenschieben den Klebstoff in Richtung Naht und dort quillt er dann gerne heraus. Wenn du dagegen den Klebstoff beim "Gegenmodul" auf der Innenseite aufbringst, schiebt die Lasche beim Zusammenschieben den Klebstoff innen nach hinten......also von der Naht weg und es besteht eine deutlich bessere Chance, dass nichts herausquillt.


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Hallo Hans-Joachim,

    das ist ein guter Tipp mit dem Verleben. Ich hatte das Problem, das ich die einzelnen Module nicht einfach zusammenschieben konnte, sondern erst ein Teil ankleben, fixieren und dann peu a peu den Rest verleimen. Die Spannen bestehen aus 2 Hälften die mit einer Lasche zum Schluß verklebt werden, nachdem sie eingebaut sind. Beim Junior hätte ich es so machen können wie Du empfiehlst.

  • Bekanntlich führen viele Wege nach Rom.


    In der Bauanleitung für seine Hindenburg ( Maßstab 1:200) geht Alan Rose auf zwei

    Möglichkeiten ein, die Rumpfringe aneinander zu befestigen.

    Hier ein paar Bilder aus meinem Baubericht von 2008.

    Gruß


    Adolf


      


      

    Es gibt nichts Gutes:
    außer man tut es!


    Erich Kästner


    Etiam si omnes - ego non

  • Hallo Claus,


    sorry, ich lese erst jetzt Deinen Beitrag. Ich wollte schon seit einiger Zeit einen Baubericht zur LZ "Hindenburg" ins Forum stellen, weil ich mich über verschiedene konstruktive Mängel des Schreiber-Bogens geärgert habe.

    Ich beginnen mal mit der Konstruktion des Rumpfes ohne Innengerippe - das hat bei mir beim Bau des Schreiber-Bogens LZ "Graf Zeppelin" funktioniert, aber nicht bei der "Hindenburg". An verschiedenesten Stellen im Bereich der mittleren Rumpfsegmente sind bei mir die gefalteten Teilflächen instabil und wellig geworden, weil sie bei dem großen Rumpfdurchmesser und dem zum Teil langen Abstand der Innenringe nicht genug Stabilität bekommen. Wenn ich es noch einmal bauen würde, würde ich wahrscheinlich im Bereich der mittleren Rumpfsegmente jede Teilfläche mit Pappstreifen hinterkleben.

    Auch die Bauanleitung, die den Bau des Rumpfes von den beiden Enden her vorsieht, und das mittige Zusammenkleben der beiden Teile, hat ihre Probleme. Beim Heck würde ich die Heckflossen sofort an den Rumpfkegel ankleben - wenn erst man der halbe Rumpf gebaut ist, kommt man nicht mehr an die Innenhalterungen der Heckflossen heran, und kann sie nicht mehr genau im rechten Winkel zueinander ausrichten.

    Wenn ich den Rumpf noch einmal zusammenbauen müsste, würde ich ihn wahrscheinlich in drei Teilen (Bug, Mitte, Heck) bauen udn zusammensetzen.

    Ärgerlich ist schließlich noch die Fehlkonstruktion des Bugs: viel zu lang zur Spitze zulaufend. Und dann ist noch der Schiffsname "Hindenburg" viel zu weit vorne platziert. Vorbildfotos zeigen da eine deutlich andere, stumpfere Bugform.

    Ich habe deshalb den ganzen Bug noch einmal aufgeschnitten und "verkürzt" - bei Bedarf schicke ich gern Fotos von dieser Operation.


    Trotzdem - ich wünsche Dir weiter erfolgreiches Bauen

    Ulrich

  • Hallo Adolf und Ulrich,

    vielen Dank für eure hilfreichen Anmerkungen.

    Ulrich, dein Kommentar bringt auch meine Schwierigkeiten auf den Punkt.

    Da ich absoluter Neuling bin und keinerlei Erfahrungen habe, war ich der irrigen Meinung, den „Graf Zeppelin“ so zusammenzubauen, wie er laut Schreiberbogen konzipiert ist.

    Dass man die Rumpfteile man Besten verstärken sollte, darauf kam ich erst beim Zusammenbau der Module dahinter.

    Beim Bug sieht man leider die Abstufungen der einzelnen Module am brutalsten. Ich weiß nicht, ob ich den Plan falsch verstanden habe, denn ich habe bei den Flossen die Grundfläche,

    auf der die Flossen aufgeklebt werden, mit Karton verstärkt und deswegen vielleicht weniger Probleme die Teile anzubringen. Generell war mir die Reihenfolge, wie die einzelnen Module.

    zu verbinden sind nicht klar. Da bin ich erst nach Abschluss der Bastelei etwas schlauer. Bei dem Junior-Modell ging alles schon viel einfacher. Ich weiß nicht, ob ich mir einen neuen Anlauf mit dem „Graf Zeppelin“ antun soll – aber bekanntlich gehört ja dem Mutigen die Welt :).

    Viele Grüße

    Claus

  • Hallo Claus,


    es gibt im Internet eine Reihe von Zeppelin free download Bögen:

    LZ 17 Sachsen (mit Innenverstärkung) von Creative free common,

    LZ 127 Graf Zeppelin 1:400 und 1:700 von Currell Graphics

    R 101 1:700 samt Halle, gleichfalls von Currell Graphics.

    Vielleicht versuchts Du Dich erst einmal in dem kleineren Maßstab?


    Ein hoch filigranes Modell, aber mit durchdachtem Innengerippe ist LZ 45, gezeichnet von Thorsten Brand.

    Dazu gibt es einen Baubericht im Forum:


    Mit herzlichem Gruß, Ulrich

  • Das LZ 127 von Currell Graphics habe ich vor einigen Jahren gebaut. Leider habe ich das Modell nicht mehr; ist einem Umzug zum Opfer gefallen.

    Das ist eine sehr gut durchdachte Konstruktion und sehr stabil. Der Detailgrad ist befriedigend. Die Aufhängung der Motorgondeln und die Propeller habe ich damals nicht so hinbekommen, wie im Bogen vorgesehen - äußerst filigran. Für die Aufhängungen kann man sich aber mit Draht behelfen und die Propeller kann man auch weglassen (sieht man im Betrieb ja eh nicht).


    Leider erinnere ich nicht mehr sicher, welchen Karton ich für den Ausdruck verwendet habe - bin aber recht sicher, dass es der Karton war, den HMV anbietet.

  • Das sind ja wirklich interessante Infos. Da werde ich mich mal einarbeiten. Das Forum ist wirklich super - soviel Hilfe habe ich nicht erwartet! Hoffentlich kann ich mich durch einen neuen Bauberichte revanchieren.

    Dank und herzliche Grüße

    Claus